Kommentar: Platzt die AAA-Blase?
Mitarbeiter von Bethesda und EA werden den November 2018 wohl möglichst schnell wieder vergessen wollen. Als Fallout 76 am 14. November auf die breite Käuferschicht losgelassen wurde, war das Echo eindeutig: Die Multiplayer-Sandbox von Bethesda dürfte der enttäuschendste Titel und somit der größte Flop des Jahres sein, sofort wurden vergleiche zu No Man's Sky bemüht. Bereits zwei Wochen später wurde das MMO in einigen Online-Shops um fast 50% reduziert. EA wurde wenigstens vorgewarnt und musste seinen First-Person-Shooter wegen ausbleibender Vorbestellungen bereits um einen Monat verschieben - aus dem umkämpften Oktober heraus und weg von Call of Duty: Black Ops IV sowie Red Dead Redemption 2. Es half nichts: Battlefield V lag schon eine Woche nach seiner Veröffentlichung für $29.99 in der amerikanischen Ladenkette Target herum - Wal-Mart und Best Buy zogen nach. Diese drastischen Reduzierungen sind nicht nur ein Verzweiflungsakt, sondern auch ein Schlag ins Gesicht für alle treuen Fans, die die Titel zum Vollpreis gekauft oder vorbestellt haben - was potentielle Nachfolger schon jetzt in ein schlechtes Licht rückt.
Wirklich überraschend kommt diese Entwicklung jedoch nicht. Die großen Publisher werden hinter den Vorhängen allesamt von Investoren gesteuert, die nicht nur Gewinne, sondern auch ständiges Wachstum verlangen. Wenn sich ein Spiel acht Millionen Mal verkauft, muss sich sein Nachfolger mindestens zehn Millionen Mal verkaufen - konstante Verkaufszahlen werden als Flop gewertet. Somit pumpen die AAA-Publisher immer höhere Entwicklungsbudgets in immer mehr Titel - mit dem Ziel, den Markt immer weiter zu vergrößern. Bereits in den letzten Jahren zeichnete sich jedoch ab, dass sich der Markt nicht beliebig vergrößern lässt und Flops wie Fallout 76 oder Battlefield V keine Ausnahme bleiben werden, wenn der bisherige Kurs fortgesetzt wird. Dabei spielt auch die immer negativer werdende Stimmung in der Kern-Kundschaft eine Rolle.
Die Übersättigung des Markts
Die Stiefkinder des Novembers 2018 haben eines gemeinsam: Sie sind reine Multiplayer-Titel. Während Battlefield V drei etwa einstündige Einzelspieler-Stories bietet, ist Fallout 76 im krassen Gegensatz zu allen bisherigen Serienvertretern ein MMO. Auch Call of Duty verzichtete in diesem Jahr komplett auf einen Single-Player-Modus. Diese Spiele konkurrieren nun mit Dauerbrennern wie Fortnite, Playerunknown's Battlegrounds, League of Legends, Dota 2, Rocket League, Overwatch oder GTA Online. Kein Wunder, dass das Marktpotential irgendwann vollständig abgeschöpft ist und einige Verlierer übrig bleiben müssen. In der Vergangenheit erwischte es bereits Großproduktionen wie Evolve, Titanfall, For Honor oder Battleborn; viele weitere werden wohl folgen.
Dass diese Beobachtung nicht mit einem generell schwindenden Interesse an Videospielen zusammenhängen kann, zeigen andere Zahlen: God of War, Spider-Man, Assassin's Creed Odyssey und Red Dead Redemption 2 konnten jeweils Verkaufsrekorde brechen - weil sie zu den wenigen Einzelspieler-Erfahrungen zählten, die das Jahr 2018 zu bieten hatte. Diese Entwicklung dürfte vor allem Sony freuen, die mit Titeln wie Ghost of Tsushima, Death Stranding, Days Gone und The Last of Us 2 weiter voll auf diese Sparte setzen. Sonys PR-Abteilung beteuerte mehrmals, dass das Schlagwort "Games as a Service" für die PlayStation-Marke kein großes Thema sein werde - eine Aussage, deren Glaubwürdigkeit zumindest angezweifelt wurde. Heute zeichnet sich ab, dass die Funktionäre mit dieser Entscheidung goldrichtig gelegen haben.
