Teamplay #26: Das spielt die Redaktion
Michi: Ich habe mir Torna: Das goldene Königreich zu Gemüte geführt und den Story-DLC zu Xenoblade Chronicles 2 komplett beendet. An für sich ist das nichts Besonderes, immerhin dauert das einmalige Durchspielen je nachdem, wieviel man sich von der Welt ansehen möchte, gerade einmal 15 Stunden. Aber Torna hat etwas Interessantes bewirkt. Ich lag etwas im Clinch mit dem Hauptspiel und hatte in Kapitel 7 das RPG zur Seite gelegt. Dann habe ich von vorne angefangen, den Story-DLC zwischen rein geschoben und bin nun so an die Welt von Xenoblade Chronicles 2 gefesselt worden, dass ich das Hauptspiel jetzt unter allen Umständen durchspielen möchte. Ganz nebenbei erzählt Torna eine wunderschöne Geschichte, bringt interessante Charaktere, die im Hauptableger etwas zu kurz kommen und vereinfacht das Kampfsystem. Ich habe leider viel zu schnell den Abspann gesehen und empfand am Ende etwas Demut, als die Credits über den Bildschirm flackerten. Wenn das ein Spiel geschafft hat, dann war das richtig gut. Auf alle Fälle werde ich die Geschichte um das gefallene Königreich noch einmal im New Game Plus spielen und dann auch die letzten Geheimnisse von Torna enthüllen.
Kamil: Da mir EA das Testmuster freundlicherweise schon einige Tage vor dem offiziellen Release zugeschickt hat, rotierte bei mir zuletzt ausschließlich FIFA 19 in meiner PS4. Meine ausführlichen Eindrücke konntet ihr bereits im Testbericht auf NplusX nachlesen. Eingehen möchte ich an dieser Stelle jedoch noch einmal auf den Story-Modus, der in diesem Jahr abgeschlossen wurde und mir einmal mehr jede Menge Spaß bereitet hat. Der Kniff, sich diesmal mit drei verschiedenen Figuren durch den Modus zu kicken, hat sich meiner Meinung nach absolut gelohnt. Ihr erhaltet dadurch komplett unterschiedliche Einblicke in das Leben dreier völlig verschiedener Charaktere, die jeweils mit anderen Problemen und Karrierefragen konfrontiert werden.
Die Geschichte von Alex Hunter dürfte mittlerweile bekannt sein, findet mit seinem Wechsel zu Real Madrid aber den absoluten Höhepunkt. Interessant sind jedoch vor allem auch die Auswirkungen und Konflikte die neben dem Platz entstehen, wenn sich Spielerberater und Manager einmischen und einem jungen Spieler mehr oder weniger den Kopf verdrehen. Im Fußballgeschäft geht es leider tatsächlich zunehmend darum, aus talentierten Spielern zeitgleich auch eine Marke wie "CR7" zu erschaffen. Einen tollen Kontrast dazu liefert die Story seiner Schwester Kim, die bereits mit 16 Jahren ihr Profi-Debüt in der amerikanischen Frauen-Nationalmannschaft gegeben hat und zunehmend in den Fokus der Medien rückt. Auch hier liegen schwere Entscheidungen an: Mit 16 bereits alles auf eine Karte setzen und Profi-Fußballerin werden, oder aber auf Nummer sicher gehen und zunächst das College abschließen. Schön ist beim Spielen zudem auch, dass sich die Matches mit den Frauen komplett anders anfühlen als bei den Herren. Weniger Tempo, weniger Härte, dafür durchaus viele technisch starke Kickerinnen. Damit man nicht auf die rustikalen Zweikämpfe in der Premier League verzichten muss, gibt es zuletzt noch die Geschichte rund um "The Williams", der es vor allem seinem Vater und älteren Bruder beweisen will. Es ist dann tatsächlich schon eine echte Genuggtuung, wenn ihr im direkten Brüderduell das entscheide Tor zum Sieg schießt. The Journey ist unter dem Strich keineswegs perfekt, bietet aber dennoch einfach verdammt gute Unterhaltung. Ich für meinen Teil würde mir sehr wünschen, dass Electronic Arts das Konzept im nächsten Jahr noch einmal weiter ausbaut und uns mit einer neuen Story beglückt.
