Teamplay #29: Das spielt die Redaktion
Andy: Bei mir ist wohl irgendwie das Platformer-Fieber ausgebrochen. Letzte Woche konnte ich A Hat in Time etwas Zeit widmen, nachdem ich es bereits vor einiger Zeit mal in einem Sale ergattern konnte. Nach einer kurzen Einführung wird der Titel zu einer Art Mischung aus Banjo-Kazooie und Undertale - also im Kern ein klassischer 3D-Platformer mit etlichen Sammelitems, der den Spieler aber immer wieder mit kreativen und teilweise skurrilen Ideen auf Trab hält. Durch das Fehlen eines großen Publishers hatten die Entwickler des über Kickstarter finanzierten Titels alle Möglichkeiten, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen, sodass sich A Hat in Time nicht immer so zahm und familientauglich präsentieren muss, wie es zum Beispiel bei Super Mario Odyssey der Fall war. Aus diesem Grund und aufgrund des immer noch niedrigen, aber marginal höheren Schwierigkeitsgrads hat mir der Indie-Titel sogar noch etwas besser gefallen als Nintendos Prestige-Produkt.
Seit Dienstag darf ich mich außerdem mit der Spyro Reignited Trilogy auseinandersetzen. Der Titel wurde grafisch extrem aufpoliert und wirkt optisch wie ein (hochwertiger) Animationsfilm. Das Gameplay ist etwas Eigensinnig: Spyro kann nicht sehr hoch springen, aber über weite Strecken gleiten. Die größten Herausforderungen des Leveldesigns ergeben sich, wenn der Spieler den richtigen Absprungpunkt finden muss, um von dort auf eine entfernte Plattform zu gleiten. Spätestens wenn noch Elemente wie spezielle Turbo-Rampen dazukommen, ist das alles andere als trivial. Spyro flasht mich nicht so sehr wie A Hat in Time, aber die Suche nach den unzähligen Diamanten macht trotzdem Spaß.
Kamil: Wie sicher auch bei vielen anderen rotiert bei mir aktuell zumeist Red Dead Redemption 2 in meiner PS4. Warum der Titel zwar nicht perfekt, aber dennoch ein kleines Meisterwerk ist, hat Kollege Jerry bereits in seinem ausführlichen Test zum Spiel dargelegt. Dabei ist nicht das Spiel mitsamt seinem Gameplay der größte Star, sondern vor allem die grandiose Spielwelt. Witzigerweise ähnlich wie schon bei Zelda: Breath of the Wild, wenn auch im Falle von Red Dead Redemption auf eine etwas andere Art und Weise. Denn dass Rockstar eine riesige Spielwelt mit Leben füllen kann, haben die Entwickler schon öfter bewiesen. Doch dieses Mal ist es anders als sonst; besser als sonst. Es ist nicht unbedingt die sehr hohe Anzahl von Pflanzen, Tieren und Menschen, die im Wilden Westen das tun, was sie eben tun müssen um zu überleben, sondern das Verhalten untereinander und vor allem wie sie auf den Spieler reagieren und Bezug dazu nehmen. Alles in dieser Welt fühlt sich dermaßen rund und ungezwungen an, dass man es stellenweise gar nicht glauben kann, dass es einen so intelligenten Algorithmus überhaupt in einem Videospiel gibt. Genauso stellt man sich den Wilden Westen von früher einfach vor.
Denn wohin ihr mit eurem gigantisch gut animierten Pferden auch reitet, ihr habt stets das Gefühl, dass hier ein Designer jedes einzelne Objekt manuell und genauso gewollt in die Spielwelt gepflanzt hat. Jedes Lebewesen, jeder Baum und jede einzelne Pflanze wurde perfekt in die Umwelt integriert. Also zumindest wirkt es so; das Ergebnis ist schlicht atemberaubend und zeigt, mit wie viel Liebe zum Detail hier eine digitale Welt erschaffen wurde. Alleine die Beziehung zu seinem Pferd und die allgemeine Entwicklung zwischen Mensch und Tier mitzuverfolgen, ist unheimlich motivierend. Auch die vielen Menschen, denen ihr im Spiel begegnet, sind ein Beweis für die tolle Arbeit der Entwickler. Sie reagieren stets authentisch auf Arthur Morgan und sein Handeln. Wie ihr euch auch verhält, welche Aktionen ihr auswählt, um zu interagieren, sie alle scheinen Auswirkungen auf den weiteren Spielverlauf zu haben . So habt ihr einfcah immer das Gefühl in einer Welt mit echten Konsequenzen umherzustreifen. Schon dieser Aspekt alleine macht den Titel so absolut empfehlenswert.