Warum setzen also so viele Publisher auf Multiplayer-Titel? Der Grund ist einfach: Einzelspieler-Erfahrungen landen nach dem Abspann im Regal, Online-Spiele können auch Jahre nach ihrem Release noch Profite abwerfen. Aus diesem Grund sind die eingangs erwähnten Preisgefälle für EA und Bethesda vielleicht gar nicht so dramatisch, denn beide Konzerne haben noch genug Gelegenheiten, die so erzielten Verluste durch Mikrotransaktionen und Season Passes wieder auszugleichen. Aus ihrer Sicht ist es jetzt wichtiger, erst einmal Spieler zu gewinnen, die diese Inhalte dann auch kaufen können. Aber auch dieser Geldhahn könnte demnächst zugedreht werden.
Stimmungsmache auf YouTube
Zu den traditionellen Medien haben die Publisher einen guten Draht. Große Magazine wie Gamespot und IGN bekommen Gelegenheiten für exklusive Berichterstattungen über kommende AAA-Projekte, und im Gegenzug fallen die daraus entstandenen Artikel sehr positiv aus. Da die großen Redaktionen feste Mitarbeiter zu bezahlen haben, können sie sich kaum aus dieser Abhängigkeit lösen. Sie bekommen jedoch immer mehr Konkurrenz durch die „alternativen Medien“: YouTuber, die Meinungsvideos zu aktuellen News hochladen und diese Tätigkeit zu ihrem Vollzeitjob machen konnten. Die wenigsten von ihnen haben besondere Kontakte zur Spieleindustrie oder eine journalistische Ausbildung - trotzdem werden sie nicht selten als „Influencer“ bezeichnet und von vielen kleineren Studios umgarnt, die gerne ein Review oder ein Let's Play zu ihrem neuen Hoffnungsträger auf diesen Kanälen sehen wollen. In ihren News-Videos schießen diese Berichterstatter gerne sehr scharf gegen die AAA-Industrie und deren Geschäftspraktiken - je emotionaler und reißerischer, desto besser. Wenn Ubisoft in Assassin's Creed Odyssey die Möglichkeit einbaut, für Echtgeld die erworbenen Erfahrungspunkte zu verdoppeln, wird dies gerne mal als „raubtierhaft“ bezeichnet.
Wie viel Einfluss diese Online-Persönlichkeiten tatsächlich haben, darüber lässt sich sicherlich streiten. Einen Coup landeten sie jedoch Ende 2017, als sie Star Wars Battlefront 2 ins Visier nahmen. Das nicht nur aufgrund des anstehenden The Last Jedi sehr große Medieninteresse an der Marke Star Wars führte dazu, dass das Thema seinen Weg in gängige Nachrichtensendungen und von dort aus in die Politik fand. Einige Regierungen kündigten an, das Thema zu untersuchen. Die Ergebnisse: Videospiele mit Lootboxen nutzen dieselben Tricks (z.B. Licht- und Soundeffekte beim Öffnen seltener Items), mit denen auch traditionelle Glücksspielautomaten ihre Spieler zu Mehrausgaben bewegen wollen. Ein Zusammenhang mit einer in Großbritannien beobachteten Vervielfachung der Anzahl minderjähriger Glücksspielsüchtiger im Jahr 2018 ist nicht nachgewiesen, aber plausibel. Belgien stufte kostenpflichtige Loot-Boxen in Videospielen als illegales Glücksspiel ein, sodass sie aus dem EU-Land verschwanden - nur EA weigerte sich und bietet in FIFA Ultimate Team weiterhin Wundertüten mit zufälligen Fußballern an, sodass nun ein Strafverfahren gegen den Publisher läuft. Auch die amerikanische Federal Trade Commission wurde kürzlich auf den Plan gerufen.
