The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom
Vorwort
Wir lieben die "The Legend of Zelda"-Spiele. Diese Behauptung habe ich zwar ehrlich gesagt nicht mit meinen Kollegen abgesprochen, aber anhand unserer internen Gespräche wage ich mich einfach mal, sie kühn in den Raum zu werfen. Und überhaupt: Kann man sich einen Fan von Nintendos Spielen nennen, wenn man den Abenteuern von Link und Zelda nichts abgewinnen kann? Um die Beantwortung dieser Grundsatzfrage soll es hier aber nicht gehen, sondern einzig und alleine um den jüngsten Ableger der Reihe, der mit "The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom" wieder einen ermüdend langen Titel bekommen hat und, wie schon sein Vorgänger, ein Meisterwerk geworden ist. Auch diese Aussage werfe ich dieses mal direkt ins Vorwort, da sie wohl kaum jemanden überraschen wird. Seit einer Woche überschlägt sich das Internet auf allen möglichen Plattformen mit Lob, und der allgemeine und verdiente Jubel erstickt vereinzelte Kritik und Downvote-Kampagnen auf den einschlägigen Meta-Bewertungs-Plattformen schneller als es das Miasma, das Ganondorf in diesem Teil auf Hyrule loslässt, jemals könnte.
Natürlich wollen auch wir uns an den Gesprächen und der Berichterstattung zu Links jüngstem Abenteuer beteiligen und veröffentlichen unseren Test zum Spiel nicht nur ungewohnt an einem Sonntag, sondern verbinden ihn, gleich der neuen Fähigkeit, die Link erlernt, mit einem Teamplay, in dem meine Kollegen ihre persönlichen und manchmal auch kritischen Eindrücke mit euch teilen. Das kann vereinzelt vielleicht den Eindruck vermitteln, dass wir uns auf so hohem Niveau beschweren, dass wir damit sogar noch die neuen Himmelswelten überfliegen könnten. Aber als Redakteure und Tester sollte unsere Liebe zu einem Spiel nie bedingungslos sein, auch wenn wir uns doch eigentlich so wie ihr nur verzaubern lassen wollen. In diesem Sinn: Auf in die Schlacht!
Es war einmal eine Zeit kurz nach dem letzten "Es war einmal"
Die Geschichte von Tears of the Kingdom beginnt einige Jahre nach dem Sieg über Ganon in "Breath of the Wild", während Prinzessin Zelda und ihr ewig schweigsamer Begleiter Link gemeinsam einige geheimnisvolle Katakomben unter Schloss Hyrule erkunden. Als sie auf die Überreste einer mumifizierten Person treffen, die scheinbar von einem einzelnen Unterarm unten gehalten wird, kommen sie gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie der Arm von der Leiche fällt, die sofort wieder zu neuem Leben erwacht. Schnell wird klar, dass es sich bei der unheimlichen Figur um den Dämonenkönig Ganondorf handelt (nicht zu verwechseln mit Ganon, dem Endgegner des Vorgängers), der sich sofort daran macht, Link und Zelda aus dem Weg zu räumen und die Welt zu unterjochen. Binnen Augenblicken wird Link auf dem Höhepunkt seiner Kräfte besiegt und, so wie Samus Aran in beinahe jedem Metroid-Teil, massiv geschwächt, während Zelda unrettbar in die Finsternis stürzt und sich Schloss Hyrule in luftige Höhen erhebt. Überall in Hyrule öffnet sich die Erde und fieses schwarz-rotes Miasma zerstört Waffen und Lebewesen, die damit in Berührung kommen. So wäre die Geschichte an diesem Punkt auch schon beinahe zu Ende, wäre da nicht der einsame Unterarm, der plötzlich zum Leben erwacht und euren Helden Link in Sicherheit bringt. Wie schon im Vorgänger kommt ihr in einer Höhle zu euch und müsst feststellen, dass ihr neben eurer Ausrüstung und eurer Stärke auch noch euren rechten Unterarm verloren habt, der durch den geheimnisvollen körperlosen Arm ersetzt worden ist.
