NplusX-Test: Das taugt der erste DLC zu The Legend of Zelda – Breath of the Wild
Nintendo hat das erste seiner zwei kontrovers diskutierten DLC-Pakete zu The Legend of Zelda – Breath of the Wild veröffentlicht. „Die Legendären Prüfungen“ heißt der Download, der euer Spiel um etwa 450 MB erweitert. Er bringt einige neue Features, ein paar Belohnungen, doch nur wenig spielerischen Inhalt. Wir haben uns das erste Paket angeschaut.
Erstens: Spielerisch gibt es nur einen Challenges-Run – der aber clever gemacht ist
Zu neuen Ufern werden Spieler im Zusatzpaket zum hochgelobten Zelda-Spiel nicht aufbrechen. Die Spielwelt bleibt, wie sie ist – nur an einer Stelle baut Nintendo wirklich einen neuen Inhalt ein: eine legendäre Prüfung.
Wie schon in The Legend of Zelda – The Wind Waker oder Twilight Princess gibt es nun auch in Breath of the Wild einen Challenges-Run, in dem ihr immer neue Gegnerwellen besiegen müsst. In Breath of the Wild funktioniert diese Prüfung aber spielerisch ausgesprochen gut und unterstreicht, wie brillant Eiji Aonuma und sein Team das Gameplay designed haben.
Link muss die Prüfung nämlich völlig ohne Ausrüstung beginnen. Kleine Bokblins, die ihr zuletzt wahrscheinlich weggewischt habt wie Schmeißfliegen, sind plötzlich wieder eine Bedrohung. Unser Tipp: Nutzt gerade zu Beginn euer Bombenmodul, es richtet mehr Schaden an als die Holzstöcke - und nutzt sich zudem nicht ab. Nach und nach besiegt ihr die kleinen Fische, macht euch ihre Ausrüstung zu eigen und werdet so wieder stärker. An Kochstellen müsst ihr zudem eure Rezeptkenntnisse unter Beweis stellen und aus ein paar Materialien das Maximum an Herzen herauspressen. In einem gewissen Sinne ist die Heldenprüfung die verdichtete und destillierte Essenz des Spielprinzips von Breath of the Wild.
Allzu einfach erledigt ist sie auch nicht. Geht ihr im Laufe der insgesamt knapp 50 Stages drauf, müsst ihr wieder von vorne beginnen. Immerhin: die gesamte Prüfung ist in drei Teile geteilt, sodass ihr nicht alles am Stück erledigen müsst. Ohne Ausrüstung müsst ihr aber in jedem Fall beginnen. Vorausschauendes Inventar- und Vorräte-Management über die gesamte Prüfung hinweg ist also Pflicht, ganz wie im Hauptspiel. Wer es ernst meint, kann sich etwa drei bis vier Stunden mit der Heldenprüfung beschäftigen. Und sich trefflich ärgern, wenn kurz vor Schluss das unerbittliche Game Over-Signal kommt. Die Belohnung lässt sich dafür sehen. Wenig überraschend: Sie hat etwas mit dem Master-Schwert zu tun ...
Zweitens: Die neuen Features machen manches leichter – und vieles schwieriger
Darüber hinaus hat Nintendo ein paar neue Features eingebaut, für die sicherlich nicht viele gerne bezahlen; schließlich hätte man sie mitunter von Anfang an erwartet. Mit dabei ist eine Kartenfunktion, die euch den Weg der letzten 200 Spielstunden anzeigt: den „Weg des Helden“. Das hat nicht nur nostalgischen Nutzen, sondern macht auch deutlich, welche Teile der Karte ihr noch nicht entdeckt habt: Es könnten dort noch Krogs oder Schreine schlummern - oder Teile der Spielwelt, die euch bislang durch die Lappen gegangen sind.
Das neue Reisemedaillon macht es Link etwas einfacher, Orte zu besuchen, die nicht in unmittelbarer Nähe eines Teleportpunkts liegen. Ihr müsst es jedoch zunächst einmal finden. Genauso wie die Krog-Maske. Tipps dazu haben wir euch hier zusammengestellt. Sie macht sich bemerkbar, sobald eines der 900 Krog-Rätsel in der Nähe ist. Die Suche nach den kleinen Baumwesen wird dadurch zwar nicht wirklich planbarer, Spieler, die keine Augen für die Säume des Weges haben, können sich aber Unterstützung holen.
Wichtigstes neues Spielfeature: der Master-Modus, ein besonders schwieriger Spielmodus. Leider könnt ihr das bestehende Spiel nicht einfach auf diese neue Schwierigkeit switchen, sondern müsst einen neuen Spielstand anlegen. Dort sind nicht nur alle Gegner stärker, sondern sie regenerieren ihre Energie auch wieder. Zudem greifen sie auch, schwebend, aus der Höhe an. Wer also nicht schnell zuschlägt und mit guter Strategie vorgeht, wird der Bokblins, Moblins und Echsalfos nie Herr werden. Ehrlicherweise galt das aber auch schon ohne den Heldenmodus. Er verändert das Spielgefühl damit nicht grundlegend und ist eher etwas für Spielmasochisten, die gerne oft KO gehen.
Drittens: Neue Outfits – die aber eigentlich nichts zur Sache tun
Was wäre ein DLC-Paket ohne neue Outfits und Charakterskins? Nintendo hat sie auch in Breath of the Wild eingebaut. Viel Glück allerdings, Majora’s Mask, die Phantomrüstung, Midnas Helm oder Tingles Anzug zu finden. Sie sind irgendwo in der riesigen Hyrule-Welt versteckt und ihr müsst erst einmal dem Pfad der entsprechenden EX-Mission folgen. In einer kleinen Hütte im Zentrum der Spielwelt findet ihr die entsprechenden Tipps. Oder ihr lest einfach unsere NplusX-Tipps dazu.