Andy: 2018 Ist ein bisschen seltsam. Während das vermeintliche Sommerloch mit hochkarätigen Releases wie Octopath Traveler, Dark Souls Remastered oder Monster Hunter Generations Ultimate vollgestopft war, bietet das komplette Weihnachtsgeschäft kein einziges Release, das mich wirklich reizen würde. Immerhin kam ich so zu der Gelegenheit, Assassin's Creed Odyssey mal eine Chance zu geben. Mit Origins, dem direkten Vorgänger, wurde ich nie wirklich warm - obwohl der Titel aus meiner Sicht wirklich Potential hatte. Odyssey macht fast alles richtig was Origins richtig machte und bringt noch ein paar Verbesserungen mit. Kassandra bietet einen tollen Ausgleich zu den beiden zugeknöpften und kurzhaarigen Forscherinnen, die uns das Spiel in den immer noch vorhandenen Gegenwarts-Abschnitten präsentieren. Und die Story wird nun nicht mehr von einer aufdringlichen Liebesgeschichte dominiert.
Doch dann wäre da das Spieldesign, das mir - wie das der meisten AAA-Titel - einfach die Haare zu Berge stehen lässt. Denn mit der Transition ins West-RPG-Genre hat Ubisoft die Tür zum Save Scumming meilenweit aufgestoßen und schubst seine Spieler sogar noch durch diese hindurch. Zwar versuchen die Entwickler, mich mit der Deaktivierung der Quick-Save-Funktion innerhalb gegnerischer Basen vom Ausnutzen dieser Spielmechanik abzuhalten; aber sobald ich mich wieder in neutrales Gebiet begebe, selbst wenn es nur versehentlich beim Suchen von Schätzen oder dem Weglaufen vor Gegnern passiert, greift eine nicht abstellbare Auto-Save-Funktion. Theoretisch kann ich also eine Basis betreten, ein bis zwei Stealth Kills landen, die Basis wieder verlassen und mich so Schritt für Schritt durch die gegnerischen Reihen arbeiten ohne jemals Angst davor haben zu müssen, dass ein Fehler Konsequenzen habe könnte. Selbst wenn ich es nicht absichtlich darauf ankommen lasse setzt die eben beschriebene Auto-Save-Funktion so viele Checkpoints, dass dadurch jegliche Spannung aus dem Spiel genommen wird. Zumindest auf den höheren Schwierigkeitsgraden hätte man das sicherlich anders lösen können. Ubisoft wirbt vor jedem Spielstart damit, dass Angehörige verschiedenster Kulturen, sexueller Orientierungen und "Geschlechter-Identitäten" an Assassin's Creed Odyssey mitgerabeitet haben - aber einen Mitarbeiter, der schwierige Videospiele mag, haben sie offenbar nicht eingestellt.
Matthew: Die Fortschritte von Birdy und mir in Monster Hunter Generations Ultimate waren zuletzt nur sehr gering. Die letzten Monster im JR2 sind gefallen und während uns ein Astalos für JR3 erwartet, haben wir nun mit dem Teil begonnen, den ich an Monster Hunter am meisten liebe: Das Farmen. Nach einem bestimmten Muster gehen wir unseren Waffenbaum an und jagen Monster für fehlende Materialien. Hier kann es jedoch schon mal vorkommen, dass man über mehrere Stunden zwar erfolgreich Monster erlegt, doch die Beute sehr mager ausfällt. Denn wenn das bestimmte Material eher rar gesät ist, muss man sich nicht selten fünf- bis zehnmal mit demselben Monster herumschlagen. Doch genau diesen Aspekt liebe ich an Monster Hunter: Das genervte Gefühl, das selbe Monster immer wieder zu jagen, um dann am Ende doch mit dem fehlenden Material belohnt zu werden. Denn dann kann ich endlich mit einer Waffe in einer stärkeren Fassung erneut losziehen!
