Teamplay #20: Das spielt die Redaktion
Michi: Ich habe vergangene Woche vor allem Wolfenstein 2: The New Colossus für Nintendo Switch gespielt. So einen Titel auf einer Nintendo-Konsole erleben zu dürfen, hätte ich mir vor Jahren nicht einmal zu träumen gewagt. Und wenn ich dann noch überlege, dass ich den kompletten Durchlauf von knapp 10 Stunden im Handheld-Modus gemeistert habe, muss ich auch auch den Kollegen von Panic Button ein Kompliment machen und sagen: Hut ab, Jungs! Auf dem kleinen Screen der Switch sieht das erste Sahne aus. Im gedockten Modus kommt der Hybrid dann aber schon an eine gefühlte Leistungsgrenze und man muss einige verwaschene Texturen in Kauf nehmen. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Den vollständigen Testbericht könnt ihr HIER nachlesen.
Zudem habe ich bereits einige Stunde in The Lost Child investiert; ein vollständiger Test bei NplusX folgt schon in Kürze. Ohne schon zuviel vorweg nehmen zu wollen: Bei diesem Spiel werden sich die Geister scheiden. Entweder man kommt mit dem Stil des Titels klar und investiert Stunden in das RPG, oder aber man legt den Titel wohl bereits nach wenigen Minuten weg und denkt sich: „Was soll das denn?“ Ich gehöre definitiv zur ersten Sorte und kann über einige Defizite im Spiel hinwegsehen, die ich im ausführlichen Test näher beschreiben werde.
Zusätzlich habe ich wie in der letzten Ausgabe angekündigt noch einige Zeit mit Mario & Rabbids: Kingdom Battle verbracht, ohne jedoch die ganz großen Fortschritte gemacht zu haben. Ich haben den Titel im letzten Jahr fast schon gefeiert; und es dann doch aufgrund anderer Spiele nach wenigen Stunden zur Seite gelegt. Eine vernünftige Erklärung für dieses „Fehlverhalten“ habe ich nicht. Ich will dieses Versäumnis endlich aus der Welt schaffen und die Kollaboration zwischen Ubisoft und Nintendo unbedingt durchspielen, da dieser Titel eigentlich für mich zu den besten Switch-Spielen zählt.
Einen habe ich dann noch. Fallout Shelter war nach Fortnite der nächste Free-to-Play-Titel, den ich mir angesehen habe. Eigentlich ist das Spiel nichts Besonderes, aber ich ertappe mich beinahe täglich dabei, zumindest für fünf Minuten in das Spiel zu schauen, um Ressourcen zu sammeln und die Tagesaufgaben zu lösen.
Deniz: Die JRPG-Flut will einfach nicht abnehmen. Ich bin weiterhin im nostalgisch verpixelten Orsterra unterwegs und erlebe die acht Geschichten von Octopath Traveler auf der Nintendo Switch. Wie in meinem TEST geschrieben nutzt das Spiel leider nicht sein volles Potenzial aus und leidet ein wenig unter den repetitiven Kapitelstrukturen und der kaum vorhandenen Interaktion der Hauptcharaktere miteinander. Trotzdem versprüht Octopath Traveler an jeder pixeligen Ecke Charme und der Soundtrack zählt schon jetzt zu meinen absoluten Favoriten im Genre.
Parallel dazu teste ich seit Kurzem die Switch-Fassung des Action-RPGs Ys VIII: Lacrimosa of Dana. Hinter dem seltsamen Titel verbirgt sich ein rasanter Actiontitel mit vielen typischen RPG-Aspekten, der letztes Jahr bereits für PlayStation 4 und PlayStation Vita veröffentlicht wurde. In der Rolle des Abenteurers Adol Christin erforsche ich hier nach einem Schiffbruch eine mysteriöse und viele gefährliche Kreaturen beherbergende Insel. Dabei halte ich Ausschau nach anderen Schiffbrüchigen, denn Teamwork ist für das Überleben auf der Insel von größter Wichtigkeit. Schnell gesellen sich mir weitere spielbare Charaktere wie die adlige Fechterin Laxia und der etwas grobe, aber herzliche Fischer Sahad hinzu, die sich nicht nur anders spielen, sondern mit ihren jeweiligen Waffentypen auch einen Vorteil gegenüber diversen Gegnern im Kampf haben.
