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Teamplay #22: Das spielt die Redaktion

Von Jeremiah David am 12.08.2018
 Hier geht es zu unserer letzten Ausgabe von Teamplay. Was war in den letzten zwei Wochen los?

Michi: Ich habe die vergangenen vier Wochen ausschließlich Octopath Traveler gespielt und jetzt endlich, nach knapp 60 Stunden Spielzeit, meinen ersten Charakter durch das Spiel gebracht. Zugegeben, das hat länger gedauert, als erwartet. Jedoch hat sich die Mühe und Anstrengung gelohnt. Das Werk von Square Enix zählt zweifellos zu den besten Spielen im Jahr 2018 bisher und ich freue mich, dass ich mich darauf eingelassen habe. Warum? Weil JRPGs eigentlich nicht meine Welt sind. Hier und da spiele ich schon einmal einen Titel aus Fernost und es gibt überragende Spiele, die diesem Subgenre zuzuordnen sind. Aber für gewöhnlich bin ich eher so der typische „God-of-War-Spieler“ und habe eigentlich mit solchen Titeln mehr Spaß. Umso erfreulicher, dass ich eine der acht Reisen der Weggefährten aus Octopath Traveler beendet habe und mich nun an die verbleibenden sieben machen kann. Somit bleibt bei meinem Spieltempo und dem Wetter geschuldet (es soll ja Gamer geben, die auch Zeit im Freien verbringen) noch genug Zeit mit diesem tollen Spiel.

Deniz: Gamer, die Zeit im Freien verbringen (und unterwegs auf Handhelds zocken), gibt es auf jeden Fall. Ich bin auch so einer, doch leider kann ich meinem Hobby momentan nicht wirklich im Freien nachgehen, da die aktuellen Temperaturen die Switch in wenigen Minuten zum Kochen bringen würden. So habe ich auch mal ein wenig Zeit mit der Switch im TV-Modus verbracht und weiter Shining Resonance Refrain gespielt, das ich vor dem Test leider nicht durchspielen konnte. Mein Fazit zum Spiel hat sich bisher aber noch nicht geändert. Mir gefällt das Spiel, auch wenn es viel Verbesserungsbedarf in einigen Aspekten gibt. Die Charaktere sind mir aber tatsächlich ans Herz gewachsen und die eine oder andere dramatische Wendung hat sich tatsächlich von der sonst nicht so aufregenden Story abgehoben und mich dazu gebracht, doch noch ein Stündchen länger zu daddeln. Das suboptimale Balancing kann im späteren Spielverlauf aber durchaus auf die Nerven gehen, denn selbst wenn man keine Gegner auslässt, sind intensive Grindingsessions dann und wann ein Muss, um auch nur den Hauch einer Chance zu haben. Außerdem sind nicht selten Zwischenbosse oder gar ganz normale Gegner härter und schwieriger als der eigentliche Kapitelboss. Da mir das Kampfsystem aber zusagt und ich jederzeit zwischen den sehr unterschiedlichen Charakteren wechseln kann, macht mir das viele Grinden nicht wirklich etwas aus. 

Abseits davon habe ich auf der PS4 vor ein paar Tagen Persona 5 beendet. Das Spiel gilt für viele JRPG-Fans als das Game of the Year 2017 und ich kann mich dem allgemeinen Lobgesang auf das Spiel nur anschließen. Die Struktur und das Setting des Spiels sagen mir zwar nicht so zu und ich finde persönlich auch, dass das P-Studio in manchen Aspekten ZU ambitioniert war, aber ein grandioses Abenteuer mit vielen unvergesslichen Momenten war es auch für mich. Ich hoffe auch tatsächlich, dass sich die Schwesterreihe Shin Megami Tensei ein paar Dinge von Persona für den nächsten Titel abguckt.

Matthew: In diesem heißen Sommer wollte ich mich mit Donkey Kong Country: Tropical Freeze abkühlen, aber nachdem ich mit Funky Kong fertig war, kam ich doch ganz schön ins schwitzen mit dem Hard Mode. Dennoch konnte ich diese harte Kokosnuss knacken. Meine persönliche Nutzerstory dazu findet ihr hier.

