Teamplay #101: Das spielt die Redaktion
Matthew: Ich habe wieder mit Diablo III: Eternal Collection angefangen und dort den Hardcore-Modus durchgespielt. Glücklicherweise bin ich kein weiteres Mal mehr gestorben. Es hat eine Weile gedauert, aber ich konnte alle Gegnertypen in den Gebieten finden. Dafür bin ich in den verschiedenen Äkten immer wieder die Punkte abgegangen, an denen die Gegner erscheinen können und startete das Spiel neu. Je mehr Gegner ich von meiner Liste gefunden hatte, desto schneller konnte ich meinen Durchlauf neu starten.
Des Weiteren spielte ich sehr viel mit meiner Freundin zusammen im lokalen Modus. Sie begann mit einem Totenbeschwörer, während ich sie mit meinem Mönch begleitete und tatkräftig mit Heilung unterstützte. Gemeinsam schlossen wir einen Haufen Bounty-Aufträge ab, aber auch alleine jagte ich mit meinem Dämonenjäger noch einige Bountys. Beide Charaktere benötige ich für zwei Klassenherausforderungen – mein Mönch muss eine riesige Summe heilen und der Dämonenjäger soll ganz viele Dämonen töten.
Zusätzlich habe ich mich mal in ein kürzeres Abenteuer geschmissen, denn mit DOOM 64 habe ich seit Langem wieder einen Ego-Shooter gespielt. Da ich selbst wenig Kontakt zur DOOM-Reihe hatte und den Einstieg mit dem Teil aus 2016 wagte, wollte ich mich wieder einmal in stupides Gemetzel reinstürzen. In der Tat hat das Spiel mich gut unterhalten und trotz der recht ungewöhnlichen Steuerung kam ich gut rein und hatte meinen Spaß. Es hatte etwas sehr Nostalgisches, auch wenn ich DOOM selbst nie für N64 spielte. Dennoch sprühte der Charme des Spiels das Gefühl der N64-Ära aus. Zweimal habe ich das Spiel durchgespielt: Einmal ganz normal und einmal auf den höchsten Schwierigkeitsgrad mitsamt aller Secret Level. Erst hatte ich Bedenken, da ich sehr häufig das Gefühl von Lebens- und Munitionsknappheit hatte, aber nach einigen Leveln gewöhnte ich mich an den puren Stress und Adrenalin. Genauer beschreibe ich das Spiel jedoch in meinem Review hier auf NplusX.
Zuletzt bin ich stolz darauf, dass ich Monster Hunter Generations Ultimate komplett durchgespielt und damit mein erstes Monster Hunter auf 100% habe. Seit Day One beschäftige ich mich mit diesem Titel, zuletzt konnte ich die Jagd nach den letzten fehlenden Goldkronen beenden. Darüber hinaus habe ich mich wohl den bisher schwersten Aufgaben in meiner Monster-Hunter-Karriere gestellt, bei denen abseits der Monster auch die Zeit mein Gegner war. Darüber hinaus durfte ich mich den stärksten Varianten stellen und gegen diverse Hyper-Monster kämpfen. Mit den richtigen Waffen, gut gefülltem Beutel, einer leckeren Mahlzeit für mehr Fähigkeiten und meinen zwei hilfsbereiten Katzenbegleitern Pawtricia und Nile habe ich nach über 700 Spielstunden das Spiel final beendet. Damit geht eine Monster-Hunter-Ära für mich zu Ende, ich habe viele coole Jäger durch das Spiel kennengelernt und unzählige Jagdgemeinschaften gehabt. Ich hoffe, Monster Hunter Rise bietet mir mit vor allem dem kommenden DLC eine Erfahrung, die dieser nahe kommt. Ein vollständiges Review findet ihr hier.