Nach einem etwas langweiligen Start zieht das Spieltempo deutlich an und dann beginnt der eigentliche Spaß: Mit hoher Geschwindigkeit durch die Insel rasen, jede Ecke nach Schatztruhen und nützlichen Items absuchen und vor allem jede Menge Gegner mit coolen Combos und Spezialattacken vermöbeln, das ist so in etwa die Quintessenz des Spiels. Die eine oder andere Nebenquest eines Schiffbrüchigen will natürlich auch erledigt werden und mit zunehmender Einwohnerzahl eures improvisierten Dorfes werden immer neue Optionen freigeschaltet, wie die Möglichkeit, Tränke zu brauen, seine Waffen an der Schmiede zu verstärken und sich neue Kleidung bei der Schneiderin anfertigen zu lassen. Bisher macht mir die gute, wenn auch nicht perfekte Umsetzung für die Hybridkonsole Spaß, der ausführliche Test folgt in Bälde.
Matthew: Ich habe mit der Mega Man Legacy Collection den ersten Einstieg in die Reihe des kleinen blauen Roboters von Capcom vorgenommen. Diese beinhaltet die ersten sechs Spiele der Mega-Man-Reihe, die damals auf dem NES erschienen sind. Bisher bin ich zwar nicht restlos überzeugt, aber ich wäre auch nicht abgeneigt, mir diverse Fortsetzungen anzuschauen. Immerhin bereiten mir die in der Collection aufgeführten Titel mit jeder Fortsetzung mehr Spaß - mehr dazu in meiner persönlichen Nutzerstory.
In einer weiteren Nutzerstory kann man meine Eindrücke über Lost Sphear nachlesen, denn mein Abenteuer mit Kanata hatte ich ebenfalls abgeschlossen. Es ist ein solides Rollenspiel und hat mich mit seiner Geschichte gut unterhalten, auch wenn die Charaktere meist einem Klischee entsprachen, konnte mich der Nachfolger von I am Setsuna doch an einigen Stellen überraschen.
Ganz neu habe ich mit Wolfenstein II: The New Colossus angefangen. Nach DOOM ist dies nun mein zweiter Egoshooter von Bethesda auf Nintendos Konsole. In der Rolle des B.J. Blazkowicz müssen wir das Regime des Kanzlers Hailer stürzen und das amerikanische Volk dazu bewegen unser Land zurück zu erobern. Die Ausarbeitung der Story ist etwas intensiver als im Höllenshooter und unser Charakter bekommt auch viel mehr Tiefe als der Dämonenschlächter. Obwohl mich Weltkriegs-Szenarien eher langweilen, wie es damals auch bei Medal of Honor der Fall war, macht der Titel doch einen sehr positiven Eindruck, da er nicht nur gut erzählt wird, sondern auch über stimmiges Gamedesign verfügt. Die Art des Vorgehens ist in drei Teile gegliedert: Heimlichkeit, Chaos und Taktik. Es macht großen Spaß, sich den unterschiedlichen Spielstilen anzupassen. Es ist nur schade, dass der Stealth-Aspekt durch zu einfaches Alarmieren der Gegner zu kurz kommt - regelmäßig geht eine Mission ins Chaos über und man findet sich schließlich in einer Massenschlacht wieder. Ein wenig schlägt mir auch die Zensur auf den Magen, da ich kein Freund von solchen Anpassungen bin. Wer im Geschichtsunterricht einigermaßen aufgepasst hat, sollte aber schnell erkennen, welcher Mann wirklich hinter den Dreieckssymbolen steckt.
Andy: Anlässlich der mit dem Sommereinbruch einhergehenden Temperaturen habe ich es die letzten Wochen etwas ruhiger angehen lassen. Football, Tactics & Glory ist nämlich eigentlich kein Sportspiel, sondern vereint die Hochburg des Machotums mit ihrem absoluten Gegensatz: Dem maximal nerdigen Tabletop-Gameplay von Blood Bowl. Das Ergebnis ist eine Kreuzung von EAs und Segas Fußball-Management-Sims und der rundenbasierten Strategie aus XCOM.
