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Kolumne: Wenn Leidenschaft Leiden schafft

Von Niko Schopinski am 22.05.2017

Während die Videospielbranche zur E3 im Juni traditionell so richtig aufdreht, ist das Frühjahr recht langweilig, spannende Neuigkeiten sind Mangelware. Garantiert warten viele Nintendo-Fans jetzt fieberhaft auf die bevorstehenden Nintendo-Spotlight- und Treehouse-Übertragungen. Zwar kann mit der Switch seit knapp drei Monaten eine neue Konsole bespielt werden, doch dürften auch einige Käufer hinsichtlich wirklich spannender Software so langsam ungeduldig werden. Und auch wir Videospielredakteure können neben dem großartigen Zelda ansonsten doch nur noch über simple Partyspielchen berichten. Oder?

Als Kolumnist oder Verfasser von Kommentaren oder sonstigen Meinungsartikeln hat man es ohnehin nicht ganz leicht. Aber grade in der Saure-Gurken-Zeit stellt sich verstärkt die Frage, worüber wir berichten möchten. Da wird uns schnell mal vorgeworfen, polemisch zu sein, Clickbaiting zu betreiben oder generell eine blöde Meinung zu haben. Letzteres ist natürlich allgemeines „Berufsrisiko“ - wenn man sich daran stört, dann sollte man lieber nichts publizieren. Trotzdem sollten auch wir genau hinschauen und unsere jeweilige Intention hinterfragen.

SubjekTIEF

Lasst uns an dieser Stelle doch ernsthaft über Polemik und Clickbaiting diskutieren: Darf ich in einer Kolumne auch mal ordentlich auf den Putz hauen und Dinge bewusst überspitzen, um meine Position zu verdeutlichen? Die Leser vielleicht sogar zum Nachdenken anregen? Sind solche Provokationen gleich Polemik oder Clickbaits? Meiner Meinung nach nicht zwingend, die Grenzen sind aber fließend. Ich denke, dass es genug Leser gibt, die sehr genau spüren, wenn ein Redakteur gewisse Provokationen als nachvollziehbares Stilmittel benutzt. Und sie spüren umso mehr, wenn es reißerisch wird. Das generelle Misstrauen ist in der heutigen Medienlandschaft, in der jeder Hansel etwas veröffentlichen, und auch jeder Hinz und Kunz darüber urteilen kann, sehr groß. Häufig geht es leider nur darum, mit möglichst wenig Arbeit möglichst viel Aufmerksamkeit zu erzeugen. Natürlich möchte jeder Publizist Aufmerksamkeit – egal ob sein Wirken ein Hobby ist oder er dafür bezahlt wird. Stellt sich die Frage nach der Intention des Verfassers: Ist es reine Auftragsarbeit? Wie viel Kalkül steckt in den Aussagen? Oder ist es ein Herzensthema, bei dem sich der Redakteur etwas von der Seele schreibt?

Kommentare und Kolumnen sind ganz offenkundig sehr persönliche und subjektive Auseinandersetzungen, die die Leser bzw. Zuschauer durch eine bestimmte Meinung, eine besondere Perspektive oder vielleicht auch ein ungewöhnliches Stilmittel in erster Linie zum Nachdenken und auch zur Mitwirkung anregen sollen. Eine vorgetragene Position wird immer provozieren! Im Idealfall provoziert sie vielfältige und respektvolle Diskussionen. Aber sie muss auch nicht jedem gefallen. Dennoch gilt es auch für uns, da sauber zu unterscheiden: Wenn ich einen Artikel schreibe, der wie ein informativer Sachartikel riecht, er stellenweise aber nach bewusster Provokation schmeckt, um mehr Bums zu bekommen, dann kann es irritierend werden. Und es gibt bei der Chose ein weiteres Problem: Kommentare und Kolumnen sind überwiegend negativ! Oder? Hand auf´s Herz. Was lest ihr denn lieber?

