Teamplay #95 - Das spielt die Redaktion
Michi: Ich spiele aktuell wieder Fortnite auf meiner Nintendo Switch. Durch Zufall habe ich das Spiel gestartet und mir die aktuelle Season angeschaut, und dank einiger freigespielter V-Bucks (Ingame-Währung) konnte ich mir einen Battle-Pass gönnen, ohne einen müden Euro in das Spiel zu stecken (was ich ohnehin noch nie gemacht habe). Da ich den Shooter zum Release auf der Hybrid-Konsole längere Zeit gespielt hatte und seitdem pausierte, hat sich für mich persönlich doch Einiges getan und ich habe das Spiel kaum wiedererkannt. So kommt es auch dank des Battle-Pass, dass ich momentan viel Zeit mit Fortnite verbringe, weil das ganze Level-System gepaart mit den freispielbaren Extras durchaus fair gestaltet ist, fordernd daherkommt und dennoch den Spieler nicht unbedingt zwingt, echtes Geld in den Shooter zu investieren. Außerdem bin ich bei weitem nicht mehr so schlecht, wie zu Beginn meiner "Karriere" und zähle mich auch regelmäßig zum Siegerteam. Dass nach einigen Stunden automatisch die Lust nach dem Comic-Geballere abflacht, liegt in meiner persönlichen Natur und all zu viel Zeit werde ich kaum noch in das Spiel stecken. Wenn ich allerdings alle paar Monate reinschaue und ohne echtes Geld an einen Battle-Pass komme, dann macht das Spiel in meinen Augen vieles richtig.
Jerry: Die Wochen vor den Sommerferien sind für mich grundsätzlich die stressigste Zeit des Jahres, wodurch ich zuletzt nicht viel vor der Glotze sitzen konnte. Immerhin waren mir einige Stunden mit dem Indie-Adventure Ghost of a Tale vergönnt. Das Spiel erzählt die Geschichte der Barden-Maus Tilo, die eines Tages mehr oder weniger grundlos von Ratten verhaftet und in einem Kerker eingeschlossen wird. Nach seiner Flucht aus der Zelle macht Tilo sich auf, um seine Frau Merra zu finden.
Das Spiel bietet relativ klassische Adventure-Kost mit Stealth-Elementen. Tilo ist als kleine Maus den deutlich größeren und auch numerisch überlegenen Ratten natürlich nicht gewachsen, kann sie jedoch mit Flaschen vorübergehend ausknocken oder an ihnen vorbeischleichen. Es gibt viele Items zu finden, darunter auch einige Kostüme, mit denen sich Tilo verkleiden kann, und ganz allgemein ist das Spiel trotz relativ ernster Thematik zuckersüß. Es verzichtet auf eine epische Story oder große Action, bietet dafür aber viel Herz und einige wunderbar kuriose Charaktere mit toll geschriebenen Dialogen. Man merkt, dass die Entwickler nach der erfolgreichen Finanzierung via Crowd-Funding wirklich viel Mühe in das Projekt gesteckt haben. Ghost of a Tale ist mitnichten perfekt, hat viele Fetch-Quests und einige unnötige Längen, aber ungeachtet dessen definitiv sehr unterhaltsam und sollte Genre-Fans auf jeden Fall einen Blick wert sein.
Matthew: Ich habe mittlerweile auch den zweiten DLC von Pokémon Sword durchgespielt. Ich war bereits vom ersten Teil recht enttäuscht, und den zweiten fand ich nicht besser. Die Hälfte der rund 20 Stunden habe ich mit Freunden in die Pokémon-Raids gesteckt, um viele Bonbons abzustauben, damit ich meine Pokémon-Teams auf Stufe 100 bringen kann.
Wie zuvor nutzte ich auch hier ein Geist/Unlicht-Pokémon-Team aus sechs neuen Pokémon, die sich im DLC fangen lassen. Froslass, Trevenant, Mimikyu und Dragapult hatte ich bereits auf meiner Bank liegen. Natürlich nutzte ich auch die beiden DLC exklusiven Pokémon. Beim Pferdepokémon verzichtete ich auf den Eis-Typ, um mein Team um einen weiteren Geist zu erweitern und entschied mich während der Hauptquestsreihe für Spectrier. Mein Favorit war jedoch einer der drei legendären Galar-Vögel, denn mit Moltres füllte ich mein Team um das einzige Unlicht-Pokémon in diesem Sechser-Pack, welches ich überaus schön finde und mich an mein Lieblingspokémon Yveltal erinnert.
