Fire Emblem Warriors
Nachdem die Warriors-Serie auf Nintendo-Konsolen selbst mit dem exklusiven Samurai Warriors 3 nie in Fahrt kam, versuchten sich Nintendo und Omega Force an einem Crossover. Hyrule Warriors brachte Nintendo den erwünschten Erfolg und war auch für Warriors-Fans ein echter Leckerbissen, da es sich um einen der besten Serienableger aller Zeiten handeln sollte: Neue Spielelemente wie das Weak-Point-System, Items und riesige Endgegner werteten das Gameplay deutlich auf, und der Schwierigkeitsgrad war gerade im Abenteuermodus überraschend hoch. In Fire Emblem Warriors ist von alldem nur noch wenig übrig.
Rein: Weapon Triangle. Raus: Alles andere.
Wie schon sein Vorgänger bedient sich Fire Emblem Warriors an den Gameplay-Elementen seiner Vorlage. Das markante Element aus den Strategiespielen, das es auf diese Weise in den Action-Titel schafft, ist das bekannte Weapon Triangle, das Waffendreieck: Schwertkämpfer können Axtkämpfer besonders gut bekämpfen, diese haben wiederum gegen Speerkämpfer einen Vorteil und Speere schlagen Schwerter. Auch die Taktik-Komponente wurde in vereinfachter Form aus den RPGs übernommen: Pausiert ihr das Spiel, wird euch das Schlachtfeld als ein klassisches Schachbrett gezeigt, auf dem die Figuren in derselben pixeligen 2D-Optik dargestellt werden, die auch in den 3DS-Spielen zum Einsatz kommt. Hier könnt ihr verbündeten Einheiten Befehle geben und sie auf bestimmte Gegner hetzen oder mit der Verteidigung eines Forts beauftragen. Bis zu vier Charaktere nehmt ihr gleichzeitig mit in jede Schlacht und die Figur, die ihr selbst steuert, wechselt ihr jederzeit auf Knopfdruck.Diese Taktik-Komponenten sind in der Warriors-Serie nicht neu und auch das Waffendreieck gab es tatsächlich schon einmal, nämlich in Dynasty Warriors 8. Heute wie damals entsteht durch die Mechanik das Problem, dass sie Kämpfe gegen feindliche Offiziere viel zu einfach macht. Da ihr jederzeit einen von vier Charakteren auswählen dürft, ist die Auswahl der richtigen Waffe ungefähr so anspruchsvoll wie eine Runde Schere-Stein-Papier, in der ihr die Aktion eures Gegners schon kennt, bevor ihr euch selbst entscheiden müsst. Wenn ihr durch das System in Nachteil seid, bekommt ihr diesen nicht sehr deutlich zu spüren: Es stellt kein großes Problem dar, als Schwertkämpfer einen Speerträger zu besiegen - mit ein bisschen Glück kann sogar ein Pegasus-Ritter ein paar Bogenschützen eliminieren. Durch das Waffendreieck benachteiligte gegnerische Einheiten sind euch jedoch hilflos ausgeliefert, sodass ihr insgesamt einen riesigen Vorteil gegenüber der KI habt.Doch auch ohne das Waffendreieck würde sich das Gameplay nicht viel anspruchsvoller gestalten. Denn selbst auf dem höchsten der drei zu Beginn wählbaren Schwierigkeitsgrade verhalten sich die Gegner extrem passiv und es dauert nicht selten fünf oder gar zehn Sekunden, bis sie euch überhaupt einmal angreifen. Wenn ihr dann tatsächlich getroffen werdet, verliert ihr in der Regel so wenig Lebensenergie, dass die Verkleinerung des Lebensbalkens auf kleinen Fernsehgeräten wahrscheinlich nicht einmal mehr sichtbar ist. Selbst wenn ihr alle taktischen Elemente, Spezialattacken und RPG-Elemente komplett ignoriert, lässt sich Fire Emblem Warriors völlig reibungsfrei durchspielen, solange ihr nur dazu in der Lage seid, irgendwie auf dem Y-Knopf herumzudrücken. Nicht jedes Spiel muss Dark Souls oder Cuphead imitieren, aber der Schwierigkeitsgrad in Fire Emblem Warriors ist so übertrieben niedrig, dass er das Gameplay kaputtmacht.
