Teamplay Spezial: Unsere Spiele des Jahres
Das Jahr neigt sich seinem Ende zu. Viele Spieleseiten nehmen dies zum Anlass, um irgendwelche Auszeichnungen zu vergeben. Das haben wir in vergangenen Jahren auch schon gemacht, aber macht das wirklich Sinn? Geschmäcker sind verschieden und dazu kommt, dass wir unsere Testmuster natürlich unter den Redakteuren aufteilen. Es ist fast unmöglich alle großen Titel eines Jahres zu spielen. Deshalb präsentieren wir euch zum Jahresabschluss keine Awards, sondern nennen einfach unsere Lieblingsspiele der vergangenen zwölf Monate. Selbiges dürft ihr gerne unten in den Kommentaren machen.
Robert: Valheim - Schon das erste meiner drei Spiele des Jahres zeigt, dass die großen Studios mich 2021 zwar hinter dem Ofen hervorlocken, dafür aber einfach nicht langfristig begeistern konnten. Statt dessen musste die Early-Access-Version des Wikinger-Survival-Abenteuers dafür herhalten, die mich und meine Freunde im Koop hunderte Stunden an den PC gefesselt hat, obwohl der endgültige Release des Spiels vermutlich noch Jahre auf sich warten lassen wird. Es macht aber einfach auch zu viel Spaß, gemeinsam neue Inseln zu erkunden, die merkwürdigsten Häuser zu bauen und Wölfe und Schweine für eine Zucht in ein Gatter zu sperren. Auch wenn die Handlung des Spiels im direkten Vergleich eher mager ist, übertrifft Valheim mit seiner Spieltiefe viele andere Spiele, die in diesem Jahr von mir gespielt wurden und schafft es damit verdient in meine Top 3.
Deaths Door oder Metroid Dread? Die Frage, welches dieser beiden ziemlich verschiedenen Spiele nun besser ist, wurde ausführlich diskutiert und so wirklich einig sind wir uns tatsächlich nie geworden. Für mich liegt Deaths Door am Ende aber eine knappe Nasenspitze vor dem sehr guten Metroid Dread (Sorry, Kamil!). Beide Titel besitzen ohne Zweifel großartig gestaltete Level und ein sehr gutes Kampfsystem. Und beide Spiele machen vom Anfang bis zum Ende durchgehend Spaß. Aber die kleine Krähe mitsamt der Charaktere denen sie in ihrer Welt begegnet ist mir einfach sympathischer, als die distanzierte Jägerin auf ihrem nahezu toten Planeten. Außerdem ist der letzte Endboss in Metroid Dread ein Idiot. So, ich hab's gesagt!
Tails of Iron war eigentlich nur so ein “Kann man ja mal zwischendurch testen”-Titel, der in den Trailern ganz nett rüber kam und von mir zuerst ohne große Erwartungen auf der Switch installiert wurde. Doch schon nach den ersten Minuten hatte mich das Märchen um Redgi die Ratte, die ihr Königreich vor den bösen Kröten retten muss, in seinen Bann gezogen und schaffte es, das qualitativ hohe Niveau bis zum Abspann zu halten, der dann gefühlt leider viel zu früh über meinen Bildschirm flimmerte. Letztlich fällt es mir ziemlich schwer, meinen drei Spielen des Jahres einen endgültigen Rang zuzuweisen, da sie alle auf ihre Weise großartig waren. Das blutige und zum Teil sehr fordernde Tails of Iron ist aber rein emotional betrachtet, das Spiel bei dem es mir am wärmsten ums Herz wird.
Andy: The Great Ace Attorney Chronicles - Dass 2021 aus meiner Sicht ein schwaches Spielejahr war zeigt sich wohl vor allem daran, dass ich viel Zeit mit Titeln verbracht habe, die schon etwas länger erhältlich sind. Da wir hier jedoch nicht bei den Game Awards sind, möchte ich auch aktuellen Releases ohne gigantischem Marketing-Budget eine Chance geben und wähle somit The Great Ace Attorney Chronicles auf Platz 3. Der interaktive Kriminalroman, in dem wir einen Vorfahren von Phoenix Wright ins viktorianische London begleiten, konnte mir vor allem aufgrund seiner liebenswerten Charaktere in Erinnerung bleiben. Die trösteten dann auch etwas darüber hinweg, dass die eigentliche Story weitgehend vorhersehbar blieb und die Logikrätsel in den Gerichtssälen spürbar einfacher waren, als man es sonst von dieser Serie kennt.
