
Verbraucherzentrale warnt vor Ebay-Änderung zugunsten KI-Systemen
Ihr kauft hin und wieder Games (oder andere Sachen) auf Ebay? Ab dem 21. April will die Auktionsplattform persönliche Daten zum Trainieren ihrer KI verwenden. Dazu wurde registrierten Nutzern auch eine E-Mail geschickt, die jedoch lediglich vage auf Änderungen der Datenschutzerklärung hinwies.
Auf Verbraucherzentrale.de heißt es:
Ebay begründet das Sammeln und Zusammenführen der Daten sowie die Nutzung zum Trainieren künstlicher Intelligenz mit "berechtigtem Interesse", um seine Dienste anzubieten. Ob das tatsächlich so ist, werden voraussichtlich Gerichte klären müssen. Doch bis zu ersten Urteilen vergeht viel Zeit. Deshalb empfehlen die Verbraucherzentralen, dass Sie bis zum 21. April 2025 auf https://accountsettings.ebay.de/ai-preferences der Nutzung Ihrer persönlichen Daten fürs KI-Training widersprechen.
Ürigens: Wenn Ihr euch mit den Login-Daten eines sozialen Netzwerks wie Facebook bei Ebay anmeldet, erfasst Ebay nach eigener Angabe auch Informationen aus Eurem Social-Media-Konto und verknüpft sie mit den Infos des Ebay-Kontos. Das bringt uns gleich zum nächsten Punkt:
Auch Meta (Facebook, Instagram, WhatsApp) will künftig persönliche Daten für das Training der hauseigenen KI verwenden. Der Tech-Gigant steht längst vor Gericht, weil er dazu schon Terrabytes an Raubkopien von Büchern über BitTorrent heruntergeladen und verwendet hat. Meta argumentiert, dies sei nicht illegal gewesen, weil die Dateien von Meta lediglich heruntergeladen und nicht geseedet (also an andere Nutzer des Torrent-Netzwerks weitergegeben) worden seien. Meta wird vorgeworfen, unter anderem Bücher aus LibGen verwendet zu haben. LibGen (Library Genesis) ist eine illegale Bibliothek für Bücher und wissenschaftliche Aufsätze. Das Projekt gewährt auf seiner Website kostenlosen Zugang zu urheberrechtlich geschützter Literatur, die sonst nur hinter Bezahlschranken verfügbar ist. In Deutschland ist der Zugang zu LibGen durch eine DNS-basierte Sperrung seitens der Internetanbieter nicht möglich.
Meta muss, entsprechend europäischen Gesetzen, den Nutzern einen Widerspruch gegen die Verwendung persönlicher Daten erlauben. In der Theorie können Nutzer von Facebook oder Instagram auch widersprechen, in der Praxis führen die Links von Meta jedoch nur zu einer "Not Found" Seite, und das, obwohl die Verbraucherzentrale Meta bereits abgemahnt hat. In einem Artikel der Verbraucherzentrale heißt es:
Meta beruft sich auf das berechtigte Interesse an der Verwendung der Nutzerinhalte und nennt dafür Artikel 6 der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Es darf jedoch bezweifelt werden, ob das so stimmen kann. Denn Meta macht es sich damit zu einfach. Nach unserer Auffassung müssen Betroffene darin einwilligen, dass Meta ihre Daten für KI-Training verwendet. Meta müsste also eine Zustimmung einholen statt einen Widerspruch anzubieten. Außerdem ist der Widerspruch zu kompliziert gestaltet und funktioniert nicht immer.
Theoretisch kann unter den nachfolgenden Links Widerspruch eingelegt werden:
Link (Facebook)
Link (Instagram)
Die Verbraucherzentrale schreibt außerdem: Ein Widerspruch ist rechtlich gesehen nicht an eine Form gebunden. Sollten die Formulare nicht funktionieren, können Sie per E-Mail widersprechen. Allerdings gibt es keine uns bekannten E-Mail-Adressen für die Widersprüche. Bekannte Adressen sind die aus dem Impressum: impressum-support@support.facebook.com für Facebook und impressum@support.instagram.com für Instagram.
Quelle: Verbraucherzentrale.de