Test

Super Meat Boy

Von Michael Prammer am 23.01.2018

Gut acht Jahre ist es nun her, dass der anspruchsvolle Platformer Super Meat Boy seinen Einstand auf dem PC und der Xbox 360 gegeben hat. Seitdem ist der Titel unter anderem für Wii U und die PlayStation 4 erschienen. Vor wenigen Tagen ist nun auch eine Umsetzung für Nintendos Hybrid-Konsole erschienen. Dementsprechend könnte man also sagen: Was lange nährt, wird endlich gut. Oh, Verzeihung, es muss natürlich heißen: Was lange währt, wird endlich gut. Dieser kleine Wortwitz kommt dabei nicht von ungefähr, denn bei Super Meat Boy geht es tatsächlich auch um's Essen. Wir haben uns den fleischigen Hüpf-Titel noch einmal angesehen und verraten euch, ob sich Super Meat Boy auch heute noch lohnt.

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Ein Fleischklops auf dem Weg zum Glück

Sowohl der Inhalt als auch die Geschichte und der Hauptdarsteller von Super Meat Boy wirken auf den ersten Blick allesamt wahnsinnig absurd. Super Meat Boy ist nämlich ein fröhliches Stück Fleisch. Bandage Girl, die Herzensdame vom grinsenden Fleischklops, wurde von Dr. Fetus entführt. Dieser wird von niemandem geliebt und wenn ER schon nicht darf, gönnt er das Glück der Liebe anderen Lebensformen erst recht nicht. Deshalb schnappt er sich Bandage Girl und schleppt sie von einem gefährlichen Level in den nächsten, um Meat Boy unterwegs loszuwerden.

Super Meat Boy ist dabei ein 2D-Plattformer, bei dem Springen und Hüpfen zu den Grundelementen gehören. Dritter wichtiger Aspekt ist der digitale Tod. Die Level sind mit allerhand Kreissägen, Stacheln und sonstigen Fallen gespickt, die dem Stück Fleisch naturgemäß nicht gut tun. Und so dauert ein Leveldurchgang häufig nur wenige Sekunden, dann wurde entweder die Herzensdame erreicht oder der Charakter hat sich im wahrsten Sinne des Wortes zerfleischen lassen. Geschieht Letzteres, verteilen sich die Blutspritzer des Charakters auf dem kompletten Boden und an den Wänden. Das bringt zwar einerseits etwas Makaberes mit sich, kann aber andererseits an manchen Stellen auch als Hilfestellung dienen, um zu sehen, wie es beim nächsten Versuch vielleicht nicht gemacht werden sollte.

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Sekundenschnell in den Tod

Nur aus ppringen, rennen und sterben besteht Super Meat Boy dann aber doch nicht. Eine besondere Herausforderung stellt das möglichst schnelle Absolvieren der Level dar. Schafft ihr dies, lässt sich so eine dunkle Version des Levels erreichen. Diese ist dann mit besonders vielen Fallen versehen. Das verleiht dem ohnehin schon sehr anspruchsvollen Plattformer noch einen zusätzlichen Nervenkitzel für Hardcore-Hüpfspielfreunde. 

Des Weiteren sind Bandagen in einzelnen Level zu finden, mit denen neue Charaktere freigeschaltet werden. Warp-Portale bringen den Spieler zu Extra-Herausforderungen, die ebenfalls häufig für Kopfzerbrechen sorgen. Am Ende einer Welt wartet stets ein Boss-Kampf, der meistens in einer Fluchtpassage endet. Auch hier geht es primär darum, den vielen fiesen Fallen auszuweichen. Zusätzlich kommt aber auch noch eine gehörige Portion Hektik dazu, da ihr in diesen Spielabschnitten von einem Roboter verfolgt werdet. Ebenfalls sehr cool: Am Ende eines jeden Levels können Wiederholungen der Hüpforgie gespeichert werden. Für genug Hüpfspiel-Action ist also gesorgt, denn unter dem Strich wollen insgesamt ungefähr 300 Level(chen) bezwungen werden.

Immernoch hübsche Optik & Neuerungen für Nintendo Switch

Auch auf der Nintendo Switch versprüht Super Meat Boy optisch seinen ganz eigenen Charme, die 16Bit-Retro-Grafik kommt auch auf Nintendos Hybrid-Konsole gut zur Geltung. Die Blutorgie hingegen wird sicher nicht jeder mögen, das Spiel wirkt insgesamt doch sehr makaber. Der Sound passt ebenfalls bestens zum Abenteuer rund um das fröhliche Fleischstück, auch wenn es der urprüngliche Soundtrack aufgrund lizenzrechtlicher Probleme (wie auch bereits in der PS4-Version) nicht in die Switch-Version geschafft hat. Die Steuerung ist hingegen das klare Highlight des Spiels. Sie funktioniert jederzeit präzise und punktgenau, schuld am digitalen Tod ist immer der Spieler selbst. Selbst mit einem einzelnen Joy-Con spielt sich das Action-Jump’n’Run flüssig, zudem sind uns weder im Handheld- noch im TV-Modus Bildruckler aufgefallen. Wer will kann aber natürlich auch mit dem Pro Controller durch die Level hüpfen. Die Umsetzung für Nintendo Switch ist also wirklich gut gelungen.

Als zusätzliches Bonbon beinhaltet die Switch-Fassung noch einen neuen und (zeit)exklusiven Spielmodus namens "Race", in dem sich bis zu zwei Spieler im Splitscreen duellieren können - dank der Joy-Con-Controller ist das sogar jederzeit möglich. Dabei könnt ihr euch entweder durch einige individuelle Kapitel bzw. zufällige Levels jagen, oder aber auch das gesamte Spiel zu zweit bestreiten. Eine wirklich spaßige Angelegenheit, die durchaus einen echten Mehrwert darstellt. In Kürze soll der Modus jedoch auch in der PC-Version verfügbar sein.

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Fazit:

Super Meat Boy ist ein ziemlich schwerer Brocken. Damit ist nicht nur der Hauptdarsteller gemeint, sondern vor allem das Spiel an sich. Dutzende Bildschirmtode sind absolut vorprogrammiert. Hüpfspielfans, denen die Spiele des Genres bislang zu einfach waren, freuen sich jedoch über eine tolle Herausforderung, die dank zahlreicher unterschiedlicher Level für mehrere Stunden begeistern kann. Dafür sorgt auch die perfekte Spielbarkeit, die auch in der Fassung für Nintendo Switch gegeben ist. Der neue Zwei-Spieler-Modus ist zudem eine coole Ergänzung und lädt zum geschmeidigen Speedrun-Duell ein. Die teilweise etwas makabere Aufmachung des Titels dürfte hingegen nicht jedem schmecken. 

Unsere Wertung:
8.0
Michael Prammer meint: "Bockschwerer Plattformer mit absurden Spielelementen und einer herausragenden Steuerung. Auf der Switch sogar mit einem zusätzlichen Spielmodus für zwei Spieler!"
Super Meat Boy erscheint für PlayStation 4 und Wii U und Nintendo Switch und XBox One. Wir haben die Version für Nintendo Switch getestet.
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