Gruselige Games zu Halloween - Vol. 3
Es ist wieder so weit: Halloween steht vor der Tür – das Fest der Zombies, Vampire, Werwölfe und Karies.
Vor allem in den USA, aber auch hierzulande nutzen Freunde gruseliger Unterhaltung den Feiertag als Anlass, um sich Horrorfilme reinzuziehen oder düstere Games zu zocken. In den letzten Jahren haben wir euch dazu immer wieder Listen mit passenden Titeln präsentiert. Diese Tradition führen wir einmal mehr weiter. Auf dass (virtuelle) Köpfe rollen mögen…
Fangen wir mit einem Indie-Titel an: Bramble: The Mountain King kommt von den Dimfrost Studios (vor kurzem umbenannt in Maximum Entertainment) in Schweden und begleitet den kleinen Jungen Olle auf einer Reise durch Wälder, Seen, Sümpfe und Gebirge. Auf den ersten Blick mag Bramble nicht wie ein Titel erscheinen, dem Horrorfreunde Beachtung schenken sollten, aber der erste Eindruck trügt gewaltig. Die Entwickler haben sich von nordischen Fabeln inspirieren lassen und dabei eine Welt erschaffen, die zwar süßen Gnomen und anderen niedlichen Fantasy-Wesen ein Zuhause bietet, aber auch blutrünstige Trolle und Hexen beherbergt. Das englische Wort "bramble" beschreibt dichtes Dornengestrüpp, während "the mountain king" hier ein Riese ist, der kleine Kinder wortwörtlich zum Fressen gernhat. Tatsächlich ist der Tod fast allgegenwärtig und erklärt, wieso das Spiel von der USK eine 16er-Wertung bekommen hat. Für jüngere Spieler ist Bramble definitiv eine Nummer zu hart, für Horror-Freunde dagegen ein Geheimtipp, der nicht unterschätzt werden sollte. Wer mit Spielen wie Limbo oder Little Nightmares Spaß hat, dürfte auch Bramble mögen.
Einen Trailer zum Spiel findet ihr hier.
Dead Island war anno 2011 ein absoluter Überraschungshit und der Erfolg machte einen Nachfolger schnell wahrscheinlich. Gleich zwei Entwicklerstudios scheiterten allerdings an der Aufgabe, die Insel der Toten wieder zum Leben zu erwecken. Nach Yager und Sumo Digital durfte Dambuster Studios sein Glück versuchen, und siehe da: Das Spiel ist nach all den Schwierigkeiten tatsächlich richtig gut geworden, was vor allem daran liegt, dass Dead Island 2 keine unerwünschten Experimente macht, sondern sich schlicht und einfach auf stupide, aber hoch unterhaltsame Zombie-Action konzentriert. Die Spielewelt ist nicht riesig und die Story nicht spannend, aber das Zerstückeln/Verbrennen/Zerschlagen/Zerstampfen untoter Gegner ist so spaßig wie noch nie. Hollywood und Beverly Hills wurden zudem sehr detailliert gestaltet, wodurch es viel Spaß macht, sich durch die Villen (frei erfundener) Stars und Sternchen zu metzeln. Dead Island ist damit kein künstlerisch wertvolles oder erzählerisches Meisterwerk, aber ein perfektes Spiel, für all diejenigen, die im virtuellen Los Angeles einfach mal die Sau rauslassen wollen.
Einen Trailer dazu finden erwachsene Spieler hier auf YouTube.
Halloween ist das Fest der Geister und Monster, die mit Hilfe von schaurigen Kostümen und Opfergaben verbannt werden sollen. Die Banisher tragen keine gruseligen Kostüme, verbannen aber hauptberuflich Geister und Monster und opfern weit mehr als nur Süßigkeiten. Mit anderen Worten: Wir haben hier ein perfektes Spiel für Halloween.
