Nintendo verkauft seinen Anteil an US-Baseball-Mannschaft
Es war immer ein skurriler Gag: Nintendo besitzt eine eigene Baseball-Mannschaft. Nun verkauft der Publisher seine Anteile an den Seattle Mariners.
Nintendo trennt sich von seiner Mehrheitsbeteiligung an den Seattle Mariners. Im Jahr 1992 hatte der damalige Nintendo-Präsident und Enkel des Firmengründers, Hiroshi Yamauchi, sich persönlich und mit eigenem Kapital für den Erhalt der Baseball-Mannschaft eingesetzt. Er verstand dies als Zeichen des guten Willens an die Bürgerinnen und Bürger der Seattle-Region, in der sich Nintendo of America angesiedelt hatte.
Vor Yamauchis Tod im Jahr 2013 ging die 54-prozentige Mehrheitsbeteiligung an dem Baseball-Team bereits an Nintendo of America über, dessen CEO damals Satoru Iwata war. Faktisch war Howard Lincoln der Besitzer des Teams. Das Vorstandsmitglied von Nintendo of America fungierte seit jeher als Vertreter von Hiroshi Yamauchi bei den Seattle Mariners. Nun ist allerdings auch der 76-jährige Lincoln seines Jobs müde. Weil auch Satoru Iwata als letzter wichtiger Link zum Baseball-Team mittlerweile verstorben ist, hat Nintendo of America sich entschlossen, seine Anteile an die restlichen Anteilseigner zu verkaufen und selbst nur eine zehnprozentige Minderheitsbeteiligung zu halten. Das kündigte der neue Nintendo-Präsident Tatsumi Kimishima zum Ende seines Investorenbriefings an.
Der Verkauf ist noch nicht final abgeschlossen und bedarf noch näherer Verhandlungen und eines Einverständnisses der MLB, der US-amerikanischen Major League Baseball. Im August soll der Verkauf besiegelt werden, dann ist der Videospielpublisher nicht mehr der offizielle Besitzer des Baseball-Teams Seattle Mariners.