Special

Teamplay Spezial: Unsere Spiele des Jahres 2025

Von gesamte Redaktion am 30.12.2025

Während draußen die Welt zunehmend im Winterschlaf versinkt, glühen bei Gamern die Grafikkarten. Unter dem Weihnachtsbaum lagen schließlich – hoffentlich – auch ein paar Games neben dem selbstgemachten Eierlikör, den grauenhaft kitschigen Weihnachtssocken und dem 0815-Hygiene-Set aus dem Drogeriemarkt.

Aber die Zeit rund um Weihnachten gilt nicht nur den neuen Games. Es ist auch eine Zeit der großen Abrechnung, in der wir das Jahr Revue passieren lassen und uns überlegen, welches digitale Abenteuer uns 2025 am meisten den Schlaf, den Verstand oder zumindest die soziale Kompetenz geraubt hat, dementsprechend haben wir tief in unseren Festplatten und/oder SD-Karten gewühlt, um unsere persönlichen Herzensprojekte zu krönen.

Selbiges dürft ihr in den Kommentaren natürlich sehr gerne ebenfalls tun. Wohl bekommt’s!

Jerry:

Die ganzen großen Kracher sind 2025 an mir vorbeigegangen. Wenn ich mir die Gewinner der Game Awards anschaue, muss ich feststellen: Die hab ich ohne Ausnahme alle noch nicht gespielt. Silent Hill f und Lost Records: Bloom & Rage waren zumindest für Auszeichnung nominiert, sind in meinen Augen aber nur mittelprächtige Titel und haben daher auch völlig zurecht nichts gewonnen. Mit Cronos: The New Dawn hatte ich mehr Spaß, meine persönlichen Highlights waren jedoch Atomfall und Tormented Souls 2. Speziell Atomfall hat mich positiv überrascht. Der Ausflug ins postapokalyptische Großbritannien spielt sich wie ein Bethesda-Rollenspiel und bietet dem Spieler neben typisch britischem Flair viele Freiheiten und eine gute Story mit multiplen Enden. Der Umfang ist mit rund 15 Stunden Spielzeit nicht annähernd so groß wie der von Fallout, das hat mich aber keinesfalls gestört - zum einen, weil Rebellion den Titel fairerweise nicht zum Vollpreis verkauft, aber auch, weil ich zunehmend Schwierigkeiten damit habe, 100-Stunden-Spiele mit meiner Arbeit und meinem Sozialleben in Einklang zu bringen. So würde ich den Umfang von Atomfall als gerade richtig beschreiben. Außerdem ist das Ganze, vielleicht auch gerade aufgrund der relativ kurzen Spielzeit, fast völlig frei von Bugs, was man von Bethesdas riesigen Welten sicher nicht behaupten kann. Cheerio, my good lads!

Andy:

Ähnlich wie Jerry habe ich mich 2025 kaum mit aktuellen Videospielen auseinandergesetzt. Selbst Monster Hunter Wilds und Metroid Prime 4 hatte ich mir nach dem Lesen von Erfahrungsberichten noch nicht mal auf die Wunschliste gesetzt, obwohl (oder vermutlich gerade weil) beide Serien noch vor wenigen Jahren zu meinen absoluten Lieblingen gehörten. Da verwundert es dann auch nicht mehr, dass meine drei Lieblingsspiele aus 2025 Remakes von PlayStation-Titeln waren, die Originalgetreu und ohne Abstriche für aktuelle Konsolen erschienen sind: Milano's Odd Job Collection, Suikoden HD und vor allem Lunar Silver Star Story Remastered hatten es mir dieses Jahr am meisten angetan.

Wenn ich mich auf komplett neue Spiele beschränken soll, hatte 2025 Nintendos neue Konsole die Nase vorn. Mit Mario Kart World und Donkey Kong Bananza brachte Nintendo zwei Exklusivtitel heraus, die (offenbar recht erfolgreich) als System Seller fungieren sollten. Allerdings war Groove Coaster: Future Performers, das noch für die Vorgängerkonsole erschienen ist, der Switch-Titel mit dem ich 2025 den meisten Spaß hatte. Das Musikspiel erntete sehr berechtigte Kritik, da der Umfang im Vergleich zum Vorgänger von 100 auf 50 Songs halbiert und der motivierende Missionsmodus einfach gestrichen wurde. Stattdessen bekommen wir nun einen Story-Modus, der trotz der coolen Charaktere eher mittelmäßig ist und einfach mittendrin aufhört, weil das Spiel noch nicht fertig ist. Aber wenn man es als reines Musikspiel betrachtet, ist Future Performers ein großer Schritt nach vorne, da die Engine spürbar verbessert und viele nervige Gameplay-Gimmicks entfernt wurden. Wenn Taito das Projekt trotz der offenbar sehr schleppenden Verkaufszahlen langfristig ordentlich supportet, hat es auf jeden Fall enormes Potential.

