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Teamplay #74: Das spielt die Redaktion

Von Jeremiah David am 23.08.2020
Hier geht es zu unserer letzten Ausgabe von Teamplay. So sahen unsere letzten zwei Wochen aus:

Matthew: Einen weiteren Monat habe ich mich durchgängig mit Animal Crossing: New Horizons beschäftigt. Seit Tag 1 bin ich täglich dabei. In letzter Zeit gehe ich immer wieder Meileninseln besuchen und suche verzweifelt nach Flaschenpost der letzten wenigen DIYs, die mir noch fehlen. Wenn ich schon einmal auf einer Insel bin, fälle ich Bäume und klopfe Steine für mehr Ressourcen. Der restliche Platz meiner Tasche wird gefüllt mit Fischen, Meeresfrüchten oder Insekten.
Für mich ist das Spiel weiterhin eine entspannende Abwechslung zum Alltag und ich bin jeden Tag auf ein Neues gespannt, welcher der neun Gäste mich besuchen wird. Meine Freude ist vor allem bei Reiner und Gulliver am größten. Meine Kunstabteilung ist noch relativ leer und Gulliver helfe ich doch weiterhin gerne aus, immerhin schuldet er mir noch eine nette Überraschung. Ein weiteren Erfolg, über den ich mich sehr freue, ist Johannes – ich habe endlich sämtliche Nixen-Anleitungen. Wenn er beim Tauchen auftaucht, amüsieren mich immer seine flachen Witze oder albernen Philosophien. Ebenfalls kann ich den Geburtstagskalender streichen, denn auch hier erfasse ich Fortschritt darin, keine Inseln mehr für Geburtstagskinder besuchen zu müssen – auch wenn es eine schöne soziale Komponente war, mit anderen zusammen zu spielen.
Wo ich beim Thema "zusammen spielen" bin: Weiterhin spiele ich liebend gerne mit anderen Spielern zusammen – Eufemia biete ich nach wie vor an und Tauschgeschäfte mit Reiner lassen sich perfekt mit anderen Spielern abschließen. Anleitungen werden umher getauscht und die Turniere laden trotz der seltsamen Online-Verbindung immer wieder dazu ein mit anderen Spielern auf die Jagd zu gehen.

Jerry: Kennt ihr das? Ihr spielt ein Spiel, das ihr eigentlich mögen wollt, aber irgendwie werdet ihr einfach nicht warm damit? So geht es mir gerade mit Metro: Exodus. Ich hab beide Vorgänger genossen, aber Exodus hat mich bisher noch nicht auf dieselbe Art und Weise begeistern können. Inzwischen hab ich das zähe Anfangskapitel längst hinter mir und bin in der mehr oder weniger offenen Welt des Spiels unterwegs. Das Setting erinnert mich stark an Fallout, bietet aber nicht dieselben vielfältigen Handlungsmöglichkeiten. Hinzu kommen unzählige Kleinigkeiten, die den Spielspaß ausbremsen. Die Steuerung ist völlig überladen und manche Aktionen sind einfach nur nervig. Ständig muss ich meine Waffen „entklemmen“ oder aufpumpen. Meine Gasmaske will regelmäßig aufgesetzt, abgesetzt, saubergewischt oder repariert werden. Immer wieder muss ich ein Feuerzeug auspacken, um ein paar Spinnweben zu verbrennen. Diese und ähnliche Unterbrechungen kommen so häufig vor, dass sie definitiv nicht mehr zum Realismus des Spiels beitragen. Sie stören nur den Spielfluss. Hinzu kommt, dass Artjom scheinbar nur noch ein Laufbursche für ein paar russische Klischee-Söldner ist. Selten zuvor waren mir Charaktere – inklusive der eigenen durchaus ansehnlichen Ehefrau – so unsympathisch. Wenn mir Metro Exodus nicht bald mehr Spaß bereitet, werde ich es nicht weiterspielen. Schade drum…

