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Teamplay #8: Das spielt die Redaktion

Von Kamil Witecy am 28.01.2018
Hier geht es zu unserer letzten Ausgabe von Teamplay. Aber was war nun in den letzten zwei Wochen los?

Lars: Zu Jahresbeginn gab es bei mir einige ruhige Tage. Oft nutze ich solche Tage dann, um mich mit besonders storygetriebenen Spielen auseinanderzusetzen, die entsprechend viel Aufmerksamkeit erfordern. Da kam es gerade recht, dass Ende Dezember die finale Episode von Life is Strange: Before the Storm erschienen ist und ich den Titel in den letzten Tagen in einem Rutsch durchspielen konnte.

Als Fan des Hauptspiels konnte ich nun nicht wirklich davon ausgehen, dass ich die Katze im Sack kaufe. In seiner Gesamtheit bleibt Before the Storm zwar recht merklich hinter der ersten Season von Life is Strange zurück, kann aufgrund der Story aber dennoch überzeugen und sehr gut unterhalten. Dabei ist der Titel angenehm bodenständig, immerhin kann die Hauptperson nicht die Zeit zurückspulen. Als Ausgleich für dieses Gameplay-Feature gibt es bei Before the Storm ein Dialog-Feature, bei dem sich bestimmte Argumentationen mit gekonnten Reaktionen "gewinnen" lassen. Leider ist dieses Feature aber meist völlig unter Wert verkauft und kommt auch nur recht selten zum Einsatz. Für mich als Fan ein toller Leckerbissen, wer Life is Strange aber noch nie gespielt hat, der sollte besser zunächst zum Hauptspiel greifen.

Für die letzten Tage im Januar kribbelt es nun in den Fingern. Dragon Ball Fighter Z sieht ziemlich fantastisch aus und könnte impulsiv gekauft werden...

Kamil: Ich bin wahrlich kein großer Fan des Golfsports. Und dennoch habe ich mit Sicherheit schon hunderte von Stunden auf den kunterbunten Kursen von Mario Golf 64 und Mario Golf: Toadstool Tour verbracht. Doch irgendwann hat sich Nintendo leider dazu entschieden, die Serie nicht mehr großartig (zumindest für Heimkonsolen) weiterzuverfolgen und so musste Nachschub her. So bin ich vor vielen Jahren zum ersten Mal auf die ebenso kunterbunte Golfspielreihe des japanischen Studios „Clap Hanz“ aufmerksam geworden. Everybody’s Golf gehört dabei im Prinzip genauso zur Playstation-Familie wie Crash Bandicoot oder heutzutage Kratos und Nathan Drake. Daher ist es umso erstaunlicher, dass die PlayStation 4 erst vor wenigen Monaten mit einem neuen Serienableger bedacht wurde, der ganz schlicht auf den Namen Everybody’s Golf hört.

Da der Preisverfall diesen Titel, wohl auch aufgrund der eher durchwachsenen Bewertungen, besonders schnell und hart getroffen hat, hab ich mir das Spiel vor Kurzem für einen schmalen Taler zugelegt und schon einige Löcher absolviert. Serienfans werden sich sofort heimisch fühlen, da sich trotz einiger Neuerungen rund um den Golfplatz auf dem Fairway nicht allzu viel geändert hat. Und das ist auch gut so: Das Spiel ist gewohnt simpel zu lernen und schwer zu meistern, sodass auch Einsteiger nach kurzer Zeit erste Erfolge feiern können. Dafür sorgt vor allem das bewährte Drei-Klick-System, das im Vergleich zu anderen Golfspielen vielleicht altmodisch wirken mag, jedoch immer noch eine perfekte Präzision und nachvollziehbare Schläge erlaubt. In Kombination mit weiteren Feinheiten, die es vor jedem Schlag zu beachten gilt, wie etwa die Beschaffenheit des Platzes, die Reichweite eures Eisens sowie die Windverhältnisse, bietet es für mich die perfekten Rahmenbedingungen für ein gleichzeitig entspanntes wie auch forderndes Golfen. 

Leider haben sich die Entwickler diesmal für ein absolut grausames Charakterdesign voller Stereotypen entschieden. Selbst mit dem (spärlichen) Charakter-Editor ist es tatsächlich kaum möglich, ein halbwegs zufriedenstellendes Ergebnis hinzubekommen. Davon einmal abgesehen bin ich aber gespannt wie mir der Titel auf lange Sicht gefallen wird. Andreas hatte in seinem Test ja bereits den Umfang und den Story-Modus deutlich kritisiert. Ich bin aber erstmal optimistisch gesinnt und hoffe noch immer auf den ersten Hole-in-one.

