Sind Lootboxen in Deutschland bald verboten?
Dasselbe Thema wurde nun auch in einer noch unveröffentlichten Studie der deutschen Landesmedienanstalten aufgegriffen. Welt.de berichtet, dass die Jugendschutzkommission erwägt, bestimmte Elemente in Videospielen zu verbieten. Angeblich sind Forscher mit Hilfe analysierter Geschäftsmodelle und Umsatzzahlen zu dem Ergebnis gekommen, dass bei manchen Videospielen relativ wenige Spieler für einen Großteil der Umsätze verantwortlich sind. Das Nachrichtenmagazin zitiert den Vorsitzenden der Jugendschutzkommission, Wolfgang Kreißig: „Ich halte es für denkbar, dass Lootboxen gegen das Verbot von Kaufappellen an Kinder und Jugendliche verstoßen könnten.“
Bereits im März soll eine erste Entscheidung fallen.
Quelle: Welt.de
Wenn man so etwas verbietet, muss man auch fairer Weise alle Lootbox-Systeme verbieten, z.B. Trading-Card-Games (Pokémon, Magic, etc.) oder Zufallssüßigkeiten (Smarties), etc. weil man ja immer Zufallsgegenstände bekommt, aber man im Nachhinein sich beschweren kann, dass man nicht das gewollte "Objekt" bekam.
Mit TCGs hast du meiner Meinung nach zwar recht, der große Unterschied, liegt hier allerdings in der Greifbarkeit und in dem Ausmaß. Kinder und Jugendliche kriegen wahrscheinlich ein limitiertes Taschengeld und manchmal passiert es, dass die gesamte Summe dann für Booster Packs oä draufgeht. Auf Mobile Games oder speziell Konsolengames kommt es nicht unselten vor, dass die Kreditkarte der lieben Eltern als Zahlungsmethode registriert ist. Selbst wenn nicht: Kinder und Jugendliche haben zu wenig Bezug zu Geld bzw dessen Wert und können, wenn sie es nicht materiell vor sich haben, abschätzen, was sie eigentlich gerade ausgeben. In der geschilderten Kreditkartensituation verschlimmert sich diese Problematik noch erheblich, da sie nicht einmal einen Überblick haben, welche Summe schon ausgegeben wurde.
Außerdem besteht nicht überall die Möglichkeit aus den erhaltenen Gegenständen wiederum Umsatz zu generieren, was allerdings heutzutage schon eher die Ausnahme ist. Da werden sie aber dann wiederum übers Ohr gehauen. ^^
Wenn ich im Kinderzimmer meines Kindes 500 Euro liegen lasse und es die für TCGs ausgibt, sind die Deiner Argumentation folgend plötzlich genau so gefährlich wie virtuelle Lootboxen. Klar könnte man sagen, dass ich im Falle meines Beispieles selber schuld bin, wenn mein Kind die Kohle ausgibt. Das bin ich dann aber auch, wenn ich ihm Zugang zu meiner Kreditkarte gewähre.
Die Frage ob ein Kind an Geld herankommt und wie es das Geld ausgibt liegt im alleinigen Verantwortungsbereich der Erziehungsberechtigten und die Verantwortung dafür dem Staat oder den Firmen aufs Auge zu drücken funktioniert nicht, weswegen ich auch in Lootboxen keine Gefahr sehe und auch nicht glaube, dass sie jemals verboten werden.
Schlimmstenfalls bekommen Spiele mit Lootboxen eine ab 18 Freigabe und einen Warnaufkleber, aber solange Leute bei Lotto legal Geld für eine 1:140.000.000 Chance ausgeben dürfen, wird nicht mehr passieren.
Deine Argumentation hinkt leider nicht weniger, da Lotto Glücksspiel und daher ja eben nur Erwachsenen erlaubt ist. Es ist vielmehr ein Argument FÜR einen restriktiven Umgang mit Lootboxen, die in ihrem Ertragsverhältnis und hinsichtlich des zufälligen Inhalts dem Glücksspiel anscheinend recht nahe kommen.
Abwarten... Rechtlich gibt es Gründe für wie gegen ein Verbot.
Ich hätte mein Argument wohl besser ausführen können, ua war allerdings gemeint, dass Kinder bei einem 500€-Schein sehr wohl dessen Wert verstehen, wenn sie ihn in der Hand haben und folglich dann wirklich für Booster Packs ausgeben (wovon sie auf einmal 100 in den Händen tragen müssen) - arg "Greifbarkeit".
Die weitere Ausführung wurde schon von Enigma22 behandelt.
Ich wollte damit allerdings nur den Gedanken der Gesetzgeber schildern, der sehr wohl so geführt wird. Ob man es glaubt oder nicht, aber so ziemlich alles wird zumindest ua staatlich geregelt.
Wirklich wichtig war mir allerdings nur, dass ich darauf hinweise, dass nur die Gegenleistung für eine Leistung nicht seine Rechtfertigung darstellt.