Monster Hunter Rise - Auch meine nächste Nominierung geht an Capcom. Monster Hunter ist so ziemlich die einzige Spieleserie, bei der ich blind darauf vertrauen kann, dass mir neue Releases definitiv gefallen werden - auch wenn sich bei Rise erstmals kleine Zweifel auftaten. Der Ärger über die stark vereinfachten und viel zu wenigen Dorfquests war jedoch schnell vergessen, da die Online-Quests problemlos solo gespielt werden können - dank angepasster HP-Balken der Monster. Hier hatte dann auch der neueste Serienableger wieder einige wirklich intensive Kämpfe zu bieten, die oft auch von ihrer herausragenden Inszenierung lebten.
Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy - Besonders angetan hat es mir in diesem Jahr ein Titel, zu dem ich erst mal überredet werden musste, da Deniz das Testexemplar der PS4-Version partout nicht annehmen wollte - und ich eigentlich auch nicht, da mich der erste Teil nur wenige Stunden lang bei der Stange halten konnte. Nur mit anfänglichem Zähneknirschen bekam ich also ein JRPG, das mich endlich noch einmal daran erinnerte, warum ich mich kurz nach der Jahrtausendwende in dieses Genre verliebt habe. Atelier Ryza 2 konnte mich so sehr begeistern, dass ich dann auch endlich mal den ersten Teil durchspielte (der sich auf den zweiten Blick ebenfalls als ein wirklich gutes Spiel entpuppte) und viel zu viel Geld für eine aus Asien importierte Ryza-Figur auf den Tisch legte. Mit diesem Abschluss meiner Liste erfüllt sich übrigens auch eine kleine Voraussage, die ich für 2021 getroffen hatte: Obwohl ich den mit Abstand größten Teil meiner Spielzeit mit der hardwaretechnisch überlegenen Xbox Series X und dem Game Pass verbrachte, landen am Ende ausschließlich Spiele auf meiner Bestenliste, die nicht für die Microsoft-Konsole, aber (auch) für Nintendo Switch erhältlich sind.
Jerry: Resident Evil Village – Ich beginne diese Liste mit einem Titel, der zeigt, dass 2021 für mich kein schlechtes, aber sicher auch kein überragendes Jahr war: Resident Evil 8. 2020 hätte die Zombi-Action aus dem Hause Capcom keine Chance auf einen Platz unter meinen persönlichen Top-3 gehabt. Mit The Last of Us 2, Ghost of Tsushima oder Demon’s Souls wäre die Konkurrenz einfach zu groß gewesen. Dieses Jahr reicht’s aber gerade noch für Resident Evil Village, das in meinem Ranking hauchzart vor Tormented Souls landet. Letzterer Titel ist im Prinzip ein Resident-Evil-Klon, orientiert sich allerdings an den Anfängen der Serie. Resident Evil 8 spielt sich derweil wie ein Best-Of aller Teile und bietet so einen gelungenen Mix aus actionlastigen und eher atmosphärischen, ruhigeren Gebieten. Vor allem die brachialen Actionszenen am Ende konnten mich nicht immer überzeugen, aber viel Spaß hatte ich trotzdem.
Returnal – Auf meinem zweiten Platz landet das vielleicht schwierigste Spiel, das ich je gezockt habe. Housemarques Returnal ist so bockschwer, dass ich stellenweise kurz davor war meinen Controller quer durchs Wohnzimmer zu schleudern, unabhängig davon ist Returnal allerdings auch ein grandios guter Shooter in einer wunderschön-fremdartigen Alienwelt. Das flotte Gameplay kann absolut süchtig machen. Hauptprotagonistin Selene steuert sich so agil und präzise wie kaum ein anderer Charakter, und jeder erfolgreich bestrittene Endkampf belohnt den Spieler nicht nur mit einem neuen, erstklassig designten Gebiet, das unbedingt erkundet werden will, sondern auch noch mit dem Gefühl Großes geschafft zu haben. Die repetitive Natur des Spiels kann manchmal nerven, aber die Kämpfe sind so gut inszeniert, dass sie stets aufs Neue viel Spaß machen.