Ob diese Verfahren jemals über den Status eines zahnlosen Tigers hinauskommen, bleibt fraglich. Doch allein die schlechte Publicity, die sich daraus ergibt, dürfte den wenigsten Studios genehm sein. Für EA ist der Lootbox-Markt enorm wichtig - die in den Ultimate-Team-Modi verwobenen Mikrotransaktionen werfen mittlerweile mehrere hundert Millionen Dollar im Jahr ab. Viele andere Publisher möchten das Risiko jedoch nicht mehr eingehen und verzichten lieber auf das umstrittene Feature. Extrembeispiele wie Shadow of War, Battlefront 2 oder Destiny 2, die 2017 noch regelmäßig zu beobachten waren, blieben 2018 weitestgehend aus. Auch klassische Mikrotransaktionen, wie sie zum Beispiel in Fallout 76 zu sehen sind (wo einzelne kosmetische Items für wenige Euro verkauft werden) verlieren immer mehr an Popularität. Der Flop von Battlefield V lässt sich allein damit jedoch nicht erklären. Der EA-Shooter fiel einem noch neumodischeren Phänomen zum Opfer, das erst 2018 so richtig Fahrt aufgenommen hat.
Die „SJW-Verschwörung“
Denn nach der ersten Welle von Video-Machern hat nun eine Gruppe von Hobby-Journalisten Youtube erobert. Diese Personen nehmen Videos in ihrer Freizeit auf und tun nichts anderes, als von ihrem Wohnzimmer aus ihre persönliche Meinung frei in die Kamera zu sprechen - und erreichen damit zum Teil mehrere hunderttausend Abonnenten, insgesamt also ein Millionenpublikum. Ihre Thesen gehen schnell ins Land der Verschwörungstheorien: Sie werfen den Entwicklern vor, ihre Spiele einer linkspolitischen Agenda anzubiedern, indem sie beispielsweise weibliche Charaktere absichtlich unattraktiv gestalten (Mass Effect: Andromeda), ethnische Minderheiten in einer Opferrolle und weiße Männer als Antagonisten darstellen (Life is Strange 2) oder eine unrealistisch hohe Anzahl homosexueller Figuren in ihren Spielen unterbringen (Assassin's Creed Odyssey). Spielejournalisten, die in klassischen Magazinen arbeiten, hätten derweil gar kein echtes Interesse an Videospielen - was man unter anderem daran erkenne, dass sie schwierige Spiele schlecht bewerten. Stattdessen gehe es auch in diesen Magazinen nur noch um die Durchsetzung derselben politischen Agenda.
Diese Behauptungen kann man belächeln, aber sie haben mittlerweile wohl einen Großteil der potentiellen Kundschaft erreicht. Wie groß ihre Reichweite ist, sieht man am Beispiel von Battlefield V: Nach der Veröffentlichung des ersten Trailers setzte es einen gewaltigen Shitstorm, was unter anderem daran lag, dass eine Frau als Kämpferin an der Front dargestellt wurde. Patrick Söderlund, der CEO von DICE, bezeichnete die Kritiker daraufhin als "ungebildet" und beharrte darauf, dass Frauen im zweiten Weltkrieg an allen Fronten eine tragende Rolle gespielt hätten. Wer die Frauenquote in Battlefield V nicht akzeptiere, solle das Spiel eben einfach nicht kaufen. Die Fans befolgten diesen Ratschlag - mit dem Ergebnis, dass Call of Duty sechs mal so oft vorbestellt wurde wie Battlefield V, das nach seinem Release am Black-Friday-Wochenende in den Regalen liegen blieb. Die wenigen Käufer fanden schnell heraus, dass der Single-Player-Modus aus historischer Sicht falsch ist - die Zerstörung eines deutschen Schwerwasserreaktors etwa, die im Spiel von einer norwegischen Teenagerin durchgeführt wird, war in der Realität der Verdienst von neun Männern. Statt aus den Verkaufszahlen und dem Feedback zu lernen, brüstete sich DICE auf der firmeninternen Weihnachtsfeier damit, einem sehr großen Teil seiner „sexistischen“ Fanbase auf die Füße getreten zu sein.
