Test

BYE-BYE BOXBOY!

Von Lars Peterke am 29.03.2017
Der clevere, kastige Puzzlespaß mit dem Würfel Qbby ist inzwischen längst kein Geheimtipp mehr. Mit BYE-BYE BOXBOY! würdigen die Entwickler von HAL Laboratories ihren Puzzle-Titel mit einem abschließenden, dritten Teil. In Japan gibt es zu diesem feierlichen Anlass sogar alle drei Qbby-Abenteuer auf einem Modul im Set mit einem schicken Amiibo. Europäer erhalten den Titel hingegen erneut nur als einzelnen Download. Lohnt sich ein Kauf trotzdem?

Fast alles beim Alten

Das Spielprinzip hat sich im Vergleich zu den Vorgängern nicht geändert. Ihr müsst als der quadratische Qbby verschiedene Welten absolvieren, die sich in einzelne Level unterteilen. In jedem Level gilt es den Ausgang zu erreichen, indem man Blöcke erzeugt und diese dazu verwendet diverse Hindernisse zu umgehen. Perfektionisten können an schwer erreichbaren Stellen eines jeden Level Kronen sammeln, die im Ingame-Shop etwa gegen kleine Comicstrips, Kostüme oder Musikstücke eingetauscht werden können. Während es im Vorgänger noch eine überschaubare Hub-Welt gab, reisen Qbby und seine Freunde nun mit einem Raumschiff durch das Weltall und können auf verschiedenen Planeten landen und dort die Spielwelten betreten. Über 180 Level gilt es so zu absolvieren. Das sind also stolze 60 Level mehr als im Vorgänger.

In unserem Test zum Vorgänger haben wir insbesondere das Fehlen eines Editors und einen Mangel an Profi-Leveln kritisiert. Zumindest den zweiten Kritikpunkt haben sich die Entwickler zu Herzen genommen. So lassen sich im Shop für gesammelte Kronen spezielle Bonus-Welten freischalten. Diese sind für sich genommen nicht unbedingt schwerer, allerdings schränken sie den Spieler mit einigen Modifikationen zusätzlich ein. So sind beispielsweise bestimmte Würfel-Kombinationen nicht erlaubt, was die eigentlich simplen Lösungen zu beinharten Kopfnüssen machen. 

Ärgerlicherweise dauert es im Hauptspiel aber ein wenig, bis der Schwierigkeitsgrad anzieht. Der Spieler wird zu Beginn in eine Tutorial-Welt geschickt und auch die darauffolgenden Level wirken mit ihren Mechaniken zunächst arg vertraut. Wer bereits die Vorgänger gespielt hat, muss an dieser Stelle mit Redundanzen leben.

Würfel-Kräfte und -Lemminge

Während BOXBOXBOY! die Erstellung zweier Würfel-Sets gleichzeitig als zentrales Gameplay-Element zelebrierte, konzentriert sich BYE-BYE BOXBOY! auf Spezialkräfte. So sind die Würfel-Reihen, die Qbby erzeugt, nun nicht mehr weitestgehend funktionslose Gebilde, sondern können je nach Level mit unterschiedlichen Fähigkeiten versehen werden. So können die von Qbby erzeugten Blöcke etwa explodieren, wie eine Rakete emporsteigen oder Qbby teleportieren. Wie auch in den Vorgängern konzentriert sich jede Welt im Wesentlichen auf eine neue Mechanik und steigert im Verlauf der Level den Schwierigkeitsgrad, indem sie mit anderen Mechaniken kombiniert wird oder das Level-Design vom Spieler ein cleveres Um-die-Ecke-Denken einfordert. Generell sind aber immer nur die letzten Level einer Welt wirklich fordernd, zu Beginn geht es erst einmal etwas genügsamer zu Werke.

Neben den neuen Spezialfähigkeiten für die Blöcke hat man sich noch eine weitere Neuerung einfallen lassen. So wird Qbby dieses mal von seinen kleinen Nachkommen begleitet, die treffenderweise Qbabies heißen. Sie folgen Qbby auf Schritt und Tritt und benötigen daher besondere Aufmerksamkeit, damit sie nicht durch die verschiedenen Abgründe oder Fallen in den Leveln das Zeitliche segnen. Zusätzlich zu den neuen Gameplay-Ideen gibt es noch ein paar nette Features. So schalten vorhandene Speicherstände der anderen BOXBOY-Spiele genau wie die Amiibo der Kirby-Reihe neue Kostüme frei und der Qbby-Amiibo (oder für die Europäer ohne Amiibo ein komplettes Durchspielen) macht ein Farbschema im GameBoy-Look verfügbar.

Fazit:

An BYE-BYE BOXBOY! gibt es gerade für den extrem günstigen Preis von 5€ eigentlich nichts auszusetzen. Tolle Rätsel bei mehr Umfang und eine Hand voll knackigere Herausforderungen machen den Titel automatisch besser als seine Vorgänger. Aber dennoch: An der Gameplay-Formel wurde eher wenig geändert, sodass Spieler der Vorgänger an einigen Stellen mit redundanten Spielerfahrungen leben müssen. Nicht jeder Aspekt im Qbbys letztem Abenteuer ist wirklich neu und nachwievor dürfen Spieler keine eigenen Rätsel bauen. Dennoch können Neulinge und Fans des kleinen monochromen Würfels bedenkenlos zugreifen und bekommen viel neues Futter. Veteranen sollten hingegen abwägen. Für die Skeptiker hat Nintendo aber netterweise eine Demo im eShop veröffentlicht. Sie enthält einige Level aus allen drei BOXBOY-Titeln zum ausprobieren.

Unsere Wertung:
8.5
Lars Peterke meint: "Der dritte und zugleich beste Teil der Puzzle-Reihe dürfte Genre-Fans voll zufriedenstellen."
Nur registrierte Benutzer können Kommentare verfassen. Jetzt registrieren