Story

Eiji Aonuma soll neue Nintendo-Serie entwickeln

Von Tim Herrmann am 19.07.2016

"Mir gefällt die Idee, das Leben eines Diebs zu führen."

Seit dem Jahr 1998 beschäftigt sich Eiji Aonuma bei Nintendo mit der Zelda-Reihe, damals stieg er in die Entwicklung von The Legend of Zelda - Ocarina of Time ein. Mittlerweile ist er Produzent der Reihe und damit verantwortlich für ihre grundsätzliche Entwicklung - auch wenn er an der tatsächlichen Entwicklung nur noch übergeordnet beteiligt ist.

Mit anderen wesentlichen Nintendo-Reihen war Aonuma bislang nicht betraut. Das könnte sich aber durchaus ändern, wie der Entwickler im Interview mit der EDGE verriet. Die Nintendo-Führung habe ihn gebeten, ein neues Franchise für Nintendo zu entwickeln. Gleichzeitig solle Aonuma aber weiterhin auch für The Legend of Zelda verantwortlich bleiben.

Worum es sich bei dem neuen Projekt handelt, das sich derzeit lediglich in einem frühen Planungsstadium befinden kann, wollte Aonuma nicht verraten. Einen Hinweis gab er aber doch: "Mir gefällt die Idee eines Spiels, in dem ich das Leben eines Diebes führe. Das ist alles, was ich dazu sagen werde."

Ob aus dem Auftrag an Aonuma wirklich ein konkretes Spiel entsteht, welche operative Rolle Aonuma dabei tatsächlich spielen würde und wann ein solcher Titel erscheinen könnte, bleibt aber noch völlig offen.

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7 Kommentare:
prog4m3r)
prog4m3r
Am 19.07.2016 um 19:18
Ich finde Nintendo geht das Thema "neue Franchise" gänzlich falsch an. Wieso wird jemand gebeten sich etwas auszudenken? Nintendo sollte ALLE seine Mitarbeiter dazu motivieren ihre Ideen auszuarbeiten und vorzustellen, so würde sicher einiges mehr dabei herum kommen. Die Idee zu Splatoon wurde schließlich auch nicht von oben delegiert...
OverKing53)
OverKing53
Am 19.07.2016 um 19:44
Hä, wieso geht man das so falsch an?
Die meisten aller Spiele sind grundsätzlich nicht durch viele Menschen entstanden.
Also zumindest die Idee und das Konzept nicht.
Allein Shigeru Miyamoto ist allein für viele Marken von Nintendo und deren Inhalt verantwortlich, wie z.B. Super Mario. Bzw. er hat es "erfunden".
Und auch Gegner die dort vorkommen.
An der Umsetzung helfen sicherlich viele Menschen. Und Ratschläge von dem ein oder anderen gibt es sicherlich auch.
Aber grundsätzlich hat nur eine Person die Idee. Manchmal sind es auch ein paar mehr. Aber es gibt immer einen festen Kopf, der alles leitet und die Idee und das Konzept an einem roten Faden hält, der seinen Vorstellungen entspricht.
Wenn jeder Mitarbeiter von 5000 seine Idee in einen Kessel wirft, und davon sind einige bestimmt nicht sonderlich kreativ oder genial, wird nie etwas gescheites entstehen.
Es macht also sehr viel Sinn, so eine Aufgabe in die Hände einer Person zu legen.
Vor allem einer Person, die schon sehr viel Erfahrung hat mit Ideen und Konzepten.
Und Aonuma ist in dem Fall so ein Kandidat.
Und so wird das wie gesagt überall gemacht. In jeder Firma. Bei jedem Spiel.
Wird dies nicht gemacht, dann leidet nur das Spiel selbst darunter.
prog4m3r)
prog4m3r
Am 19.07.2016 um 20:10
Damit alle Mitarbeiter zu motivieren meinte ich nicht, dass jeder Mitarbeiter sich etwas ausdenken soll, sondern eher, dass es sicher den ein oder anderen gibt der eine gute Idee hat und Nintendo generell seine Mitarbeiter dazu ermutigen sollte mit diese Ideen - in einer vorzeigbar ausgearbeiteten Form - auch an sie heranzutreten.

Natürlich hat Shigeru Miyamoto einige Franchise begründet, aber man sieht doch an seinen letzten Konzepten aus welchen nicht besonders viel geworden ist, dass man sich gute Ideen nicht aus den Rippen schneiden kann, entweder sie kommen oder sie bleiben aus.

