Teamplay #102: Das spielt die Redaktion
Kamil: Neben dem neuesten FIFA-Ableger (zum NplusX-Test) beschäftigt mich aktuell vor allem Metroid Dread. Die Mischung aus atmosphärischer Erkundung, schnellen Shootouts, abwechslungsreichen Bosskämpfen und neuen Items ist hervorragend gelungen, wobei der Titel diesmal mehr Wert auf Action legt und dabei durchaus knackig ist. Ich muss gestehen, dass ich schon lange nicht mehr so oft in einem Videospiel gestorben bin wie im aktuellen Samus-Abenteuer, wobei ich auch noch keinen der Souls-Titel gespielt habe. Doch kaum ein Gegner in Dread ist einfaches Kanonenfutter und insbesondere die Bosskämpfe haben es mitunter in sich. Learning by doing lautet hier die Devise. Man muss sich erst ein wenig eingrooven, die Angriffsmuster kennen- bzw. auswendiglernen und Kontermöglichkeiten erkennen, um dann nach einigen Anläufen Matsch aus den Bossen zu machen. Und das motiviert ungemein, da man mit jeder Wiederholung spürbar besser wird und dabei nie das Gefühl hat, dass es unfair ist. Die Steuerung wirkt hingegen vor allem am Anfang angesichts der zahlreichen Fähigkeiten von Samus recht überladen, geht aber irgendwann ins Blut über und funktioniert dann tadellos. Selbst die zunächst kritisch von mir beäugte Grafik sieht in Natura deutlich besser aus als erwartet und weiß zu gefallen - zumindest auf dem tollen OLED-Screen meiner neu angeschafften Switch. Ich bin noch nicht ganz am Ende, aber für mich hat Metroid Dread absolutes GOTY-Potential!
Jerry: Ich habe nicht Assassin's Creed: Valhalla gespielt. Darf ich hier trotzdem darüber berichten? Während meiner Freizeit flimmerten zuletzt vor allem Lost Judgment und Immortals: Fenix Rising über meinen Fernseher, aber ersterem Spiel habe ich bereits einen ausführlichen Test gewidmet, und bei letzterem bin ich noch nicht sehr weit. Interessanter erscheint mir daher Assassin's Creed: Valhalla, das von einem guten Freund gezockt wurde, während ich Pizza mampfte. Wieso ich das erwähnenswert finde? Nun, mein Kumpel ist ein absoluter Gelegenheitszocker, der in der Regel nur FIFA und NHL spielt, hat sich aber als großer Fan nordischer Länder in die wunderschönen Landschaften des Spiels verliebt. Das hat zur Folge, dass er inzwischen mehr als 70 Stunden mit Eivor verbracht, aber nur eine Handvoll Missionen abgeschlossen hat. Im Prinzip hat er das absolute Gegenteil von dem gemacht, was ich an seiner Stelle getan hätte. Statt sich zuerst durch die Hauptquest zu prügeln, um dann die Landschaft und die vielen Nebenaufgaben zu genießen, hat er seine Zeit im Spiel hauptsächlich mit Sightseeing im England von anno dazumal verbracht und die meisten Missionen links liegen lassen. Schafe und Rinder, Wäldchen, Höhlen und verschlafene Siedlungen scheinen für ihn eine größere Anziehungskraft auszustrahlen, als feindliche Lager. Weil man aber selbst als relativ zielloser Tourist in Assassin's Creed noch regelmäßig kämpfen muss, ist sein Charakter längst auf Stufe 108, worüber ich herzlich lachen musste, weil im Menü noch immer massig Missionen gelistet werden, die "erst" ab Stufe 5 empfohlen werden. Da bekommt das Wort "overpowered" eine ganz neue Bedeutung.
Bei mir standen in den letzten Wochen zwei Spiele im Vordergrund: New World und Metroid Dread. Zu Metroid hat Kamil im Prinzip schon alles gesagt und die technische Qualität des Titels ist unbestreitbar. So richtig abgeholt hat mich das Spiel in den bisher besuchten Zonen aber leider noch nicht. Durch Horrorspiele wie “Dead by Daylight” und “Alien Isolation” empfinde ich die E.M.M.I.’s weniger als Bedrohung sondern eher wie einen Mitspieler beim Räuber und Gendarm, sodass die entsprechenden Areale für mich eher umständlich als unheimlich sind. Und der Aufbau der grundsätzlich sehr schönen Gebiete fühlt sich für mich oft eher verwirrend als frei an, sodass ich regelmäßig lieber die Karte, als die Level selber untersuche. Das alles (und auch die vielen Todesfälle) hält mich aber nicht vom Spielen ab und ich bin gespannt, ob der Titel mich nicht letztlich doch noch mitreißen wird.
Amazons New World hält mich dagegen weiterhin voll in seinem Bann gefangen und ich verbringe selige Stunden damit, alle möglichen Berufe zu erlerne, wenn ich nicht gerade mit meinen Freunden durch die Gegend ziehe. Der von mir gewählte entschleunigte Spielstil wirkt ungemein entspannend und auch wenn es mit Sicherheit nicht jedermanns Sache ist, können die virtuelle Holzwerkstatt und ein parallel laufendes Hörbuch mich gerade locker durch einen freien Abend bringen.