Ich wage ein kleines Experiment und versuche, mich auf die guten Dinge zu konzentrieren. Das Thema Nintendo bietet sich doch immer an.

Positive Energie

Ich mag meine Switch. Ich mag sie wirklich sehr. Die Flexibilität und Mobilität finde ich supergeil. Ich kann ohne Probleme im Garten oder auf dem Klo spielen. Meine Beine sind mir schon ein paar Mal eingeschlafen, weil ich auf dem Pott so lange Zelda gezockt habe. Und oh mein Gott, Breath of the Wild ist so ein fantastisches Spiel. Selten wurde ich derart in eine Spielwelt hineingezogen, noch nie hatte ich eine solche Lust, auch den letzten kleinen Winkel des virtuellen Abenteuerlands zu erkunden. Und 1-2-Switch? Ähm…öh...hmmm...für ein paar Minuten ist es eine aufregende Ansammlung kleiner Demospielchen. Hey, und sie zeigt mir zumindest, dass sich die Konsole einschalten lässt und dass die Controller funktionieren. Okay, das ist wirklich Quark...

Na gut, dafür sind Fast RMX und Mario Kart 8 Deluxe megatolle und vor allem übelst partytaugliche Spiele. Und ARMS und Splatoon 2? Na, die werden das bestimmt auch. Und zu Weihnachten erscheint Super Mario Odyssey. Das wird doch der Oberknaller. Und vielleicht kommt ja auch ein neues Pikmin. Ich liebe Pikmin.

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Ach, irgendwie komme ich mir blöd vor. Das ist alles schön und gut, aber irgendwie auch ein bisschen langweilig, oder?

Es nervt mich so...

Verdammt, was soll´s. Es gibt bei Nintendo einfach so viele Sachen, die mir derbe auf den Keks gehen. Die Switch ist zu teuer und unausgereift. Die Joy-Cons haben Verbindungsprobleme, der Pro Controller ist ekelhaft teuer, zu allem Überfluss klappert bei meinem Exemplar das Steuerkreuz. Der WLAN-Empfang der Konsole ist ein trauriger Witz; und wenn Nintendo die separate Dockingstation wirklich für 90 Euro verkauft, dann platze ich. Und was soll ich überhaupt spielen? Nahezu jeder, der beim Zocken nicht regelmäßig einschläft, dürfte die Verheerung Ganon inzwischen vernichtet haben. Mario Kart 8 Deluxe ist ein Partyspiel, ARMS mutmaßlich auch. Und Splatoon 2 ist auf den ersten Blick eben wieder Splatoon. Zu allem Überfluss wieder mit dieser bescheuerten Map-Rotation. Bravo Nintendo! Was würden wohl Call of Duty-Spieler sagen, wenn sie stundenlang die selben zwei Maps zocken müssten?

Ich will verdammt nochmal mehr Spiele wie Breath of the Wild. Und nicht das tausendste hyperaktive JRPG, nicht das millionste seichte Partygedudel und ganz bestimmt nicht die ollen NeoGeo-Spielchen. Wo zum Geier bleibt denn die VirtualConsole mit den Nintendo-Klassikern? Ich möchte unterwegs Super Mario 64 und Zelda: A Link to the Past spielen können. Und endlich auch Gamecube-Spiele wie Wave Race: Blue Storm oder Eternal Darkness. Und was ist mit Super Mario Sunshine? Achja, das soll ja ohne analoge Trigger nicht richtig funktionieren.(*facepalm*)

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Bad News is Good News

Merkt ihr was? Während mein Lob recht schnell runtergerattert ist, es teils sogar ungelenk und konstruiert wirkt, läuft das Meckern wie im Rausch. So kann ich mich endlich mit meinen Leidensgenossen verbrüdern und mich in trauter Opposition über jemanden oder etwas auskotzen. Zugegeben, Nintendo bietet schon seit Jahren mehr als genug Angriffsfläche dafür. Trotzdem finde ich es selbst eigentlich schade, dass die Leidenschaft zur Meinungsäußerung meist in die negative Richtung schwenkt und gute Dinge als selbstverständlich und/oder einfach nur langweilig erscheinen.