Ab hier beginnt euer eigentliches Abenteuer und die Suche nach Prinzessin Zelda, die euch quer durch Hyrule führt. Dabei hat Nintendo den ungefähren Aufbau der Spielwelt des Vorgängers beibehalten und ihn mit allerlei neuen Orten, Personen, Geschichten und Aktivitäten versehen, um euch in der vertrauten Welt ein frisches Spielerlebnis zu bieten. Von den gefürchteten Laser-äugigen Wächtern des ersten Teils fehlt jede Spur, dafür sind alte und neue Monster unterschiedliche Allianzen eingegangen und bieten euch zum Teil großartige Kämpfe. Die bereits bekannte Ausrüstung ist ebenfalls wieder mit dabei, wurde durch das Miasma Ganondorfs aber schwer beschädigt, sodass es immer ratsam ist, sie mit anderen Waffen und Monsterteilen zu verbinden, um sie zusätzlich zu stärken. Auch die aus Breath of the Wild bekannten Schreine und Türme sind wieder da, wurden aber komplett überarbeitet: Schreine bieten neue Rätsel, die an Links Fähigkeiten angepasst wurden. Türme katapultieren euch jetzt bis in den Himmel, um euch im freien Fall einen überwältigenden Ausblick auf Hyrule zu ermöglichen. Nachvollziehbar, aber dennoch ein wenig schade ist, dass sich der grundlegende Aufbau des Landes in den letzten Jahren kaum verändert hat. Natürlich hätte es keinen Sinn ergeben, wenn Gebiete wie Gerudo, Hebra, Phirone oder Schloss Hyrule plötzlich den Standort gewechselt hätten, aber so kann der Reiz neue Gebiete zu entdecken nicht mit dem des ersten Teils mithalten. Zum Ausgleich hat Nintendo Hyrule aber ein Upgrade verpasst und bietet euch jetzt, neben der regulären Welt, erforschbaren Höhlen, eine zusätzliche Welt im Himmel sowie eine gigantische Unterwelt tief unter Hyrules Oberfläche, in der allerlei neue Gefahren und Abenteuer in tiefster Finsternis lauern. Diese neuen Ebenen verändern das Spielgefühl grundlegend und vermitteln ein Gefühl der Freiheit, während euch besonders die düstere Unterwelt mit ihren stärkeren Gegnern und dem gefährlichen Miasma vor ganz neue Herausforderungen stellt. Doch auch in der regulären Spielwelt gibt es wieder alles mögliche zu erleben, angefangen bei den bekannten Minibossen, bis hin zu ganzen Monsterbasen, die ihr an der Seite von tapfer kämpfenden K.I.-Kämpfern erobern könnt. Zusätzliche Händler und Wanderer sind immer wieder auf Wegen unterwegs und verschaffen der Spielwelt insgesamt einen lebendigeren Eindruck, als es noch beim Vorgänger der Fall war.
Hyrule im Zeichen des Upcyclings
Im Verlauf des Spiels wiederholt sich das Motiv der Erneuerung durch eine Fusion immer wieder und zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung: Egal ob ihr euch Hyrule, Link oder die im Spiel verfügbare Ausrüstung anseht: Sie alle sind euch, wenn ihr "Breath of the Wild" gespielt habt, bestens bekannt, wurden durch den Ausbruch Ganondorfs übel geschunden und erleben durch die Fusion mit neuen Elementen eine gewisse Renaissance. Was daraus hervorgeht ist ein Zelda-Spiel, in dem Nintendo seinem Vorsatz, mit jedem Zelda-Teil neue Wege zu gehen, paradoxerweise treu bleibt, indem sie erstmalig eine etablierte Welt erneut nutzen, die sich dank vieler kleiner Änderungen trotz allem frisch anfühlt. Der Schlüssel für viele Änderungen sind Links neue Fähigkeiten, die die vorherigen Fähigkeiten, wie den Magnetismus oder das Erschaffen von Eisblöcken ersetzen: Der Deckensprung lässt euch durch jede solide Decke senkrecht nach oben "schwimmen" und an der Oberfläche herauskommen, wodurch ihr schnell in ein oberes Stockwerk, oder sogar auf den Gipfel eines Berges kommt, solange sich in ihm eine Höhle befindet, was die Klettereinlagen auf ein angenehmes Maß reduziert. Die Zeitumkehr dreht die Zeit für ein Objekt isoliert zurück, wodurch es sich wieder zu dem Ort bewegt an dem es sich kurz zuvor noch befand. Felsen rollen Berge hinauf und vom Himmel gefallene Felsen steigen wieder nach oben und können als Fahrstuhl in die Himmelsebene genutzt werden. Die Ultrahand lässt euch alle möglichen Objekte wie Truhen, Steinplatten, Baumstämme, Felsen und viele andere Dinge aufheben und miteinander verbinden, um alles zu erschaffen, was ihr euch vorstellen könnt. Neue mechanische Bauteile wie Triebwerke, Räder und Ventilatoren können die Gebilde in Bewegung versetzen und geben euch die Möglichkeit Luft-, Land- und Seefahrzeuge zu erschaffen und auf Plattformen wie Youtube erscheinen tägliche neue Videos von Spielern, die die verrücktesten Ideen verwirklichen.
