
Luigi's Mansion (3DS)
Who you gonna call? Luigi.
Bei einem mysteriösen Preisausschreiben, an dessen Teilnahme er sich gar nicht erinnern kann, hat Luigi eine unheimliche alte Villa mitten in einem verwunschenen Wald gewonnen. Selbstredend macht sich der zweitbekannteste Klempner der Welt auf, um seinen Bruder Mario dort zu treffen und die Villa zu erkunden. Mario ist aber nirgends aufzufinden und zu allem Überfluss muss Angsthase Luigi schnell feststellen, dass mehr oder weniger gruselige Gespenster die alten Räume für sich beansprucht haben. Zum Glück trifft Luigi bereits bei seiner ersten Begegnung mit einem der übernatürlichen Wesen auf den deutlich weniger übernatürlichen, aber etwas verrückten Professor Imanuel Gidd, der unseren Klempner unter die Fittiche nimmt und mit zwei essentiellen Dingen zur Geisterbekämpfung ausstattet: Ein umfunktionierter Staubsauger, der Gespenster aufsaugen kann, und ein GameBoy Horror, der als eine Art Geister-Scanner fungiert. Die Tasten des GameBoy Horror werden auf dem sekundären Bildschirm des 3DS angezeigt, wenn uns dieser nicht gerade eine praktische Karte des Anwesens zur Verfügung stellt.
Die Geschichte des Spiels führt Luigi durch die verwunschenen Räume der Villa, immer auf der Suche nach Geistern und natürlich nach seinem verloren gegangenen Bruder. Bei den Gespenstern gibt es Standardgeister in unterschiedlichen Farben, die ohne größere Anstrengungen einfach aufgesaugt werden können. In der Regel müssen diese nur kurz mit der Taschenlampe geblendet werden, bevor Luigi sie in bester Ghostbuster-Manier beseitigen darf. Individuellere Gesellen und Boss-Gegner erfordern dagegen eine andere Vorgehensweise. Sie sollten erst mit dem GameBoy Horror gescannt werden, denn ein Scan gibt Luigi Hinweise auf mögliche Schwachstellen und bereichert das Spiel um simple Rätselkost. Eine Gespensterdame, die sich vor einem Spiegel die Haare kämmt, verrät uns mit Hilfe des Scanners beispielsweise, dass sie ganz stolz auf ihre tolle Frisur ist. Wenn Luigi die Vorhänge vor einem kaputten Fenster zur Seite zieht und ihr so ein paar Blätter ins Haar weht, verlässt die Dame frustriert ihren Platz und kann nun ebenfalls erschreckt und eingesaugt werden.
Jeder so besiegte Geist hinterlässt in der Regel einen Schlüssel mit dem Luigi eine weitere Türe der Villa öffnen kann, um sich nach und nach durch das Anwesen zu kämpfen (oder eher zu saugen). Das Erkunden der fantasievoll gestalteten Räume macht definitiv viel Spaß, diese Mechanik führt jedoch zu einem eher linearen Abenteuer. Später muss Luigi zudem bereits besuchte Räume noch einmal aufsuchen, um 50 versteckte Buu-Huus zu finden. Dieses Backtracking ist besonders aufgrund der sowieso schon sehr kurzen Spielzeit schade, dazu aber später mehr.
Eine Prise Mario Kart
Unabhängig von der Geisterart versucht sich jede Spukgestalt dem Sog des Staubsaugers, dem Schreckweg 08/16, zu widersetzen, wobei manche mehr Widerstand leisten als andere. Eine eingeblendete Zahl gibt die Kraft des jeweiligen Widersachers an. Damit Luigi bei der Geisterjagd erfolgreich ist, muss er sich während dem Saugen immer in die entgegengesetzte Richtung des wild zappelnden Gespenstes stemmen. Dies ist leichter gesagt als getan, denn in ihrer Gegenwehr werfen die Geister mit unterschiedlichen Gegenständen (beispielsweise Bananenschalen oder Giftpilze), die unseren grün gekleideten Klempner aufhalten können. Später im Spiel lässt sich der Staubsauger mit verschiedenen Upgrades versehen. Dies geschieht durch das Finden von Element-Medaillen. Dann kann der Schreckweg auch Flammen, Wasser oder Eis speien, was nicht nur beim Lösen spezieller Rätsel, sondern auch beim Bekämpfen bestimmter Geister sehr nützlich ist.