Um endlich den Bogen zur Einleitung dieses Machwerks zu spannen: So sehr mir die viele Meckerei auf den Geist gehen kann, so sehr mir manchmal die bescheuerte Meinung eines Anderen gegen den Strich geht – solange wirklich Leidenschaft im Spiel ist, fühlt es sich auch ECHT an. Und dann kann ich auch einer gewissen Polemik bis zu einem bestimmten Grad noch Charme attestieren und fremde Meinungen gut akzeptieren. Wenn Dinge aber bewusst provoziert oder ausgeschlachtet werden, um künstlich Aufmerksamkeit zu generieren, dann fehlt die echte Hingabe und die Inhalte und Aussagen wirken wie aus der Retorte.

Das betrifft aber nicht nur die Artikel, die ihr lest sondern auch jeden Kommentar dazu.

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7 Kommentare:
Belphegor)
Belphegor
Am 22.05.2017 um 17:36
Tja ich bin ja auch immer sehr kritisch und krieg sie deswegen nur rein. So ist das Internet nun mal. Aber der wichtigste Satz ist ja eh das Nintendo nichts gutes und positives bietet und somit genug angriffsfläche bietet. Das bringt es genau auf den Punkt!
Shanjjx)
Shanjjx
Am 22.05.2017 um 17:42
Ah..! Ein typischer Belphegor :D
Belphegor)
Belphegor
Am 22.05.2017 um 17:55
Gut oder? Könntest ja mal nen like da lassen ;-)
MrMatschi)
MrMatschi
Am 22.05.2017 um 18:22
Einem typischen Belphegor gibt man kein "Like"... ;)
Matthew1990)
Matthew1990
Am 22.05.2017 um 19:37
Ich würde deine Äußerungen nicht als "kritisch" betrachten, sondern verkaufst deine persönliche Meinung meist als "Fakt". Dazu kommt noch, dass vieles von dir mehrfach einfach nur wiederholt wird. Ich kann gar nicht aufzählen, wie oft ich von dir einfach nur lesen konnte, dass Mario Kart 8 Deluxe einfach sinnlos ist.
Wenn DIES kritisch ist, wäre meine Playlist auch ziemlich kritisch, da sie sich auch nach einem Durchlauf wiederholt.
Farbi11)
Farbi11
Am 24.05.2017 um 09:07
Ich würde dich nicht als kritisch bezeichnen. Du kommst mir eher wie jemand vor, der überall das Haar in der Suppe finden will und notfalls Haare aus vorigen Suppen heranzieht.
Belphegor)
Belphegor
Am 26.05.2017 um 08:34
Von mir wird genauso viel wiederholt, wie User zu Wii U Zeiten ebenfalls die immer gleichen Wiederholungen ausgepackt haben. Damals wurden sie dafür gefeiert. Ansonsten suche ich nicht das Haar in der Suppe, sondern mache auf den Holzhammer aufmerksam mit dem Nintendo dem geneigten Fan derzeit ins Gesicht schlägt.
Matthew1990)
Matthew1990
Am 22.05.2017 um 19:59
Natürlich schreibt man lieber Negatives, reckt sich auf oder lästert. Das liegt in der Natur des Menschen.
Dennoch denke ich, dass man erntet, was man sät. Wenn nur noch negative Artikel verfasst werden, schwankt auch die Stimmung ins Negative.
Das liegt wohl eher in die defensive Haltung des Menschen etwas zu verteidigen.
Ich würde auch eher Aufmerksamkeit bekommen, wenn ich schreiben würde "Der Redakteur dieses Artikels ist unfähig", als "Der Redakteur dieses Artikels hat gute Arbeit geleistet".
Jedoch muss man aber auch abwiegen: Ein "ihr seid alle scheiße" bekommt zwar für einen Moment mehr Aufmerksamkeit..., aber für welchen Preis?
Matthew1990)
Matthew1990
Am 23.05.2017 um 10:26
*regt
*an der defensiven Haltung
Ich brauche eine Edit-Funktion. :D
Der R)
Der R
Am 22.05.2017 um 20:04
ich finds immernoch amüsant wie Belphe eine 180° Wende gemacht hat - dabei macht Nintendo nichts großartig anders als zu WiiU Zeiten.
michi1894)
michi1894
Am 22.05.2017 um 20:07
Wird er auch noch merken. Dauert halt bis zur nächsten Konsole.
Matthew1990)
Matthew1990
Am 22.05.2017 um 20:15
Nicht ganz! Auf der Wii U gab es zu Release alte Ports und billig programmierte Spiele, wie Batman Arkham City, Rabbids Land, Assassin's Creed und The Walking Dead! :)
Außerdem waren wohl scheinbar die Nintendo-Titel viel besser. Scheinbar kann Breath of the Wild und Mario Kart 8 Deluxe einfach nicht mithalten mit einem New Super Mario Bros. U und Nintendo Land.
TraxDave)
TraxDave
Am 24.05.2017 um 11:20
2 Sachen:

1. Finde ich persönlich auch extrem lustig. ^^

2. (teils @Matthew1990)
Die Ports waren teilweise recht gut gemacht und haben mir persönlich die nötige Abwechslung gebracht, vor allem waren sie auch weit billiger als heute Switch-Games.
Und ich verstehe noch immer nicht ganz was jeder gegen Nintendo Land hat, klar, die Aufmachung war einfach ZU EXTREM kindisch und niedlich, aber mindestens die Hälfte der Spiele ist echt gelungen und speziell das von Luigi's Mansion angehauchte Game bringt zu viert echt Spaß.
Man muss einfach nur lernen, wie man die Spiele verwenden soll. ;)
1-2-Switch ist jetzt auch nicht wirklich gehaltvoll, umfunktioniert zum Trinkspiel taugt es jedoch gleich weit mehr. ^^'
Matthew1990)
Matthew1990
Am 24.05.2017 um 11:49
@TraxDave
Das war meist ironisch gemeint. Die Ports sorgten für Abwechslung, dennoch war es schlecht, wenn Batman Arkham City trotz Neuauflage einen unspielbaren DLC-Zusatz hatte. :)
Und Nintendo Land war nicht schlecht. Es war nur ein Vergleich zwischen WiiU-Switch-LineUp.
Ich selbst verbrachte 100 Spielstunden mit Nintendo Land. Nicht falsch verstehen. ;)
Belphegor)
Belphegor
Am 26.05.2017 um 08:32
What? Nichts großartig anders als zu Wii U Zeiten? Da hatte ich nach 3 Monaten eine prall gefüllte Bibliothek an neuen Spielen und es kam kontinuierlich Nachschub. Bei der Switch? nada. Und natürlich hat die Switch bei mir wegen dem Konzept schon verloren. Ich will keinen Handheld. Anstatt 70 € Joy-Con und 90 € Docking Station hätte Nintendo die 160 € in einen besseren Chip stecken sollen.
Gast)
Gast
Am 26.05.2017 um 14:02
@Belphegor

"Ich will keinen Handheld. Anstatt 70 € Joy-Con und 90 € Docking Station hätte Nintendo die 160 € in einen besseren Chip stecken sollen."

Diesen Punkt sehe ich genauso! Eine stationäre Konsole hätte ich gerne bevorzugt.
Buttergebäck)
Buttergebäck
Am 23.05.2017 um 02:35
Interessante Perspektive. Ich denke man hat bei einem journalstischen Text oft den Eindruck dass er seine eigene Meinung als die einzig richtige verkaufen will, selbst dann wenn er explizit als subjektiv deklariert ist. Da fühlt man sich dann oft stärker angegriffen als der Autor es beabsichtigt hat.