Des Weiteren war ich die meiste Zeit als kleines, nacktes und heulendes Kind auf den Weg zum Himmel oder zur Hölle, um meiner eigenen Mutter zu entkommen. Im makaberen Dungeon Crawler The Binding of Isaac: Afterbirth+, das einst als Flash-Game für Internetseiten entstand, müsst ihr euch durch diverse Ebenen voller abartiger Gegner schlagen: Zombies, Scheißhaufen oder sogar einen riesigen Fötus. Das Ziel ist hierbei – je nachdem, welchen Pfad man wählt – im Himmel gegen sein verstorbenes Selbst oder in der Hölle gegen Jesus als The Lamb zu kämpfen. Eure einzige Waffe: Eure Tränen! Manche halten das Spiel für abartig, doch der makabere, düstere und depressive Stil hat mich mit seinem eigenen, bizarren Charme überzeugt. Es lassen sich Drogen, Krankheiten oder andere skurrile Objekte finden, um euch zu stärken. Eine Spritze zur Attributssteigerung wird dem kleinem Jungen in Arm oder Kopf gesteckt. Schlagringe benutzt ihr nicht, um zuzuhauen, sondern um euch selbst das Gesicht zu zertrümmerte, damit ihr losen Zähnen herumschießen könnt. Fast jeder Fortschritt schaltet ein neues Items frei, der den Spielverlauf komplett ändern kann, aber auch Bosse, Level, Herausforderungen oder Charaktere lassen sich erweitern.
Es fehlen mir noch zwei Job-Schreine (kein Problem, denke ich), drei Kapitel 4 (da tanke ich einfach durch und stellen überhaupt kein Problem dar), der schwerste optionale Schrein (den ich vor 25 Spielstunden ca. verlassen musste, weil er heftig war - mal sehen, wie er jetzt wird) und eben den True Boss. Wer oder was das ist, weiß ich noch nicht, ich las nur, dass der abnormal sein soll. Ihm will ich richtig gut gelevelt und maximal equippt entgegentreten. Bin mal gespannt!
Ich liebe Deus Ex, wegen seiner interessanten, Welt, Charaktere und Themen, die es anspricht. Das steht im Kontrast du meiner sehr starken Abneigung gegenüber der first person Sicht mit der ich überhaupt nicht klar komme. Ich spiel das Spiel mit Pad, weil es einfach gemütlicher ist. Vielleicht sollte ich mir bei den Action Passagen einfach ne Maus schnappen...
Das Spiel hat keine besonders guten Animationen, was irgendwie Tradition bei 1st Person Sicht zu sein scheint, hat aber eine extra Option für die Verbesserung der Optik des Stoffes der Kleidung im Spiel.
Ansonsten ist die Welt ziemlich groß und lebendig und ich komme kaum dazu, die Hauptstory zu machen, weil ich viel lieber in Wohnungen einbreche und Keller ausräume und geheime Orte zu finden und E-Mails über die geheimsten Machenschaften zu lesen.
Aus Versehen bin ich in eine Wohnung eingebrochen, die ziemlich schick und spacious war, aber etwas unordentlich. Flasche Wein auf dem Tisch, Stühle weggestoßen, Papiere auf dem Tisch. Bei näherem betrachten laß ich, dass es sich um Scheidungspapiere handelte. Die Person macht wohl so einiges durch und das spiegelt sich auch ind er Wohnung wieder. Bei weiterer Untersuchung der Wohnung erfuhr ich noch, dass es wohl ein schwules Ehepaar war und...dass es sich bei der Wohnung um die meines Chefes handelte!
Deus Ex ist ziemlich cool.
Was zur Hölle?! Interessiert doch keine Sau wer oder was daran mitgearbeitet hat, ob da Mann, Frau oder Kampfhubschrauber ihre Finger im Spiel hatten ist einfach irrelevant... macht ein gutes Spiel und alles ist gut. Durchtränkt es mit eurer persönlichen Agenda die ihr Leuten aufdrücken wollt, wie Zeugen Jehovas anderen ihre Religion, dann bekommt ihr dafür halt die Rechnung. Natürlich will ich mir nicht von ein wenig PC-bullshit ein gutes Spiel versauen lassen, Forza Horizon 3 hab ich ja auch gespielt. Muss dahingehend mal McClane fragen ob man in Forza Horizon 4 auch wieder Drivatare personalisieren kann und ob neben den einem weißen Soy Boy wieder nur diverse dunklere Hauttöne und natürlich Frauen gibt.
