Splatoon wird ein Jahr alt: Von Squids, Splatfest und Software-Updates
Splatoon wird ein Jahr alt. Das muss gefeiert werden und so haben wir uns mit dem vergangenen Jahr aus der Sicht des Farbshooters beschäftigt.
Darüber, was Nintendo mit Wii U hätte besser machen können, ist viel diskutiert worden. Eines kann man der Konsole mit dem GamePad jedoch nicht absprechen: Mit Splatoon hat sie das Genre des „Fun-Shooters“ richtig populär gemacht. Der Nintendo-Titel ist mit über vier Millionen Verkäufen ein echter Systemseller geworden, vor allem in Japan. Vor genau einem Jahr kam das Spiel auf den Markt, Splatoon feiert Geburtstag und ist dank Updates und Splatfest-Events immer noch aktuell. Grund genug für uns, einen Blick auf das vergangene Jahr zu werfen und die Highlights und Veränderungen noch einmal zusammenzufassen.
Die Anfänge: Ein merkwürdig buntes Spielprinzip
Im Jahr 2014 begann die Reise von Splatoon. Auf der E3 in Los Angeles
kündigte Nintendo ohne Vorwarnung einen Shooter an, der nicht auf rohe
Waffengewalt, sondern auf Farbpistolen setzte. Bereits die ersten
Anspielrunden deuteten an: Splatoon könnte ein kleiner Überraschungshit
werden. Das auf Mehrspieler ausgelegte Farbspektakel bekam sofort viel
Aufmerksamkeit und stach deutlich aus der grauen Shootermasse heraus.
Statt muskelbepackter Elitekämpfer stellte der Titel Inklinge in den
Fokus, die sich in Tintenfische verwandeln und durch Farbflächen
schwimmen können.
Ein gutes Jahr nach der Ankündigung hatte das lange Warten ein Ende und Splatoon kam am 29. Mai 2015 in Deutschland auf den Markt. Der Umfang war jedoch noch recht dünn. Der Singleplayermodus war lediglich Beiwerk, ein großes Tutorial, und wurde von vielen nur am Rande wahrgenommen. Wenige Karten, wenige Modi und kaum eine Möglichkeit, vernünftig mit Freunden zu spielen – das stieß vielen Fans anfangs sauer auf.
Der Launch: Fütterung mit Gameplay-Häppchen
Doch dass das Spiel als Basispaket auf den Markt kam, war
gewissermaßen geplant. Nintendo wollte seinen Titel stetig mit
Erweiterungen verbessern und ein Spiel erschaffen, das sich auch Monate
nach dem Release noch erweitert. Nachdem zunächst nach und nach einige
neue Waffen und ein paar neue Karten ihren Weg ins Spiel fanden, begann
bereits im Juni das erste Splatfest. In diesem Special Event wählt man
zu Beginn ein Team und geht für es auf Punktejagd. Einen Monat nach
Release konnte Nintendo bereits den ersten Meilenstein vermelden: eine
Millionen verkaufte Exemplare von Splatoon.
Anfang Juni stieß der Modus „Turmkommando“ zu den Mehrspielermodi und erweiterte das Multiplayer-Gameplay um eine weitere Dimension. Fans blickten jedoch sehnsüchtig auf ein großes August-Update, das Nintendo bereits früh angekündigt hatte. Es war die erste große Erweiterung, die, wie übrigens bislang alle Erweiterungen, kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Zunächst einmal wurde das maximal erreichbare Level von 20 auf 50 hochgeschraubt, viele hatten die magische Obergrenze schließlich längst erreicht.
Neue Rangstufen, Outfits und Waffen waren ebenfalls mit an Bord. Für viele Spieler fanden sich die wichtigsten Neuerungen jedoch im Matchmaking: der Teamkampf und der private Kampf ermöglichten es, gezielt mit Freunden zu spielen, was bei der ursprünglichen Version von Splatoon nur mit erheblichen Einschränkungen möglich war. Nur einige Tage später folgte mit „Operation Goldfisch“ der nächste neue Modus, der spielerisch geschickt auf dem Turmkommando aufbaute.
Lange nach dem Launch: Nintendo hält Splatoon aktuell
Neue Waffen, neue Maps und weitere Splatfeste folgten in den weiteren
Monaten sukzessive. Bei den Game Awards 2015, den Oscars der
Videospiele, räumte Splatoon zum Jahresende gleich doppelt ab und
sicherte sich die Preise in den Kategorien „bester Shooter“ und „bestes
Multiplayerspiel“.
Anfang Januar dieses Jahres wurden die kostenlosen Waffenupdates für Splatoon schließlich eingestellt. Auch neue Karten sollte es fortan nicht mehr geben. Seitdem konnte Nintendo nun behaupten: Splatoon ist komplett. Unter dem Namen „Artys Auswahl“ kamen im vergangenen Monat dann aber doch noch einmal neue Waffen für den Farbshooter. Eine weitere Welle dieser Waffen ist bereits für Juli angekündigt. Splatoon wird also zumindest kurzfristig weiterhin mit neuen Updates unterstützt.
Außerdem kommen im Juli noch einmal neue amiibos auf den Markt, die nur mit Splatoon kompatibel sind. Die beiden schrillen Squid-Schwestern werden jeweils mit einer Figur bedacht. Damit geht die Erfolgsgeschichte von Splatoon weiter. Bis heute hat sich der Titel 4,27 Millionen Mal verkauft. Damit hat jeder dritte Wii U-Besitzer den Farbshooter auf seiner stationären Konsole. Vor allem in Japan hat Nintendo mit dem schrillen Artstyle und der poppigen Musik einen echten Nerv getroffen; dort ist das Spiel in die Popkultur gewandert und lockt mitunter tausende Fans zu Live-Konzerten. Ob Spielkarten, Mangas oder Kleidungsstücke – echte Fans müssen auf die Inklinge in kaum einer Lebenslage verzichten.
Die Zukunft: Splatoon haben wir nicht zum letzten Mal gesehen
Wir können Nintendo also nur gratulieren. Zu Beginn dachten viele
noch an einen Nischentitel, der allenfalls hartgesottene Fans, jedoch
eher nicht die breite Masse würde begeistern können. Doch Splatoon hat
sich zu DEM Spiel der aktuellen Heimkonsole gemausert. Nintendo hat viel
in den Shooter investiert. Und das wurde von den Fans honoriert. Über
vier Millionen verkaufte Einheiten sind für ein Wii U-Spiel sehr
bemerkenswert. Dass wir das Franchise sehr bald wiedersehen werden,
womöglich auf Nintendos neuem NX-System, ist also mehr als
wahrscheinlich.