Was mir beim Lesen der Positiv- und Negativ-Beispieltexte aufgefallen ist: Beide haben für sich genommen schwachsinnig gewirkt, weil sie einseitig waren. Vielleicht sind die besten Artikel die, die keinen konkreten Standpunkt vertreten sondern nach möglichst vielen Pro- und Kontra-Argumenten suchen und dem Leser das Urteil überlassen.
Gast)
Gast
Am 23.05.2017 um 04:46
Jawohl weiter so liebe Redaktion. Ihr werdet mir immer sympathischer.

Ich mach es kurz. Worüber soll denn geschrieben werden, wenn es nichts Interessantes oder Positives, seitens Nintendos, gibt? Es gibt einfach nichts mehr was das Herz begehrt. Das was es gibt oder bald erscheinen wird, verdient es nicht einmal auf einem Speichermedium festgehalten zu werden. Diejenigen, die sich solche Spiele kaufen, kaufen es sich, weil ihnen entweder langweilig ist oder einfach keinen Anspruch besitzen.
Möglicherweise spielt auch das Alter einer Person ein tragende Rolle. Spiele wie Mario 64, Donkey Kong Country 1-3, Super Mario Sunshine usw, die ich im jungen Alter noch leidenschaftlich gespielt habe, sind es mir heute nicht einmal mehr wert erinnert zu werden. Spiele wie Zelda OoT/MM, Metroid Prime 1-3 spiele ich auch heute noch und sie haben nichts von ihrem damaligem Glanz verloren. Ich denke, dass auch das Alter nicht für ein immer größer werdendes Desinteresse verantwortlich ist, sondern die Gamedesigner ,die geistig minderwertige Qualität liefern und es nach gut zwei Jahrzehnten immer noch nicht geschafft haben, das Medium Videospiel auf nächste Stufe zu bringen, nicht nur Nintendo. Ich stelle immer mehr fest, dass andere Publisher mich von Zeit zu Zeit immer mehr ansprechen.
Spiele wie The Last Guardian, NieR oder NieR: Automata überzeugen mit guter Story, die teilweise für einige nachdenkliche Momente sorgen. Schon seit langem hat die Konkurrenz Nintendo überholt, weil ihre Spiele sich weiterentwickelt haben, ungeachtet, ob die Story oder das Gameplay gut sind.
Nintendo kommt mir vor wie ein geistig zurückgebliebenes Kind im ausgewachsenen Stadium.

Was damals Shigeru Miyamoto war, ist für mich heute Yoko Taro. Und der ist auch Verrückt, verrückter als Miyamoto.
Matthew1990)
Matthew1990
Am 23.05.2017 um 13:05
Der erste Punkt ist eine böse Unterstellung. Ich kaufe die Spiele weder aus dem einem noch den anderen Grund. Es gibt in der Tat nicht viel Auswahl, aber die zwei Spiele, die ich kaufte, machen Spaß und reichen mir neben Studium und Arbeit auch.

Ich würde auch nicht sagen, dass es am Alter liegt, sondern am eigenem Interessenfeld. Wenn man kein Interesse mehr an Mario oder Donkey Kong hat, sondern nur noch Metroid oder Zelda, ist man nun einmal zu 50% Kundenkreis von Nintendo. Nintendo ist für ihre Ips bekannt. Wenn sie einem nicht zusagen, weil man lieber auf Spiele, wie Nier steht, muss man zur Konkurrenz wechseln.

Ich würde nicht sagen, dass Nintendo von seiner Konkurrenz überholt wurde. Nintendo steht mit den meisten Spielen einfach in keiner Konkurrenz.
Würde man sagen, dass Unternehmen A ihrer Konkurrenz unterliegt, nur weil ihre Autos mehr auf Sicherheit und Komfort (Familienwagen) legen, als auf Leistung (Sportwagen)?
Gast)
Gast
Am 25.05.2017 um 02:16
"Der erste Punkt ist eine böse Unterstellung."