Nico: Ein eher durchschnittliches Videospiel wäre Mittelerde: Mordors Schatten, hätte es nicht das geniale Nemesis-System implementiert, das sich Entwickler Monolith Productions und Publisher Warner Bros. leider haben patentieren lassen. Klar, das Gameplay funktioniert gut und erinnert mit seinem Stealth und seinen chaotischen Kämpfen an eine Mischung aus Assassin's Creed und Batman Arkham. Und auch das Drumherum ist stimmig, mit einem epischen Score und hervorragenden Synchronsprechern, die sich teils ihrer Rollen aus den Filmen von Peter Jackson wieder annehmen. Doch wirklich besonders wird das Action-Adventure und auch sein Nachfolger erst durch das Nemesis-System.
Dieses schafft es, der sonst so gesichtslosen Gegnermasse, die derartige Spiele doch fast immer auf uns schmeißen, lebendige und glaubhafte Charaktere voranzustellen, die eine echte Beziehung zum Protagonisten Talion aufbauen können. Die gegnerische Orkarmee wird nämlich von einer Handvoll Häuptlingen und einigen Hauptmännern angeführt, die sich sämtliche Interaktionen mit Talion merken und dementsprechend reagieren.
Ganz konkret heißt das zum Beispiel, dass wir auf einen Häuptling treffen, der von uns zermöbelt wird und daraufhin flieht. Treffen wir diesen Häuptling dann noch einmal, wird er sich an unser letztes Aufeinandertreffen erinnern und entsprechend mit Kommentaren reagieren. In diesem Kampf zeigt er sich schon deutlich bissiger, sodass er Talion tatsächlich töten kann. Dieser Hauptmann wird nun zu unserem Erzfeind und treffen wir nach unserer Wiederbelebung ein weiteres Mal auf ihn, wird er uns verspotten und freut sich schon darauf, uns nochmal zu töten. Kurze Zeit später aber hauen wir ihm den Kopf von den Schultern - die Sache hat sich erledigt. Oder nicht? Später im Spiel treffen wir tatsächlich unseren alten Bekannten noch einmal, nur ist er nun übel entstellt und wird von behelfsmäßigen Metallplatten am Leben gehalten. Dadurch ist er nun gegen Fernkampf immun und der nächste Kampf gegen ihn wird wieder etwas schwieriger. So kann sich die persönliche Fehde mit einem bestimmten Hauptmann lange hinziehen, was dem ganzen Spiel eine sehr feine Dynamik verleiht.
Diese wird später sogar noch insofern erweitert, als dass wir dann gegnerische Krieger und Hauptmänner kontrollieren können, um so noch tiefer in die Reihen der Feinde einzudringen. Ein Häuptling wird ganz schön überrascht aus der Wäsche gucken, wenn sich in einem Kampf plötzlich seine drei Leibwachen gegen ihn stellen. Monolith gab übrigens bereits bekannt, dass sie das Nemesis-System weiterentwickeln und in ihrem nächsten Spiel wieder verwenden wollen. Ich bin sehr gespannt darauf.
Andy: In den letzten Wochen sind zwei (vermeintlich?) interessante Indie-Titel auf meinem Radar gelandet. Einer davon war SkateBIRD, zu dem Robert in seinem Test schon einiges gesagt hat, dem ich mich weitestgehend anschließen kann. Tatsächlich hätte ich meine Wertung aber noch deutlich tiefer angesetzt, da der Fun-Sport-Titel nahezu unspielbar ist - was offenbar nicht nur ich so sehe: Glaubt man der Achievement-Statistik, hat weniger als ein Prozent der Spieler das erste Level vollständig beendet.
