
Microsoft entlässt wieder Tausende Mitarbeiter und streicht Spiele
Microsoft hat übereinstimmenden Berichten zufolge rund 9000 weitere Mitarbeiter entlassen und das erst 2018 gegründete Entwicklerstudio The Initiative geschlossen. Auch Undead Labs (State of Decay 3), King (Candy Crush) and ZeniMax (Elder Scrolls Online) sind wohl von der neusten Entlassungswelle betroffen. Weder Perfect Dark noch Everwild sollen mehr veröffentlicht werden. Dazu wurden einige noch unangekündigte Projekte eingestampft.
Bereits im Mai waren rund 6000 Mitarbeiter entlassen worden, im Jahr zuvor noch deutlich mehr. Vor The Initiative hatte Microsoft schon Arkane Austin, Tango Gameworks, Alpha Dog Games und Roundhouse Studios geschlossen (Wir berichteten).
IGN hat einen Brief veröffentlicht, der angeblich von XBOX-Chef Phil Spencer verschickt wurde. Darin heißt es unter anderem:
"Mir ist bewusst, dass diese Änderungen zu einer Zeit kommen, in der wir mehr Spieler, Spiele und Spielstunden haben als je zuvor. Unsere Plattform, Hardware und Spiele-Roadmap waren noch nie so stark. Unser aktueller Erfolg basiert auf schwierigen Entscheidungen, die wir zuvor getroffen haben. Wir müssen jetzt Entscheidungen treffen, um auch in den kommenden Jahren erfolgreich zu sein. Ein wesentlicher Teil dieser Strategie ist die Disziplin, die besten Chancen zu priorisieren. Wir werden das Bestehende schützen und unsere Anstrengungen auf die Bereiche mit dem größten Potenzial konzentrieren."
Tatsächlich geht es dem Redmonder Tech-Giganten keinesfalls schlecht. Der Ergebnisbericht des Unternehmens für das erste Quartal 2025 zeigte ein deutliches Wachstum: Der Umsatz erreichte 70,1 Milliarden US-Dollar und der Nettogewinn stieg auf 25,8 Milliarden US-Dollar. Microsoft-Chef Satya Nadella hatte sich im vergangenen Geschäftsjahr mit einem Bonus von 30 Millionen Dollar belohnt.
Während Microsoft offiziell nur von einem neuen Fokus auf "Bereiche mit dem größten Potenzial" spricht, dürfte bei den Entlassungen auch das Thema KI wieder eine Rolle spielen. Erst im April betonte Microsofts CMO Jared Spataro in einem Bericht, dass "KI das Fachwissen weiter demokratisiert" - eine Behauptung, die vielen Mitarbeitern und KI-Gegnern wie blanker Hohn erscheinen dürfte.
Unternehmen müssten, laut Spataro, zunehmend auf das Verhältnis von Menschen zu KI-Agenten achten. Er schrieb dazu: "Führungskräfte müssen sich zwei entscheidende Fragen stellen: Wie viele KI-Agenten werden für welche Rollen und Aufgaben benötigt? Und wie viele Menschen werden benötigt, um sie zu anzuleiten?"
Firmen müssten die "richtige Mischung" aus Menschen und KI-Agenten finden. Die richtige Mischung scheint bei Microsoft immer weniger Menschen zu beinhalten...
Quelle: Windowscentral
