Sonic Boom: Feuer & Eis
Sonic Boom geht mit Feuer & Eis für den Nintendo 3DS in die dritte Runde. NplusX verrät euch, wie heiß beziehungsweise cool der Titel wirklich ist.
Wo ist die Story?
Der blaue Flitzigel und seine Kumpane befinden sich auf einer unbekannten Insel und werden dort auf merkwürdige Risse aufmerksam, aus denen eine Fontäne aus Feuer und Eis sprudelt. Nach dem Schließen eines Risses erhalten sie einfach mal so die Kraft, eine Aura aus Feuer oder Eis um sich zu aufzubauen. Sonic macht sich fortan auf, alle Risse auf den umgebenden Inseln zu schließen. Dabei stellen sich ihm und seiner Clique sowohl Dr. Eggman als auch ein kleiner Roboter in den Weg, der am Ende jeder Insel als Bossgegner fungiert.
Die Story wird dabei zwar in wunderschönen Cutscenes mit deutscher Sprachausgabe präsentiert, ist aber leider belanglos und uninteressant. Keiner der Charaktere sticht besonders heraus, es gibt hier und da mal einen witzigen Einzeiler, aber das wars auch schon. Auch Bösewicht Dr. Eggman verkommt in diesem Spiel lediglich zu einer kurzen Lachnummer, die in keinster Weise bedrohlich wirkt.
Sprinter und Sammler
Das Gameplay des 2D-Platformers ist glücklicherweise deutlich gelungener. Man flitzt in gewohnter Sonic-Manier durch rasante Loopings, weicht Fallen aus, bekämpft Gegner und sammelt jede Menge Krimskrams. Die titelgebenden Feuer- und Eisfähigkeiten lassen sich durch einfachen Druck auf die Schultertasten aktivieren und fügen sich nahtlos ins actionreiche Gameplay ein. So kann man mit der Eisaura Wasser gefrieren und sich so Brücken und Rampen bauen, während man mit der Feueraura Eisblöcke schmelzen oder Zündschnüre anzünden kann. Besonders innovativ sind diese Elemente zwar nicht, aber sie sorgen immerhin für ein kleines bisschen Abwechslung und verkomplizieren das Geschehen nicht übermäßig. Die Steuerung ist dabei weitgehend präzise für das teils flotte Gameplay, in der einen oder anderen Geschicklichkeitspassage kann es jedoch selten mal vorkommen, dass Sonic in eine Falle anstatt auf den nächsten Gegner hüpft. Die großzügig verteilten Checkpoints sind aber trotzdem kaum vonnöten, da der Schwierigkeitsgrad sich ziemlich in Grenzen hält.
Im Gameplay finden auch die fünf verschiedenen Charaktere ihren Sinn und Zweck, da sie durch ihre unterschiedlichen Spezialfähigkeiten neue Wege eröffnen. Knuckles kann sich mit seinen kräftigen Händen durch so manchen Boden graben, Sticks schwingt einen steuerbaren Bumerang und mit Amy ist Hammertime angesagt. Der Wechsel erfolgt entweder durch Auswahl mit dem Steuerkreuz und anschließender Bestätigung oder eben durch Berührung der Figur auf dem Touchscreen. Dieser kann optional auch eine Karte des aktuellen Levels anzeigen und wird somit sinnvoll genutzt.
So schaut’s aus
Das Spiel sieht gut aus, läuft auch während der Hochgeschwindigkeitspassagen flüssig und ist toll vertont. Die Musik passt thematisch gut zu den detaillierten und größtenteils abwechslungsreichen Leveln. Der 3D-Effekt des 3DS ist nicht sonderlich ausgeprägt, obwohl es ein paar Spielereien mit verschiedenen Ebenen in dem einen oder anderen Level gibt. Die Zwischensequenzen bringen ein wenig Cartoonfeeling auf, auch wenn einem dort die niedrige Auflösung des 3DS-Screens besonders auffällt.
Fazit:
Sonic Boom: Feuer & Eis ist ein solides Jump'n'Run mit enttäuschender Story, aber sehr guter Spielbarkeit. Während man das Hauptspiel in kurzer Zeit durch hat, gibt es haufenweise optionale Level, Herausforderungen und Collectibles, die dafür sorgen können, dass das Spiel noch nicht allzu schnell wieder aus dem 3DS fliegt. Fans des irren Igels können getrost zugreifen, doch aus dem Genre gibt es haufenweise guter Spiele für Nintendos Handheld, sodass man sich vielleicht vor dem Kauf auch erst einmal Super Mario, Rayman, Kirby oder Donkey Kong anschauen sollte.
Die der geneigte JnR-Freund sowieso schon alle durch hat! ;)
Aber schön, dass ein Sonic-Spiel wieder einmal einigermaßen solide abschneidet.