Vergleichbar, aber für das Spiel ungemein wichtiger, ist Links letzte neue Fertigkeit: Die Fusion, mit der Gegenstände an Waffen, Schilden und Pfeilen befestigt werden können, was die Ausrüstung nicht nur stärkt, sondern ihr oft auch neue Fähigkeiten gibt. Mit einer Bergbau-Lore wird ein Schild zum Skateboard. Ein Stein an einem Stock verwandelt diesen in eine Axt oder einen Hammer und ein Monsterauge an einem Pfeil lässt diesen sein Ziel automatisch finden. Das System lässt euch nahezu jeden einsammelbaren Gegenstand fusionieren (selbst solche, die auf den ersten Blick vielleicht wenig Sinn ergeben), wodurch sich eine Unzahl von Spielweisen und Problem-Lösungen ergeben, die euch in anderen Spielen vermutlich nie in den Sinn gekommen wären. Überhaupt quillt Tears of the Kingdom vor lauter kreativem Potential beinahe über und lässt damit auch die zuvor für seine Offenheit gefeierte Spielumgebung von Breath of the Wild weit hinter sich. Die neu entdeckte Freude am Experimentieren und Basteln lässt leicht verzeihen, dass Nintendo auch bei den Dungeons wieder dem Muster des Vorgängers folgt und ein weiteres mal "lediglich" vier Dungeons bietet. Die wurden wie gewohnt toll in Szene gesetzt, können Fans der klassischen Verliese aus Spielen wie Ocarina of Time aber enttäuschen, da sie, aufgrund der beliebigen Reihenfolge in der ihr sie betreten könnt, wieder offener, als die Gegenstücke der alten Spiele gestaltet werden mussten.
Verbesserungen wohin das Auge reicht
Trotz aller Wandel, die Hyrule und seine Bewohner durch Tears of the Kingdom erfahren mussten, hat Nintendo den neuen Teil auch zur Optimierung genutzt und viele Systeme im Spiel zugänglicher und (im Vergleich zu Breath of the Wild) nutzerfreundlicher gestaltet. Vorbei sind die Zeiten in denen das Ablegen eines Gegenstandes endloses Hantieren im Inventar erforderte und auch für das Klettern bei Regen wurden im Spiel Mittel und Wege eingeführt, damit ihr nicht erst das Ende eines Gewitters abwarten müsst, ehe ihr weiterspielen könnt. Die Zahl der findbaren Koroks wurde von 900 auf 1000 erhöht und immer wieder findet ihr überall in der Welt Koroks, die nicht versteckt sind, sondern zu ihren Freunden gebracht werden müssen, was nicht nur verdammt niedlich ist, sondern euch auch gleich zwei Samen einbringt. Auch die aus dem Vorgänger bekannten Ställe sind wieder da und bieten euch, einen "Breath of the Wild"-Speicherstand auf eurer Konsole vorausgesetzt, sogar Zugriff auf eure im ersten Teil gezähmten Pferde. Bei der Technik hat Nintendo ebenfalls noch einmal eine sprichwörtliche Schippe drauf gepackt um auch noch die letzten Reserven aus der betagten Hardware der Switch zu holen und ein für allemal klarzustellen, dass die hauseigenen Titel immer noch mit das Schönste sind, was ihr euren Augen auf einem Nintendo-Bildschirm antun könnt. Mit allerlei Tricks liefert euch das Spiel auf dem Fernseher Bilder in Full HD und auf der Konsole in 720p und fällt dabei nur in sehr belebten Gebieten vereinzelt unter die 30 FpS-Grenze. Akustisch bietet das Spiel mehrsprachige Synchronisationen sowie einen gewohnt großartigen Soundtrack, der ebenfalls bekannte "Breath of the Wild"-Stücke mit neuen Themen vermischt. Das Ganze im, die entsprechenden Lautsprecher-Systemen vorausgesetzt, 5.1 Surround-Sound - ein Feature, das nicht viele Spiele auf der kleinen Konsole bieten. Die Ladezeiten des Spiels bewegen sich auf dem gewohnten Niveau des ersten Teils und auch bei der Steuerung, die wieder alle Tasten benötigt, nach kurzer Eingewöhnung aber gut funktioniert, hat sich wenig geändert.