Michi:

Für mich persönlich stand das Jahr 2025 ganz im Zeichen der Nintendo Switch 2. Was habe ich mich auf die neue Spiele-Konsole aus dem Hause Nintendo gefreut. Der Juni war dementsprechend ein ganz besonderer Monat für mich und natürlich zählte ich zu den ersten glücklichen Käufern, die eine Konsole ihr Eigen nennen durften. Nach gut einem halben Jahr bleibt mir zu sagen: Das hätte noch Zeit gehabt. Mario Kart World war zwar nett, aber letztlich war es dann Cyberpunk 2077, was ich komplett noch einmal auf der neuen Hybrid-Konsole mehrmals durchgespielt habe. Und das kannte ich bereits von der XBOX. Umso verwunderlicher, dass mein "Spiel des Jahres" nicht unbedingt von Nintendo kommt, wobei Donkey Kong Bananza für mich eine sehr positive Überraschung dargestellt hat.

Es waren tatsächlich die Indie-Spiele, die in diesem Jahr, speziell im Herbst ordentlich den Spiele-Markt aufgewirbelt haben. Nach Hollow Knight: Silksong konnte es kaum besser werden, doch aus meiner persönlichen Sicht wurde es das. Mit Hades 2 kam für mich das Highlight des Jahres nur ein paar Wochen nach dem Hit von Team Cherry. Und wenn der erste Teil der griechischen Götter-Saga schon richtig toll war, dann legt der Nachfolger in allen Facetten zu. Bessere Grafik (dank Switch 2), ausgefeilteres Gameplay, noch höhere Langzeitmotivation und schönerer Sound - ein tolles Spiel wurde einfach noch besser gemacht. Und nach knapp 80 Stunden Hades 2 verdient dieses Spiel für mich den Thron ganz oben auf der Hitliste.

Kamil:

Auch am Ende des Jahres 2025 muss ich wieder feststellen: Ich habe erneut viel zu wenig gespielt. So hat das Spielejahr für mich im Grunde erst mit dem Launch der Nintendo Switch 2 so richtig begonnen. Mario Kart World ist ein toller Funracer, der insbesondere im lokalen Multiplayer mit Freunden auf der Couch sehr viel Spaß macht. Dennoch habe ich unter dem Strich deutlich weniger Zeit mit dem Titel verbracht als erwartet, insbesondere auch im Vergleich mit Mario Kart 8 (Deluxe). Auch das verschwendete Potential im Story-Modus nervt mich noch immer. Dennoch bin ich gespannt und auch bereit, wenn Nintendo mit einem ersten richtigen DLC und neuen Strecken um die Ecke kommt.

So richtig umgehauen hat mich im Juli dann jedoch Donkey Kong Bananza; und das obwohl mich die ersten Gameplay-Videos noch ziemlich ernüchtert zurückgelassen haben. Doch das Super-Mario-Galaxy-Team hat erneut ganze Arbeit geleistet und ein echtes Gute-Laune-Feuerwerk abgeliefert. Das Zertrümmern der Welten mit Donkey Kong ist wahnsinnig befriedigend, macht unheimlich viel Spaß und nutzt sich zu meiner eigenen Verwunderung praktisch nicht ab. Zudem fühlt sich das Spiel wie ein permanenter Dopaminrausch an, weil man als Spieler wirklich alle paar Minuten mit Extras (BANANA!), kreativen Ideen oder anderen Erfolgsmomenten belohnt wird. Genau dieses Belohnungstempo zieht einen förmlich in einen perfekten Flow, in dem Zeit plötzlich keine Rolle mehr spielt und ihr den Controller nicht mehr zur Seite legen könnt. Auch habe ich es nur selten erlebt, dass ich bei einem Titel wirklich immer erst alle Extras in einem Level zu 100% einsammele, bevor ich mich in die nächste Welt stürze. Donkey Kong Bananza ist mein persönliches GOTY 2025 und ein absoluter Must-Have für die Nintendo Switch 2.

Überdies habe ich auf der Switch 2 das wirklich gute Kirby und das vergessene Land nachgeholt (aber noch nicht beendet) und einige Partys in Super Mario Party Jamboree geschmissen. Aktuell bin ich jedoch mit Samus Aran in Metroid Prime 4 unterwegs. Der Titel macht nach ca. 6 bis 7 Spielstunden Spaß, hat aber mit einigen Problemen zu kämpfen und scheitert auch etwas an der eigenen Erwartungshaltung, wie auch mein Kollege Lars in seinem Review treffend formuliert hat. Unter dem Weihnachtsbaum lag zudem (endlich!) auch Split Fiction. Als Fan der vorherigen Werke von Josef Fares bzw. der Hazelight Studios (Brothers, A Way Out, It Takes Two) stand Split Fiction schon sehr lange auf meiner Liste, bin aber bisher noch nicht dazu gekommen. Nun freue ich mich jedoch darauf, den Titel demnächst zusammen mit meiner Frau anzugehen.