Nein, nur eine Pauschalisierung auf die meisten Switch-Käufer. Gilt für PS4-, XOne- und PC-Käufer gleichermaßen.

"Es gibt in der Tat nicht viel Auswahl, aber die zwei Spiele, die ich kaufte, machen Spaß und reichen mir neben Studium und Arbeit auch."

Wenn es sich bei den zwei Spielen, um Zelda BotW und MK8 handelt, nehme ich meine Aussage zurück. Ansonsten bleibe ich bei meiner Aussage, dass Langeweile und Anspruchslosigkeit, gilt nicht nur für Videospiele, ein Grund für den Kauf schlechter Spiele darstellen. Damit es sich nicht mehr ganz so "böse" anhört, umschreibe ich "keinen Anspruch" als "mit weniger bis nichts, auch zufrieden sein"
Aber mich würde interessieren, ob du Spiele nur als Unterhaltung/Ablenkung empfindest, oder in ihnen auch noch etwas anderes siehst.

"Ich würde nicht sagen, dass Nintendo von seiner Konkurrenz überholt wurde"

Wirtschaftlich und technisch in jeder Hinsicht! Und wenn das mit Nintendos "Kreativität" so weiter geht, dann bald auch geschichtlich!

"Nintendo steht mit den meisten Spielen einfach in keiner Konkurrenz."

Wirtschaftlich und technisch schon, nur geistig nicht (mehr)!

"Würde man sagen, dass Unternehmen A ihrer Konkurrenz unterliegt, nur weil ihre Autos mehr auf Sicherheit und Komfort (Familienwagen) legen, als auf Leistung (Sportwagen)?"

Unternehmen A hat für sich aber eine klare Zielgruppe definiert und ist darauf im höchsten Maße spezialisiert.
Unternehmen B dessen Kernkompetenz auf Sportwagen liegt, scheißt in jeglicher Hinsicht auf Zielgruppe von Unternehmen A, weil ihre Zielgruppe Besserverdiener und Menschen, die gerne Gas geben, sind.
Auch muss Unternehmen B nicht mehr verkaufen als Unternehmen A, weil der Nettoerlös eines Wagens von Unternehmen B um ein Vielfaches höher ausfällt als der von Unternehmen A.

Was ist Nintendos Zielgruppe? Kinder? Menschen mit Langeweile und Übertolleranz?
Nintendo hat in einem Werbevideo Splatoon als eSport-Spiel dargestellt, also eSport-Spiele wie SF, CS oder Star Craft 2. Ich schließe daraus, dass Nintendo "Hardcoregamer" ansprechen will. Im eSport ist Splatoon bedeutungslos.
Alle Genres die Nintendo hat, hat die Konkurrenz ebenso. Die meisten Spiele stehen für mich schon in Konkurrenz mit denen der anderen, weil diese nicht wie das Beispiel mit Unternehmen A und B in aller Deutlichkeit von einander getrennt werden können.
November2019)
November2019
Am 23.05.2017 um 11:18
schon jämmerlich, wenn von redaktions-seite mittels so lächerlicher rechtfertigungsversuche zurückgerudert wird, weil man gemerkt hat, dass man weit übers ziel bei den handvoll aktiven stammusern hinausgeschossen ist, sodass langsam aber sicher die stimmung kippt - dann steht besser zu eurer aktuellen einfallslosigkeit…
JoWe)
JoWe
Am 23.05.2017 um 12:33
schon jämmerlich, wenn von User-Seite ein Zurückrudern hinein interpretiert wird. In keiner Weise wird angedeutet, dass der "ARMS-Artikel" falsch war oder sich dafür entschuldigt - warum auch? Ist schließlich ein Kommentar und kein Bericht. Ein Kippen der Stimmung bei den "handvoll aktiven Stammusern" kann ich jetzt auch nicht feststellen. Weder hinsichtlich ARMS (das Verhältnis der Meinungen hat sich nicht groß geändert) noch hinsichtlich NplusX (habe jetzt keinen bemerkt, der seinen Account gelöscht hat).
Und auf Drive-by-User, die im drüber surfen mal eben nen Post abfeuern, aber sich nicht im Forum blicken lassen, kann man getrost verzichten - dann steht besser zu eurer passiven Verantwortungslosigkeit
Matthew1990)
Matthew1990
Am 23.05.2017 um 12:52
@Jowe
"Ein Kippen der Stimmung bei den "handvoll aktiven Stammusern" kann ich jetzt auch nicht feststellen."
Ich glaube, so etwas fällt einem als Redakteur nicht auf. Nach dem "paranoiden Fanboys"-Artikel war meine persönliche Meinung gegenüber dem Redakteur sehr negativ, spöttisch oder ignorierte seine Artikel. Habe Artikel anders wahrgenommen, wenn es von ihm war. Ich behaupte, dies viel auch nicht auf, aber man selbst nimmt es anders wahr.