Egal, genug aufgeregt, obwohl so ein "Werbemittel" bei mir ja schon irgendwie den Eindruck hinterlässt, dass da wieder irgendein Blödsinn verbaut wurde nur um dieser Agenda gerecht zu werden... bin da ja gespannt, ob du da noch auf etwas stoßen wirst @Andy.
Ich bin unterdessen gerade an Torna dran, hab das Spiel hier zwar schon seit Veröffentlichung der Stand-Alone Retail Fassung hier liegen, aber selbst mit dem zurückliegendem Feiertag habe ich bisher nicht die Zeit und Muße dafür gefunden besonders weit zu spielen. Vielleicht auch weil mich die Tutorials in den ersten Spielstunden geradezu erschlagen haben und ich solche Erklärungsbildschirme einfach nur zum kotzen finde. Denke ich werde da in der Endwertung letztendlich mit dem hiesigen Test übereinstimmen, wobei man sagen muss, die Wertung für das Hauptspiel ist aufgrund der miesen Technik so "niedrig", die Technik von Torna ist besser, aber irgendwie will es einfach nicht so richtig begeistern...
Naja, jetzt erst einmal die nächsten 10-12h nutzen und vllt. sogar heute noch das Ende sehen.
Ohne den Text hätte man vermutlich schon beim Release des ersten Teils reißerische Artikel á la "Hier werden Moslems abgestochen!" (oder umgekehrt) im Netz gefunden.
Dahingehend ist diese Einblendung mMn. keineswegs eine Relativierung - mal davon ab: was auch immer es da zu relativieren gäbe, sondern der übliche pc-Unsinn.
Reißerische Artikel á la "Hier werden Moslems abgestochen!" (oder umgekehrt) wären somit faktisch schlichtweg falsch.
1) Das Judentum ist bereits über 3000 Jahre alt, die Gruppe der semitischen Völker generell sogar noch um einiges älter und alle waren sie zu der Zeit rund um das Mittelmeer sehr aktiv.
2) Wenn es wirklich "nur" Parsen (echt?) getroffen hätte, wäre das trotzdem der gleiche Skandal, da auch das vermeintliche Mobben einer Minderheit schnell zu einem Lauffeuer ausarten kann. Dazu gibt es jetzt schon, ohne groß suchen zu müssen, genügend Beispiele. Wippende Brüste in Fortnite: Skandal. Ein vermeintlicher Koran, der in Resident Evil 5 auf dem Boden liegt: Skandal. Koranverse in der Titelmelodie von Little Big Planet: Skandal.
3) Wenn man die Einblendung in allen vorherigen Teilen gebracht hat und es jetzt weglässt, kann einem das auch wieder schlecht ausgelegt werden à la "Warum kommt die Einblendung in allen Teilen in denen Christen oder Juden vorkommen und jetzt nicht mehr?"
4) Political Correctness kann (und sollte) per Definition kein Unsinn sein ;-)
Das macht zwar auf den Großteil der Spieler betrachtet keinen Sinn, da die meisten Menschen Spiel und Realität von einander trennen können und ich persönlich auch kein Problem damit habe, wenn (rein hypothetisch) der Headshot Rekordhalter in Call of Duty im echten Leben überzeugter Pazifist ist.
Aber wir leben in Zeiten in denen man Menschen vor dem heißen Inhalt in einem Kaffeebecher warnen und sie informieren muss, dass man Lebewesen nicht in der Mikrowelle trocknen darf.
Künstler, die ein Bild ihrer Zeichnungen in den sozialen Medien hochladen, müssen neuerdings ansagen, dass sie keine Werbung für Zeichenutensilien oder andere Dinge, die im Bild noch zu sehen sind machen. Kurz: Wir leben in stellenweise ziemlich idiotischen Zeiten in denen Menschen jede noch so kleine Gelegenheit nutzen, ein Fass aufzumachen.
Da würde ich als Vertreiber auch lieber einen kurzen Text einblenden, bevor mich nächste Woche die Medien in der Luft zerreißen. :)
Lustigerweise ist der Hinweis auf Geschlechter nur auf Englisch da, der deutsche Text ist die bisherige Ubisoft-Standardfloskel.