Teamplay #54: Das spielt die Redaktion
Matthew: Inzwischen habe ich viele Stunden zusammen mit anderen Spielern in Monster Hunter Generations Ultimate verbracht. Während ich weiterhin so ziemlich jede Quest im Spiel abschließen möchte, habe ich mich immer weiter vom 3DS-Content entfernt und damit begonnen, meine ersten Aufgaben im Switch-exklusiven G-Ranking abzuschließen, der den höchsten von drei Schwierigkeitsgraden darstellt.
Mein Jägerrang ist mittlerweile bei 11. Bis zur Kategorie G2 habe ich sämtliche Quests abgeschlossen - das sind die Hälfte der G-Ranking Quests. Meine ersten Erfahrungen hierbei habe ich mit Deniz und vielen anderen Spielern zunächst nur mit schwächeren Monstern gemacht, doch schon die kleinen Hyper-Versionen können für erfahrene Spieler eine Herausforderung darstellen. Mittlerweile bin ich gezwungen, mein Itemset immer wieder neu anzupassen und mich auf jedes Monster individuell vorzubereiten. Blitzbomben und Fallen gehören stets zu meiner Standardausrüstung, während Missionen kombiniere ich mir Mega Potions aus Tränken und Honig.
Solltet ihr ebenfalls Interesse am gemeinsamen Jagen haben, dürft ihr euch gerne uns anschließen. Besucht uns dazu auf dem Discord-Server von NplusX !
Michi: Ich habe mich mal wieder an ein Smartphone-Spiel gewagt, nämlich an die Early Access-Version von The Elder Scrolls: Blades. Vorneweg: ein Skyrim ist es nicht; kompletter Software-Schund ist es auch nicht - im Gegenteil. Das kleine Handy-Spiel, was auch für Konsolen angekündigt wurde, ist größer, als der erste Blick erahnen mag. Der Spieler beginnt mit der Charaktererstellung, die typisch für die Serie ausfällt. Dann landet man (wieder einmal) in einem Dorf und weiß nicht so richtig, was zu tun ist. Dieses Dorf dient als eine Art Spiel im Spiel und muss nebenbei wieder aufgebaut werden. Denn eigentlich ist Blades ein Action-Rollenspiel. Im Dorf selbst werden Quests angenommen, dann geht es in die Dungeons oder Gebiete, wo diese Aufgaben in meistens zwei bis fünf Minuten erledigt werden. Eine offene Spielwelt gibt es nicht. Als Belohnung verdiene ich Gold, farme Gegenstände und sammle Erfahrungspunkte, die meinen Charakter stärker machen. Gold ist wichtig für den Ausbau des Dorfes, denn je besser dieses augebaut ist, desto mehr Aufträge, Rüstungen, etc. bekomme ich dort.
Das Spiel ist lange nicht so komplex, wie ein "echtes" TES-Spiel, was sich vor allem in der Bedienung aubzeichnet. Die gesamte Steuerung wird vereinfacht über Touch-Eingabe erledigt, trifft man auf einen Gegner, kommt es zum Echtzeitkampf eins-gegen-eins. Hier ist es euch überlassen, anzugreifen, zu blocken, Zauber zu wirken - je nachdem, was der Held auf dem Kasten hat. Blades ist grundsätzlich kostenlos, was nicht heißt, dass die Entwickler keine Möglichkeit hätten, Geld zu verdienen. Ihr ahnt es schon, das Spiel ist vollgepumpt von Lootboxen und Bezahlmöglichkeiten. Es gibt Schatzkisten zu finden, einfacher natürlich, diese zu kaufen. Ebenso kann man mit der Prämiumwährung "Diamant" Rohstoffe kaufen, Quests überspringen und andere Vorteile "erschleichen". Allerdings kann man das ganze Spiel komplette gratis spielen. Ich habe einen Charakter auf Level 13 gespielt, eine ordentliche Rüstung, über 200 Diamanten gesammelt und finde gelegentlich die guten Gold-Schatzkisten, ohne eine müde Münze zu investieren. Wer ein bisschen Geduld hat, gelegentliche Tode in Kauf nimmt und kein zweites Skyrim erwartet, bekommt ein tolles Rollenspiel für Zwischendurch.
Jerry: Während der letzten Woche habe ich viel Zeit - zu viel Zeit - mit Death Stranding verbracht. Hideo Kojimas neustes Werk polarisiert. Manche Kritiker sprechen von einem Meisterwerk und vergeben Topwertungen, andere sehen das Spiel dagegen eher im mittelmäßigen oder sogar unterdurchschnittlichen Bereich. Ich muss mich leider der zweiten Gruppe anschließen. Death Stranding ist nicht schlecht, aber es ist meiner Meinung nach meilenweit davon entfernt ein Meisterwerk zu sein. Dafür machen viele Teile des Spiels schlicht und einfach zu wenig oder gar keinen Spaß.
