Test

Rhythm Paradise Megamix

Von Nico Zurheide am 02.11.2016

Nintendos Rhythm-Paradise-Serie geht in die vierte Runde und erscheint erstmals auf dem 3DS. Was hat der sogenannte Megamix zu bieten?

Vor allem eine ganze Reihe an Mini-Rhythmusspielen, die aus allen Ablegern der Reihe stammen. Dazu bekam der Paradise Megamix noch einige neue Spiele, sodass der Titel auf über 100 verschiedene Challenges kommt. Dabei ist natürlich nur der Aufhänger abgeändert, das Gameplay beschränkt sich durchgehend auf richtig getimte Knopfdrücke. Jedes Minigame enthält zu diesem Zweck einen speziellen Beat, so ändert sich im Verlauf des Spiels ständig der zu haltende Rhythmus.

Treffen der Generationen

Aus dem nur in Japan erschienenen GBA-Titel Rhythm Tengoku und Rhyhthm Paradise vom Nintendo DS wurden jeweils 16 Spiele übernommen, Beat the Beat: Rhyhthm Paradise von Nintendo Wii steuert sogar 25 Minigames bei. Dazu kommen 14 ganz neue Herausforderungen und einige Remixes im späteren Verlauf des Spiels. Diese Fülle an Minispielen offenbart sich den Spielern im Storymodus von Paradise Megamix gestaffelt in Stufen mit jeweils vier Spielen. Die Bezeichnung "Storymodus" ist hier eher pro forma zu verstehen, denn die in kindischen Dialogen erzählte Geschichte ist an Belanglosigkeit nicht zu übertreffen. Trifft man in den Rhythmusspielen die richtigen Zeitpunkte, bekommt man Münzen - je höher die Endpunktzahl am Ende ausfällt, desto mehr Münzen gibt es. Mit dieser Ingamewährung erkauft man sich bei den immer wieder auftretenden Zwischenbossen mehr oder weniger ein Weiterkommen. Alternativ kann das Geld erst mal im Ingame-Laden auf den Kopf gehauen werden.

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Dieser Laden befindet sich im Café, einem grafisch ausgestalteten Menü für weitere Spieloptionen. An der Theke des Barkeepers trifft man verschiedene Charaktere des Spiels, die zu teils charmanten Gesprächen bereit sind. Auf der Streetpass-Terrasse kann man in einem Minispiel gegen seine Streetpass-Bekanntschaften antreten, um Belohnungen in Form von Münzen und Rüben zu erhalten. Daneben gibt es noch die hauseigene Ziege, die in einem Peggle-ähnlichen Minispiel mit gezüchteten Rüben gefüttert werden möchte. In dem angrenzenden Museum sind zu jedem Minispiel ein besonderer Gegenstand, die Musik und der Epilog in Kartenform zusammengetragen. Außerdem lässt sich hier auch direkt einsehen, aus welchen Serienteil das entsprechende Spiel stammt. In dem bereits angesprochenen Laden gibt es die besonderen Items sowie die Musik mit Münzen zu kaufen. Zusätzlich können noch weitere Rhythmusspiele mit Rhythmuskugeln freigeschaltet werden.

Aus dem Storymodus kann man neben dem Café auch noch zur "Meisterbahn" wechseln. In dieser muss man, entweder alleine oder mittels Downloadspiel zusammen mit bis zu drei Freunden, drei Minispiele nacheinander spielen und dabei bestimmte Zielvorgaben erfüllen. Meistert man die Herausforderung, gewinnt man die Rhythmuskugeln zum Freischalten weiterer Minispiele.

Von Sumo-Ringern und Chorknaben

Die Rhythmusspiele selbst stellen, wenig überraschend, das Highlight des Spiels dar. Die Comicgrafik ermöglicht visuell eindeutige Signale, die zusammen mit den auditiven Reizen die wichtigen Momente klar erkennbar machen. Ist die Geschichte des Storymodus auch zweitrangig, bieten wenigstens die einzelnen Rhythmusgames herrlich groteske Schauplätze. Ein Beispiel: In "Der erste Kontakt" schlüpft man in die Rolle eines Astronauten-Dolmetschers, der die Rede eines Aliens an die Erde übersetzen muss. Die Rede allein ist schon komisch, macht man jedoch einen Fehler, hört es sich direkt nach einem intergalaktischen Krieg an. Dieser liebenswerte Humor ist bezeichnend für die Rhythm-Paradise-Serie und zieht sich somit auch im Megamix durch sämtliche Minispiele. In jedem Minigame gibt es außerdem einen besonders kniffligen Moment, der, wenn man ihn perfekt trifft, einen Beatstern gewährt.

Der Beatstern eines jeden Spiels wird für die Endpunktzahl benötigt. Im Storymodus reichen bereits 60% Genauigkeit für ein Weiterkommen, ab 80% erhält man ein Gold-Rating und ab 90% zusätzliche Münzen. Somit ist das reine Abschließen von Rhythm Paradise Megamix zwar verhältnismäßig einfach, Komplettionisten sollten sich jedoch auf einige Frustmomente einstellen.

Fazit: 

Das Best-of der Rhythm-Paradise-Serie bietet neben der großen Menge Minigames auch noch einige Spielmodi und somit mehrere Stunden Spielzeit zu einem leicht ermäßigten Preis. Durch den ausgeglichenen Mix an Rhythmusspielen und die große Spannweite der Schwierigkeit stellt der Megamix wohl den aktuell idealen Einstieg in die Serie dar. Grafisch und vor allem musikalisch präsentiert sich der Titel stark, die Beats eignen sich hervorragend für Taktspiele. Dazu gibt es die Option, die Sprachkommandos in Japanisch abzuspielen. Humorvolle Szenarien verstärken die Langzeitmotivation, und Komplettionisten stehen trotz der Einsteigerfreundlichkeit vor einer Herausforderung. Der für die Serie erstmalig vorhandene Storymodus bleibt leider blass und trägt darüber hinaus nichts zum Spiel bei. Auch die Online-Funktionen verschenken viel Potential und hätten umfangreicher sein müssen.

Unsere Wertung:
7.5
Nico Zurheide meint: "Gelungener Mix von Rhythmusspielen und verrücktem Humor, der zwar einige Schwächen hat, aber einen perfekten Einstieg in die Reihe darstellt."
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