Deniz: Ich habe die letzten Tage ganz viel durcheinander gezockt, was vor allem daran lag, dass ich ein neues Handy besitze, welches gar nicht mal die übelsten Specs hat. Also habe ich einfach mal alle JRPGs, die free-to-play und nicht bei drei auf dem Baum waren, heruntergeladen und angespielt. Hängen geblieben bin ich vor allem bei Tales of Crestoria und Another Eden: A Cat Beyond Time & Space. Als Idle-RPG mit rundenbasiertem Kampfsystem spielt sich Crestoria deutlich anders als die Konsolenableger der Tales-Reihe, aber die spannende Story und die Tales-typischen Charaktere sorgen bei mir trotzdem für ein wohliges Tales-of-Gefühl. Die Story ist noch einmal eine Ecke düsterer als das ohnehin schon gnadenlose Tales of Berseria und ich bin wirklich gespannt, wie es weitergeht, nachdem der naive Held Kanata seinen eigenen Vater ermordet hat, um dessen Machenschaften als Menschenhändler ein Ende zu setzen und seine Kindesfreundin Misella zu retten. Ich habe noch nicht ganz verstanden, wie Cress aus Tales of Phantasia, der hier als Lehrmeister von Kanata agiert, in die Welt von Crestoria gekommen ist (ähnlich wie Velvet aus Berseria, der ich bereits begegnet bin), aber vielleicht wird das im späteren Storyverlauf ja noch erklärt.

Another Eden ist ein 2,5D-JRPG aus der Feder von Masato Kato (Chrono Trigger, Xenogears) und auch wenn das Spiel auf den ersten Blick wie jedes weitere Billig-Free-to-play-RPG aussieht, steckt hier deutlich mehr dahinter. Wie es für eine Kato-Story üblich ist, geht es in diesem Spiel auch viel um Zeitreisen, so endet ihr mit dem Helden Aldo, der die Entführer seiner Schwester verfolgt, plötzlich in der Zukunft und geratet in einen Krieg zwischen Menschheit und Androiden. Die Story könnt ihr unglaublicherweise komplett ohne irgendwelche Limits oder Paywalls genießen und selbst von den Chrono-Kristallen, die ihr für das Beschwören neuer Partymitglieder benötigt, bekommt ihr einige beispielsweise durch das Absolvieren von Sidequests. Das Spiel wurde bereits 2018 auch für die Switch angekündigt, aber leider haben wir seitdem nichts mehr von diesem Port gehört…

Andy: Vor knapp einem Monat habe ich mir einen Ruck gegeben und ein Abo für PlayStation Now abgeschlossen. Eines gleich vorweg: Das Streamen von Videospielen kommt für mich derzeit noch nicht in Frage. Die Verzögerung bei der Verarbeitung von Controllereingaben ist so stark, dass meiner Meinung nach kein sinnvolles Spielen möglich ist.

Dafür wurde mir durch den Testmonat noch einmal wirklich bewusst, welche Vorteile der Zugriff auf eine solche Online-Spielebibliothek mit sich bringt. In den vergangenen knapp 30 Tagen habe ich auf der einen Seite vermeintlich interessante Spiele nach einem kurzen Anspielen gleich wieder gelöscht, dafür aber auf der anderen Seite viele Titel kennengelernt, von denen ich noch nie etwas gehört habe und die mir wirklich gut gefallen haben. Zu meinen persönlichen Highlights zählen die Motorrad-Rennsimulation Ride 3, der Action-Puzzler Pang Adventures, das Musikspiel-RPG The Metronomicon und vor allem der isometrische 3D-Platformer Lumo, der mich einen ganzen Abend lang wunderbar unterhalten hat und den ich sonst niemals wahrgenommen hätte.

Gerade deshalb ist es aber wirklich frustrierend, dass Sony den Trend, den Microsoft mit dem Game Pass sehr erfolgreich verfolgt, absolut verschläft. Die Zahlen sprechen für sich: Nach offiziellen Abonnenten- und Verkaufszahlen haben über 20,7% der Xbox-One-Besitzer ein Game-Pass-Abo abgeschlossen, aber nur 1,9% der PlayStation-4-Besitzer zahlen für PlayStation Now. Sony betreibt praktisch kein Marketing für seinen Abo-Service, und das Spieleangebot kann qualitativ nicht annähernd mit Microsofts Portfolio mithalten. Die Frage ist, wie wichtig dieser Faktor beim Wettbewerb zwischen Xbox Series X und PlayStation 5 sein wird.