Nico:

Split Fiction ist genau das richtige Stichwort, lieber Kamil. Das Koop-Meisterwerk wurde als eines der besten Spiele des Jahres (hier geht es zu meinem Testbericht) bei den diesjährigen Game Awards beinahe schon kriminell übergangen. Hazelight hat hier eines der kreativsten Koop-Spiele überhaupt abgeliefert. Allerdings muss man natürlich zugeben, dass die Konkurrenz in diesem überragenden Spielejahr auch ziemlich groß war. Und ich habe Claire Obscur: Expedition 33 sogar noch gar nicht gespielt.

Hades II hat mir sehr viel Spaß bereitet, ebenso wie das fantastische Donkey Kong Bananza und die Indie-Überraschung Blue Prince. Das Rätselspiel ist im Grunde ein sehr langer Escaperoom, der sich bei jedem Spieldurchlauf neu zusammensetzt. Ein cleverer Twist, der in dem ohnehin sehr kreativen Genre gut funktioniert. Aber wer mich kennt weiß natürlich: Mein Spiel des Jahres ist eindeutig Hollow Knight: Silksong. Das neue Metroidvania von Team Cherry wurde lange herbeigesehnt, hat Fans dabei reihenweise in den Wahnsinn getrieben, musste unmenschliche Anforderungen erfüllen und dabei gleichzeitig neue Wege beschreiten - und es hat auf allen Ebenen so abgeliefert, dass es eine wahre Freude ist. Silksong ist das beste Metroidvania und eines der besten Spiele aller Zeiten.

Robert:

Irgendwie habe auch ich es geschafft, unabsichtlich um viele der größeren Titel des Jahres einen Bogen zu machen. Statt dessen habe ich eine Menge Zeit in die Aufarbeitung meines Backlogs gesteckt, das zwar immer noch beachtlich ist, aber in diesem Jahr zumindest nicht größer wurde. Ein kleiner Erfolg. Ansonsten habe ich viele aktuelle Titel gespielt, die oft gut waren, sich aber trotzdem nicht für einen persönlichen "Spiel des Jahres"-Titel qualifizieren konnten: Avowed hat mich positiv überrascht und die vielen unterschiedlichen Enden verlocken dazu, den Titel irgendwann in der Zukunft noch einmal durchzuspielen. Assassins Creed: Shadows war ebenfalls unterhaltsam, wobei ich hier mal offen lasse, ob das nun an meiner Vorliebe für Open-World-Spiele liegt, oder daran, dass mir die Hautfarbe meiner Protagonisten egal ist. Elden Ring Nightreign und ich hatten eine mehrere Woche andauernde lieblose Affäre. Letztlich hat mir das Spiel aber dabei geholfen zu erkennen, dass Souls-Spiele und ich in diesem Leben vermutlich keine Freunde mehr werden. Schade. Ähnlich enttäuscht war ich dann irgendwie auch von Nintendo. Was habe ich in meinem Fanboy-Wahn auf die Konsole hingefiebert und mir den Tag herbeigesehnt, an dem ich endlich ein neues Mario Kart erleben kann, nur um dann festzustellen, dass mich der Titel vielleicht zehn Stunden unterhalten konnte und seitdem im Speicher meiner Switch 2 (die ich immer noch sehr gerne mag) verstaubt. Auch schade. Split Fiction hatte meine Freundin und mich ein Wochenende begleitet und für viel Freude gesorgt und auch der Koop-Titel Lego Voyagers konnte in den fünf Stunden, die er dauerte, begeistern, während das lang erwartete Metroid Prime 4 mich einfach nicht abholt und auf seinen Abschluss wartet.
Einige Titel, wie Silksong, Bananza und Hades2 stehen auf meiner List oder zum Teil sogar schon in meinem Regal. Aber ich kam einfach noch nicht dazu, sie anzuspielen und so stellen auch sie keine Option für das persönliche Spiel des Jahres dar. Und so bleibt am Ende eigentlich nur ein Spiel übrig, den ich anfangs gar nicht auf dem Schirm hatte und von dem ich nie gedacht hätte, dass es mich mal so positiv begeistern würde. ARC Raiders hat mir mit seiner Aufmachung, dem befriedigenden Gameloop und der spannenden Mischung aus PvE und PvP nicht nur das Genre der Extraction Shooter, sondern gleich die gesamte Sparte der PvP Spiele wieder schmackhaft gemacht, womit ich seit meinen letzten Experimenten in den Battlefield-Spielen nicht mehr gerechnet hätte (da hört ihr es Souls-Spiele: Es gibt noch Hoffnung). Ob diese Liebe im kommenden Jahr, wenn wieder viele neue Abenteuer auf uns warten, anhalten wird, bleibt abzuwarten. Ich bin in jedem Fall gespannt und freue mich auf alles was da so kommt.

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