Doch groß möchte ich gar nicht auf Donkey Kong eingehen, denn kurz danach konnte ich endlich mit einem langersehntem Titel angefangen. Während es mich zur Ankündigung gar nicht überzeugen konnte, wurde ich mit der Zeit immer heißer auf das Spiel: Octopath Traveler. Nicht nur die atemberaubende Mischung aus 3D-Welt und Pixelgrafik, sondern auch Erinnerungen an das Pen-&-Paper-Spiel „Das Schwarze Auge“, konnten mich sehr positiv darauf einstimmen. Die Charaktere sind vorgefertigt, aber die Auswahl gestaltet sich individuell und abwechslungsreich, da es nicht irgendwelche Weltretter sind, sondern Charaktere mit eigenen Interessen und Zielen. Meine Wahl fiel auf Primrose, die einst als junges Mädchen dabei zusehen musste wie ihr Vater von Männern ermordet wurde und nun als Tänzerin sich in einem dunklen Metier bloßstellt, nur um ihrem Rachefeldzug nachzugehen. Meine Reise führte mich zu den restlichen sieben Charakteren und lernte sie alle im ersten Kapitel ihrer persönlichen Geschichte kennen. Ich habe für mich entschieden, neben meiner Hauptcharakterin Primrose, die Geschichten des Diebes Therion, des Apothekers Alfyn und der Jägerin H'aanit zu beenden. Nachdem ich das zweite Kapitel des Schurken abgeschlossen hatte, habe ich mich auf die Fährtensuche des verschollenen Meisters meiner Jägerin gemacht und schaue nun, wo mich diese Reise hinführt.

Da mir das Kampfsystem ebenfalls sehr zusagt, habe ich keinerlei Probleme mich mit meinen Charakteren mit Grinding zu beschäftigen. Zurzeit befindet sich mein Trüppchen etwas über Stufe 40.

Jerry: Aufgrund der extremen Hitze der letzten Tage habe ich nicht ganz so viel Zeit vor der Konsole beziehungsweise dem Handheld verbracht, wie ich es eigentlich vorhatte. Mit den Füßen in einer Wanne mit mehr oder weniger kaltem Wasser habe ich mich, im Garten sitzend, immerhin mit unterschiedlichen 3DS-Spielen vergnügt, und etwas mehr Zeit noch wurde  - leider ohne kühlende Wanne - in God of War auf der PS4 gesteckt. Letzteres entwickelt sich mehr und mehr zu einer Hass-Liebe. Die Steuerung bereitet inzwischen weniger Probleme als am Anfang, aber noch immer habe ich das Gefühl, irgendwie den Knopf fürs Springen einfach noch nicht gefunden zu haben. Kratos' Ausweichbewegungen in allen Ehren - der muskelbepackte Spartaner mit der tiefen Stimme dürfte ruhig noch etwas wendiger sein, vor allem abseits der Kämpfe.

Als jemand, der nur sehr wenig Erfahrung mit den Vorgängern des neusten Teils der Serie hat, bin ich auch nach wie vor verwundert darüber, dass fast jeder Kampf eine Herausforderung darstellt und Kratos zwischen den Bosskämpfen nicht einfach nur Heerscharen kleinerer Gegner mit Leichtigkeit niedermäht. Ob das für mich persönlich ein Vor- oder Nachteil ist, das kann ich noch nicht sagen. Einerseits ist das Spiel dadurch angenehm fordernd, andererseits zerstört der durchgehend hohe Schwierigkeitsgrad ein wenig Kratos‘ Image des unverwüstlichen, übermächtigen Kriegers und schadet so der Immersion. Jemand, der gigantische Steinblöcke ohne Probleme hochheben und Schädel mit bloßen Händen zerschmettern kann, sollte meiner Meinung nach auch in der Lage sein die meisten seiner Gegner relativ zügig aus dem Weg zu räumen. Völlig verliebt bin ich dagegen in die toll gestaltete, nordische Spielewelt.

Andy: Ende dieser Woche habe ich mir spontan Dead Cells gegönnt. Ich hatte mich für die Switch-Version entschieden, da der Pro Controller meiner Meinung nach - aufgrund seines robusten Steuerkreuzes - am besten für solche 2D-Action-Titel geeignet ist.