Wenn Berichten von Publisher Don't Nod vertraut werden darf, dann hat sich Banishers: Ghosts of New Eden nicht ausreichend oft verkauft, um Gewinn abzuwerfen. Das ist schade, denn der storylastige Titel mit einer semi-offenen Welt zählt zu den besseren Spielen des aktuellen Jahres. Dem finanziellen Misserfolg ist es aber wohl zu verdanken, dass der Titel jetzt schon zu einem deutlich reduzierten Preis zu haben ist.
Es macht definitiv Spaß New Eden - eine fiktive Version von New England im Nordosten der USA - zu erkunden und dort mit dem schottischen Geisterverbanner Red mac Raith und seiner kubanischen Partnerin Antea Duarte gegen allerlei Untote Brust vorzugehen. Das Spiel findet dabei eine gute Balance zwischen Kämpfen und anderen Aufgaben, die dazu beitragen, dass wir Verstorbenen zum verdienten Seelenfrieden verhelfen können.
Hier geht's zu unserem Test, hier findet ihr den Launch-Trailer.
Bereits 2021 hatten wir mit Until Dawn ein Spiel von Supermassive Games auf einer Halloween-Liste. Seitdem hat das britische Studio mehr als ein halbes Dutzend Spiele entwickelt, die wir hier nennen könnten. Allein die Dark Pictures Anthology umfasst inzwischen vier Hauptteile und zwei Ableger für PlayStation VR, wir empfehlen aber, die dunklen Bilder links liegen zu lassen und stattdessen The Quarry eine Chance zu geben.
Für alle, die mit den Werken von Supermassive Games nicht vertraut sind: Es handelt sich um Survival-Horror-Walking-Sims. Ausgefeiltes Gameplay gibt es nicht, aber die Entscheidungen des Spielers und richtiges Timing bei einigen Quick-Time-Events bestimmen, ob die Protagonisten überleben oder das Zeitliche segnen. In The Quarry sind besagte Protagonisten ein paar jugendliche Betreuer eines Ferien-Camps, die sich mit Werwölfen anlegen. Klingt trashig? Ist es auch, aber der Unterhaltungswert ist hoch. The Quarry ist zudem trotz fehlendem Mehrspieler-Modus wunderbar für eine gesellige Runde geeignet, bei der jeder mal den Controller in die Hand nehmen darf, um "seinen" Character zu steuern.
Hier geht's zu unserem Test, hier findet ihr einen Trailer.
Einen letzten Tipp haben wir noch für euch: Still Wakes the Deep kommt vom Entwicklerstudio The Chinese Room, das das Genre der Walking-Sims mit Dear Esther praktisch erfunden hat. Die Jungs und Mädels aus England haben aber auch Erfahrung mit Horrorspielen. Auf Amnesia: A Machine for Pigs und Everybody's Gone to the Rapture folgt jetzt ein düsteres Adventure auf einer Bohrinsel vor der Küste Schottlands.
Spieler übernehmen die Rolle von Elektriker Cameron "Caz" McLeary, der eigentlich gerade gefeuert wurde, als es auf der Beira D zu einem katastrophalen Unglück kommt: Seine Kollegen bohren während eines Sturms zu tief und setzten unbeabsichtigt etwas Schreckliches frei.
Still Wakes the Deep kombiniert Body-Horror à la The Thing mit einem klaustrophobischen, sturmgepeitschten Setting. Ähnlich wie in The Quarry gibt es hier kaum Gameplay, die Egoperspektive versetzt den Spieler jedoch mitten ins Geschehen und die fast fotorealistische Grafik tut ihr übriges, um uns eine hochatmosphärische und sehr gruselige Atmosphäre zu bescheren. Die Bohrinsel Beira D wurde unglaublich detailliert und sehr authentisch umgesetzt. Tatsächlich ist Still Wakes the Deep das vermutlich technisch beeindruckendste und zugleich unheimlichste Spiel in dieser Liste. Auf der PlayStation 5 gehört Still Wakes the Deep optisch zur Crème de la Crème, wodurch nicht nur Horrorfreunde, sondern auch Technik-Freaks hier voll auf ihre Kosten kommen.
Hier findet ihr einen Trailer.
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Ansonsten...