Die Outfits und Masken sind Belohnungen für die eifrigsten der Profisammler – haben aber darüber hinaus kaum Mehrwert. Zwar sehen sie cool aus, bringen spielerisch aber keine nennenswerten Vorteile, die nicht auch andere Kostüme bringen würden. Ein bisschen enttäuschend.
FAZIT:
Wäre das erste DLC-Paket zu The Legend of Zelda – Breath of the Wild allein erschienen, zu einem Preis von 9,99 Euro … wir könnten es euch nicht uneingeschränkt und vollkommen begeistert empfehlen. Die neuen Reisefeatures sind praktisch, aber nicht spielentscheidend. Zudem wirken sie, als habe Nintendo sie bewusst aus dem Spiel herausgehalten, um sie später separat anzubieten. Die Kostüme haben keinen spielerischen Mehrwert, sondern nur im wörtlichen Sinne Sammlerwert. Die neue Prüfung des Schwerts ist hingegen cool. Jedoch fügt auch sie dem Spiel nichts hinzu, was der Spieler nicht durch das generelle Game-Design ohnehin schon in den 100 Stunden zuvor erlebt hätte. In diesem Sinne könnt ihr Paket 1 also eher als Aperitif sehen für das, was Nintendo noch vorbereitet: Im Herbst soll das zweite Paket erscheinen – mit einer neuen Geschichte und weiteren neuen Challenges. Von diesem Paket erhoffen wir uns neue Perspektiven auf Breath of the Wild, die wir noch nicht aus unseren bisherigen Abenteuern kennen.
Wohl eher als guter Bankraub, weil der Spieler das mit sich machen lässt. Eine Unverschämtheit, dass dieser Müll, wer ihn haben will, nicht separat erhältlich ist. Für 20€ gibt es bei CD Project ein halbes Spiel, welcher immer noch mehr Umfang hat als ein als so mancher Neupreistitel. Der zweite DLC, mit "Fokus" auf Story, muss da schon sehr qualitativ hochwertig sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der zweite DLC umwerfend werden wird.
Leider ist das wahr. Ich finde, man hätte diese ruhig aufwerten können, damit sie am Ende wenigstens mithalten können, damit man halt alternative Kostüme hat.
Ich wüsste nicht, wieso ich Midnas Helm nehmen soll, wenn die Antike Rüstung besser ist...
Der Helden-Modus ist schon sehr cool und macht Spaß. Die Quests für das Sammeln ist auch witzig. Jedoch wäre das aktuell keine 10€ für mich wert.
Ich komme alleine mit der Prüfung und den neuen Suchquests auf ca. 10 Stunden.
Das macht dann 1€/Stunde. Das geht voll klar.
Wenn man das Spiel auf dem neuen Hardmode durchspielen mag, verlaufen die Kosten im Sand.
Erfahrungsgemäß ist der Hardmode nicht vergleichbar mit dem Helden-Modus aus Wind Waker, etc. wo die Gegner einfach nur mehr Schaden machen.
Ich habe gehört, dass schon zu Beginn auf dem Plateau Leunen herum laufen sollen.
Ich will nicht sagen, dass der Modus die 10€ rechtfertigen. Jedoch sollte man diesen nicht mit den bisher bekannten Modi aus anderen Spielen der Reihe vergleichen.
Objekiv gesehen vermutlich nicht, mir persönlich jedenfalls schon. Ich bin auch froh darüber, dass die Gegenstände in kleine Suchquests gepackt wurden. Zur Prüfung des Schwertes kann ich noch nicht viel sagen.
Allerdings ist das DLC-Paket im Gaming-Marktdurchschnitt immer noch weit oben. Ständig mit einem der besten DLCs überhaupt zu vergleichen und aufgrunddessen zu sagen, es ist Mist, ist auch nicht unbedingt allzu sinnvoll. Ein Beispiel dran nehmen könnte sich Nintendo trotzdem, wobei der augenscheinlichr Haupt-DLC ja noch folgt,
Das Feature mit dem Weg ist übrigens genial ^^
Sogar die Tode werden einem angezeigt und die Geschwindigkeit varriiert ua mit dem Kamera-Zoom.
Trial of the Sword im Master Mode ist andererseits schier unschaffbar. Ich pack nicht mal das 6te Level (15 braucht man für den ersten Checkpoint). Die Monsterregeneration ist genau in dem Trial ein dermaßen übertriebener Spielerschwerer, der jedes Dark Souls zum Spaziergang macht.
Die eigentliche Frage ist, wofür man das Masterschwert im Master Mode dann noch vollgepimpt braucht, da man für diese Challenge mit nicht viel weniger als mit 30 Herzen und 22 (12) Ausdauer ranzugehen braucht. Für Ganon benötigt man das Masterschwert dann jedenfalls nicht mehr und übrig bleibt einem kein einziger Gegner, der diesen Frust für das Trial rechtfertigt.
Wirklich, das ist das Schwerste, das ich jemals gespielt habe. Ich könnte schreien!
Zelda + Addon1 + Addon2 = 80€ und das geht voll klar!
Mittlerweile gibt es sogar Zelda für die Switch auf Amazon für 40€, zusammen mit dem Addon-Paket wäre man dann sogar nur noch bei 60€. Da viele Konsolenspiele schon alleine 70€ kosten, finde ich es nicht wirklich dramatisch.
Was denkt sich Nintendo nur dabei?