Test

AeternoBlade

Von Michael Prammer am 26.03.2018

In AeternoBlade übernimmt der Spieler die Rolle der Heldin Freyja, welche mit einem Schwert bestückt versuchen muss, die dunklen Mächte rund um den Bösewicht Beladim zu bezwingen. Dieser hat unter anderem Freyjas Heimatdorf zerstört. Kurioserweise beginnt die Story mit dem Tod der Heldin und versetzt den Spieler anschließend sieben Tage in die Vergangenheit, um die Geschehnisse bis zu jenem schicksalhaften Tag aufzuarbeiten. Ob es dennoch zu einem Happy End kommt, möchten wir an dieser Stelle natürlich nicht verraten.

Um überhaupt den Hauch einer Chance gegen diesen Widersacher haben zu können, muss die junge Kriegerin sich der Macht der sogenannten Aeterno-Klinge zu Nutzen machen. Unterstützung erhält sie dabei von der geheimnisvollen Vernia, die ihr nicht nur mit Rat und Tat zur Seite steht, sondern ihr auch die verschiedenen Fähigkeiten des Schwertes näherbringt. Denn neben normalen Schwertattacken erlaubt euch die Kraft der mystischen Klinge auch einige Spezialfähigkeiten auszuführen. So lässt sich zum Beispiel die Zeit verlangsamen oder ein mächtiger Schwertregen herbeiführen, der den Gegnern sehr viel Schaden zufügt.

Leichte Level – schwere Bosse

AeternoBlade ist dabei im Kern ein actionreicher 2D-Sidescroller mit einigen Rätsel-Einlagen, der mit verwinkelten Leveln aufwartet und ein wenig an Castlevania: Lords of Shadow – Mirror of Fate erinnert. Es gibt für euch immer einen offensichtlichen Weg zu bestreiten, jedoch könnt ihr euch auch abseits dieser Wege bewegen, die jedoch meist etwas schwieriger zu erreichen sind. In diesen Bereichen könnt ihr diverse Relikte finden, mit denen ihr die Fähigkeiten und Statuseffekte der Heldin aufbessern könnt. Ansonsten schlagt ihr euch relativ monoton an kleineren Feinden vorbei bis ihr schließlich bei einem Bosskampf landet. Diese sind mitunter ziemlich knackig und dauern einige Minuten an. Es bedarf durchaus einiges an Geduld und den kombinierten Einsatz der Fähigkeiten von Freyja, um diese Kämpfe zu meistern. 

Als Belohnung für die Kämpfe, egal ob kleine Gegner oder Bosse, gibt es jeweils vier unterschiedliche Orb-Typen. Neben Gesundheit, Spezialanzeige und dem Zeitfeature, mit dem ihr das Spielgeschehen verlangsamen könnt, gibt es auch bestimmte Orbs, die neue Techniken freischalten. Diese könnt ihr dann über das Pausenmenü aktivieren. 

Leider gestaltet sich der Spielaufbau im AeternoBlade relativ eintönig und auch das Leveldesign ist alles andere als gut gelungen. Die Gegnerverteilung ist unausgewogen, viele der Kämpfe sind eher uninspiriert. Im Grunde lauft ihr stets einige Minuten durch die Level, besiegt dabei ein paar einfache Gegner und landet dann bei einem bockschweren, zähen Bossgegner. Die Balance stimmt dabei überhaupt nicht. Auch der virtuelle Tod hat kaum Auswirkungen, da es genügend Speicherpunkte gibt und ihr beim Ableben direkt wieder beim Boss gespawnt werdet.

Nicht im Jahr 2018 angekommen

Ebenfalls nicht begeistern kann die zu Beginn noch interessant klingende Geschichte. Diese verflacht zunehmend und wird lediglich durch die Heldin und ihre Helferin Vernia zäh vorangetrieben. Auch die Steuerung ist recht altbacken, da eure Heldin beispielsweise nur in stehender Position ihre Klinge schwingen kann. Übrig bleibt somit ein 2D-Action-Plattformer, bei dem ihr euch von Bosskampf zu Bosskampf hangelt und das eine oder andere Mal kurz vor der Verzweiflung seid. Immerhin sind einige Bosse recht interessant designt und bieten ein wenig Abwechslung.

Technisch ist AeternoBlade zwar einen ordentlichen Schritt weiter als die Nintendo-3DS-Version, jedoch keineswegs im Jahr 2018 angekommen. Der Titel könnte in dieser Form auch locker auf jedem aktuellen Smartphone bestehen. Die Charaktere wirken blass, die Hintergründe und Level etwas karg und die Lichteffekte nicht ganz zeitgemäß. Einzig die Bosse können dank ihres gelungenen Designs punkten. Beim Sound gibt es hingegen wenig zu meckern, hier haben die Entwickler einen stimmigen Soundtrack auf die Beine gestellt.

Fazit:

AeaternoBlade ist unter dem Strich ein mittelmäßiger Action-Platformer, der für Genre-Fans interessant sein könnte. Alle anderen werden sich wohl an den vielen Mängeln stören. Die Story, die ansich durchaus Potential hat, erstickt leider in der schwachen Erzählweise und kann nur zu Beginn überzeugen. Das Spieldesign nutzt sich zudem sehr schnell ab und bietet ihre Highlights lediglich in einigen der Bosskämpfen. Diese passen auf der anderen Seite aber nicht so richtig zum Rest des Spiels, da der Schwierigkeitsgrad bei den Bossen einen gewaltigen Sprung macht. Auch technisch macht Aeterno Blade den Eindruck, als wäre man nicht auf der Höhe der Zeit, was sich sowohl in der Optik, als auch in der altbackenen Steuerung wiederspiegelt.

Von uns getestet: Nintendo-Switch-Version

Unsere Wertung:
5.5
Michael Prammer meint: "Durchschnittlicher Action-Platformer, der viel Potential verschenkt."
AeternoBlade erscheint für PlayStation 4 und Nintendo Switch und XBox One. Wir haben die Version für Nintendo Switch getestet.
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