Teamplay #115: Das spielt die Redaktion
In Teamplay verschafften wir euch regelmäßig sonntags kurze Eindrücke darüber, was die Redakteure von NplusX gerade zocken. Die letzte Ausgabe gab's vor zwei Wochen und ihr könnt sie hier finden.
Michi:
Ich habe mir eine PlayStation 5 gekauft. Neben der Nintendo Switch ist Sonys aktuelle Spiele-Konsole das zweite Gaming-Gerät in meinem Haushalt. Viel gespielt habe ich noch nicht, sondern lediglich das Gerät eingerichtet, die ersten Spiele heruntergeladen und ein wenig im beigelegten Playroom herumprobiert. Allerdings fiel mir gleich zu Beginn auf, dass sich diese Konsole komplett anders "anfühlt", als beispielsweise die Nintendo Switch oder die XBOX Series S, welche ich beide einige hundert Stunden in Gebrauch hatte. Das liegt nicht nur an der Leistung oder an den schnellen Ladezeiten, sondern vor allem am tollen Controller. Sony hat endlich ein Gamepad auf die Beine gestellt, das toll in der Hand liegt und klasse Funktionen mit sich bringt.
Aktuell schreibe ich gerade den Test für Forspoken. Der Titel hat viel "Prügel" einstecken müssen und leidet besonders an der enormen Erwartungshaltung. Ich konnte ein paar Stunden mit dem Spiel verbringen und habe die ersten Eindrücke auf mich wirken lassen können. Als frisch gebackener PS5-Besitzer ist die Optik natürlich eine Wucht. Allerdings fehlt mir da natürlich die Referenz und ich werde mir definitiv noch ein paar andere Spiele ansehen. Neben der ziemlich dämlichen Geschichte, die mich noch gar nicht abholt, fällt mir vor allem das flotte Gameplay auf, das zwar nicht immer präzise von Statten geht, allerdings viel Spaß macht. Bisher ist Forspoken nach etwa vier Stunden sehr solide, macht Spaß und ich bin auf das Ende gespannt, was ihr dann spätestens nächste Woche hier bei NplusX als Review lesen dürftet.
Andy:
Nintendo hat Spiele für den Nintendo Game Boy in seine Online-Bibliothek gestellt. Wer spielt die heutzutage noch? Ich tue das! Tatsächlich bin ich überrascht davon, dass die Spiele auf meinem 4K-OLED-TV, der 360 Mal mehr Pixel hat als der monochromatische Handheld, noch einigermaßen vernünftig aussehen. Die Emulation scheint insgesamt gelungen, auch wenn mir einige Slowdowns auffallen, die aber vermutlich in den Originalspielen schon vorhanden waren.
Als erstes habe ich mich auf Kirby's Dream Land gestürzt, das ich als mein erstes eigenes Videospiel ansehe, auch wenn diese Bezeichnung eigentlich dem der Hardware beiliegenden Tetris zustehen müsste. Als erwachsener Spieler kommt man heutzutage in etwa 20 Minuten durch die vier kurzen Levels des 2D-Platformers. Selbiges gilt jedoch nicht für den Extra-Modus, in dem mich Whispy Woods erfolgreich zum Game-Over-Screen beförderte.
Ebenfalls bereits durchgespielt ist Super Mario Land 2, das mich bis zum Abspann knapp eineinhalb Stunden lang beschäftigte. Obwohl das für sein skurriles Leveldesign berüchtigte 2D-Mario fast ausschließlich für Kinder entwickelt wurde, ist es eine ganze Ecke fordernder als moderne Videospiele - vor allem das Finale im von Wario gekaperten Schloss hat es wirklich in sich. Schon allein deshalb machte mir der über dreißig Jahre alte Titel tatsächlich mehr Spaß als die meisten Projekte, die die großen Publisher in den letzten Jahren so auf den Markt geworfen haben. Dass er aus technischer Sicht nicht mehr beeindrucken konnte, stört mich dabei überhaupt nicht.
Am meisten freue ich mich über die Releases von The Minish Cap und den Oracles-Teilen für den Game Boy Color. Alle drei dieser Zelda-Titel habe ich noch nie ernsthaft gespielt, sodass sie für mich weitestgehend neu sein werden. Ärgerlich ist nur die Release-Politik von Nintendo: Die NES- und SNES-Bibliotheken wurden quasi aufgegeben, für den N64 sind nach dem Start kaum mehr Spiele erschienen. Um mit dem Game Pass oder PS Plus Extra mitzuhalten, reicht das nicht annähernd. Hier merkt man leider, dass sich Nintendo als Marktführer keinerlei Mühe geben muss.