Ratchet & Clank: Rift Apart – Auch mein drittes Spiel beginnt mit dem Buchstaben R: Ratchet & Clank: Rift Apart ist ein richtiges Gute-Laune-Spiel und erinnert an einen Sommer-Blockbuster im Kino. Es ist knallbunt, nimmt sicher selbst nicht wirklich ernst, bietet viel Action, aber auch eine Prise Herz und Humor. Technisch ist es zudem überragend. Was Insomniac Games hier auf den Bildschirm zaubert zeigt, was die Next-Gen-Konsolen draufhaben und ist stellenweise absolut auf dem Niveau eines Dreamworks- oder Pixar-Films. Mein einziger Kritikpunkt: Das Spiel ist viel zu schnell vorbei.
Kamil: It Takes Two - Selten habe ich ein Videospiel gespielt, welches soviel Abwechslung an Schauplätzen, Gameplay-Mechaniken, Minispielen und sogar komplett verschiedenen Genres innerhalb eines einzigen Videospiels bietet wie das neueste Werk der A-Way-Out-Macher. Die Hazelight Studios haben mit It Takes Two schlichtweg abgeliefert und eines der besten, kreativsten und spaßigsten Koop-Erlebnisse aller Zeiten entwickelt. Wer gerne zusammen mit einem Kumpel ein leidenschaftliches Abenteuer erleben möchte, muss diesen Titel einfach gespielt haben.
Metroid Dread - Nicht jeder hat das neue Metroid in diesem Jahr gefeiert, doch für mich ist es auf jeden Fall in den Top 3 in diesem Jahr vertreten. Metroid Dread spielt und fühlt sich sich herausragend gut an, was insbesondere am unglaublich guten Movement, dem schnellen Spieltempo und dem tollen Spielfluss sowie den harten, aber immer auch fairen Gegnern und Endgegnern liegt. Dread liefert einen absolut würdigen Abschluss der Reihe und gehört einfach in jede gut sortierte Spielesammlung.
Mario Party Superstars - Abseits der beiden grandiosen, zuvor genannten Titel war das Spielejahr 2021 für mich persönlich kein sonderlich starkes. Wohl auch nur deswegen landet Mario Party Superstars in meiner Liste, obwohl es nur Altes neu aufwärmt. Und dennoch: Im Prinzip habe ich mir genau das schon seit Jahren gewünscht, einfach ein klassisches Old-School-Mario-Party, ganz unkompliziert und ohne großen Schnickschnack. Und genau das liefert der Titel auch ab, sodass seit dem Release bereits überraschend viele virtuelle Partys mit Freunden und Familie geschmissen wurden. Lediglich ein Update / DLC mit weiteren Spielbrettern wäre wirklich noch schön, Nintendo.
Deniz: Letztes Jahr habe ich kein einziges aktuelles Spiel genannt, dieses Jahr kam ich nicht mal dazu, alles für mich interessante zu zocken (z.B. das von Andy erwähnte Atelier Ryza 2). Mein Spiel des Jahres ist zweifellos
Monster Hunter Rise. Das Spiel sieht nicht nur für Switch-Verhältnisse unglaublich aus, auch der japanische Touch, die neuen Areale, Monster und Gameplay-Verbesserungen haben es mir angetan. Selbst nach fast 200 Spielstunden habe ich noch lange nicht genug davon und freue mich immer auf neue Eventquests und die im Sommer kommende Erweiterung Sunbreak.
Metroid Dread hat nicht nur Robert und Kamil, sondern auch mich sehr glücklich gemacht. Nachdem ich mein halbes Leben auf eine Fortsetzung von Fusion gewartet habe, wurden meine Gebete endlich erhört und ich konnte mich erneut auf einem bedrohlichen Alienplaneten verirren, um mein Leben kämpfen und Upgrades sammeln.
Bravely Default II muss ich in meinen Top 3 für 2021 auch unbedingt erwähnen, welches sich für mich knapp gegen Shin Megami Tensei V durchsetzen konnte. Beides sind klassische JRPGs mit einzigartigen rundenbasierten Kampfsystemen, grandiosen Soundtracks und knallharten Bosskämpfen, die viel Vorbereitung und Taktik erfordern. Bravely hat für mich wegen Revos unglaublich gutem Soundtrack, dem klasse Jobsystem und den sympathischen Charakteren etwas die Nase vorn.
