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Silksong Week - Tag 2: Alles was ihr wissen müsst

Von Nico Zurheide am 02.09.2025

Willkommen zurück zur Silksong Week! Gestern haben wir uns noch einmal in die Faszination des Originals gestürzt und darüber gesprochen, wie Hollow Knight zu einem der bedeutendsten Indiespiele aller Zeiten geworden ist. Heute richten wir den Blick nach vorn, denn es geht um das große Sequel, das seit seiner Ankündigung die Gaming-Welt in Atem hält. Hollow Knight: Silksong ist mehr als nur ein zweites Kapitel. Es ist das nächste große Werk von Team Cherry und es bringt alles mit, was ein Nachfolger mitbringen sollte. Neue Spielfigur, neues Setting, neue Mechaniken und eine Community, die kaum noch an sich halten kann. Wir klären für euch, was bekannt ist, welche Fragen noch offen sind und warum dieser Release schon jetzt Legendenstatus hat.

Ein Sequel, das gar nicht geplant war

Ursprünglich sollte Hornet, die elegante und tödliche Kämpferin aus Hollow Knight, nur als zusätzliche Spielfigur in einem DLC zum Originalspiel auftauchen. Doch je länger Team Cherry an ihr und an ihrer Spielmechanik arbeitete, desto klarer wurde: Das hier sprengt den Rahmen eines Add-ons. Aus einem kleinen Extra entwickelte sich nach und nach ein vollwertiges Spiel, das nicht nur größer, sondern auch eigenständiger werden musste. So wurde Silksong geboren.

Für Fans war diese Wendung ein Glücksfall. Hornet war schon im Original eine der charismatischsten Figuren, sowohl als Gegnerin als auch als Verbündete. Dass ausgerechnet sie nun in die Hauptrolle rückt, macht Sinn. Denn Hornet spielt sich völlig anders als der stumme Ritter, mit dem wir Hallownest erkundeten. Ihre Bewegungen sind schneller, ihre Reichweite ist größer und ihr Kampfstil ist dynamischer. Während der Ritter sich durch Geduld und präzises Timing behauptete, setzt Hornet auf Agilität und offensive Manöver.

Ein neues Reich voller Gefahren

Statt zurückzukehren nach Hallownest verschlägt uns Silksong in das unbekannte Königreich Pharloom. Schon die ersten Eindrücke zeigen: Pharloom ist heller, farbenfroher und architektonisch vielseitiger als das düstere Höhlenreich des Vorgängers. Wo Hollow Knight mit bedrückender Enge und melancholischen Ruinen faszinierte, wirkt Silksong fast wie das Gegenstück. Türme ragen in den Himmel, grüne Täler leuchten im Sonnenlicht, exotische Tempel und verschlungene Mechanismen dominieren die Welt.

Doch wer denkt, hier wartet ein freundlicherer Ort, liegt falsch. Team Cherry hat klargestellt, dass Pharloom mindestens genauso gefährlich ist wie Hallownest. Über 150 neue Gegnertypen sollen Hornet das Leben schwer machen. Dazu kommen Bosse, die nicht nur größer und stärker, sondern auch variantenreicher sind. Schon die Trailer deuten Kämpfe an, die das Können der Spielerinnen und Spieler bis an die Grenze fordern werden.

Gameplay: schneller, wilder, trickreicher

Hornet ist keine Kopie des Ritters, sie ist eine völlig eigene Figur. Statt der langsamen Heilung durch Seelenenergie, die wir aus Hollow Knight kennen, nutzt Hornet Werkzeuge und Fäden, die sie mitten im Kampf wieder aufrichten können. Das bedeutet, dass die Heilung schneller, aber auch riskanter ist. Spieler müssen ihre Angriffe und Ausweichmanöver perfekt timen, um im entscheidenden Moment nicht zu fallen.

Dazu kommen neue Bewegungsoptionen. Hornet ist wendiger, kann über Abgründe katapultieren, Kanten erklimmen und sich mit akrobatischen Tricks durch Räume schwingen. Diese Mobilität ist nicht nur im Kampf, sondern auch im Leveldesign spürbar. Team Cherry hat betont, dass die Areale von Pharloom vertikaler aufgebaut sind und Hornets Agilität in vollem Umfang ausnutzen. Wer schon einmal in Hollow Knight stundenlang an einem Boss gescheitert ist, weiß: Hier wird es eher nicht einfacher, sondern herausfordernder.

Quests, Werkzeuge und neue Systeme

Einer der spannendsten Unterschiede liegt im Questdesign. Während Hollow Knight vor allem auf geheimnisvolle NPCs setzte, die verstreut durch Hallownest standen, soll Silksong ein komplexeres System von Aufgaben bieten. NPCs können konkrete Quests vergeben, die sich in Hornets Reise verweben. Das reicht von kleinen Sammelaufträgen bis zu umfangreichen Storysträngen. Die Spieler sollen stärker in die Welt und ihre Geschichten eingebunden werden.