Dahingehend finde ich diese Herangehensweise; Eiji Aonuma solle sich jetzt gefälligst ein neues, innovatives und kommerziell erfolgreiches Franchise ausdenken ziemlich lächerlich, zumindest für Nintendo. Ich will ja nicht bestreiten, dass es in der Industrie so ablaufen mag, aber Nintendo hat zum einem keinen großen Druck sich neue Franchise auszudenken... zum einen, da sie mehr als genügend haben und das Problem öfter darin zu finden ist, dass diese nicht bedient werden, zum anderen decken diese Franchise auch die meisten Spielkonzepte bereits ab und etwas neues und innovatives schüttelt man sich nicht einfach so aus dem Ärmel, im Endeffekt mag es also damit enden, dass die Idee mit der Aonuma kommt in einem bereits existierendem Franchise aufgeht.

Ich meine er soll ja offensichtlich etwas neues erdenken und nicht einfach ein neues Setting, etc. auf ein bestehendes Spielkonzept um münzen, so funktioniert Nintendo einfach nicht... wir reden hier immerhin nicht von Ubisoft die Assassin's Creed mit Hackern raus hauen und das als neues Franchise bezeichnen.
Tim)
Tim
Am 19.07.2016 um 20:27
Bin da eher bei Progamer. Die Rolle von Shigeru Miyamoto wird manchmal etwas überhöht. Ja, er hat wahrscheinlich in seinen Grundzügen ein Spiel erfunden, in dem man von links nach rechts hüpft. Aber dass das dann Mario wird, dass die Gegner Gumbas und die Power-Ups Pilze geworden sind, war nicht der Geniestreich eines einzelnen Mannes, sondern teilweise simpler Zufall und teilweise Notwendigkeit, die aus den technischen Limitierungen des NES resultierte.

Großartige Projekte sind sehr selten reine One-Man-Shows, sondern entwickeln sich aus einem Funken (den in der Tat einer geben sollte) zusammen mit mehreren Menschen zu etwas Neuem. Ich nehme auch an, dass Aonumas Rolle weniger nicht sein soll, diesen Funken zu entwickeln, sondern das Feuer zu koordinieren, das daraus dann entstehen kann. Wer den Funken liefert, ist dann letztlich egal. Aber pro hat schon recht, dass das prinzipiell jeder sein können sollte, der bei Nintendo arbeitet.
NaIzE)
NaIzE
Am 19.07.2016 um 20:42
Ich kann mir im Moment von Nintendo einfach kein neues Franchise vorstellen. Ich rede hier von etwas großem und nicht so ein kleines Nebenprojekt, oder ein Spiel wo man dann sagt: "Ist ganz nett." Bei sowas sollten natürlich auch die jüngeren Leute bei Nintendo involviert werden. Die haben da meist ganz andere Ideen und sind nicht so festgefahren in ihrer Denkstruktur.
Denios)
Denios
Am 19.07.2016 um 20:35
jo, gebe Pro auch recht, auch wenn mich etwas stört, dass er zweimal "zum einen", aber nur einmal "zum anderen" verwendet hat..... Wo ist das andere "zum anderen"??????
:D Aber bin mal gespannt, wie das aussieht, wenn Aonuma mal was anderes macht. Stealth-Einlagen gibt es ja in Brot, vielleicht wird darauf aufgebaut.
Der R)
Der R
Am 19.07.2016 um 20:54
Bei dem Satz "Mir gefällt die Idee eines Spiels, in dem ich das Leben eines Diebes führe" ...dachte ich zuerst er will zu Sony wechseln :D
Knusel)
Knusel
Am 19.07.2016 um 23:30
Da es ein nintendo Spiel werden Sonntag. Tippe ich auf einen Waschbären als spielbare Figur.
Nintendo würde doch kein Spiel ab 18 machen mit realer Grafik das die Kinder zum klauen animieren könnte ....
Spider-Man)
Spider-Man
Am 19.07.2016 um 23:34
Hoffentlich "schaut" er sich nicht zuviel von Sly Raccoon ab.
Welches aber Wert ist ... das man die Idee adaptiert. ;-)
Gast)
Gast
Am 20.07.2016 um 05:13
Was zur Hölle soll ich von einem Künstler erwarten, der etwas entwickeln "soll"!? Ein Künstler hat gefälligst aus eigenem freien Willen heraus, die Aufgabe etwas zu erschaffen. Die dazu erforderliche Inspiration, soll nicht künstlich erzwungen werden, sondern muss sich von ganz allein aus Zufall oder schicksalhaften Ereignissen ergeben. Man stelle sich vor, Goethe, Schiller, Heinrich von Kleist und die anderen großen Dichter und Denker hätten die Aufgabe etwas nach gewissen Vorgaben zu schreiben. Was wären diese Werke noch wert gewesen? Diese Künstler haben ihre Inspiration aus der Natur, den Kulturen anderen Ländern, ihrer Umgebung und aus den Menschen selbst erlangt. Das wurde ihnen nicht auferlegt.
Tobsen)
Tobsen
Am 20.07.2016 um 08:51
"Man stelle sich vor, Goethe [...]und die anderen großen Dichter und Denker hätten die Aufgabe etwas nach gewissen Vorgaben zu schreiben." - Hatten sie. Die Iphigenie z.B. ist eine Auftragsarbeit gewesen; Auftraggeber war Herzog Karl August.
"Was wären diese Werke noch wert gewesen?" - Viel.
McClane)
McClane
Am 20.07.2016 um 10:11
Moment, kann es nicht sein, dass Bach ebenfalls zalreice Werke als Auftragsareit komponierte? Oh mein Gott, ein schrecklicher Verdacht, der sich da abzeichnet!!!
Es ist eine ganz schön romantische (und falsche) Vorstellung, dass künstlerische Produkte "aus sich selbst" zu entstehen haben. So wurde noch keiner satt.
Gast)
Gast
Am 20.07.2016 um 14:38
Ich rudere an dem Punkt zurück, dass alle Werke frei von Vorgaben erfunden worden sind. Okay? Aber zu sagen, dass: "Es ist eine ganz schön romantische (und falsche) Vorstellung, dass künstlerische Produkte "aus sich selbst" zu entstehen haben.", kann auch nicht stimmig sein. Die Idee mag vielleicht auch romantisch daher kommen. Ein weiterer Aspekt den ich auch akzeptieren kann, aber ihr könnt mir unmöglich sagen, dass alle Werke eines jeden Künstlers von obigen Vorgaben zu entnehmen sind. Vieles bleibt weiterhin Inspiration aus Natur und Ereignissen von Menschen selbst.
Der R)
Der R
Am 20.07.2016 um 23:46
Nein. McClane hat tatsächlich Recht. Es gibt Kreativagenturen die genauso arbeiten. Tatsächlich gibt es viele verschiedene Herangehensweisen Kreativität zu wecken. Und auf welche Weise das beste Ergebnis rauskommt ist vollkommen Typsache. Während der eine unter Druck zusammenbricht und nichts mehr zustande bekommt, blüht ein anderer erst richtig auf. Außerdem lese ich aus dem Text keine strikte Vorgabe heraus. Wir wissen also gar nicht wie viele Randbedingungen er einzuhalten hat und in wie weit er tatsächlich künstlerisch eingschränkt wird. Wäre alles jedoch bis ins Detail vorgegeben bräcuhte man ihn ja nicht mehr ;)
JoWe)
JoWe
Am 21.07.2016 um 08:42
Was hier etwas vermischt wird ist der Begriff "Kunst" und "Design". Beides erfordert kreativität - der Künstler arbeitet jedoch frei von Vorgaben als Ausdruck seiner selbst (was aber nicht heißen muss, dass er keinen "Auftraggeber" hat"), ein Designer arbeitet unter Vorgaben und bewegt sich im Rahmen von Kundenwünschen. Natürlich arbeitet er auch mit Kreativitätstechniken und Inspiration, sein Werk ist aber nicht Ausdruck seiner selbst sondern "dient" einem Zweck.
Gast)
Gast
Am 21.07.2016 um 13:32
@Der R