Die Steuerung entspricht weitestgehend der aus Luigi‘s Mansion 2. Luigi wird grundsätzlich mit dem Schiebepad gesteuert, der Staubsauger wird mit der rechten Schultertaste aktiviert und mit der Bewegungssteuerung gelenkt. Die Taschenlampe (Spieler können sich für die altbekannte Standardtaschenlampe entscheiden, oder stattdessen die aus Luigi’s Mansion 2 bekannte Stroboblitz-Lampe verwenden) wird mit dem A-Knopf an- und ausgeschaltet. Mit X kann Luigi mit Türen und anderen Gegenständen interagieren, mit Y kann die Scan-Funktion des GameBoy Horror aufgerufen werden. Ist der GameBoy erst einmal aktiviert, darf sich Luigi von einem festen Standpunkt aus frei umsehen, wobei auch hier die Bewegungssteuerung des 3DS eingesetzt wird. Letzteres funktioniert meist ganz gut, aber eben nur meist. Die Steuerung auf dem Gamecube war gewöhnungsbedürftig, aber effektiver. Leider verfügt der 3DS anders als der Gamecubecontroller nicht über zwei Analogsticks, und so kann das Zielen mit dem Staubsauger oder dem GameBoy Horror durchaus etwas nervig werden.
Technik auf höchstem Niveau
Ansonsten gibt es bezüglich der Technik jedoch nichts zu Meckern. Luigi‘s Mansion war auf dem Gamecube bereits ein sehr gut aussehendes Spiel. Als Launchtitel war es praktisch eine glorifizierte Tech-Demo, die das Leistungsvermögen der würfelförmigen Konsole zeigen sollte, und so ist es nicht verwunderlich, dass Luigi‘s Mansion auf dem 3DS optisch ebenfalls eine gute Figur macht. Luigis Abenteuer zählt ohne jeden Zweifel zu den bestaussehendsten 3DS-Titeln und ist um einiges hübscher als der zweite Teil. Für einen direkten Vergleich habe ich nach der ersten Stunde mit Luigi‘s Manson ein paar Minuten mit dem zweiten Teil verbracht. Die Texturen und Charaktermodelle des Remakes sind deutlich detaillierter, die Licht- und Schatteneffekte über jeden Zweifel erhaben, die Umgebungen weit weniger kantig als noch im numerischen Nachfolger, der auf dem 3DS eigentlich als Vorgänger betrachtet werden muss. Hier merkt man einfach, dass Luigi‘s Mansion ursprünglich für eine leistungsfähigere Konsole entwickelt wurde. Die einstige Grafikpracht der Gamecube-Version konnte natürlich nicht 1 zu 1 auf den Handheld übertragen werden - allein die geringere Bildschirmauflösung macht das unmöglich, aber für 3DS-Verhältnisse ist das Gebotene aller Ehren wert, und auch der Sound ist stets einwandfrei. Die Musik passt wunderbar zum Geschehen, die Umgebungsgeräusche - das Quietschen rostiger Angeln oder etwa das Knarzen alter Bohlen - tragen super zur schaurig-witzigen Atmosphäre bei.
Das größte Manko des Spiels war und ist auch noch heute die Spielzeit. Luigi‘s Mansion ist einfach kein langes Spiel. Nintendo hat der 3DS-Version zwar auch abseits von den technischen Aspekten ein paar Neuerungen spendiert, am Hauptspiel jedoch kaum etwas verändert. Anders als die Gamecube-Version verfügt der 3DS-Ableger über einen Koop-Modus, sodass zwei Spieler nun gleichzeitig auf Geisterjagd gehen dürfen - einer als Luigi, der andere als schleimig-grüner, von Imanuel Gidd erschaffener Luigi-Klon. Darüber hinaus werden nun Amiibos und eine 3D-Ansicht unterstützt, und gleich neben Gidds Labor gibt es neuerdings eine Galerie, in der wir Portraits bereits aufgesaugter Geister sammeln und erneut bekämpfen dürfen, doch keine dieser Neuerungen kann die kurze Spielzeit merklich strecken. Nach wenig mehr als sechs Stunden flimmert durchschnittlichen Spielern bereits der Abspann entgegen. Das ist definitiv sehr schade. Luigi‘s Mansion 2 bietet einen mehr als doppelt so großen Umfang.
Fazit:
Luigis erstes Solospiel ist auf dem 3DS so charmant und kurzweilig wie auf dem Gamecube. Die Portierung des Originals ist den Entwicklern rundum geglückt, aber einige Schwächen des Originals sind auch heute noch präsent. Die Steuerung ist nicht perfekt, das Leveldesign stellenweise etwas altbacken, die Spielzeit dürftig. Spielern, die das Original nicht kennen, sollte die Neuauflage aber allemal einen Blick wert sein.

Ich mochte es lieber, als diese Missionenabschnitte im 2.Teil.
Ich hoffe, dass Teil 3 wieder komplett zusammen hängt und wieder "frei begehbar" ist.
Ich hab das Spiel damals nicht direkt zum Launch, aber ein paar Wochen später gekauft und tatsächlich in einer Session durchgespielt ^^'. Also zum Abendbrot angefangen und um Mitternacht durchgewesen lol.
War aber ein unterhaltsames Spiel!
Das Demake lasse ich aber, so wie Teil 3 auch, aus, da Spiele ohne Story einfach nicht mehr mein Ding sind irgendwie.