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Splatoon 2: Unsere Eindrücke zum Global Testfire

Von Tim Herrmann am 27.03.2017

Vier Wochen nach dem Start von Nintendo Switch - und mitten in der Wartezeit auf neue Software: Da kommt das Testwochenende für Splatoon 2 gerade recht. Nintendo startet zum zweiten Mal ein sogenanntes Global Testfire, um seine Server auf die Probe zu stellen. Sechsmal hat Nintendo weltweit je eine Stunde lang die Tore geöffnet und Fans des Farbshooters hineingelassen.

Im Kern bleibt die Erfolgsformel von Splatoon dabei erhalten. Quasi aus dem Nichts spielte sich der knallbunte Shooter damals über Nacht in die Herzen der Spieler und begeistert auch noch jetzt vieler Zocker. Das Rezept für den Erfolg ist einfach: Man nehme das Shooter-Genre, mische es mit dem Nintendo-Style und, voilà, das Genre des Fun-Shooters ist geboren.

Ein wenig verändert gibt sich im Teil 2 nun die Steuerung. Egal ob im Handheld-Modus, vor dem TV mit den JoyCons oder mit dem Pro Controller, Splatoon 2 setzt nach wie vor auf Bewegungssteuerung. Jedoch kann man das Spiel auch auf konventionelle Weise bedienen und die Bewegungssteuerung ausschalten. Wir fragen jedoch: Wozu eigentlich? Im Test funktionierte auch mit dem neuen Pro Controller alles wunderbar, der jetzt über die gleichen Neigungssensoren verfügt wie die JoyCons.

Ein weiterer frischer Move ist das Ausweichmanöver, das ganz neue taktische Möglichkeiten eröffnet. So könnt ihr euren Inkling durch geschicktes Manövrieren in einen Gegenangriff führen. Auch neue Items haben es in die bekannten oder zumindest leicht variierten Waffen geschafft: Der Inkjet, der euch kurzzeitig in die Luft hebt, ist beispielsweise gut gelungen. Auch der Raketenwerfer kann, taktisch klug eingesetzt, erheblichen Schaden anrichten. Technisch ist Splatoon 2 dem Vorgänger nur leicht überlegen. Die Farben wirken bunter, die Hintergründe etwas detaillierter, jedoch bleibt der ganz große Grafiksprung aus.

Verdient das Spiel aber auch wirklich die „2“ im Namen? Und: Haben die Server der Last standgehalten? Unsere Eindrücke im Überblick.

Michael Prammer meint:

Für ein Global Testfire (manch einer nennt die Demo vielleicht lieber einen Stresstest), ist vor allem wichtig, wie stabil Splatoon 2 online lief. Ich habe mir die 12 Uhr-Session vom Samstagmittag ausgesucht. Nach sofortigem Spieleinstieg und fünf Spielen am Stück gab es eine kurze Pause, die sich allerdings in Grenzen hielt. Während meiner Stunde in Splatoon 2 kam ich immer wieder in ein Spiel und hatte keine Verbindungsabbrüche zu verzeichnen. Auch das Spielgeschehen lief ohne Lags und nennenswerte Grafikruckler. Auch die Steuerung klappte hervorragend und offenbarte keinerlei Schwächen. Auch die neuen Waffen konnte ich einmal durchtesten. Was soll ich sagen: Teil 2 fühlt sich immer noch nach Splatoon an und die Neuerungen passen gut ins Konzept. Ob man das Spiel nun Splatoon 2 oder 1.5 nennen möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Letztlich wird wohl erst das fertige Spiel zeigen, ob es wirklich zum Nachfolger taugt. Als erste Demo-Session macht das Gebotene aber Lust auf die Vollversion.


Niko Schopinski meint: 

Splatoon ist für mich das Paradebeispiel für einen Titel, der mich anfangs begeisterte, bei dem Motivation und Spielspaß aber unerwartet schnell abebbten. Mein erstes großes Problem war die (sogenannte) Map-Rotation, die für quälend lange Stunden immer nur zwei Karten aufbot. Die Arenen selbst waren, zumindest gefühlt, immer nur Variationen der fast gleichen künstlichen Skaterpark- und Kindertobeland-Verschnitte. Mein Hauptproblem ist aber die Monotonie im Spieltempo: Bedingt durch das Grundkonzept von Splatoon sind ruhige Momente und langsames Anpirschen nicht angesagt. Es gibt im Grunde nur Dauerfeuer; und das ermüdet und langweilt mich doch recht schnell. Genau dieses Gefühl verspürte ich leider auch beim Spielen im Rahmen des Global Testfire von Splatoon 2 - für mich eher "Splatoon 1.2". Wer den Vorgänger nur oberflächlich angespielt hat, wird zumindest anhand dieser ersten Eindrücke wohl kaum merken, dass es sich um ein neues Spiel handeln soll. Erfreulich war für mich die Performance: Zumindest meine persönlichen Testrunden liefen einwandfrei. Das Spiel selbst spricht mich aber leider gar nicht mehr an.

Tim Herrmann meint:

War das Global Testfire nun für uns, die Spieler? Oder für Nintendo, zum Servertest? Letztlich hat es wahrscheinlich eher dem Publisher dabei geholfen, seine neue Infrastruktur für das Online-Game zu testen. Denn spielerisch konnten Fans keine Veränderung zu Splatoon 1 erkennen. Wer das Wii U-Spiel schon einmal gespielt hatte, fühlte sich auf der Stelle heimisch und sah nichts, was nicht als DLC für Splatoon hätte erscheinen können. Das ist erst einmal nicht schlecht, denn das Spielprinzip hat sich mehr als bewährt. Insofern war das Global Testfire auch ein bisschen Zelda-Abwechslung in den mauen ersten Switch-Monaten. Ob Splatoon 2 aber wirklich als Nachfolger taugt, ob es neue Spielmodi, eine anständige Singleplayer-Kampagne oder grundlegende Verbesserungen an der Spielmechanik (zum Beispiel Arenenwechsel, Matchmaking, Kommunikation) mitbringt - darüber herrscht auch nach der Demo noch Ungewissheit.


Lars Peterke meint:

Zunächst herrscht natürlich Freude vor. Freude darüber, dass einer der besten Multiplayer-Titel der letzten Jahre aus dem Hause Nintendo nun endlich auf der Switch angekommen ist. Die etwas angepasste Steuerung benötigt zunächst einige Eingewöhnungszeit, insbesondere wenn man nun nicht mehr das etwas wuchtige GamePad in der Hand hält, sondern einen wesentlich kleineren Pro Controller. Sehr schnell kommt dann aber der erhoffte Spielspaß auf, auch wenn das gebotene Paket recht spärlich ausfällt. Zwei Maps und viele bekannte Waffen, mehr gab es nicht zu sehen. Von den genauen Feature-Spezifikationen für den Online-Multiplayer fehlt nach wie vor jede Spur. Auch wie das Spiel mit der angekündigten Smartphone-App zusammenarbeiten wird, weiß man bisher nicht. Das sollte Nintendo schleunigst ändern, damit man das Momentum des Spiels entsprechend nutzt. Für den Moment ist das Global Testfire trotz gelegentlicher Verbindungsabbrüche genau das Richtige, um eine Brücke von Zelda zu Mario Kart zu schlagen.

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1 Kommentar:
Dr_Lobster)
Dr_Lobster
Am 28.03.2017 um 18:14
Stimmte es, dass sich optisch rein gar nichts zum Vorgänger verändert hat? Also keine höhere Auflösung, kein AA usw?