Das gesammelte Fazit von uns:
Michi:
Da ist er also, der lang ersehnte Nachfolger von Breath of the Wild. Das nächste große "Zelda", Tears of the Kingdom. Und dann dieser epische Einstieg mit diesem famosen Intro. Es schien alles angerichtet. Doch dann überkam mich persönlich erst einmal ein Hauch von Ernüchterung. Das Startgebiet sieht zwar relativ hübsch aus, aber der Funke wollte hier noch nicht so richtig überspringen. Aufwachen, vier Schreine erledigen, um dann mit dem eigentlichen Spiel beginnen zu können... ich könnte wetten, dass ich das schon einmal erlebt habe. Und dann bin ich in Hyrule, und alles wirkt so vertraut. Das mag im Grunde nichts schlechtes sein, aber der Erkundungsdrang, den ich Anno 2017 verspürte, ist erst einmal etwas gebremst. Es sind halt wieder Türme, es sind halt wieder kleine Schreine, es sind halt wieder vier größere "Dungeons", wenn man das so nennen mag, also im Prinzip nicht viel Neues.
So, genug gemeckert, denn Tears of the Kingdom kommt nach ein paar Stunden erst richtig in Fahrt. Das neue System zum Herstellen von Gefährten und Lösen von Rätseln ist einfach nur genial, wenn auch manchmal etwas viel und für mich wirkt es an einigen Stellen aufgezwungen. Allerdings gefällt mir die Tatsache, dass ich die Möglichkeit habe, verschiedene Herangehensweisen zu testen, um an ein Ziel zu kommen. Dann ist da halt immer noch dieses Hyrule, wenn auch bekannt, jetzt allerdings im Untergrund und in der Luft. Gerade die letzten beiden haben eine wahnsinnige Faszination und ich verliere mich regelrecht in den Erkundungen der neuen Gebiete. Richtig angetan hat es mir außerdem das Boss-Design. Hier wurde meiner Meinung nach noch einmal eine ordentliche Schippe drauf gepackt und das etwas recycelte Gegnerdesign aus dem Vorgänger gerät schnell in Vergessenheit.
Tears of the Kingdom ist unter dem Strich nicht die ganz große Revolution geworden, die ich mir als Zelda-Fan gewünscht hätte, allerdings gelingt Nintendo wieder einmal ein überragendes Meisterwerk, das sich trotz der in die Jahre gekommenen Technik um den "Game of the Year"-Titel für 2023 keineswegs verstecken muss - im Gegenteil, aktuell ist das neue Zelda heißester Anwärter auf die Trophäe.
Andy:
Die neue, zentrale Innovation von Tears of the Kingdom ist also das Crafting-System, mit dem ich mir alle möglichen Werk- und Fahrzeuge zusammenbauen darf. Damit setzt Nintendo einen modernen Trend geradezu meisterhaft um, denn das neue Zelda ist in diesem Aspekt um ein Vielfaches einsteigerfreundlicher als Spiele wie Besiege oder Trailmakers, ohne dabei den Pool an Möglichkeiten nennenswert einzuschränken. Vor allem in den Schreinen funktioniert das sehr gut, und ich staune öfters über die genialen Ideen der Leveldesigner.
Trotzdem erzeugt Tears of the Kingdom bei mir nicht denselben Entdeckerdrang, den ich bei Breath of the Wild verspürt hatte. Im Erstling spazierte ich vom Startgebiet nach Kakariko, bin unterwegs noch auf ein paar Berge geklettert, und stellte nach vielen Stunden fest, dass ich erst einen kleinen Bruchteil der Spielwelt erkundet hatte. Die Aussicht auf die vielen Objekte am Horizont war ein echter Gänsehaut-Moment, in dem ich das Gefühl hatte, niemals mit diesem Spiel fertigwerden zu können. Der Nachfolger hatte diesen Moment nicht, und nach weniger als einer Woche habe ich nun schon die Hälfte der Karte aufgedeckt und zwei der vier großen Main-Quests absolviert. Ähnlich enttäuschend sind die "Tempel", die zwar wieder so heißen, ansonsten aber weiterhin viel zu klein und anspruchslos sind und somit nichts mit den klassischen Dungeons aus älteren Zeldas zu tun haben.