Die (nicht zwingend) düstere Zukunft
Diese Geschichte zeigt vor allem, wie verbissen die Fronten mittlerweile sind: Auf der einen Seite die Kunden, die allein aufgrund des Auftretens einer weiblichen Soldatin eine marxistische Verschwörung vermuten - und auf der anderen Seite ein Entwicklerstudio, das lieber auf Umsätze in dreistelliger Millionenhöhe als auf die Durchsetzung seiner politischen Agenda verzichtet. Diese Verbissenheit, die letztendlich auf die generelle politische Lage in unserer Gesellschaft zurückzuführen ist, wird noch einigen Schaden anrichten: Auf der einen Seite schränken immer schärfere Richtlinien gegen (angeblich) sexistische oder sonstwie anstößige Inhalte die Kunstfreiheit der Entwickler ein; Sony setzte 2018 neue Richtlinien in Kraft, durch die unter anderem Super Seducer, Omega Labyrinth Z, Senran Kagura ReNewal, Senran Kagura 7even und Dead or Alive Xtreme 3: Scarlet entweder gekürzt wurden oder gar nicht erst veröffentlicht werden durften. Und auf der anderen Seite werden noch viele Spiele-Entwickler ihren Job verlieren, weil der Boykott gegen (angeblich) linkspolitisch motivierte Inhalte zu herben Umsatzverlusten führt.
2018 hat jedoch auch gezeigt, dass der Markt für Videospiele weiterhin wächst und floriert. Monster Hunter World, God of War, Spider-Man und Assassin's Creed Odyssey konnten riesige Verkaufserfolge feiern. Dass es zu einem von manchen Quellen prognostizierten großen Video Game Crash kommt, wie es Mitte der 1980er Jahre schon einmal der Fall war, ist ohnehin nahezu ausgeschlossen. Dafür ist der Markt mittlerweile viel zu breit aufgestellt und zu stark in der Gesellschaft verwurzelt. Es kann aber durchaus sein, dass die Kombination aus politisch motivierten Boykotten, dem Verbot lukrativer Mikrotransaktionen, der Übersättigung des Marktes und den immer weiter steigenden Entwicklungskosten dazu führt, dass die AAA-Studios umdenken oder harte Schläge einstecken müssen. Mega-Projekte wie Red Dead Redemption 2, die die Möglichkeiten ihrer Zielhardware voll ausnutzen und dutzende Stunden Umfang bieten, sind dann vielleicht nicht mehr möglich.
Und tatsächlich scheinen viele Entwickler vergessen zu haben, dass Zeit und Geld im Alltag der meisten Menschen nicht in unendlicher Menge vorhanden sind. In meinem persönlichen Fall füllen einige seit Jahren lieb gewonnene Online-Spiele meine spielerische Freizeit fast vollständig aus, sodass ich gar keine Zeit habe, mich mit neuen Spielen zu befassen, die nicht mit einem Abspann aufwarten können.
So spiele ich lieber einmal Spiderman oder Zelda oder Assassins Creed und lege das Spiel dann irgendwann zur Seite, als mich gefühlt alle 3 Monate mit dem nächsten "ultimativen" Onlineshooter/WoW-Killer/Sportsimulator auseinanderzusetzen, der nebenbei dann auch jedesmal 60-70 Euro kostet und mittlerweile schon vor dem Release die ersten DLCs ankündigt, die man direkt mitbestellen kann. Nebenbei: Erstaunlich wie schnell wir uns an die DLCs gewöhnt haben. Nicht einmal bei Nintendo und dem kommenden Smash Bros verliert noch jemand ein Wort darüber, wie undenkbar so ein Verhalten noch vor 4 Jahren gewesen wäre, als heftig über die Mario Kart Erweiterungen diskutiert wurde.
Jedenfalls (zurück zum Thema) nervt es mich fast ein wenig, wenn die Spiele in einem Tempo auf mich einprasseln, dass ich kaum noch Zeit habe, sie anständig zu genießen, weil gleich das nächste auf dem Plan steht. Und so kommt es dann halt, dass ich viele Spiele gar nicht erst kaufe, obwohl sie mich eigentlich interessieren und bestimmt auch unterhalten würden.
Schade, aber ist halt so.
Was die politische und historische Correctness in Spielen angeht, so versuche ich dieser keinen allzu großen Stellenwert einzuräumen, wenn das Spiel sich nicht explizit daran orientiert (wie z.B. "Valiant Hearts"). Klar sind mir in "the Division" und "Assassins Creed" die überdurchschnittlich häufigen LGBT Momente aufgefallen, aber warum sollte mich das (nicht-existente) intime Privatleben der in der Gegend herumlaufenden NPCs oder das der Hauptcharaktere so weit tangieren, dass es Einfluss auf meine Spielerfahrung hat?