Sony ließ Death Stranding mit einer kurzen Szene mit Rick und Morty bewerben. Tatsächlich haben das Spiel und die Trickfilmserie eine Sache gemeinsam: Beide erzählen völlig bizarre, verrückte Sci-Fi-Geschichten. Während die TV-Serie sich jedoch nur selten ernst nimmt und frei erfundene Begriffe als großen Klamauk präsentiert, setzt Death Stranding trotz ähnlicher Inhalte auf eine (meist) todernste Atmosphäre. Hinzu kommt Gameplay, das praktisch ein neues Genre erfindet. Death Stranding ist im Prinzip eine Postboten- und Wandersimulation mit eingestreuten Action- und Rollenspielelementen. Mit Hauptprotagonist Sam Porter Bridges durch die Pampa zu stapfen ist zum Teil überraschend entspannend, aber spätestens nach drei oder vier Stunden ist die Luft raus und nach zwanzig Stunden ist das Wandern einfach nur noch nervig. Danach folgen deutlich interessantere Sequenzen, aber die können die vorhergehenden Stunden nicht plötzlich ungeschehen machen.
Niko: Nun habe auch ich The Legend of Zelda: Link´s Awakening auf der Switch durchgespielt und bin recht zwiegespalten. Einerseits gehöre ich zu den Glücklichen, die das Original zu der Zeit spielen konnten, als es neu auf den Markt kam. Und es gehörte neben Super Mario Land 1 und 2 einst zu meinen absoluten Lieblingsspielen auf dem Gameboy. Ich verliebte mich umgehend in das Abenteuer auf Cocolint und die Ballade vom Windfisch. Doch alles hat seine Zeit, und so sehr mich das Spiel damals beeindrucken konnte, so funktioniert vor allem das Design der Spielwelt - zumindest für mich - heutzutage nur noch bedingt. Die Oberwelt samt der Aufgaben empfand ich nun als eher lästiges Übel, um zu den Dungeons zu kommen. Alles ist so geometrisch, gleichförmig und wirkt konstruiert - überall sind Barrieren, die ständig nervige Umwege bescheren. Und auch die Gestaltung der Verliese hat mir nicht durchgehend zugesagt - teilweise sind sie doch arg unübersichtlich.
Dennoch hat mir das Spiel insgesamt Spaß gemacht: Der Grafikstil ist ganz wunderbar, charmant und knuddelig, die durch mehr Buttons deutlich komfortablere Steuerung ist ein wahrer Segen und einige der Tempel haben mir dann doch gefallen. Dass das Geschehen nicht immer absolut flüssig über den Bildschirm läuft, finde ich zwar etwas schwach, es macht das Spiel aber auch nicht deutlich schlechter. Die durchaus melancholische Grundstory des Spiels und die Ballade vom Windfisch fand ich früher durch die damals farblose Gameboy-Grafik und die einfachere Musik aber irgendwie atmosphärischer. Alles in allem hat mich das Remake von Zelda: Link´s Awakening überwiegend gut unterhalten, stellenweise aber auch etwas genervt. Es ist ein Spiel, das auf jeden Fall seine Daseinsberechtigung hat und vielen Zockern gefallen dürfte. Ein Game-of-the-Year-Kandidat ist es für mich aber keinesfalls, ich kann es auch nicht uneingeschränkt jedem Besitzer einer Switch empfehlen. Außerdem finde ich den Preis etwas zu hoch angesetzt: Wenn es für 35,- Euro neben Captain Toad´s Treasure Tracker und Co. im Regal steht, langt das allemal.
Deniz: Ich habe Atelier Ryza auf der Nintendo Switch beendet und meinem Test lässt sich entnehmen, dass es ein echt gutes JRPG geworden ist. Ich hatte zumindest viel Spaß damit, die malerische Spielwelt zu erkunden, Krimskrams zu sammeln und im Kessel zu verrühren, um neue Gegenstände und Ausrüstung zu erhalten. Ein paar wenige Sidequests fehlen mir jetzt noch zur Komplettierung und die werde ich vermutlich in den kommenden Tagen in kleineren Sessions noch vervollständigen.
Beflügelt von diesem positiven Erlebnis habe ich mich auch endlich an Atelier Sophie rangetraut, welches sich seit Jahren in meiner PS4-Sammlung befindet, ohne je gespielt worden zu sein. Sophie ist im Gegensatz zu Ryza kein Alchemie-Naturtalent, bekommt aber Hilfe von einem magischen, sprechenden Buch, das ihre verstorbene Großmutter für sie hinterlassen hat. Zusammen mit ihren besten Freunden und einem mysteriösen Ritter erkundet Sophie also zu Beginn des Spiels die Umgebungen ihres Heimatdorfes, um neue Zutaten für Alchemie-Rezepte zu erlangen. Die in kleinere Areale unterteilte Spielwelt, das deutlich langsamere, rundenbasierte Kampfsystem und das etwas unbelebt wirkende Dorf machen einen nicht ganz so tollen Eindruck auf mich wie in Atelier Ryza, aber Spaß hatte ich in den ersten Spielstunden bisher trotzdem.
Zweitens die mäßig gute KI der Mitstreiter. Damit meine ich auch die gerufenen Monster. Man muss sehr oft gewisse Gegenstände bzw. Orte beschützen, auf seine Kumpanen konnte man sich dabei nur sehr begrenzt verlassen.
Außerdem habe ich als Überbrückung zu Pokémon noch spontan das erste mal Super Mario Galaxy durchgespielt und Dragon Ball Raging Blast 2 sowie Worms Ultimate Mayhem begonnen. Ein paar alte Stücke des Piles.
Gestern dann endlich Pokémon Schwert begonnen und bis jetzt etwas positiv überrascht und sogar begeistert. :)