Warpips
Echtzeitstrategietitel wie Warpips können dank ihrem schnelllebigem Gameplay Strategie-Freunde schnell und unkompliziert in ihren Bann ziehen. Ob das kleine Pixel-Spielchen für unterhaltsame Feuergefechte steht oder eher ein Schuss in den Ofen war, erfahrt ihr in unserem Test.
Theoretisch hat Warpips eine zugrundeliegende Story, die zu Beginn des Eroberungs-Modus, dem Herzstück des Titels, via kurzem Text über den Bildschirm flackert. Da diese jedoch sehr rudimentär daherkommt und vermutlich in jedem zweiten Trash-Kriegsfilm schon einmal aufgegriffen wurde, ersparen wir uns hier die Einzelheiten und kommen zum eigentlichen Spiel. Das Gameplay gestaltet sich dabei relativ simpel. Auf einem überschaubaren Schlachtfeld werden Einheiten via Befehl aufs Spielfeld geschickt. Diese stürmen automatisch von der linken Seite des Spielfelds, wo sich eure eigene Basis befindet, auf die rechte Seite des Spielfelds, genau dort, wo das gegnerische Lager beheimatet ist. Ziel ist es natürlich das gegnerische Lager auszuschalten und die eigene Basis zu beschützen.
Strategie trifft auf Tower Defense
Zu Beginn jeder Mission gilt es, die notwendigen Vorbereitungen zu treffen. Denn ihr dürft nicht einfach so beliebig viele und unterschiedliche Einheiten produzieren, wie es dem Kriegsherren beliebt, sondern seit limitiert. Daher gilt es, die für euch wichtig erscheinenden Einheiten mitzunehmen, um möglichst effektiv eine Mission abzuschließen. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Einheit aus dem „Speicher“ verschwindet und bei einer zukünftigen Mission nicht mehr eingesetzt werden kann. Daher sollte auch stets jede Mission genauestens im Vorfeld analysiert werden, was dank eines Vorschaufensters der Gegnertypen kein Problem ist. Denn dadurch stellt ihr eure Truppen zielgerichtet auf den Einsatz ein. Der Abschluss einer Mission bringt euch Geld, Kampfpunkte und neue Einheiten. Mit Kampfpunkten dürft ihr dauerhafte Upgrades freischalten, Geld bringt euch zusätzliche Einheiten und die eigentlichen Einheiten, die es als Belohnungen gibt, benötigt ihr ohnehin für die zukünftigen Missionen.
Im Spiel existieren dabei unterschiedliche Einheiten und verschiedene hilfreiche Gegenstände, die euch allesamt das Leben erleichtern können. Die Standarteinheiten, sogenannte Warpips, bilden die Fronttruppen und das Herzstück eurer Armee. Scharfschützen, Schildträger, Hunde, etc. haben ihre ganz eigenen Eigenschaften, sind in der Herstellung teurer, kämpfen allerdings auch effektiver. Zusätzliche Helfer wie Bohrtürme oder Ölfässer, bringen während der Mission schneller Geld und helfen euch noch effektiver Einheiten zu produzieren. Doch wie sieht das ganze Gameplay jetzt in der Praxis aus?
Zu Beginn habt ihr drei Slots, was bedeutet, dass ihr drei Einheiten auf das Feld schicken dürft. Diese kosten Geld und das Geld wird stetig nachproduziert. Mit Abschüssen oder Zerstörungen gegnerischer Einheiten bekommt ihr Erfahrungspunkte und könnt entweder neue Slots freischalten, was euch mehr Einheiten produzieren lässt oder den Rang der Truppe befördern. Diese wird dadurch im laufenden Gefecht dauerhaft stärker. Was leider nicht funktioniert, ist der Basisausbau. Die Basis bleibt stets auf ein Gebäude beschränkt.
Einsteigerfreundlichkeit und technische Problemchen
Warpips ist sehr einsteigerfreundlich, was nicht nur am sehr guten Tutorial liegt, sondern auch an den vier Schwierigkeitsgraden. Dadurch kommt jeder Spieler leicht in das Spielgeschehen hinein, kann die Mechaniken in aller Ruhe erlernen und dann das Prinzip zielgerichtet anwenden. Leider nutzt sich das Prinzip nach einer Weile ab und lässt gerade in den späteren Missionen an Spieltiefe vermissen. Zwar darf man auf den Missions-Karten unterschiedliche Wege wählen, eintönig wird das Ganze dann aber schon etwas. Das liegt vor allem daran, dass sich jede Mission ähnlich abspielt. Man produziert möglichst viele Einheiten, man befördert seine Truppen, man setzt seine Gadgets geschickt ein und verteidigt so lange seine Basis, bis man die Überhand auf der Karte gewonnen hat und den Gegner überrennt. Nach etwa sechs bis acht Stunden ist der Hauptmodus auch beendet, einen echten Wiederspiel gibt es kaum.
Technisch kann Warpips leider auch nicht vollumfänglich überzeugen. Der Pixelstil mag seinen Charme haben, allerdings kann das Spiel bei größerem Explosionsaufkommen, wovon es reichlich gibt, selten die Bildrate halten. Dann gerät das Spielgeschehen ins Stocken, was glücklicherweise das Spielgeschehen selbst nicht beeinflusst und mit etwas Augenzwinkern auch als Feature gesehen werden könnte. Allerdings merkt man dem Titel insgesamt schon an, dass dieser womöglich für ein Smartphone entwickelt wurde; zu limitiert sind sowohl Optik als auch musikalische Untermalung. Und die Steuerung schreit eigentlich nach einer Maus. Die Knopfbedienung mit dem Controller funktioniert zwar ganz gut, jedoch werden PC-Spieler vermutlich deutlich mehr Spaß haben.
FAZIT:
Warpips ist im Grunde ein gutes und gelungenes Strategie-Spiel für Zwischendurch. Das liegt vor allem daran, dass der Titel mit relativ simplem Gameplay daherkommt und die Mechaniken des Spiels sehr leicht zu erlernen sind. Die Grundidee des Titels, eine Mischung aus Strategie und Tower-Defense, weiß zu gefallen und kann für einige Zeit unterhalten. Allerdings fehlt es dem Spiel an Spieltiefe und Finesse. Die Gefechte fühlen sich nach einige Zeit alle ziemlich gleich an, was auch daran liegt, dass beispielsweise der Aufbau bzw. Ausbau eures Basis fehlt. Zudem ist Warpips gerade technisch gesehen doch sehr limitiert und kann auch hinsichtlich der Performance nicht vollends überzeugen. Ob das jetzt gewollt ist oder nicht – es sieht einfach nicht rund aus, wenn bei mehreren Explosionen der Bildschirm kurz einfriert. So bleibt Warpips ein netter Strategie-Titel für Zwischendurch, der allerdings nicht komplett begeistern kann.