Test

Othello

Von Michael Prammer am 28.03.2017
Othello schaffte es Day One in den eShop und wir haben uns den Titel etwas genauer angesehen.

Othello ist im wahrsten Sinne des Wortes eine simple Brettspielumsetzung. Das Spielprinzip ist schnell erklärt. Zwei Spieler sitzen sich an einem grünen Spielbrett gegenüber und spielen mit schwarzen und weißen flachen Spielsteinen, die man vor Spielbeginn festlegt, gegeneinander. Die Spielsteine besitzen eine Vorder- und eine Rückseite mit jeweils der Farbe schwarz und weiß. Gewonnen hat der Spieler, der mehr Spielsteine auf dem Tisch platziert hat.

Schwarz gegen weiß

Nacheinander legen die Kontrahenten ihre Spielsteine auf den Tisch. Dabei muss ein Stein immer so platziert werden, dass ein Stein des Gegners sich zwischen zwei eigenen Spielsteinen befindet. Dieser darf dann zu eigenen Gunsten umgedreht werden. Das Ganze funktioniert senkrecht, waagerecht und diagonal solange, bis das Spielfeld komplett gefüllt ist. Der Clou: Wenn sich beispielsweise zwischen zwei eigenen Spielsteinen vier gegnerische Steine befinden, dürfen alle umgedreht werden und gehen damit auf das eigene Konto.

Das ganze Prinzip nun in ein Videospiel zu packen, dürfte keinesfalls für Jubelstürme sorgen. Aber mit dem richtigen Umfang zum kleinen Preis, könnte es eine nette Spielerlei für Zwischendurch sein. In der Nintendo Switch-Version von Othello habt ihr jedoch leider sehr wenig Möglichkeiten, den Spielspaß für lange Zeit am Leben zu halten. Da wäre zum einen die Variante gegen den Computer zu spielen. Hier könnt ihr ganze 16 Schwierigkeitsgrade auswählen. Was in den leichten Schwierigkeitsgraden fast immer blind zum Sieg führt, erfordert im schwersten Modus viel Glück, Taktik und Finesse, um gegen die Computer-KI zu gewinnen. Zusätzlich bietet sich dank des Konzepts des aktuellen Nintendo-Gerätes noch die Möglichkeit eines Zweispieler-Modus. Ausgestattet mit je einem Joy-Con darf ein zweiter Spieler jederzeit an einer Konsole zu einem Duell bitten.

Inhalt? Fehlanzeige!

Und damit sind wir bereits am Ende. Mehr bietet das Spiel einfach nicht. Ein Turniermodus, zum Beispiel, der gegen verschiedene CPU-Gegner mit unterschiedlichen Trophäen für Langzeitmotivation geführt hätte, sucht man vergebens. An eine Rangliste, in der man sich mit anderen Spielern vergleichen kann, wurde ebenfalls nicht gedacht.Von einem ausgeklügelten Onlinemodus kann ebenfalls nur geträumt werden. Schade eigentlich, denn so bleibt am Ende nur das nackte Spiel in trister Optik, das zwar durchaus Spaß macht, aber wohl nicht mehr anrührt, es sei denn, man spielt ab und an mal eine Partie mit einem Freund.
Othello bleibt auf Nintendo Switch auch in Sachen Präsentation sehr minimalistisch. Aufwändige Grafiken und detaillierte Spielumgebungen sind genauso wenig vorhanden, wie eine vernünftige musikalische Untermalung. Man hat sich hier wirklich nur auf das Wesentliche beschränkt. Ob das ausreicht, um kanpp 5e zu investieren, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Immerhin wurden verschiedene Eingabemöglichkeiten bedacht und so kann man auch gänzlich auf Joy-Cons verzichten und den Touchscreen der Konsole zum Spielen nutzen.

Fazit:

Othello ist leider nicht viel mehr als ein kurzer und relativ nüchterner Zeitvertreib. Mal kurz zwei bis drei Partien gegen die CPU ist für Solisten schon alles, was Othello zu bieten hat. Gegen einen Freund eine schnelle Partie zu Spielen, ist natürlich auch jederzeit möglich. Abseits davon bietet Othello aber keinen weiteren Content oder eine weitere Abwechslung. Ranglisten oder Wettbewerbe, egal ob online oder offline, hätten dem Ganzen einfach mehr Substanz verliehen. So bleibt einfach nur ein optisch karges, digitales Brettspiel, dem schnell die Puste ausgeht.

Unsere Wertung:
4.0
Michael Prammer meint: "Othello ist leider nicht mehr als ein nüchternes, digitales Brettspielchen."
Othello erscheint für Nintendo Switch. Wir haben die Version für Nintendo Switch getestet.
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3 Kommentare:
NaIzE)
NaIzE
Am 28.03.2017 um 17:30
Bin ich der einzige, der zuerst Oreo gelesen hat???
the_Metroid_one)
the_Metroid_one
Am 28.03.2017 um 18:32
Ich denke schon :'-)
Vermutlich liegt es an den runden Schwarz-weiss-Spielsteinen.
Tim)
Tim
Am 28.03.2017 um 18:37
Und warum steht unter "Othello" in Katakana "Osero"?
Falco)
Falco
Am 29.03.2017 um 20:51
Ich finde eigentlich die Vorstellung ziemlich toll, Brettspiele zu digitalisieren. Gerade Risiko ist immer sehr aufwendig. Es digital und immer Griffbereit zu haben, fände ich klasse :D
Tobsen)
Tobsen
Am 29.03.2017 um 20:55
Es gab mal vor Ewigkeiten ein PS2-(oder so)-Risiko. War gar nicht mal so gut^^.
the_Metroid_one)
the_Metroid_one
Am 29.03.2017 um 21:13
Bin kein Fan davon. Möchte einfach etwas in der Hand halten, hab mal Schach Online am PC probiert, ist aber nicht das Selbe.