Michi: Ich habe kützlich meine PlayStation 4 entstaubt, den Store angeworfen und ein wenig herumgestöbert. In den Angeboten flog mir da glatt Dark Souls 2 um die Ohren, das ich tatsächlich noch nicht gespielt habe. Eigentlich eine Schande, halte ich mich doch selbst für einen großen Fan der Serie - immerhin habe dafür den ersten Teil bereits vier Mal durchgespielt. Dark Souls 2: Scholar of the First Sin ist kein konsequenter Nachfolger, sondern ein eigenständiges Spiel, das zwar angeblich direkt an den Vorgänger anknüpft, jedoch weder Schauplätze noch Charaktere oder Bosse des Erstlings aufgreift.  

Bereits zu früher Stunde wurde fleißig gestorben, wie man das von einem Spiel der Serie eauch rwartet. Dennoch wirkt Dark Souls 2 wesentlich zugänglicher und etwas leichter zu erlernen als zum Beispiel bei Demon's Souls war. An der Faszination hat sich dennoch nichts geändert und so kann auch hier jeder noch so kleine Gegner der Letzte gewesen sein. Frust und Freude geben sich auch bei Dark Souls 2 die Klinke in die Hand und werden mich noch eine Weile beschäftigen.

Jerry: Während den letzten zwei Wochen bin ich nicht viel zum Zocken gekommen. Das hat vorrangig mit meiner Arbeit zu tun, die mir zu bestimmten Zeiten im Jahr einfach weniger Freizeit gönnt, als zu anderen. So flossen grob geschätzt nur drei Stunden in Quantum Break und Stardew Valley. Seit dem ersten Max Payne-Spiel kann man mich getrost als Remedy-Fan bezeichnen, und so musste Quantum Break früher oder später den Weg in meine Xbox One finden. Aktuell will das Spiel allerdings noch eine Installation abschließen, die scheinbar im absoluten Schneckentempo verläuft.

Stardew Valley verlangt im Vergleich deutlich weniger Systemressourcen. Das kann ich spielen, während meine Xbox die restlichen benötigten Daten für Quantum Break auf die Festplatte kopiert. Meine ersten zwei Stunden im Sternentautal waren unterhaltsam, aber zugleich auch etwas unspektakulär. Ich habe Teil der Ortschaft erkundet, Unkraut gejätet und Steckrüben geerntet. Ich hoffe, dass mich das knuffige Spiel noch genauso packen wird, wie die ersten Harvest Moon-Teile, mit denen ich vor langer Zeit wirklich viel Spaß hatte. Hach, da werden Erinnerungen wach...

Nico: Ich habe es getan. Das System „Early Access“ ist eines der Geschwüre, die die Spieleindustrie langsam aber sicher von innen zersetzen. Trotzdem löhnte ich für einen solchen Titel, der sich noch in Entwicklung befindet. Das Echtzeitstrategiespiel Northgard ist im höchsten Norden angesiedelt - ich übernehme hier die Kontrolle über einen von mehreren Wikingerstämmen, die gerade auf der Insel Northgard gelandet sind und dort nun zur vorherrschenden Macht werden wollen. Die Spielkarte wird in jedem Durchgang zufällig generiert und besteht aus vielen einzelnen Feldern, die jeweils verschiedene Boni oder Gefahren beinhalten.

Expansion ist hier der Schlüssel zum Erfolg, lassen sich pro Feld doch nur wenige Gebäude platzieren. Die eigenen Dorfbewohner sind dabei extrem vielseitig und übernehmen je nach Bedarf die unterschiedlichen Jobs; Späher zum Erkunden der Insel, Holzfäller, Jäger, Fischer, Händler, Brauer - die Anzahl der Möglichkeiten ist zwar im Vergleich mit anderen RTS-Spielen recht überschaubar, wirkt hier aber gerade richtig. Northgard ist auf schnelle Partien von etwa 90 Minuten ausgelegt, das Erreichen der variablen Siegbedingungen braucht meist gleich viel Zeit.

Wie üblich besitzt jeder der momentan sechs Clans eigene Vorteile, das Balancing macht nach etwa zehn Partien einen guten Eindruck. Da die Karte in jedem Spiel zufallsgeneriert wird und in viele kleine Felder aufgeteilt ist, dürfte das Hinzufügen neuer Inhalte ziemlich leicht realisierbar sein. Sogar nach nur kürzer Überlegung fielen mir viele kleine Dinge ein, die das Spielgeschehen noch verbessern würden. Immerhin ist das die gute Seite von Early Access: Ich kann den Entwicklern Feedback geben und so dazu beitragen, das von mir bereits bezahlte Spiel etwas besser zu machen.

