Teamplay #47: Das spielt die Redaktion
Michi: Ich habe in den letzten beiden Wochen ausschließlich Fire Emblem: Three Houses gespielt. Eigentlich hatte ich das Spiel gar nicht auf meiner Wunschliste, da mir das Franchise nie 100% zugesagt hat. Ich habe zwar hin und wieder einen Ableger gespielt, aber ich kann mich an keinen Teil der Serie erinnern, den ich je komplett durchspielt habe. Dem Test von Kollege Andy war es dann jedoch zu verdanken, dass ich mir das Spiel dann doch zum Launch gekauft habe. Nach etwa 30 Stunden muss ich sagen: Fire Emblem: Three Houses ist für mich ein heißer Anwärter auf den Titel "Spiel des Jahres". Die Kombination aus dem typischen Fire Emblem gemischt mit Harry Potter und einer Prise Game of Thrones passt für mich einfach gut zusammen und bringt viele unerwartete Wendungen in der Story mit sich, die für Nintendo relativ untypisch sind.
Auch spielerisch weiß der Titel zu gefallen. Mir gefällt vor allem die Vielfalt, die im Spiel enthalten ist. Ich kann meinen Monatsablauf so gestalten, wie ich möchte. Ist meine Truppe zu schwach, kämpfe ich etwas mehr. Will ich meinen Magister-Level etwas vorantreiben, kümmere ich mich eben darum. Oder mein junger Lehrer schlendert über den Hof und plaudert mit allen möglichen Charakteren und erfährt so einige Geheimnisse rund um das Kloster und die Spielwelt. Das neue Fire Emblem überzeugt mich bislang auf ganzer Linie und ich bin echt gespannt, wie die Geschichte ausgeht.
Deniz: Nun, da die Dragon-Quest-Reihe endlich ihren wohlverdienten Auftritt in Super Smash Bros. Ultimate bekommen hat, bin ich wieder fleißig am Smashen (oder eher am gesmasht werden). Der Held spielt sich dank seines vielschichtigen Movesets wirklich einzigartig und ich liebe es, wie viel Mühe sich Sakurai und sein Team gegeben haben, meine Lieblings-JRPG-Serie gebührend zu repräsentieren. Auch wenn ich online immer noch kein Land sehe und meine Siegesrate wohl nie über die 40% hinauskommt, habe ich es mit dem Helden immerhin endlich geschafft, den Classic Mode mit der höchsten Intensität von 9,9 abzuschließen. Nun habe ich endlich alle Challenges gepackt und mir fehlen nur noch sechs der über 1300 Geister.
Abseits davon plätschert mein Abenteuer in Sword Art Online Hollow Realization auf der Switch so vor sich hin (die Story ist wirklich nicht das Hauptverkaufsargument des Spiels und ich kenne sie ja schon), aber da ich unbedingt die DLC-Kampagnen spielen will, die in der Switch-Version enthalten sind, muss ich mich irgendwann mal durchbeißen. Die deutsche Lokalisierung, die es, wenn ich mich recht entsinne, nicht in den PS4- und Vita-Versionen des Spiels gab, ist leider auch nicht viel besser als die englische, was gerade den DatingSim-Teil des Action-RPGs (natürlich kann Kirito wieder trotz seiner Beziehung mit Asuna auch mit vielen anderen weiblichen Charakteren des SAO-Universums anbandeln) sehr merkwürdig und oft ungewollt lustig macht.
Außerdem schaue ich gelegentlich noch in Fire Emblem Heroes auf meinem Handy vorbei. Die dritte Storykampagne des Spin-Offs bleibt spannend und es steht außerordentlich viel auf dem Spiel - schließlich legen sich Alfonse, Sharena und ihre Freunde mit dem Tod persönlich an. Langsam gesellen sich nun auch einige Charaktere des neuen Switch-Ablegers Three Houses zum Pool der beschwörbaren Helden hinzu, auch wenn ich bisher noch kein Glück hatte, einen davon zu ziehen.
Andy: Trotz meines eher kritischen Reviews schaue ich bis heute fast jeden Tag in den Super Mario Maker 2 rein. Es ist mittlerweile zu meiner Liebilingsbeschäftigung geworden, die Seite "New Courses" zu frequentieren und immer das zu spielen, was gerade ganz oben steht - komme, was wolle. Und ich bin relativ stolz darauf, auch nach knapp 600 gespielten Levels noch eine Abschlussquote von 100% vorweisen zu können. Das hat natürlich zur Folge, dass ich mich auch mit solchen Level-Perlen wie "the unuse kirby game", "Found the key (bad level)" oder "cringekupa flies just outofreach" ernsthaft auseinandersetzen muss. Aber aus irgendeinem Grund - vielleicht, weil ich viel zu viele Episoden des Angry Video Game Nerds geschaut habe - finde ich solche Auswüchse fast noch unterhaltsamer als die spielerisch weichgespülten Kurse auf der Titelseite, die fünf- bis sechsstellige Like-Zahlen einfahren.
Dabei werden jedoch auch noch einmal die Kritikpunkte des Titels deutlich. Absurderweise habe ich, gerade weil ich mich auch mit schwierigen Levels auseinandersetze, keine Chance auf hohe Leaderboard-Platzierungen. Die Ranglisten werden nämlich von Spielern dominiert, die möglichst viele möglichst einfache Levels wie am Fließband abfertigen und alle halbwegs herausfordernden Kurse so schnell wie möglich überspringen. Der Super Mario Maker 2 könnte einiges von Games-as-a-Service-Konzepten wie Fortnite oder Dauntless lernen: Tägliche Challenges würden z.B. hervorragend in das Konzept der Course World passen - und mit neuen spielbaren Charakteren, neuen Mii-Outfits, neuen Musikstücken oder ab und zu ein paar neuen Elementen für den Level-Baukasten gäbe es für Nintendo genug Möglichkeiten, freispielbare Extras zu konzipieren und den Titel über Jahre hinweg zu supporten. Ich finde es sehr schade, dass das Team um Takashi Tezuka daran überhaupt kein Interesse zeigt und das Potential des Super Mario Makers somit in ein sehr enges Korsett zwängt.
Ansonsten investierte ich meine Zeit in Fire Emblem: Three Houses, welches mich als erstes Fire Emblem so richtig fesselt. Sobald man drinnen ist, hat es diesen Suchtfaktor. Eine Woche geht noch. Und dann ist man wieder am Ende des Monats und macht natürlich noch die Story-Mission und so weiter.
Zuletzt sind noch jeweils gut 2 Stunden in Monster Hunter 3 Ultimate auf der Wii U und Monster Hunter 4 am 3DS geflossen, welche ich zwar ausgiebig gespielt, aber nie (für meine Ansicht) beendet habe. 3 ist zu Ende, 4 dann nach 1-2 weiteren Sessions.
Das Dämonenschnetzeln knüpft perfekt da an wo Castelvania vor vielen Jahren aufgehört hat.