Warum sollten mich Hautfarbe, Religion oder Geschlecht des Antagonisten eines Spiels ernstlich interessieren, wenn ich als Held doch selber hunderte oder tausende meiner Gegner unter die Erde bringe?
Ich könnte noch mehr dazu schreiben, aber das Thema ist ohnehin recht subjektiv und mir gehen die Zeichen aus. ;-)
Ich spiele z.B. sehr gerne Civilization. Aber dort erkennt man auch immer das gleiche Muster. Nachfolger mit 1/4 des Umfangs vom Vorgänger mit jeder Menge Bugs und Problemen. Dann gibt es in den nächsten 2 Jahren Addons und Patches um auf das Niveau des Vorgängers zu kommen. Das man dann später ein Bundle für einen kleinen Preis kauft ist für mich nur die logische Konsequenz.
Der größte Fehler ist aber dann noch die Zeitspanne wie große Spieleserien auf den Markt kommen. Jedes Jahr ein neues Assassins Creed macht irgendwann auch den Letzten mürbe. Genau aus dem Grunde glaube ich aber auch, das Spiele wie Red Dead Redemption oder GTA weiterhin so groß sein werden und ein Erfolg. Die hauen nicht jedes Jahr ein Spiel raus!
Generell finde ich als Data Scientist, dass oftmals viele Statistiken überbewertet werden oder die Frage nach der statistischen Relevanz nicht konsequent genug gestellt wird. AAA Games können einzigartige Ereignisse sein die das Spielverhalten der Alkgemeinheit bzw. deren Warnehmung für Wochen komplett auf den Kopf stellen können. Kommen dann 2-3 ähnliche Titel solcher Kaliber auf den Markt fängt man ja oft schon an von Trends zu sprechen. Games sind in erster Linie immernoch Kunst und der große Wurf kann dann eben kein deterministisch errechnetes Schema sein aus einer Marktumfrage sondern eine
Mischung aus Glück, Innovation und sehr viel Qualität.
Aber gut, man hat ja sogar Dunkirk kritisiert weil da nicht genug Farbige herum gelaufen sind... dumm für die Videospielindustrie, dass die Schnittmenge der Vertreter der linkspolitischen Agenda mit der zu weiten teilen weißen und männlichen heterosexuellen cisgender Spielerschaft eher gering ist.
Aber jedes mal wenn ich jemanden frage, warum Menschen die sich so viel Zeit und Mühe geben, um das Geschlecht temporär oder permanent zu wechseln plötzlich nicht mehr Teil eben jener Geschlechtergruppe sein und sich doch nochmal extra davon abgrenzen wollen, bekomme ich ein "das verstehst Du nicht, Du bist kein Teil davon" als Rechtfertigung.
Als ob man auf diese Weise hinreichend erklärt hätte, warum eine mehrere Tausend Jahre alte Bezeichnung für mein Geschlecht plötzlich nicht mehr politisch korrekt ist.
Das hat aber eigentlich schon nichts mehr mit dem ursprünglichen Thema zu tun. Das "cis" hat mich nur getriggert. ;)
Das bezweifel ich ehrlich gesagt sehr stark.
EA hat bereits überall ihren Ruf weg, ich selbst würde kein Produkt aus dem Hause anfassen.
Ich gehöre jedoch noch zur Fanbase von Bethesda, weshalb ich gerade etwas überrascht bin, inwiefern oder wodurch der Ruf von Bethesda beschädigt wurde.
Das Spiel ist selbst für Bethesda-Verhältnisse enorm verbuggt, der Endgame-Boss ist ein aus Skyrim kopierter Drache, es gibt keine menschlichen NPCs, quasi kein PvP und es ist bockeinfach. Die veraltete Engine koppelt die Laufgeschwindigkeit an die Framerate, sodass Spieler mit besseren PCs und höheren FPS schneller laufen können als andere.