Ansonsten unterstütze ich dein Kommentar.
"dann steht besser zu eurer passiven Verantwortungslosigkeit" - Jop. Selbst, WENN hier die Motivation wirklich "Einfallslosigkeit" war, trägt jeder Kunde (In diesem Fall: User) Mitschuld durch seine Inaktivität und Zurückhaltung. :/
TraxDave)
TraxDave
Am 24.05.2017 um 11:25
Ein bisschen zu harsch und übertrieben ist das meiner Meinung dann doch ausgedrückt, aber einen Funken Wahrheit kann man dem nicht absprechen.
Der Artikel hier ist recht ehrlich und offen. Auch gut geschrieben. Allerdings finde ich, dass die Wertigkeit schon seit längerer Zeit geringfügig zurückging, JEDOCH großteils bei eben den subjektiv gefärbten Schriftsatzformen. Also liegt das zu sicher 50% an mir selbst.

Meiner Meinung nach bietet die Welt allerdings genug Negativität, sodass man diese bei einem grundsätzlich eher belanglosem Thema nicht noch bekräftigen sollte.
kraid)
kraid
Am 25.05.2017 um 23:57
Einem Artikel mit durchweg negativem Grundtenor ein "Kommentar" voranzustellen, ändert rein garnichts, wenn man nicht auch den Inhalt als persönliche Meinung formuliert.

Im "Fünf Gründe gegen Arms" Artikel lese ich gleich am Anfang:
"Wir haben uns den Titel sehr genau angesehen, ordnen ihn ein und führen fünf Gründe auf, wieso uns der Titel trotz Hands-On und mehreren Direct-Präsentationen nach wie vor nicht überzeugen kann."

Da spricht keine einzelne Person, sondern es wird ein allgemeiner Konsens innerhalb der Redaktion suggeriert.

Heute lese ich dann den Hands-On Artikel von Deniz Üresin und da steht praktisch das genaue Gegenteil vom FGgA-Artikel.

Ganz so einig scheint sich die Redaktion da ja nicht zu sein und das ist auch gut so.

Nur solltet ihr eben gerade bei solchen Spielen, an denen sich die Geister scheiden, auch diese unterschiedlichen Ansichten in angemessener Weise portraitieren, statt ein Spiel einmal zu verreißen und ein andermal in Lobliedern zu besingen.

Statt "Fünf Gründe gegen Arms" hätte ich lieber einen Artikel wie "Fünf Meinungen zu Arms" gelesen.

Da hätten dann eine Anzahl an Redakteuren wirklich ihre persönliche Meinung zum Spiel in Kommentarform abgeben können.

Ich frage mich aber Ernsthaft ob es nötig ist, schon im Vorfeld der Veröffentlichung eines neuen Spiels schon so eine negative Stimmung zu erzeugen.
Vor allem da noch nichtmal alle Details zum Spiel klar sind und noch kein Test der Finalen Version erfolgen konnte.