Das stimmt so auch nicht. Das was du sagst mag eher auf Designer, wie es JoWe auch sagt, zutreffen, aber nicht auf den reinen Künstler. Der Künstler kann aber auch unter jemanden arbeiten, mit gewissen Vorgaben.
Aber zurück zu meiner Frage im Bezug auf die Dichter und Denker: Sind ihre Werke etwa nur durch Vorgaben entstanden? Nach meiner Meinung eher nicht. Das Werk eines Künstler bleibt "Ausdruck seiner selbst", sofern es frei von menschlichen Vorgaben ist. Ob er davon nun satt wird oder nicht soll in dieser Diskussion nicht von Relevanz sein. Würde ein Künstler nämlich nur durch Vorgaben eines Geldgebers arbeiten, dann hätte er kein Recht sich Künstler zu nennen, weil das bloße Wort "Kunst" dadurch ad absurdum geführt wird. Die "Kunst" selbst, ist die höchste und einzige Befehlsform! Ich bin kein Künstler, aber es ist dennoch ein Unterschied, ob man sich der Kunst oder einem Auftrags-/Geldgeber unterwirft.

Um vielleicht auf das Thema Videospiele zurückzukommen:
Mir fällt da als einziges Videospiel lediglich The Last of Us ein, bei dem die Macher Neil Druckmann und Bruce Straley absolute Freiheit bei der Entwicklung hatten. In einem Interview - ich glaube mit IGN - haben sich beide bei Ihrem Geldgeber Sony für diese Freiheit bedankt. Beide mussten sich noch nicht einmal Gedanken um das Einhalten des Budgets machen.