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Die Zukunft von Online-Multiplayer auf Nintendo-Konsolen

Von Tim Herrmann am 07.02.2017

Die Frage nach Nintendos zukünftiger Herangehensweise an Online-Multiplayer hatte ein Investor bei Nintendos Investorenkonferenz gestellt; jetzt ist die offizielle englische Übersetzung da - und mit ihr die Antwort von Tatsumi Kimishima.

Zunächst ging der Nintendo-CEO auf den neuen kostenpflichtigen Aboservice ein, den man mit Nintendo Switch einführen werde. Etwa 20 bis 30 Euro im Jahr (NplusX berichtete) sollen Fans dann bezahlen, um Switch-Spiele über das Internet spielen zu können; Mario Kart 8 Deluxe oder Splatoon 2 etwa. Kimishima begründet die Notwendigkeit eines Abomodells unter anderem mit Nintendos Cashflows, also den internen Finanzströmen. Früher habe man es sich erlauben können, Spiele weltweit zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu veröffentlichen und die Erlöse von Neuveröffentlichungen so über einen längeren Zeitraum strecken zu können.

Heutzutage sei das nicht mehr akzeptabel, sodass neue Spiele weltweit gleichzeitig erscheinen. Dadurch habe Nintendo aber auch einige wenige Umsatzspitzen im Jahr zu verzeichnen. Um auch zwischen diesen Spitzen genug liquides Kapital zu verdienen, setze man unter anderem auf die monatlichen Beiträge aus einem Online-Dienst, zusammen mit Maßnahmen wie der kontinuierlichen Vermarktung der eigenen Marken. Kimishimas Äußerung liest sich also so, als würden Spieler nicht einmal im Jahr, sondern monatlich bezahlen müssen.

In Bezug auf die spielerische Zukunft von Online-Multiplayer in Nintendo-Titeln sagte Entwicklungschef Shinya Takahashi, dass Nintendo weiterhin einen dreigleisigen Weg fahren werde. Es werde demnach sowohl Spiele wie Mario Kart 8 Deluxe, Splatoon 2 und ARMS geben, die auf kompetitive Online-Multiplayer-Erlebnisse ausgelegt seien, als auch Spiele mit nicht-kompetitiven Online-Modi und reine Offline-Spiele. Ein genereller Wandel in Nintendos Entwicklungsstrategie ist in Bezug auf Online-Modi für die Zukunft also nicht zu erkennen oder zu erwarten.

Quelle: Nintendo IR

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5 Kommentare:
NXPro)
NXPro
Am 07.02.2017 um 19:51
Wie kommst du darauf, dass Spieler einmal pro Monat bezahlen müssen? Sehr wahrscheinlich verteilen sich die Spieler doch auf das ganze Jahr. Der eine bezahlt dann seinen Jahresbeitrag im Oktober, der nächste im Juni usw.

Abgesehen davon verstehe ich aber die Erklärung auch nicht. Will er uns wirklich sagen, dass Nintendo nicht genug Geld hat um 1-2 Monate zu überbrücken. Ob man einmal X verdient oder zweimal X/2 sollte doch für so einen großen Konzern egal sein. Am Ende macht das Abo-Modell Sinn, weil Nintendo mehr als X verdient.
the_Metroid_one)
the_Metroid_one
Am 07.02.2017 um 19:55
Würde dadurch nicht eine neue Spitze um September/Oktober herum entstehen, weil da die Abos jährlich starten/ erneuert werden? Klar, es würdeng auch neue hinzukommen, aber wären eben diese Monate (+Dezember) dann die auffälligsten?
NXPro)
NXPro
Am 07.02.2017 um 20:03
Am Anfang schon, aber trotzdem wird sich das mit der Zeit aufteilen. Manche werden es erstmal ein Monat ausprobieren oder abwarten, manchen beenden und wieder starten usw...

