
Metacritic setzt jetzt auf verzögerte Nutzerwertungen
Die Review-Aggregator-Website Metacritic ist bekannt für einen schnellen Überblick über die Meinung der internationalen Presse bezüglich Filmen, Serien, Musik und Spielen. Und die Seite ist auch bekannt für sogenanntes Review Bombing, bei dem eine Gruppe von Nutzern ein bestimmtes Medium mit schlechten Bewertungen "bombardieren", was vor allem bei Spielen häufiger vorkommt.
Höchstwahrscheinlich wegen entsprechender Vorkommnisse rund um den Release von Naughty Dogs The Last of Us Part II (zum NplusX-Test) zog Metacritic in diesem Bereich nun zumindest ein wenig die Handbremse. Nutzerwertungen sind zwar weiterhin erlaubt, sind ab sofort aber erst einige Tage nach dem Release des Spiels möglich. Wie auch dem Screenshot oben zu entnehmen ist, müssen Spieler mit ihrer Bewertung nun stets bis 21:00 Uhr deutscher Zeit des Stichtags warten.
Das betrifft auch Spiele, die zeitlich versetzt auf den verschiedenen Plattformen erscheinen. So können beispielsweise die PC-, PlayStation-4- und Stadia-Version von F1 2020 (Release 06. / 09. Juli) bereits bewertet werden, auf eigene Bewertungen der Version auf Xbox One (Release 10. Juli) müssen Spieler jedoch noch einen Tag warten.
Diese Änderung begründet Metacritic wörtlich mit dem Statement: „Bitte verbringt ein wenig Zeit damit, das Spiel zu spielen.“ Es bleibt abzuwarten, ob damit das Review Bombing zumindest ein wenig eingeschränkt werden kann. Was haltet ihr von dieser neuen Regelung?
Quelle: Metacritic

Wirklich profitieren werden von dieser Entscheidung aber eher Titel wie Star Wars Battlefront II oder NBA 2K20, die mit unfertigen Spielmodi und vollgepumpt mit Mikrotransaktionen ausgeliefert werden, ohne von der Fachpresse dafür kritisiert zu werden. Deshalb glaube ich auch tatsächlich dass eher 2K, EA, Activision und Ubisoft hier Druck gemacht haben.
Review Bombing wird es auch weiterhin geben, in Zukunft dann halt mit ein paar Tagen Verzögerung. Aber für Nutzer die Spiele am Launchtag kaufen möchten ist es nun halt ein bisschen schwieriger geworden, zeitnah herauszufinden, ob ein Spiel völlig verbuggt oder mit Mikrotransaktionen zugemüllt ist. Auf jeden Fall profitieren von dieser Änderung ausschließlich die Publisher.