Davon abgesehen ist natürlich auch Tears of the Kingdom ein tolles und abwechslungsreiches Abenteuer mit vielen Highlights. Das Hauptquest im Gebiet der Rito ließ mich die anfängliche Enttäuschung schnell vergessen und machte in jedem Fall neugierig auf den Rest des Spiels. Zuletzt habe ich nach einem wirklich schönen Sidequest ein kleines Häuschen für Link bauen können, dessen Ausbau mich noch sehr lange beschäftigen wird. Die Spielwelt ist vollgepackt mit allen möglichen Secrets und Nebenaufgaben. Was ich damit sagen will: Auch Tears of the Kingdom ist ein tolles Zelda geworden und gehört locker zu den besten Spielen der letzten fünf Jahre. Alles andere ist Kritik auf sehr hohem Niveau.
Nico:
Breath of the Wild war für mich und viele andere das bis dato beste Videospiel aller Zeiten. Und nun hat Nintendo etwas getan, das sie nur höchst selten machen - nämlich einen direkten Nachfolger entwickeln. Dementsprechend groß war der Hype vor dem Release von Tears of the Kingdom und dementsprechend zahlreich die Tränen, die schließlich beim Zocken des neuen Adventures von den Spielern vergossen wurden. Und zwar ausschließlich Freudentränen! Das neue Spiel konnte den Vorgänger in allen Punkten verbessern, greift dabei noch einige der größten Kritikpunkte auf und merzt sie aus UND bietet überdies auch noch etliche Neuerungen und frische Ideen. Da ist es doch nur logisch, dass der in quasi allen Punkten überlegene Nachfolger nun das neue beste Spiel aller Zeiten ist, oder?
Im Grunde genügt der obige Absatz bereits, um meine Meinung zu dem Spiel zu vermitteln. Um noch knapp etwas mehr ins Detail zu gehen: Die zerbrechlichen Waffen sind durch die Synthese-Fähigkeit nicht mehr ganz so schnell kaputt und können kreativ genutzt werden, das ständige Klettern wurde teilweise ausgemerzt, indem Link einfach durch die Decke steigen kann und selbst die Technik ist noch einmal merklich besser (soll heißen: die Framerate stabiler). Auch die höhere Gegnervielfalt sorgt für Abwechslung, vor allem bei größeren Bossen. Das ganze Crafting-System macht das Spiel insgesamt noch innovativer, wobei gleichzeitig die kleinen Gameplay-Zahnräder wieder wunderbar ineinander greifen. Tears of the Kingdom ist einfach ein rundum gelungenes Spielerlebnis und so, so gut.
Robert:
Was kann ich zuletzt noch schreiben, das ich nicht schon im Test beschrieben oder von meinen Kollegen stimmig und richtig angemerkt wurde? Klare Antwort: Nichts. The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom ist trotz und vielleicht zum Teil auch wegen der bereits bekannten Welt mit ihren etablierten Charakteren nicht nur ein weiteres Meisterwerk von Nintendo geworden, sondern auch ein Zeugnis für das gesamte Potential der Switch. In vielen, vielen Berichten haben wir Spiele, die plattformübergreifend veröffentlicht wurden, auf Nintendos Hybrid-Konsole aus Gründen der fairen Berichterstattung relativiert behandelt und mehr als einmal wurde die betagte Hardware der Konsole im Angesicht der technisch weit überlegenen Konkurrenz von Sony und Microsoft milde belächelt. Doch jetzt hat Nintendo noch einmal klar gezeigt, was alles in der kleinen Konsole steckt und beweist damit ein weiteres Mal, dass eine gute Spielidee nicht nur unabhängig, sondern auch wichtiger als eine leistungsstarke Plattform ist. Letztlich kommt es bei allen Spielen doch immer nur darauf an, wie viel Spaß sie uns machen und was eben diesen Punkt angeht, werden es alle kommenden Spiele in diesem Jahr mehr als schwer haben, die übergroßen Fußstapfen von Tears of the Kingdom auszufüllen. Ob es wider Erwarten doch noch ein anderes Spiel schafft sehen wir, wenn die GOTY-Preise verliehen werden. Ich persönlich werde da aber auf Tears of the Kingdom setzen, das ihr ebenfalls unbedingt erleben solltet.
- The Legend of Zelda --> Zelda II: The Adventure of Link
- Ocarina of Time --> Majora's Mask
- The Wind Waker --> Phantom Hourglass
- A Link to the Past --> Oracle of Ages/Oracle of Seasons --> Link's Awakening
- A Link Between Worlds --> Tri Force Heroes