Eigentlich wäre Dead Cells nicht mein Ding - denn eigentlich ist der Spielstil, den mir das Spiel aufzwingt, nicht mein Fall. Die Kämpfe sind eher taktisch geprägt und wer versucht, nur mit Schwertangriffen, der Ausweichrolle und dem Erlernen der gegnerischen Angriffsmuster zum Ziel zu kommen, hat spätestens ab dem ersten großen Bosskampf keine Chance mehr. Stattdessen muss ich Geschütztürme platzieren, mit Distanzangriffen mächtige Statusveränderungen auf die Widersacher wirken und darf höchstens dann mal ein paar Nahkampfangriffe riskieren, wenn ich die Gegner vorher mit einem Eiszauber, einem Eispfeil oder einer Eisgranate vollständig gelähmt habe. Wer seinerzeit in Mega Man mit allen Spezialwaffen herumexperimentiert hat, um möglichst effizient durch die Levels zu kommen, wird daran seine helle Freude haben - wer sich wie ich lieber einen Spaß daraus machte, nur mit dem Buster bis zu Wilys Schloss vorzudringen, muss sich auf Dead Cells erst einmal einlassen.

Zum Glück haben die Entwickler darauf geachtet dass Dead Cells selbst dann, wenn ich alle Möglichkeiten und Synergien meines Waffenarsenals voll ausschöpfe, immer noch wirklich fordernd ist. Das selbsternannte RogueVania ist zwar nicht so extrem schwierig wie andere Genrevertreter (z.B. Enter the Gungeon oder FTL), trotzdem habe ich in 19 Durchläufen bisher nur ein einziges Mal das vermutlich letzte Gebiet zu sehen bekommen. Eine dreistellige Anzahl permanenter Upgrades sorgt dafür, dass das Spiel trotz der Permadeath-Mechanik nicht frustrierend wird und man auch nach gescheiterten Runs Teilerfolge feiern darf. Am wichtigsten ist aber: Dead Cells spielt sich unglaublich flott und steuert sich wirklich hervorragend. Lediglich von der Performance der Switch-Version bin ich etwas enttäuscht, denn diese ist in den größeren und grafisch aufwendigeren Gebieten schon wirklich ordentlich am ruckeln. Die Entwickler haben zwar bereits Performanceoptimierungen versprochen, einen entsprechenden Patch aber frühestens für den kommenden November in Aussicht gestellt.

Und was zockt Ihr gerade?

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1 Kommentar:
Falco)
Falco
Am 13.08.2018 um 11:44
Ich kann mir irgendwie nicht so ganz vorstellen, wie der Funky Modus im Hard Mode funktioniert, welcher sowieso nichts für mich war. Hab echt gerne die 101? % gemacht mit allen Buchstaben und Puzzleteilen in.der U Version.

Ich für meinen Teil habe echt Paladins für mich entdeckt. Es ist erstaunlich gut durchdacht und bietet viel Tiefe und Varianz. Mit Freunden hat das echt Laune gemacht!
Matthew1990)
Matthew1990
Am 13.08.2018 um 13:39
Der Hard Mode im Funky Mode funktioniert genauso wie der normale Hard Mode:
Du kannst frei einen Charakter wählen. Ich spielte es mit Donkey Kong durch.
Der einzige Unterschied wäre, dass die KONG-Buchstaben gespeichert bleiben. Muss jedoch gestehen, dass dies weiteren Frust gespart hat. xD
Falco)
Falco
Am 13.08.2018 um 14:11
Jaa, ich meine aber vor allem, wie das mit dem Schwierigkeitsgrad ist.
Skaliert der Funky Mode die Schwierigkeit von 100 auf 80 runter.
Im Grunde spielt man ja den schweren Modus in einer einfachen Variante, was ihn aber nicht unbedingt mittelschwer macht. Sondern eher von höllisch auf extrem schwer? :D
Die Vorstellung war recht witzig
Matthew1990)
Matthew1990
Am 13.08.2018 um 14:25
Ich denke, Funky Kong würde den Schwierigkeitsgrad stark drosseln. Man hat dann halt nur ein einziges Herz. Alle anderen Fähigkeiten bleiben dabei erhalten, glaube ich.
Ich habe den Hard Mode jedoch mit Donkey Kong durchgespielt, daher weiß ich nicht, ob man ihm seine anderen Fähigkeiten auch nimmt. ^^