Nico: In einem Jahr, das von vielen Verschiebungen im AAA-Bereich geprägt war, lag mein Fokus logischerweise auf Indiespielen, deren Entwickler durch die geringeren Teamgrößen deutlich weniger durch Corona beeinflusst wurden.
Gloomhaven gefällt mir und meiner Spielegruppe schon als Brettspiel außerordentlich gut und in der digitalen Umsetzung hat Asmodee sich endlich mal wirklich Mühe gegeben (das war bei bisherigen Versoftungen ja leider nicht der Fall). Die rundenbasierte Strategie ist tatsächlich ein Brett von einem Brettspiel und die digitale Version lässt sich quasi ohne Abstriche spielen und bietet dabei auch noch den Komfort der automatischen Schadensberechnung. Einzig die Hausregeln lassen sich nicht so gut übertragen, aber das muss man auch nicht erwarten. Für RPG-Fans und Freunde anspruchsvoller Spiele ist Gloomhaven quasi ein Muss!
EIne detaillierte und weit verzweigte Spielwelt, die immer wieder clever miteinander verbunden ist. Ein schnelles und flüssiges Kampfsystem, das gegen zahlreiche verschiedene Gegner zum Tragen kommt. Ausufernde Erkundungstouren, die immer wieder zu versteckten Arealen, gut verborgenen Geheimnissen und neuen Items führen. Das alles macht ein gutes Metroidvania aus. Und deshalb ist das für mich beste Metroidvania des Jahres auch Aeterna Noctis von Aeternum Game Studios, das erst am 14. Dezember erschien und deshalb bei den üblichen Preisverleihungen keine Beachtung fand. Für Metroidvania-Fans definitiv ein Pflichtzock. Sorry, Samus!
Mein persönliches Spiel des Jahres aber war der Koop-Platformer It Takes Two von Hazelight. Bei den diesjährigen Game Awards hat der Action-Puzzler sicherlich davon profitiert, dass einige potenzielle GOTY-Kandidaten in die folgenden Jahre verschoben wurden, für mich persönlich wäre das Spiel aber wahrscheinlich in jedem Jahr zumindest auf dem Treppchen gelandet. So viel Kreativität und Abwechslung in jedem einzelnen Level findet man wohl sonst nur in den besten Nintendo-Platformern. Schon in meinem Test zeigte ich mich durchweg begeistert. Und da so ziemlich jedes Spiel im Couch-Koop noch mehr Spaß macht, landet It Takes Two bei mir eindeutig und verdient auf dem ersten Platz.
Dazu gibt es 2 honorable Mentions: Tales of Arise: Endlich wieder ein Tales was nicht komplett kacke und total veraltet ist
Resident Evil Village: gefällt mir extrem gut, aber habe es erst zu 2/3 durch. Ansonsten heißer Kandidat für die Top 3
Demon's Souls
Final Fantasy VII Remake Intergrade
Aber auch Resi 8, Hades, Spider-Man Miles Morales, Nioh 2, AI - The Somnium Files und Monster Hunter Stories 2 waren tolle Spiele. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Gaming Jahr und mit Elden Ring fängt es 2022 richtig gut an.
Der Klassiker Castelvania Sinfonie of the night hat mich tagelang in seinen Bann gezogen und mir vor Augen geführt warum das Genre Metrovania heißt.
Samus neues Abenteuer Dread hab ich erst zu Weihnachten bekommen und eben angespielt, scheint ein Hit zu sein.
2021 hat mich eine andere Dame mehr verführt als Samus, mit Lara Croft bestritt ich all ihre 3 letzten großen Spiele.
Zudem verhalf ich Yokaa Laylee zu 145 Pagies und hab mich durch beide Steam World Dig Teile gegraben.
Blockbuster wie Halo Infinit, Red Dead Redemtion 2 oder Forza 5 konnten mich nur kurz bei Laune halten.
Um so mehr bin ich in die dunkle Welt von Little Nightmare abgetaucht.
Überraschend viel Zeit floss dank Nintendo Online in meine All-Time-golden-Favorits Zelda Okarina of Time und Mario 64.