Andy: Utawarerumono: Mask of Deception ist eine Mischung aus einem klassischen SRPG (d.h. ein JRPG mit einem an Fire Emblem angelehnten Kampfsystem) und einer Visual Novel. Die SRPG-Komponente darf man dabei komplett vernachlässigen, denn die sehr simpel und kompakt gehaltenen Kämpfe tauchen nur in großen Abständen von im Schnitt über drei Stunden auf. Den Rest der Spielzeit verbringe ich mit vollständig linearen, nahezu interaktionsfreien Textpassagen - lediglich die Reihenfolge, in der ich mir bestimmte Events ansehe, darf ich beeinflussen. 

Wunderschöne und sehr zahlreiche Artworks, eine auffallend gute Hintergrundmusik und durchgehende japanische Sprachausgabe machen Utawarerumono dann aber doch zu einer Erfahrung, die nur ein Videospiel bieten kann. Die Handlung befindet sich auf einem sehr gehobenen Niveau, bremst sich aber durch einen manchmal zu aufdringlichen Fanservice und den ständigen Alkoholkonsum der Akteure für meinen Geschmack teilweise selbst aus. Dafür kann die hervorragende englische Lokalisierung von Atlus wirklich glänzen. Der kaum vorhandene Fokus auf Kämpfe erlaubte es Aquaplus, eine für ein SRPG sehr ungewöhnliche Story zu erzählen, die genug Freiraum für sehr lange Ausflüge ins Slice-of-Life-Genre hat.

Zyniker könnten die Dialoge als belanglos bezeichnen und hätten damit sicherlich nicht Unrecht, aber wie schon in Persona 5 schaffen es die liebenswerten Charaktere und das Verbundenheitsgefühl mit dem Hauptcharakter, mich stundenlang vor den Bildschirm zu fesseln - selbst nach dem Release des von mir heiß erwarteten Monster Hunter World nehme ich mir gerne die Zeit für ein paar weitere Kapitel. Ich mag das Spiel sehr und freue mich jetzt schon darauf, irgendwann auch noch den Nachfolger zu spielen.

Deniz: Wenn ein Videospiel einen erwachsenen Mann zum Weinen bringen kann, muss es schon ein gutes Spiel sein… oder der erwachsene Mann ist eine Heulsuse.

Ich spiele weiterhin unterwegs diverse Games auf meiner treuen Switch, kämpfe mich beispielsweise durch historische Maps in Fire Emblem Warriors und rette die Welt mit der Kraft der Erinnerungen in Lost Sphear. Aber immer, wenn ich auch mal daheim etwas Zeit habe, schmeiße ich die PS4 an und spiele weiter Tales of Berseria. So langsam kann ich mich denke ich als Fan der Tales-Serie bezeichnen und auch wenn Berseria bei Weitem nicht perfekt ist mit seiner PS3-Grafik, dem vielen ausgedehnten Backtracking und dem langweiligen Dungeondesign, die Charaktere und die Story machen das mehr als wett. Die tragische Handlung von Velvet und ihrer zusammengewürfelten Crew von Gesetzlosen ging mir bereits mehr als einmal tief unter die Haut – und das Finale steht noch aus! Ich hoffe sehr, das nächste Tales of wird mindestens genauso gut und kommt für Nintendo Switch heraus!

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3 Kommentare:
Tobsen)
Tobsen
Am 28.01.2018 um 12:45
Was für eine bunte Mischung diesmal! Sauber!
Bei mir wechseln sich Monster Hunter World und Final Fantasy XIII ab. Letzteres ist kurz vorm Ende und ein Kurztest in Form einer Nutzerstory wird folgen.
Matthew1990)
Matthew1990
Am 28.01.2018 um 17:13
Ich bin ja nun fertig mit Fire Emblem Warriors. Seitdem bin ich nun mit Skyrim beschäftigt. :)
Aktuell bin ich da mit der Diebesgilde beschäftigt.
Ansonsten spiele ich nebenbei immer Splatoon 2.
Ich würde ja auch Lost Sphear spielen, aber das Spiel ist noch immer nicht angekommen. Nie wieder über den Sqaure Enix Store bestellen...
TraxDave)
TraxDave
Am 29.01.2018 um 17:33
Ich spiele seit Freitag Monster Hunter World auf der PS4 und freue mich über den frischen Anstrich, auch wenn es etwas länger dauert, bis die Monster einen (wie typisch für die Serie) kalt erwischen können.
Auf der Switch laufen Zelda (ja, noch immer) und in Kürze (weil endlich Ferien, danke Uni) Super Mario Odyssey, was sowieso mehr als überfällig ist.

Btw möchte ich Deniz zu seinem grandiosen Geschmack was Videospiele betrifft beglückwünschen. :P
Es ist außerdem schon lange überfällig, dass Tales wieder für Nintendo erscheint!