Teamplay #87: Das spielt die Redaktion
Jerry: Der ein oder andere User hier hat womöglich schon meinen Test zu Little Nightmares 2 gelesen und weiß damit auch, womit ich mich zuletzt in meiner Freizeit beschäftigt habe. Die Tarsier Studios haben ein wunderbar gruseliges, aber nicht übertrieben brutales oder gar blutiges Puzzle-Adventure erschaffen. Little Nightmares 2 ist zudem ein ziemlicher Augenschmaus. Für meinen Test musste ich sowieso ein paar Screenshots machen, aber auch unabhängig davon hätte ich mich immer wieder zu einem schnellen Bildschirmfoto verleitet gefühlt. Das Spiel hat einen eigenartigen Charme, vergleichbar mit einigen Tim Burton Filmen oder Henry Selicks Stop-Motion-Film Coraline. Manche Szenen wirken aufgrund der gelungenen Partikel- und Lichteffekte fast fotorealistisch, aber eben mit einem surrealen Touch, der ihnen eine ganz eigene, künstlerische Note verpasst. So etwas gefällt mir!
Abgesehen davon, hab ich mir vor einiger Zeit Kingdom Come: Deliverance gegönnt, allerdings hab ich nach rund drei Stunden Spielzeit das Gefühl nur einen großen Zehen in das metaphorische Gewässer des Spiels getaucht zu haben. Insofern möchte ich hier noch keine Meinung zu dem Titel kundtun.
Deniz: In den letzten Wochen drehte sich bei mir alles um Bravely Default II, das ich gestern noch beenden konnte. Wie im Test versprochen, kommt hier nun mein Nachtrag:
Ich bleibe bei der Wertung von 9.0, auch wenn da wahrscheinlich die meisten nicht mit einverstanden sein werden. Ja, technisch gibt es einige Patzer in Form von unnötig wirkenden Ladezeiten und Framepacing-Problemen und die Story bleibt bis kurz vor dem Ende relativ simpel und vorhersehbar und auch das Twist-Feuerwerk, das die beiden Vorgänger noch zündeten, ist dieses Mal im Vergleich etwas weniger spektakulär ausgefallen. Das mag einigen zu viele Negativpunkte für eine derart hohe Wertung sein, aber dann setzt das Spiel plötzlich dreimal den Brave-Befehl ein und erschlägt mich nicht mit logischen Argumenten und messbaren Parametern, sondern mit einem wohlig warmen Gefühl, das sich in meiner ganzen Brust ausbreitet: Ich habe schließlich gerade ein großartiges Abenteuer bestritten. Auch wenn mich die Story nicht mit unvorhergesehenen Wendungen überschüttet hat, habe ich Seth, Gloria, Elvis und Adele schnell liebgewonnen und deswegen auch alle Sidequests, die die Krieger des Lichts stärker involvierten, liebend gerne gemacht. Ich habe knallharte Bosskämpfe bestritten und das Spiel hat etwas vollbracht, was sonst kaum ein JRPG bei mir schafft: Es hat mich dazu gebracht, nicht den „einfachen“ Weg zu gehen und stundenlang zu grinden, wenn ich irgendwo nicht weiterkam (dazu neige ich nämlich). Es hat mich ermutigt, meine Jobs und Skills anzupassen und nicht mit roher Gewalt, sondern mit Köpfchen vorzugehen. Und oh Boy, hat das einen Spaß gemacht! Es gibt auch noch ein paar superbrutale optionale Bosskämpfe, die ich mir später noch vorknöpfen möchte.
Ich kann jedenfalls stolz behaupten: Bravely Default II hat das beste Job- und rundenbasierte Kampfsystem, das mir in meiner Zockerkarriere untergekommen ist. Man füge einen gewöhnungsbedürftigen, aber liebevollen Artstyle und einen nicht von dieser Welt kommenden Soundtrack hinzu, der sofort an die Spitze meiner Lieblinge im Gaming-Bereich geschossen ist und nur so strotzt vor Anspielungen an alte Final-Fantasy-Titel und ältere Ableger der Bravely-Reihe und voila: Ich kann mit meiner Wertung nicht runtergehen. Dieses eine Mal wäge ich nicht objektiv die Stärken und Schwächen des Spiels numerisch gegeneinander ab. Ich setze Default ein und warte nun gespannt ab, was Team Asano uns in Zukunft noch für nostalgische JRPG-Leckereien beschert.