Etwas mehr Freude bereitete mir Flynn: Son of Crimson, das mich mit einer schönen 2D-Optik und ruhiger Hintergrundmusik beim ersten Anspielen voll abholen konnte. Spielerisch ist der Retro-Platformer leider recht simpel gehalten, was vor allem daran liegt, dass die vielen verschiedenen Gegnertypen mit wenigen Ausnahmen auf die immer gleiche Weise besiegt werden können: Angriffe werden durch ein Aufblinken der Monster-Sprites angekündigt und ich kann ihnen problemlos ausweichen, indem ich einfach mit einer Ausweichrolle hinter die Gegner springe. Da das bei nahezu allen Feinden funktioniert, ist das Gameplay auf Dauer - selbst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad und ohne aktivierte Assistenzfeatures - recht anspruchslos und eintönig. Daran ändern auch die Puzzle-Elemente wenig, da die Lösungen der immer wieder eingestreuten Rätseleinlagen schon auf den ersten Blick offensichtlich sind. Somit gehört Son of Crimson zu den Spielen, die man bequem in ein paar Stunden durchspielen kann, aber nach ein paar Monaten kaum in Erinnerung behalten wird.
Jerry: Die vergangenen Tage habe ich während meiner Freizeit vor allem mit Lost Judgment verbracht. Unser ausführlicher Test zum Spiel geht erst morgen online, aber ich darf jetzt schon verraten, dass mich der verrückte Action-Adventure-Krimi-Mix aus dem Hause SEGA trotz einiger Schwächen gut unterhalten konnte. Ich werde vermutlich noch die ein oder andere Stunde mit Side-Quests verbringen oder einfach nur durch das virtuelle Yokohama laufen, um mich wie ein Tourist in Japan zu fühlen. Besonders beeindruckt hat mich tatsächlich die aberwitzige Detailverliebtheit innerhalb der vielen Shops und Restaurants im Spiel. Einmal ertappte ich mich dabei, wie ich minutenlang im Fotomodus einfach nur auf verschiedene Produkte in einem Poppo-Laden starrte. Die 4K-Auflösung gepaart mit dem Zoom der Kamera offenbarte einige lustige Produktdesigns. Gibt es die „Family Collection“ an lecker aussehenden Fertiggerichten tatsächlich? Die Chips der Marke „Star Potato“ existieren vermutlich nur im Spiel. Gleiches dürfte auch für die Zigaretten der eigenwilligen Marke „Graceful Rubber“ gelten…
Robert: Nachdem die Liebe zu meiner langjährigen MMORPG-Flamme World of Warcraft in den letzten Monaten aufgrund fehlender neuer Inhalte immer weiter abgekühlt ist, habe ich New World, Amazons drittem Versuch ein anständiges Spiel auf die Reihe zu bringen, eine Chance gegeben und bin jetzt voll im guten alten Rollenspiel-Fieber. Das Setting des Spiels in dem es zur Abwechslung mal keine Elfen und Zwerge gibt, mag nicht jedermanns Sache sein, aber mir gefällt die Freiheit, die ich beim Gestalten meines Spielstils habe. Denn frei von Rassen und Klassen, die mich in meiner Spielweise einschränken können, entscheiden die ausgerüsteten Waffen über die nutzbaren Fähigkeiten, sodass ein einzelner Charakter im Prinzip alles sein kann. Das unglaublich gut gemachte Crafting-System tut sein übriges und schafft es, dass man gerne einmal den ganzen Abend über einfach nur am PC sitzt und virtuelles Holz hackt, ohne sich dabei zu langweilen.
Bei aller Begeisterung nehme ich sogar gerne die Wartezeiten bis zum Betreten des Servers in Kauf, die aufgrund der vielen Spieler, die sich auf Aeternum austoben wollen entstanden sind. Natürlich wäre es toller gewesen, wenn Amazon an dieser Stelle ein wenig weiter vorausgeplant hätte. Zum Glück eröffnet der Konzern aber aktuell regelmäßig neue Server, um die Spielerschaft besser verteilen zu können und wird in naher Zukunft wohl eine Runde kostenlose Servertransfers spendieren. Mit diesen können Freunde, die aufgrund des Andrangs auf unterschiedlichen Servern anfangen mussten, dann letztlich doch noch zusammenkommen und ich persönlich bin gespannt, wie sich das Spiel in Zukunft entwickeln wird.