Leider hatte ich nicht das Gefühl, wirklich viel Zeit im Schneegebiet verbracht zu haben, denn die Hauptquestreihe, die drei legendären Vögel und die Golems waren schnell gefangen, der PokéDex gefüllt. Nur die drei Wächter brauchten länger, da ich die Insel nach ihren Fußspuren absuchen musste.
Trotz der Kürze des Abenteuers und einigen Ärgernissen, die mit dem Auffinden einer Lobby von Freunden im Online-Modus zu tun hatten, hatte ich dennoch meinen Spaß mit dem DLC. Im Grunde ist es weiterhin ein klassisches Pokémon-Spiel. Künftig werde ich vorsichtiger mit den Käufen der Pokémon-Reihe sein, aber nichtsdestotrotz freue ich mich auf das Remake der 4. Gen.
Deniz: Ich habe in den letzten Tagen zwei interessante, aber auch etwas merkwürdige JRPGs durchgespielt.
Legend of Mana (Nintendo Switch) erzählt keine lineare Story, sondern lässt uns mit seiner modular aufbaubaren Spielwelt die Wahl, welche Questreihen wir absolvieren und welchen NPCs wir helfen wollen. Das Spiel ist in meinen Augen eine gelungene Verbesserung der Mana-Formel aus den SNES-Teilen und besticht mit bildhübscher Pixelgrafik und einem hinreißend schönen Soundtrack von Legende Yoko Shimomura. Ein paar mehr Hinweise darauf, wo die nächste Quest einer Reihe zu finden ist und welche Auswirkung die Platzierung der „Artefakte“ (die Städte und Dungeons beinhalten), wären aber ganz nett gewesen.
Terranigma (Super Nintendo) begeisterte mich vor allem durch sein Zelda-ähnliches, aber flotteres Kampfsystem und das interessante Setting: Der Held des Spiels rettet dieses Mal nicht JRPG-typisch die Welt, er erschafft sie nach ihrer Zerstörung neu. Die vielen optionalen Quests inklusive einer aufwändigen Städtebau-Simulations-Questreihe habe ich zwar größtenteils verpasst, aber ich bin trotzdem froh, diesen Klassiker gespielt zu haben – in meinen Augen ist Terranigma dem gefeierteren Action-RPG Secret of Mana in vielerlei Hinsicht haushoch überlegen. Die Moyse-Übersetzung macht einige emotionale Szenen und vor allem das sehr philosophische Ende leider etwas kaputt, aber was soll man machen. Holerö.
Ähnlich minimalistische Aufbaustrategie gibt es bei ISLANDERS (4,99€), da geht es aber nur um den Highscore. Mini Metro (8,19€) ist so clean, dass man immer ne Runde einschieben kann. Und Egypt: Old Kingdom (3,74€) ist wahrscheinlich der beste Aufbaustrategie-Mix aus simpel und komplex.
Ansonsten ist alles von Paradox als Einstieg eher weniger empfehlenswert, auch wenn CK3 sicher noch am einsteigerfreundlichsten ist :D Für rundenbasierte Spiele ist sicherlich Civilization 5 der ideale Startpunkt, die Complete Edition kostet ja auch fast nichts mehr (unter 10€). Wenn es aber RTS sein soll und nicht unbedingt einer der Klassiker (AoE, AoM, C&C, EE, ...), würde ich Circle Empires empfehlen (6,59€) oder, wenn Aussehen und Gameplay etwas "moderner" gewünscht sind, Northgard. Obwohl letzteres mit 27,99€ und einer schrecklichen DLC-Politik schon ziemlich teuer ist (obwohl ich grad sehe, das gibt es auch schon ab 6€).
In den letzten paar Wochen hab' ich mal die 1. Saison meiner My Team Karriere auf F1 2020 beendet. Zudem die Nohr-Storyline von Fire Emblem Fates.
Nun starte ich bald mit Skyward Sword und Monster Hunter Rise, nachdem ich hoffentlich vorher noch Darksiders 2 und Tomb Raider Legend beenden kann...aber das werden wir dann in 2 Wochen sehen. :D