
Ubisoft vs. Gamer: Streit um The Crew
2014 veröffentlichte Ubisoft das Rennspiel The Crew für Xbox 360, Xbox One und Playstation 4. Damals hätte sicher noch niemand vorhersehen können, dass es zehn Jahre später Auslöser einer Sammelklage sein würde.
Zehn Jahre nach dem ursprünglichen Release schaltete Ubisoft die Server für das online-only Spiel ab, wodurch The Crew praktisch über Nacht unspielbar wurde. Ubisoft bot nur Käufern, die das Spiel kürzlich erworben hatten, eine Rückerstattung an.
Der Publisher verteidigt sich vor Gericht jetzt gegen eine Sammelklage kalifornischer Spieler, die mit der Abschaltung der Server nicht zufrieden sind. Ubisoft argumentiert, dass Spieler lediglich Nutzungslizenzen und keine Eigentumsrechte an ihren Videospielen erwerben. Das Unternehmen behauptet, dass die Verpackung des Spiels deutlich auf den Lizenzcharakter hinwies. Ubisoft bestreitet zudem, dass die Kläger ein „erkennbares Schadensbild“ vorweisen können, und verweist auf die Verjährung einiger Vorwürfe.
Die Kläger haben ihre ursprüngliche Klage nun erweitert und werfen Ubisoft vor, gegen das kalifornische Geschenkkartenrecht verstoßen zu haben. Sie argumentieren, dass die In-Game-Währung des Spiels einer Geschenkkarte entspricht und daher nicht verfallen darf. Was Ubisoft zum Verhängnis werden könnte: Ein Aktivierungscode auf der Verpackung des Spiels war mit einem Gültigkeitsdatum von 2099 versehen. Die Anwälte argumentieren, dies hätte die Spieler in ihrer Annahme bestärkt, das Spiel sollte bis dahin spielbar sein.
Ubisoft hat bis zum 29.04.25 Zeit, auf die erweiterte Klage zu reagieren. Experten gehen davon aus, dass dieser Rechtsstreit weitreichende Auswirkungen auf die Zukunft digitaler Videospiele und die Rechte der Verbraucher haben könnte.
Quelle: Polygon