Als Manager kaufe ich Spieler ein, verlängere ihre Verträge (oder verkaufe die Spieler wieder, wenn eine Vertragserlängerung zu teuer wäre) und kümmere mich um ein paar weitere Aspekte wie Stadiongröße und Personal, während ich als Trainer die Entwicklung der Spieler beeinflussen kann und außerdem entscheide, welche Skills sie lernen. Nach den Matches erhalten die Spieler Erfahrungspunkte und verbessern sich auf den Positionen, auf denen sie auch tatsächlich Spielaktionen ausgeführt haben. Mit diesen Mitteln muss ich einen Kader bilden, der irgendeine Strategie zum Gewinnen von Matches umsetzen kann. Und derartige Strategien gibt es reichlich.
Die Matches werden in rundenbasierter Form ausgetragen - die Floskel "Rasenschach" nahmen die aus der Ukraine stammenden Entwickler also sehr wörtlich. Als Regisseur muss ich meine Spieler zu Balleroberungen, Pässen und Torschüssen anweisen, wobei der Ausgang der Begegnungen sowohl von den Statuswerten meiner Sportler, meinen eigenen taktischen Fähigkeiten als auch vom Würfelglück beeinflusst werden kann. Durch gut geplante Spielzüge, geschickte Positionierungen meiner Spieler und den richtigen Einsatz der erwähnten Spezialfähigkeiten (die es z.B. einem Stürmer erlauben, die gegnerische Abwehr oder im Idealfall den Torwart auszutanzen) lassen sich auch deutlich stärkere Teams bezwingen.
Football, Tactics & Glory ist keinesfalls perfekt, aber dafür dass die Entwickler dieses Spiel von Grund auf aus dem Boden stampfen müssen, ohne sich an Spielen orientieren zu können die schon einmal etwas ähnliches versucht hätten, ist ihnen die Umsetzung des Konzepts herausragend gut gelungen. Natürlich muss der Indie-Titel ohne jegliche Lizenzen auskommen, allerdings lassen sich echte Vereinsnamen und sogar Wappen ins Spiel integrieren und im Steam-Workshop werden somit diverse Patches angeboten. Wirklich ärgerlich ist nur die schlechte KI, die sich manchmal durch nicht nachvollziehbare Spielzüge selbst aushebelt, was das Erfolgserlebnis nach wichtigen Siegen kaputtmacht. Trotzdem bin ich heiß darauf, mich irgendwann mit meinem in der fünften Liga gestarteten Verein für internationale Wettbewerbe qualifizieren zu können.
Jerry: Eine gefühlte Ewigkeit ist es her, dass ich auf der Xbox One Unravel spielen durfte. Den Titel konnte ich mit meinem damaligen EA-Access-Account „kostenlos“ abstauben. Vor ein paar Tagen erst war dann der zweite Teil, Unravel Two (unseren Test dazu findet ihr HIER), dran, diesmal auf der PlayStation 4. Beide Spiele kommen vom Indie-Entwickler Coldwood. Dass es sich um einen Indie-Titel handelt, merkt man Unravel jedoch nur aufgrund der kurzen Spielzeit und dem daraus resultierenden Budgetpreis an. Nur ganz wenige Spiele legen eine solch famose Detailverliebtheit an den Tag. Die Hintergründe des 2D-Hüpfers sind fast fotorealistisch, Hauptprotagonist Yarny einfach absolut putzig, und Spiele mit einem lokalen Multiplayer- oder Koop-Modus gibt es eh viel zu selten. Es freut mich, dass EA mehr als nur seelenlose AAA-Titel veröffentlichen kann.
Ansonsten hab ich noch einige Stunden in Rise of the Tomb Raider gesteckt. Das Spiel hab ich auf der Xbox One bereits durchgespielt, das dürfte jedoch ähnlich lange her sein wie das Beenden des ersten Unravel-Teils. Dazwischen wurde irgendwann Uncharted 4 gezockt, aber Ms. Croft‘s Abenteuer gefällt mir besser. Die Action scheint mir einen Hauch schneller, die Steuerung präziser. Ob ich RotTR noch einmal komplett durchspiele, weiß ich aktuell trotzdem noch nicht, denn seit kurzem steht das neue God of War bei mir im Regal und ruft mit Engelsstimmen (oder eher mit donnernder Kriegsgottstimme) nach mir. Vielleicht gönn ich Lara eine Pause und lass sie dann im September noch einmal die Hüfte schwingen, bevor Shadow of the Tomb Raider veröffentlicht wird.