
Switch 2: Fans sind sauer über Preise
Am 2. April hat Nintendo die Switch 2 in einer Nintendo Direct-Sendung ausführlich vorgestellt, wobei der Fokus klar auf den Funktionen und Spielen lag. Der Preis der Konsole wurde nicht genannt – aus gutem Grund. Im Anschluss auf die Präsentation wurde klar, dass die Switch 2 mit 469,99 Euro rund 50 Euro teurer ist als prognostiziert, allerdings nur im Westen. In Japan wird die Switch 2 umgerechnet etwa 300 Euro kosten (49,980 Yen) und region-locked sein, damit Europäer oder Amerikaner sie nicht einfach von dort importieren. Mario Kart World allein soll hierzulande in physischer Form stolze 90 Euro kosten. Auch alte Switch-Spiele, die mit kleineren Verbesserungen neu aufgelegt werden, kosten 70 oder 80 Euro.
Selbst für Nintendo Switch 2 Welcome Tour, das im Prinzip nicht mehr als eine interaktive Anleitung ist, sollen Fans extra in die Tasche greifen. Der Titel scheint prädestiniert, um der Konsole kostenlos beizuliegen, so wie etwa Astro’s Playroom bei der PlayStation 5, schließlich soll er die neuen Funktionen der Switch 2 vorstellen und viele Analysten verstehen nicht, wieso Nintendo dafür Geld verlangt.
Der neue C-Knopf der Switch 2 kann derweil (nach einer kostenlosen Testphase) auch nur von Switch-Online-Abonnenten verwendet werden. Im Netz wird hier immer wieder von „versteckten Kosten“ gesprochen.
Ganz klar ist auch: Die Preise sind nicht oder nur bedingt der Inflation geschuldet. Nintendo hat es nicht nötig, die Preise zu erhöhen, um aufgrund gestiegener Entwicklungskosten irgendwie in die Gewinnzone zu kommen. Das zeigt nicht nur die riesige Diskrepanz zwischen den japanischen und europäischen Preisen für die Konsole. Mario Kart 8 hat sich allein auf der Switch mehr als 67 Millionen Mal verkauft und zählt damit zu den erfolgreichsten Spielen aller Zeiten. Das Spiel hat seine Entwicklungskosten damit ohne jeden Zweifel zig-fach wieder eingespielt.
Mit anderen Worten: Nintendo hebt die Preise bei uns, nicht weil sie es müssen, sondern weil sie es können.
Während dem Treehouse-Event auf YouTube zeigten sich Fans verständlicherweise wenig erfreut über Nintendos neue Preispolitik. Der Chat zum Stream wurde mit Kommentaren regelrecht geflutet. „DROP the PRICE!“ hieß es immer und immer wieder. Auf Twitter und Reddit lesen sich viele Kommentare ähnlich. Jonathan Downey vom bekannten YouTube-Kanal Spawn Wave kommentierte das Ganze mit „This Did Not Go Well For Nintendo“. YouTuber YongYea schlägt mit „What The F*** Nintendo?“ in dieselbe Kerbe. Nintendolife.com – eine Webseite, die nicht gerade als Nintendo-kritisch bekannt ist, schreibt in einem Artikel gar: „Don’t Let Nintendo Ruin The Entire Industry“.
Die Angst ist, dass, wenn Nintendo mit der neuen Preispolitik Erfolg hat, andere Publisher rasch nachziehen könnten. 80 oder 90 Euro könnten dann die neue Norm werden.
Nach dem Bekanntwerden der Preise fiel Nintendos Aktienkurs übrigens um 2,8%.
Wie seht ihr die Situation?