Nico: Konami hatte sich in den letzten Jahren und vor allem seit dem kontroversen Metal Gear Survive weitestgehend aus dem Videospielgeschäft zurückgezogen (wenn man von den jährlichen PES absieht), was für einen derart großen Publisher ungewöhnlich ist. Statt sich nun aber mit neuen AAA-Spielen ihrer bekannten IPs zurückzumelden, wollen die Japaner nun auch verstärkt auf kleinere Indie-Projekte setzen. Mit dem Metroidvania-Platformer Skelattack kam am 02. Juni das erste Ergebnis dieser neuen Veröffentlichungspolitik auf den PC und aktuelle Konsolen.

In dem 2D-Spiel von Entwickler Ukuza, Inc. steuern den knöchernen Skully nach seinem Ableben durch die ziemlich belebte Unterwelt, begleitet werden wir dabei von der Fledermaus Imber. Während das Platforming und vor allem das präzise und schnelle von Skully zu den Höhepunkten des Spiels zählen, kommen die Metroidvania-Aspekte leider zu kurz. Das Spiel gestaltet sich extrem linear und optionale Wege führen lediglich zu kleineren Belohnungen, sodass ich mich frage, warum die Entwickler überhaupt ein Schnellreisesystem und ein Sonar eingebaut haben, das auf dem aktuellen Screen versteckte Wege anzeigt (die meist ohnehin gut ersichtlich sind). Auch die Kämpfe sind nicht besonders spektakulär, da Skully immer nur ausweichen und schlagen muss und durch seine Attacken auch keine speziellen Bewegungen durchführen kann.

Besonders schwer ist das Spiel auch nicht, lediglich einige Bosskämpfe verlangten mir mehrere Versuche ab. Dennoch ist das Spiel von Speicherpunkten übersäht, was aber vor allem an den vielen Instadeath-Hindernissen in den Platforming-Passagen liegt. Durch Wand- und Doppelsprung machen diese definitiv am meisten Spaß, auch wenn man hier noch weit von einer Qualität wie etwa in Celeste oder Electronic Super Joy entfernt ist. Schön ist auch die handgezeichnete Grafik, obwohl wir in den letzten Jahren definitiv Indiespiele mit eindrucksvoller Optik gesehen haben. Und bis auf Skully selbst, der so auch in Cuphead hätte auftauchen können, sind die Animationen der Charaktere auf das Nötigste beschränkt.

Trotz der vielen Schwächen mach Skelattack einfach Spaß, weil Skully sich so problemlos steuern lässt und das Gameplay stets actionreich bleibt, weil der letzte Speicherpunkt nie weit entfernt ist. Daher und auch aufgrund der Spielzeit von etwa fünf bis sechs Stunden lässt sich der Platformer auch problemlos an einem bis zwei Abenden durchspielen, obwohl er unterm Strich nicht mehr als die Summe seiner Teile ist.

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4 Kommentare:
Tobsen)
Tobsen
Am 23.08.2020 um 11:31
Final Fantasy IV auf dem DS. Geil, aber bockschwer.
Pogo)
Pogo
Am 23.08.2020 um 12:21
gtav und p4 golden. gtav stürzt mir allerdings aus mir unbekannten gründen immer ab...
p4 ...auch. Allerdings bisher weniger regelmäßig und nur beim booten. wenn es läuft, läufts.
Diese pc spiele Probleme nerven mich aber so sehr, dass ich mir überlege next gen wieder main Konsole spiele, ps5 halt.
Ozymandias)
Ozymandias
Am 23.08.2020 um 15:59
Senua‘s Sacrifice, teilweise echt verstörend, da es Leute gibt die ihre Umwelt unter Umständen wirklich so sehen, bei akuten Psychosen.
Asinned)
Asinned
Am 23.08.2020 um 20:49
FF14. Bin bei den letzten Auests vor Stormblood und habe mich jetzt am Gunbreaker ausprobiert, der ein Tank ist (vorher war ich nur Damage Dealer). Die neue Rolle ist ungewohnt bisher schein ich aber auch keine Vollkatastrophe zu sein. Zumindest hat noch keiner gemeckert.
Denios)
Denios
Am 24.08.2020 um 01:37
Oha, du bist schon in Stormblood? Ich habe gerade einmal 30 der Quests zwischen ARR und HW hinter mir :D
Asinned)
Asinned
Am 24.08.2020 um 08:11
Heavenwards ist da deutlich kurzweiliger weil die Story viel besser wird. Die Quests bei den Post Heavenwardspatches sind auch nicht mal halb so viele.