Michi: Ich habe in der vergangenen Woche sehr wenig Zeit mit Videospielen verbracht, immerhin aber Super Mario 3D World (hier geht's zum Test) ausgiebig auf Nintendo Switch anspielen können. Dabei hatte ich es natürlich auf den neuen Modus "Bowser's Fury" abgesehen. Aus dem "mal kurz reinspielen" ergab sich, dass ich den Modus nach knapp vier Stunden Spielzeit mit 50 Katzen-Insignien beendet habe und den Abspann bewundern durfte. Nun bin ich etwas zwiegespalten, was ich von der Erweiterung halten soll. Die Idee selbst ist zunächst richtig klasse. Eine offene Spielwelt, die durch das Bowser-Ereignis alle paar Minuten aufgelockert wird. Doch nach einiger Zeit hat mich das irgendwie ein wenig gestresst. Da will man eine Insignie einheimsen und da taucht diese wütende Echse auf und versaut einem alles. Trotz alle dem ist der Modus wahnsinnig einfach, was an der Flut von Items liegt. Auch technisch läuft der Spaß nicht immer ganz sauber. Allerdings war genau dieser Modus mir die Anschaffung des Spiels durchaus wert. Endlich hat sich Nintendo mal was komplett neues getraut und wenn ich alle Insignien sammeln sollte, komme ich sicherlich auf sieben bis acht Stunden Spielzeit, was für ein Spiel im Spiel aller Ehren wert ist.
Robert: Ich hatte in der letzten Zeit genug von der ganze Ballerei in Actionspielen und war statt dessen auf der Suche nach etwas ruhigem, das ich alleine oder mit Freunde spielen kann, als mir Valheim über den Weg lief.
Die Mischung aus Erkundung, Aufbau und Kampf fesselt mich und meine Freunde seit gut einer Woche täglich an die Bildschirme und gemeinsam bauen wir Häuser, bezwingen allerlei Feinde, segeln entspannt über die Meere oder bauen einfach nur Gemüse an, um unsere Mitwikinger und domestizierten Wildschweine ernähren zu können. Je nachdem, worauf der einzelne Spieler gerade Lust hat. Dass das Spiel aktuell in der Early Access Phase ist, stört dabei niemanden. Klar ist es noch lange nicht fertig und bringt in von Spielern dicht bebauten Gebieten auch leistungsfähige PCs ins Schwitzen. Aber die riesige prozedural generierte Welt, von der ich in über 100 Stunden Spielzeit kaum ein Zehntel erforscht habe, wird mich wohl noch eine ganze Weile beschäftigen, ehe ich mich an Odins virtuelle Tafel geselle.
Als nächstes hätte ich Lust auf Dragon Quest XI, wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich es auf der Switch (Handheld) oder auf der Xbox (Gamepass, bessere Grafik) kaufen sollte :D
Ich selbst habe die letzten Wochen MHGenU gezockt. :D
Hier kam vergangene Woche der dritte (?) DLC und das Nether-Update heraus und seit dem habe ich meinen Hauptcharakter in die Nähe von Level 60, sowie dem zweiten Sieg gegen den Erz-Illager geführt. Endgame ich komme; ich werde demnächst mal in Zuletzt gespielt ein größeres Update schreiben oder eine Nutzerstory.
Gib dem Spiel mal eine Chance! Es entwickelt sich und offenbart eine tollte Welt. Ja, es ist wahrlich nicht perfekt, aber eine wirklich intensive Erfahrung, gerade durch das sehr sperrige Kampfsystem. Ich erinnere mich, wie ich versehentlich in ein Banditenlager gestolpert bin und mich durch einen Bach kriechend, mehr tot als lebendig, auf das Klostergelände retten konnte... 60 Spielstunden später bin ich dann in voller Rüstung mit einem intensiven "SO IHR SÄCKE!"-Gefühl in eben dieses Lager zurückgekehrt...
Gerade gestern haben meine Freundin und ich außerdem Hyrule Warriors: Age of Calamity beendet. Zumindest die Story und alle bis dahin verfügbaren Nebenmissionen (ohne die Hyrule-Missionen, bei denen man bloß Gegenstände abgeben muss). Danach wird man nochmal mit neuen Sides erschlagen, aber wir haben eh noch nicht genug, somit passt das ganz gut. ;)
Die nächsten Tage werde ich hoffentlich wieder zu ZombiU finden und außerdem habe ich nach Bravely Default noch Kid Icarus Uprising gestartet, wo ich heilfroh über den mitgelieferten 3DS Stand bin. :D