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Medienkonzern Ziff Davis verklagt OpenAI

Von Jeremiah David am 28.04.2025

Microsoft, Meta, Google und Co wollen ihre KI-Systeme scheinbar jedem Nutzer aufdrängen - auch gegen deren Willen. KI ist überall. Und immer häufiger finden sich die Firmen dahinter wegen perfider Maschen im Gerichtssaal wieder. Mehrere Dutzend laufende Gerichtsverhandlungen zeigen, wie wenig sich KI-Firmen um Datenschutz und Urheberrechte scheren. Öffentlich (und nicht öffentlich) zugängliche Daten jeder Art wurden bereits und werden noch immer für KI-Training verwendet.

Nun hat auch Ziff Davis, der Medienkonzern hinter Seiten wie IGN, Eurogamer oder CNET das KI-Unternehmen OpenAI wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt.

Mark Zuckerberg, CEO von Meta, beschrieb seine Strategie einst mit "move fast and break things". Diesen Spruch greift Ziff Davis nun in einer Klageschrift auf: "OpenAI versucht, schnell zu handeln und Dinge zu zerstören, in der Annahme, dass die Bundesgerichte nicht in der Lage sein werden, die manchmal existenziellen Sorgen der Inhaltseigentümer wirksam zu beseitigen, bevor es zu spät ist."

Ziff Davis wirft OpenAI vor, Publikationen missbraucht zu haben, um das Modell hinter dem beliebten Chatbot ChatGPT zu trainieren. Ziff Davis argumentiert, OpenAI habe „absichtlich und rücksichtslos“ urheberrechtlich geschützte Inhalte für seine KI-Systeme ausgenutzt. Mit dieser Meinung steht Ziff Davis nicht alleine da.

Experten behaupten: KIs sind dabei das Internet zu zerstören. Webseiten, die durch Werbung oder durch Abonnements finanziert werden, haben ein massives Problem mit KI-Systemen. Googles KI-basierte Antworten etwa haben einen riesigen Einfluss auf den Traffic unabhängiger Webseiten. Manche berichten von Traffic-Einbußen von über 70%. Bloomberg berichtet, viele Webseitenbesitzer fühlen sich von KI-Firmen "betrogen".

OpenAI und andere Beklagte, darunter Google und Meta, argumentieren immer wieder, dass ihre KI-Systeme urheberrechtlich geschütztes Material auf faire Weise verwenden, indem sie es studieren, um zu lernen, neue Inhalte zu erstellen. Begriffe wie "studieren" oder "lernen" werden in diesem Zusammenhang häufig verwendet, um KIs zu personifizieren. Tatsächlich setzen KIs auf gigantische Datenbanken mit statistischen Informationen. Mit menschlichem Lernen ist dies keinesfalls vergleichbar. Auch sind KIs nachweislich absolut in der Lage urheberrechtlich geschützte Inhalte aus ihren Trainings-Datensätzen identisch oder nahezu identisch wiederzugeben. So können Nutzer etwa Bezahlschranken anderer Webseiten umgehen.

Quelle: Reuters

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