Außerdem gab es eine $199 (IIRC) teure Limited Edition und eines der beworbenen Goodies (eine Stofftasche) war nicht darin enthalten. Das haben die Leute aber erst gemerkt als sie die LE geöffnet. Bethesda meinte daraufhin dass die Tasche ausgespart wurde weil die Herstellung zu teuer war und meinte dass sich betroffene Käufer an den Kundendienst wenden und als Entschädigung Ingame-Währung im Wert von $5 erhalten könnten.
Mittlerweile werden die tatsächlichen Taschen hergestellt, man muss aber ein Ticket bis Ende Januar aufgemacht haben, sonst gibts keine. (Sollten die nicht die Daten der verarschten Kunden haben...?) Aber wurde als Grund nicht auch mal Materialknappheit genannt? Die jetzt plötzlich nicht mehr besteht ;D
Nunja, manche Leute treten ausversehen in ein Fettnäpfchen, und manche springen mit Wonne in einen ganzen Topf. Und das direkt mehrmals nacheinander.
Die Übersättigung bekommt man schon über all mit, gerade weil Zeit eine endliche Ressource ist. Mehrspieler-Titel verbrauchen nun einmal extrem viele Spielstunden, wenn man ein Spiel effizient spielen möchte.
Die Plattform YouTube ist aktuell auch mit ihrer primären Zielgruppe der jüngeren Generation stark im Trend. Ich selbst bin auf YouTube als Konsument aktiv und bekomme mit, wie manipulativ die Zuschauer sind, denn jeder mit einer Kamera und einem Mikrofon kann seine Meinung präsentieren - die Fans folgen wie Anhänger einer Religion.
Deshalb sollten Unternehmen diese Plattform nicht ignorieren, denn die Videospielbranche hat eben jene auch als Kundschaft.
Der letzte Part ist leider zu wahr. Ich finde es schade, dass es in Kritik steht, ob Mario ein Mexikaner ist, Mr. Game & Watch eine Feder auf den Kopf hat oder eine Frau als Protagonistin in Battlefield V ist. Ich betrachte Videospiele nicht nur als Hobby oder Leidenschaft, sondern auch als Kunst - und Kunst sollte frei sein.
Nur leider wirds mal wieder die falschen treffen und Entlassungen bzw. Studioschließungen geben, während die eigentlich verantwortlichen Manager noch die Fette Kohle einstreichen für ihre Misswirtschaft.
Was die political correctness Thematik angeht, so sehe ich das Hauptproblem in der wenig subtilen Art und Weise wie diese Themen in Unterhaltungsprodukten wie Spielen, Serien und Filmen eingebracht werden auch wenns total deplatziert ist.
Fast immer muss einem die jeweilige Agenda mit dem Vorschlaghammer übergebrummt werden, damit auch noch der dämlichste Zuschauer auch ja alles mitbekommt.
Dabei würde eine subtilere und ausgewogenere Einbringung von solchen Themen letztendlich allen zu gute kommen.
Von einer allgemeinen Blase würde ich auch nicht unbedingt sprechen. Wie bereits im Artikel genannt gibt es auch sehr erfolgreiche Spiele wie Spiderman, die zwei Monate später bereits um 50% reduziert sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein wesentlich größerer Absatz prognostiziert wurde. Stattdessen hat man versucht, einfach so viel es geht auf kurzer Dauer mitzunehmen.
Hat so ein bisschen was von Private Equity, was von Kapitalgebern gerne genutzt wird, um kurzzeitig viel Geld abzuwerfen und das Unternehmen dann in einer noch größeren wirtschaftlichen Misere zu hinterlassen als vorher.
Hier hat man auch einen langfristigen negativen Effekt. Denn ich habe mir auch vorgenommen, außerhalb von Nintendo mein Spielekonsum zu verändern. Wenn die Preise so schnell purzeln, dann muss ich nicht mehr von Tag 1 dabei sein. Dafür spiele ich lieber ein paar alte Spiele. Ich denke, es geht vielen anderen so. Der Markt bietet so viel, da muss man nicht immer das neuste spielen. Ich will jetzt demnächst mit The Rise of the Tomb Raider anfangen, welches für keine 20€ mehr erhältlich ist.
Insgesamt würde ich tatsächlich weniger Spiele begrüßen, welche qualitativ auf einem hohen Level sind und preisstabil sind.