Preview: Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung
Als Link in The Legend of Zelda: Breath of the Wild aus seinem hundertjährigen Schlaf erwacht, ist er nicht nur etwas eingerostet, sondern hat zudem auch noch sein Gedächtnis verloren. Da ist es ja nur verständlich, dass er erstmal wieder etwas üben muss, bevor er wieder die Ein-Mann-Armee ist, die ihn damals zu Zeldas persönlichem Leibwächter machte. Aber wäre es nicht richtig cool, miterleben zu können, wie krass der legendäre Held auf der Höhe seines Könnens war?
Zeit der Verkloppung
Genau dieses Erlebnis möchten euch Nintendo und Koei Tecmo mit Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung bescheren. Mit Link über die Ebenen von Hyrule sprinten und einfach alles verdreschen, was nicht bei Drei auf dem Baum ist? Kein Problem. Mit dem mächtigen Daruk den Todesberg vor Bokoblin-Horden beschützen oder mit Urbosa Thor-mäßig Blitz und Donner auf die Ninjas der Yiga-Bande regnen lassen? „Auf jeden!“, wie die hippen Teens es heutzutage ausdrücken würden. Denn hundert Jahre vor Breath of the Wild war Link nicht nur ein echtes Schwertkampfmonster, seine Recken-Freunde waren auch noch am Leben. Und auch die versuchen alles, um die Wiederauferstehung der Verheerung Ganon zu verhindern.
Ähnlich wie auch schon im ersten Warriors-Spinoff der Zelda-Serie ist der Storymodus von Zeit der Verheerung in Missionen aufgeteilt, in denen es je mit einer (meist vorgegebenen) kleinen Truppe eurer Kämpfer auf einer geschlossenen, aber doch weitläufigen Map zur Sache geht. Ihr steuert Link, Zelda, Impa oder einen der vier Recken durch bekannte Schauplätze aus Breath of the Wild, mäht haufenweise Gegner mit stylischen Komboangriffen nieder, nehmt gegnerische Basen ein oder besiegt Bossgegner. Durftet ihr mehr als nur einen spielbaren Charakter mit auf die Mission nehmen, könnt ihr jederzeit zwischen ihnen hin- und herschalten und den Kämpfern, die gerade nicht selbst gesteuert werden, einen Marschbefehl geben oder einen Freund im Zweispielermodus (per Splitscreen) mitkämpfen lassen.
Abseits der großen Schlachten, die die Story vorantreiben, können zahlreiche Nebenaufgaben auf der großen Oberweltkarte gefunden und angenommen werden. Im Austausch gegen bestimmte Materialien oder für die Erfüllung einer Kampfmission erweitert sich entweder euer Kombo-Repertoire, eure Herzleiste oder euer Rezeptbuch. Alternativ öffnet ein neuer Shop seine Pforten.
Unser täglich Brot gib uns heute
Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung ist nicht einfach nur ein Warriors-Spinoff von der Stange. Die Mädels und Jungs von Omega Force, dem Koei-Tecmo-Studio hinter den ganzen Action-Titeln, haben sich in den letzten Jahren immer mehr Mühe gegeben, ihre Spiele zu diversifizieren und jedem eine eigene Identität und haufenweise Fanservice angedeihen zu lassen. So lehnt sich der neueste Ableger nicht nur grafisch sehr an Breath of the Wild an, er implementiert auch jede Menge Gameplay-Elemente des Action-Adventures (glücklicherweise gehören zerbrechende Waffen nicht dazu!). So kann die Umgebung öfter in Kämpfe einbezogen werden, indem ihr beispielsweise Grasflächen in Brand steckt, Wasser gefriert oder unter Strom setzt oder mit Fernattacken Bombenfässer in die Luft sprengt. Außerdem sind auf jeder Map einer Hauptmission ein paar Krogs versteckt, die euch einen Samen schenken, wenn ihr sie findet. Auch der Shiekah-Stein wurde ins Gameplay integriert und bietet jedem Kämpfer die Bomben-, Magnet-, Kryo- und Stasis-Module, die ihr mit in eure Angriffskombos einbauen könnt. Die meisten Bossgegner sind außerdem, wenn sie einen schweren Angriff vorbereiten, gegen ein bestimmtes Modul empfindlich, was den Einsatz gerade in solchen Kämpfen durchaus empfehlenswert macht.
Zeit der Verbesserung?
Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung verspricht also jede Menge Breath-of-the-Wild-Fanservice mit ordentlichem Warriors-Gameplay. Wer darauf Lust hat, darf sich den 20. November 2020 im Kalender markieren, wenn das Spiel exklusiv für Nintendo Switch erscheint. Bevor wir das Mini-Preview aber zum Ende kommen lassen, müssen wir noch eine Sache ansprechen, die gerade bei Switch-Spielen fast immer unangenehm mitschwingt: Die Technik.
Analysen der kostenlos verfügbaren Demo zeigten bereits, dass die Auflösung dynamisch angepasst wird und im TV-Modus zwischen 570p und 810p schwankt, während im Handheldmodus Auflösungen zwischen 380 und 540p gefunden werden können. In beiden Fällen wird zwar meistens die obere Grenze erreicht, allerdings liegen die Werte trotzdem unter dem Erstling, der von der Wii U auf den 3DS und schließlich auf die Switch geportet wurde. Die Framerate ist leider auch nicht ganz stabil und springt je nach Map, Gegneraufkommen und Wetter (Regen ist ein FPS-Killer!) zwischen 20 und 30 Bildern pro Sekunde hin und her. Auch in Version 1.0, die uns zum Testen aktuell vorliegt, ist das noch so. Ob Patches oder gar ein Day-One-Update geplant sind, ist derzeit nicht bekannt.
Ob euch die schwächelnde Technik stört oder nicht, solltet ihr am besten für euch ausprobieren, in dem ihr die Demo runterladet, in der ihr die Missionen aus Kapitel 1 spielen dürft. Den Fortschritt könnt ihr übrigens in die Vollversion übertragen, falls ihr vor Spielbeginn schonmal ein wenig grinden wollt.
Ausblick:
Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung wird fast genau das, was es verspricht. Ein Blick in die Vergangenheit von Breath of the Wild, gespickt mit taktischen Schlachten und haufenweise überspitzter Action. Aber warum nur fast? Nun, da wäre noch dieser R2D2-artige Mini-Wächter, der in der Eröffnungssequenz des Spiels beim Angriff auf Schloss Hyrule ein Portal in die Vergangenheit öffnet und dort Zelda und ihre Freunde auf ihrem Abenteuer begleitet. Was hat es mit diesem niedlichen Roboter auf sich, wieso kann er in der Zeit reisen und was ändert sich dadurch am tragischen Verlauf der Geschichte? Diese Fragen kann nur die Vollversion des Spiels beantworten, die hoffentlich zeitnah zum Release noch ein kleines Performance-Update spendiert bekommt.