Außerdem gibt es ein neues Crafting-System. Hornet sammelt Materialien und baut daraus Werkzeuge, die ihr neue Möglichkeiten eröffnen. Diese Werkzeuge reichen von simplen Hilfsmitteln bis zu mächtigen Gegenständen, die Kämpfe entscheidend verändern können. Damit schafft Silksong eine zusätzliche Ebene der Progression, die über reine Fähigkeiten und Ausrüstungen hinausgeht.

Der Soundtrack von Christopher Larkin

Wer Hollow Knight gespielt hat, erinnert sich sicher mit Freuden an die Musik. Christopher Larkins Soundtrack war ein Meisterwerk der Atmosphäre. Düster, melancholisch und doch voller Schönheit. Für Silksong legt Larkin nach. Schon die ersten veröffentlichten Stücke zeigen, dass Pharloom musikalisch ebenso vielfältig wird. Wo Hollow Knight vor allem auf Moll und gedrückte Stimmung setzte, hören wir in Silksong melodische Themen, die Hornets Eleganz und die fremde Pracht von Pharloom einfangen.

Die Musik ist dabei mehr als nur Hintergrund. Sie treibt die Erkundung an, steigert die Intensität in Bosskämpfen und verleiht selbst stillen Momenten eine emotionale Wucht. Es ist kein Zufall, dass Larkin längst als einer der großen Komponisten der Indie-Szene gilt.

Release-Wirrwarr und Fan-Geduld

Seit der Ankündigung im Februar 2019 warten Fans auf Silksong. Ursprünglich war das Projekt als kleineres Spiel gedacht, doch die Ambitionen wuchsen mit jeder Entwicklungsphase. Team Cherry, ein winziges Entwicklerteam aus Australien, schweigt oft monatelang, was die Spannung nur noch erhöht. Aus dieser Stille ist längst ein Running Gag geworden. Wer das Subreddit r/silksong besucht, weiß, wie absurd die Wartezeit manchmal diskutiert wurde. Memes über Release-Daten, Hoffnungen und Enttäuschungen gehören zum Alltag. Doch dazu erfahrt ihr mehr an Tag 3 der Silksong Week.

Mittlerweile ist Silksong für den PC, Switch, Switch 2, Xbox und PlayStation angekündigt. Es erscheint außerdem direkt zum Release im Game Pass, was den vergleichsweise niedrigen Preis von 19,99 Euro teilweise erklären dürfte.

Warum Silksong so wichtig ist

Warum ist die Vorfreude auf Silksong so gigantisch? Es liegt nicht nur an der langen Wartezeit, sondern auch an dem Ruf, den Hollow Knight hinterlassen hat. Der erste Teil wurde von vielen als bestes Metroidvania aller Zeiten, zumindest aber seit Super Metroid gefeiert. Er verband präzises Gameplay mit einem faszinierenden Setting und einer Lore, die bis heute diskutiert wird.

Silksong tritt also in riesige Fußstapfen. Es ist mehr als ein simples Sequel. Es ist ein Spiel, das beweisen muss, dass Team Cherry kein One-Hit-Wonder war. Die Erwartungen sind enorm, doch die bisherigen Eindrücke lassen hoffen, dass Silksong liefern wird. Größer, dynamischer und doch mit derselben Liebe zum Detail, die Hollow Knight ausgezeichnet hat.

Hollow Knight: Silksong ist also kein gewöhnlicher Nachfolger. Es ist das Ergebnis einer kreativen Explosion, die aus einem geplanten DLC ein eigenständiges Abenteuer gemacht hat. Mit Hornet als neuer Heldin, Pharloom als neuem Königreich und unzähligen Gameplay-Neuerungen könnte es nicht nur die Faszination des Originals wiederaufleben lassen, sondern auch neue Maßstäbe setzen.

In genau zwei Tagen dürfen wir endlich losziehen. Und wir wissen schon jetzt, dass der Release von Silksong ein Ereignis wird. Für Fans von Metroidvanias, für Indie-Enthusiasten und für alle, die sich nach einem Spiel sehnen, das Geheimnisse, Spannung und handwerkliche Perfektion vereint. Team Cherry hat uns lange warten lassen. Aber wenn ein Spiel diese Wartezeit wert ist, dann ist es Silksong.

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Silksong Week Tag 1: Hollow Knight

Silksong Week Tag 2: Alles was ihr wissen müsst

Silksong Week Tag 3: Silksanity, Beleiver, Doubter und Clowns

Silksong Week Tag 4: Happy Release Day!

Silksong Week Tag 5: Anspielbericht

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