Aber wie schon gesagt, ich verstehe den Sinn dahinter nicht. Sollen doch froh sein, wenn sie das Geld möglichst früh bekommen. Nintendo wird ja nicht gezwungen das Geld wieder auszugeben und dann haben sie liquide Mittel.
the_Metroid_one)
the_Metroid_one
Am 07.02.2017 um 20:10
Wie gesagt, mit der Zeit wird es sich aufteilen, aber die Spitzen werden doch eher vor Weihnachten oder bei neuen großen Onlinegames kommen. Erscheint mir nicht so sinnvoll. Am Ende wird ja ehe auf ein Geschäftsjahr geschaut und nicht auf den monatlichen Erfolg.
Pogopuschel)
Pogopuschel
Am 07.02.2017 um 23:19
Ich wäre auch sehr überracht, wenn man den Spielern nicht die Wahl zwischen zumindest monatlich oder jährlich lassen würde, zumindest zukünftig. So wie Microsoft es schon seit der 360 macht.
Was diese "kontinuierlichen Einnahmen" über das gesamte Jahr genau für einen Vorteil bringen sollen, weiß ich auch nicht, aber glaube, dass man sich hierbei mehr mit Aktiengesellschaften auskennen müsste und dass es darum geht.
TraxDave)
TraxDave
Am 08.02.2017 um 08:55
Der Cashflow ist wohl die wichtigste Größe in der Bilanz und soll dementsprechend positiv ausfallen. Hab zwar noch nie ein Unternehmen damit was begründen hören, aber scheint Kimishimas Arr zu sein. Der Cashflow findet letztendlich auch seinen Weg zu einigen Stakeholdern bzw. auf jeden Fall zu wichtigen Investoren, außerdem möchte man wie im Text sogar steht genug liquides Kapital (sollte es nicht eigentlich Vermögen sein?) zur Verfügung haben, was am allerwichtigsten in der Führung eines Unternehmens.
ÖinkÖink)
ÖinkÖink
Am 07.02.2017 um 22:02
Die soll'n den Onlinedienst und die App mal vorstellen und mehr Multiplayerspiele wären auch nicht schlecht, sonst wird das sowieso nicht's.*lol* Ein Metroid wo wir uns gegenseitig mit Ice Beam und Super Missiles bekämpfen. 8-)
Belphegor)
Belphegor
Am 07.02.2017 um 22:02
Das ist jetzt der nächste Watschen ins Gesicht. Immerhin ist er ehrlich. Geld in Server? Nö! Geld um die Bilanzen zu pushen? Ja!
Pogopuschel)
Pogopuschel
Am 07.02.2017 um 23:13
Das war exakt auch mein Gedanke xD
Nichts von wegen "Serverwartung", man möchte einfach mehr Geld einnehmen ^^
Aber wie du sagst, immerhin ehrlich... xD
Aber hoffentlich investieren die trotzdem genügend in die Server, weil sonst kriegt Nintendo prompt nen riesen Shitstorm geliefert, der dann auch lange Zeit nachwirken könnte.


Mich stört aber auch, dass man immer noch nicht genau gezeigt hat, wie der ganze Onlinedienst jetzt eigentlich funktionieren soll?
Rächer)
Rächer
Am 08.02.2017 um 10:09
Das Nintendo als Unternehmen mit der Absicht Geld zu verdienen den Online Service nicht zum Selbstkostenpreis anbietet sollte doch klar gewesen sein. Es ist wie jedes Spiel ein weiteres Produkt mit dem man mehr Umsatz machen möchte als Kosten entstehen. Ist doch normal.
the_Metroid_one)
the_Metroid_one
Am 11.02.2017 um 13:10
Besser als Heuchlerei. Aber wenn die Geld wollen sollen die dennoch etwas investieren.
Bernard)
Bernard
Am 07.02.2017 um 23:28
Ich will den Online-Modus nicht im vorhinein verteufeln. Jedoch ist aktuell selbst wenn ich wollte nichts zum schön reden da. Hoffentlich kommen also noch Dinge, die meine Skepsis aufweichen.

Da ich kein Multiplayer-Spieler von Smash und so bin, nutze ich den Online-Service von Nintendo kaum. Auf der Wii U etwas für Mario Maker und auf dem 3DS vor allem für Pokémon. Da zahle ich ja jedoch bereits für die Pokémon Bank (auch wenn das nur 5€ im Jahr sind). Wenn Pokémon dann auf die Switch wechselt dann nur für Pokémon den Online-Dienst zu zahlen wäre echt happig und nervig. Da es viele Pokémon-Spieler gibt, die sonst keine anderen Spiele spielen, gäbe es neben mir viele andere Spieler die ähnlich verärgert wären, wenn der Online-Service von Nintendo sonst keine Anreize bietet und den Preis rechtfertigt.
Knusel)
Knusel
Am 07.02.2017 um 23:38
Da das bezahl System erst im Herbst startet, ist das gesamte Konzept noch nicht vollends durchdacht ...
Und die anderen beiden großen mußten sich auch erst pö a pö entwickeln psn und xbox live sind nicht vom Start weck das gewesen was sie heute sind ...
Nintendo wird auch eine Entwicklung durchmachen müssen ...
Dafür sind sie dann günstiger als andere ... Alles gut ...