Matthew: Wenn von Xenoblade Chronicles 2 gesprochen wird, denken die Allermeisten aktuell wohl eher an den kürzlich erschienenen DLC. Ich hingegen habe diesen noch gar nicht angerührt, weil ich im New Game+ zunächst noch einige Aufgaben erledigen möchte. Primär geht es mir da vor allem um die vielen verschiedenen Klingen im Spiel, die alle mehr oder weniger verschiedene Bedürfnisse haben. Den größten Spaß hatte ich mit ihnen, wenn es gezielt darum ging bestimmte Gegner auszuschalten, ihre Harmoniegespräche zu verfolgen oder ihre persönlichen Questreihen abzuschließen. Ich konnte zwar bisher nicht alle Klingen ausführlich betrachten, aber dennoch kristallisierte sich hier der eine oder andere Favorit raus. Ganz oben auf der Liste steht natürlich Poppi, die ich jedoch auch schon durch die Hauptstory ins Herz schließen konnte. Doch auch Perceval hat einen hohen Stellenwert bei mir. Sympathisch wird er nicht nur durch sein cooles Katana und das Dunkelelement, sondern auch durch eine interessante Denkweise, warum er als Assassine nicht gerne tötet: Die Sünden der Gegner sollen laut ihm nämlich mit dem Leben bestraft werden, denn der Tod wäre eine zu einfache Bestrafung, sodass er das Leben als eine schlimmere Strafe betrachtet. Doch auch viele andere Klingen im Spiel haben sehr schöne Hintergrundgeschichten, sodass ich motiviert bin alle Weiteren zu entdecken.
Da ich beim Besuch meiner Freundin immer auf den Handheld-Modus zurückgreifen muss, muss ich an dieser Stelle zudem auch eine Lanze für die Technik am Switch-Display brechen. Für unterwegs ist der Titel vor allem auch durch das ruhige Gameplay sehr gut geeignet, zumal es sich immer gut pausieren lässt, ohne dass man zu stark aus dem Konzept geworfen wird.
Jerry: Vor zwei Wochen war ich noch fest davon überzeugt, im heutigen Teamplay meine Eindrücke zu Astro Bot Rescue Mission schildern zu können. Ramy hat den VR-Titel erst kürzlich für uns getestet und als sehr gut befunden. Ich hatte auch wirklich Lust darauf, aber trotzdem liegt das Spiel nach wie vor ungeöffnet in meinem Regal. Der Grund ist ein kleines Spielchen, von dem der ein oder andere Gamer schon mal gehört haben könnte: Red Dead Redemption 2.
Kamil hat oben schon ein paar Sätze dazu geschrieben, und so will ich hier nicht zu ausführlich werden, aber eines möchte ich noch einmal betonen: Das Spiel ist einfach gigantisch. Es gibt wenig Spiele mit einem solch riesigen Umfang. Der Epilog allein, der im Vergleich zu den sechs Hauptkapiteln eher kurz ist, fühlt sich wie ein eigenes Spiel an, und in der Welt gibt es selbst nach Beenden der normalen Missionen noch wahnsinnig viel zu entdecken. Zuletzt bin ich einfach nur noch durch die Pampa geritten, um mir - meist aus der Egoperspektive - die Landschaften anzuschauen und näher zu erkunden. Das allein macht so viel Laune, dass Astro Bot wohl noch eine Weile auf seine Rettung warten muss.
Mich würde interessieren, inwiefern Undertale da eine Komponente ausmacht. :)
A Hat in Time war jetzt der erste Titel, der noch mal ein ähnliches Spielgefühl bei mir ausgelöst hat. Es bleibt zwar immer ein 3D-Platformer, aber zwischendrin hatte ich immer wieder das Gefühl, ein völlig anderes Genre zu spielen.
Außerdem gibt es einen Bosskampf, der sehr offensichtlich von einem gewissen Kampf in Undertale inspiriert ist. ;)