Weniger Fanservice, weniger Umfang, weniger Spiel
Fire Emblem Warriors stellt euch fast ausschließlich Charaktere aus drei neueren Serienablegern - Shadow Dragon, Awakening und Fates - zur Verfügung. Alteingesessene Serienfans, die sich noch an eine Zeit erinnern können, als Fire Emblem auf Heimkonsolen erschien, schauen also in die Röhre. Aber auch Spieler, die erst nach dem kommerziellen Durchbruch von Awakening auf die Strategieserie aufmerksam wurden, werden in Fire Emblem Warriors nicht allzu viel wiederentdecken. Wichtige und beliebte Figuren, zum Beispiel Azura aus Fates oder Tharja aus Awakening, sind nirgendwo zu sehen; wahrscheinlich sollen sie als Marketing-Zugpferde für die kommenden DLC-Pakete dienen. Charmante Elemente wie die fantasievollen Waffen, Items, Bombchus, Hühner, Manhandla-Zweige oder die riesigen Bossmonster, die Hyrule Warriors zu einem einzigartigen und liebevoll wirkenden Spin-Off machten, fehlen im Switch-Nachfolger komplett. Wie schon bei Tokyo Mirage Sessions entsteht stattdessen das Gefühl, dass einfach auf ein beliebiges Spiel ein Fire-Emblem-Skin aufgesetzt wurde.In dieses Bild passt dann auch, dass die Story des neuen Crossovers extrem uninspiriert und lieblos wirkt. Die grundlegende Handlung - in der ein Magier ein Portal öffnet, welches verschiedene Fire-Emblem-Universen verschmelzen lässt - wurde aus Hyrule Warriors übernommen; auf diesem Fundament wird diesmal aber nichts aufgebaut. Stattdessen vertreiben sich die Charaktere mit völlig belanglosen und klischeehaften Dialogen die Zeit bis zum Endkampf. Auch der History-Modus, der den Adventure-Modus aus dem Wii-U-Titel ersetzt, erscheint im direkten Vergleich völlig blass. Zwar enthält das Basisspiel ohne DLCs diesmal gleich fünf Karten - diese bestehen jedoch nur aus jeweils etwa zehn bis fünfzehn Kämpfen und bieten keinerlei Wiederspielwert, da die Item-Karten und Belohnungen in Form von charakterspezifischen Waffen oder Herzteilen ebenfalls ersatzlos gestrichen wurden. Somit hat man auch den History-Modus nach relativ kurzer Zeit abgehakt.
KORREKTUR: In den Kommentaren wurden wir darauf hingewiesen, dass sich der Umfang der Karten durch nachrückende Einheiten oder später erscheinende Portale noch deutlich vergrößert. Wir entschuldigen uns für diesen Fehler.
Ich bin mir jetzt nicht mehr so ganz sicher. Ich glaub das waren max. 75.
Der Turm hat übrigens ne satte 9 vergeben ;)
Ich finde es recht unsinnig, dass einige Leute bei Wertungen unter 80% oftmals von "harter Wertung/Test" oder "schlechterem Spiel" reden. Damit meine ich nicht diese Seite sondern solche Sachen im übergreifenden Sinn.
Einige Leute wenden sich direkt ab, wenn Spiele oder Filme keine 80% oder mehr bekommen.
Wie gesagt 75% im Fall der N-Zone sind keine schlechte Wertung. Das ist immer noch solide.
Ich jedenfalls lasse mich davon nicht abbringen und bleibe dabei das Spiel zu kaufen. Jeder entscheidet für sich selbst, aber sollte sich dabei nicht nur von Wertungszahlen beeinflussen lassen.
Es ging mir gar nicht um die Wertung am Ende sondern um Formulierungen im Testbericht.
Da wurde sinngemäß geschrieben, dass Nintendo bei Hyrule Warriors mehr drauf geachtet hat dass dem Zelda Franchise durch das Crossover kein Schaden entsteht. Bei Fire Emblem Warriors hingegen hatten die Entwickler wohl mehr Freiheiten.
Solche Sätze schrecken mich von nem Kauf ab. Und keine 6,5 oder 7,5 Wertung am Ende eines Tests ;)
Mieses Argument, da die Skala nicht sinnvoll genutzt wird. Spiele die als obslut mittelmäßig eingestuft werden erhalten schon 70-75%. Würde ein durchschnittlicher Titel 50% bekommen könnte man das als Atgument bringen, aber auf 50% landen eh nur Graupen.
Gerade das Sammeln der besonderen Belohnungen machte Hyrule Warriors hart und kniffelig. Wenn es weg fällt, wäre es schade. Ich hoffe, es bietet genauso viel Inhalt.
Das ist nicht ganz richtig. Um direkt zu warnen könnte es manche spoilern, daher hier die Warnung:
*spoiler*
Man sieht nicht alle Kämpfe zu Beginn. Häufiger kommt Verstärkung nach. Wenn man den Boss eines Modus abgeschlossen hat, schaltet man weitere Missionen für alternative Enden frei. Aktuell habe ich in Modus 1 den Boss besiegt und erschienen fünf Portale, die nur unter bestimmten Bedingungen betreten werden können.
Modus 2-4 habe ich nur angefangen, Modus 5 gar nicht betreten.
Hyrule Warriors hat 128 Missionen im Abenteuer-Modus. Bei Fire Emblem habe ich aktuell 86 Missionen und noch nicht alles aufgedeckt.