In Teamplay verschaffen wir euch regelmäßig sonntags kurze Eindrücke darüber, was die Redakteure von NplusX gerade zocken. Die letzte Ausgabe findet ihr hier.

Jerry:

Ich arbeite mich seit ein paar Wochen schon durch eine kleine aber feine Liste an Spielen, die ich mir für 2022 und '23 vorgemerkt hatte, aber aus diversen Gründen nicht gleich zum Launch zocken konnte. Nach The Quarry und Guardians of the Galaxy liefen nun A Plague Tale: Requiem und Hogwarts Legacy in meiner PS5 rund. Meinen Test zum Harry-Potter-Spiel ohne Harry Potter findet ihr hier. Größtenteils war ich von dem Lizenz-Titel sehr angetan. Noch mehr begeistert war ich allerdings von A Plage Tale: Requiem. Der erste Teil mit dem Beinamen Innocence war 2019 ein echter Überraschungshit, der Nachfolger, der Amicia und Hugo wieder als Hauptfiguren begleitet, erfindet das Rad nicht neu, setzt aber überall noch eine Schippe drauf. Wo in Innocence noch bis zu 5000 Ratten gleichzeitig über den Bildschirm wuselten, sind es in Requiem bis zu 300.000. In gigantischen Wellen schwappen sie über die düstere Fantasy-Welt herein und zerstören alles, was ihnen in die Quere kommt. Requiem ist außerdem noch düsterer, noch makaberer, noch trostloser. Stellenweise fühlte ich mich fast an The Last of Us Part 2 erinnert. Das und die übertrieben dargestellte Rattenplage werden sicher nicht jedem gefallen, ich hatte aber viel Spaß mit dem Titel.

Andy:

Das seit Ende März erhältliche Tchia ist eines der wenigen Spiele, die gleich vom ersten Tag an im Rahmen von PS Plus Extra verfügbar gemacht wurden. Auf jeden Fall muss man mit den richtigen Erwartungen an diesen Titel herangehen: Das Entwicklerstudio Awaceb hat die Ubisoft-Formel weitestgehend übernommen, aber so stark vereinfacht, dass Tchia eigentlich schon als Open-World-Walking-Simulator bezeichnet werden müsste. Die meisten der Minispiele und Geschicklichkeitseinlagen können nicht verloren werden, und Collectibles liegen einfach lose in der Spielwelt herum, wo sie ohne weiteres aufgesammelt werden dürfen. Auch die seltenen Kämpfe gegen die immer gleichen Stoffsoldaten ändern daran wenig: Die offizielle Beschreibung des Spiels fordert uns dazu auf, zu improvisieren und alle Fähigkeiten von Tchia zu nutzen, "um aus den gefährlichen Begegnungen als Sieger hervorzugehen" - in der Praxis reicht es jedoch völlig aus, die wehrlosen Kreaturen mit Öllampen oder Benzinkanistern zu bewerfen, um sie in Brand zu stecken und mit einem einzigen Treffer auszuschalten.

Anfangs tragen die Optik, die Atmosphäre und nicht zuletzt die beeindruckend schöne Musik das spielerisch belanglose Abenteuer. Mit der Zeit habe ich jedoch immer mehr ein traditionelles Gameplay vermisst - vor allem die Musikspiel-Einlagen, in denen es völlig egal war wie viele Noten ich treffe, lösten bei mir das ein oder andere entnervte Augenrollen aus. Mit der Zeit entwickelt sich Tchia trotz seiner vermeintlichen Knuddeloptik zu einem erschreckend düsteren Spiel - im Rahmen oftmals blutiger Cutscenes werden Menschen getötet, Körperteile abgetrennt, und der Antagonist verschlingt mal eben ein noch lebendes Baby vor den Augen seiner Eltern. Trotz alledem behielt Tchia bis zum Ende einen gewissen Charme, der mich dazu motiviert hat, das Spiel zu 99% zu beenden.

Robert:

Der Mai naht und steht für mich voll im Zeichen des nächsten Zelda-Titels “Tears of the Kingdom”. Dementsprechend verbringe ich gerade wieder viel Zeit im Hyrule des Vorgängers “Breath of the Wild”, in dem ich meinen Speicherstand vor ein paar Monaten ja versehentlich gelöscht hatte und schalte ein weiteres mal so viel wie möglich frei, was, wie auch schon beim ersten mal, überraschend lange dauert. Tatsächlich hatte ich aber auch Vieles seit dem letzten Durchspielen vor sechs Jahren wieder vergessen, obwohl ich immer das Gefühl hatte, dass mir noch alles im Gedächtnis geblieben wäre, was Link und ich bei unseren ersten gemeinsamen Streifzügen erlebt haben. Wer Zelda BrotW also wie ich zwischen 2017 und 18 zuletzt angefasst hat, sollte dem Titel (in einem neuen Spieler-Profil, damit der alte Stand nicht gelöscht wird) ruhig noch einmal eine Chance geben. Gerade habe ich das gute alte Master-Schwert wieder aus dem Sockel gezogen und kann mich jetzt glücklich daran machen, die letzten Titanen zu bezwingen, um mich dann ein weiteres mal dem fantastischen Schloss Hyrule und Ganon zu stellen. Hoffentlich schaffe ich es rechtzeitig bis zum 12. Mai, damit ich mich dann voll und ganz auf die neuen Abenteuer von Link und Zelda konzentrieren kann.

Und was zockt ihr gerade?