Jerry:
Ich habe Dead Space zum vierten Mal durchgespielt. Das erste Mal? Irgendwann Mitte 2009 auf der PlayStation 3. Es war damals eines meiner ersten PS3-Titel überhaupt. Ein knappes Jahr später beschloss ich, mich von einer meiner damals drei aktuellen Konsolen zu trennen. Es traf die PS3 samt Spiele, Dead Space sollte aber dennoch in meiner Sammlung bleiben und so wurde die PS3-Fassung kurzerhand durch die Xbox-360-Fassung ersetzt. Bei der Gelegenheit spielte ich es gleich zwei weitere Male durch. Jetzt habe ich auch noch das Remake beendet. Zugegeben, ganz so geflasht wie damals hat mich das Spiel diesmal nicht, das schiebe ich aber schlicht auf die Tatsache, dass ich weite Teile der USG Ishimura eben schon in- und auswendig kannte. An den Qualitäten des Horrorspiels kann es eigentlich nicht liegen, denn: Ich denke, ich werde es noch ein fünftes Mal durchspielen, um das von EA beworbene alternative Ende zu sehen und noch die ein oder andere Side-Quest mitzunehmen. Dann ist aber genug. Zumindest bis EA ein Remake des Remakes in Ultra-Extreme-HD mit 4D-Audio und Haptic-Glove-Support veröffentlicht.
Robert:
Vor einer Weile musste ich leider die Erfahrung machen, dass ein neues Spiel in The Legend of Zelda: Breath of the Wild alle vorherigen Spielstände gnadenlos überschreibt. Ob man dafür nun neben meiner eigenen unbestreitbaren Dusseligkeit auch Nintendos merkwürdiger Speicher-Politik in dem Spiel die Schuld gibt, darf jeder von euch für sich selber entscheiden. Jedenfalls hatten sich 120 Stunden Spielzeit, in denen ich das Grundspiel und die Erweiterungen durchgespielt sowie 116 Schreine und fast 700 Krogsamen ganz ohne Guide oder andere Hilfe gefunden habe, in einem unbedachten Moment in Luft aufgelöst. Die automatische Synchronisation mit der Nintendo Online Cloud vernichtete ganz nebenbei auch noch das Backup auf Nintendos Servern und jetzt darf ich wieder bei 0 anfangen.
Und ganz ehrlich: Es ist großartig! Seit vier oder fünf Jahren habe ich Zelda:Brotw kaum noch angefasst und wenn doch, raste ich nur schnell auf meinem Epona-Motorad durch die Gegend, fand irgendwo einen Krogsamen und schaltete das Spiel kurz darauf wieder aus. Jetzt erst bemerke ich, wie viele Teile des Spiels ich schon wieder vergessen hatte, sodass ich vieles fast wieder wie zum ersten Mal erlebe. Natürlich bin ich trotz allem ein wenig erfahrener und greife in meinen Stoffklamotten keine Wächter an, ehe ich das Reflektieren der Laser nicht wieder beherrsche. Doch trotz allem konnte mich der Charme Hyrules wieder für sich gewinnen und wenn im Mai “Tears of the Kingdom” veröffentlicht wird, bin ich dann ganz vorne mit dabei.
Nico:
Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, was Fischen so durch den Kopf geht, wenn sie auf dem Fließband einer Verarbeitungsfabrik landen? Nein? Na, dann wird es wohl Zeit, dass ihr dieser Sache auf den Grund geht! Die Entwickler Johanna Kasurinen, Jeffrey Tomec und Martin Halldin haben mit How Fish Is Made ein philosophisches Manifest veröffentlicht, in dem ihr die vermutlich letzte Reise einer kleinen Sardine erlebt. Das etwa 15-minütige Spiel schickt euch dabei an allerlei anderen Leidensgenossen vorbei, mit denen ihr etwas über das Leben philosophieren und der Frage nachgehen könnt, ob ihr HOCH oder RUNTER wollt. Dabei wird die ganze Zeit über ein kleiner Zweifel bei euch im Hinterkopf nagen, ob ihr den öligen Genossen überhaupt vertrauen könnt. Und natürlich auch, ob ihr euch selbst vertrauen könnt, immerhin neigen wir doch dazu, in unserer Existenzangst irrationale Entscheidungen zu treffen. Und warum legt dieser eine Shrimp eigentlich eine fantastische Musical-Nummer aufs Fließband-Parkett, die eigentlich eher einem albtraumhaften Fiebertraum gleicht? Am Ende werdet ihr euch entscheiden müssen - und die richtige Antwort wird eindeutig erscheinen.
Naja, spiele gerade sehr ausführlich Fire Emblem Engage, macht echt viel Bock!