Ultra Street Fighter II: The Final Challengers
Alpha Turbo HD Ultra… was!?
Ultra Street Fighter II: The Final Challengers ist der komplette Name von Capcoms aktueller Neuauflage des Klassikers aus dem Jahre 1991. Doch schon das ist nicht ganz richtig. Das Gameplay basiert auf dem etwas flotteren Super Street Fighter II Turbo aus dem Jahr 1994. Neben der klassischen Retro-Grafik im 4:3-Seitenverhältnis wird auch eine von Grund auf überarbeitete Optik in 16:9 geboten, die baugleich mit Super Street Fighter II Turbo HD Remix ist. Dabei handelt es sich um einen Download-Titel für die PS3 und Xbox 360 aus dem Jahre 2008.
Damit diese Neuauflage nicht den faden Beigeschmack eines flotten Cash-Ins bekommt, haben sich die Entwickler bei Capcom ein bisschen was einfallen lassen. So wurde das Gameplay an einigen Stellen feinjustiert, unter anderem bei der Spielbalance. Auch einige tiefgreifende Änderungen am Gameplay gibt es. So kann man sich etwa aus Griffen befreien und das Timing für Combos wurde angepasst. Laut der Entwickler wolle man beim Spielgefühl etwas frischen Wind in den Prügler aus den 90ern bringen.
Dazu tragen auch maßgeblich die “Final Challenger” bei. Neben den 17 Charakteren aus Super Street Fighter II Turbo treten Evil Ryu und Violent Ken dem Rooster bei. Evil Ryu kennen Fans der Reihe aus Street Fighter Alpha 2, während Violent Ken bislang nur einen Auftritt in Crossover-Spielen hatte. Beide zählen zu den etwas flotteren Charakteren und verschieben das Spielgefühl noch weiter in die gewünschte Richtung. Uns jedenfalls hat das Endresultat überzeugt. Das Gameplay ist im Vergleich zum SNES-Urgestein wesentlich flotter und richtet sich so gleichermaßen an Profis wie auch Einsteiger. Die zwei neuen Charaktere richten sich dabei auch eher an Neulinge.
Kluge Online-Funktionen und ein Minispiel
Bei den Modi wird vorrangig bekannte Kost geboten. Hauptsächlich bewegt man sich in den Modi Arcade, Versus und Practice. Beim Versus-Modus führt Capcom noch eine nette neue Spielvariante ein, die natürlich maßgeblich Sinn ergibt, weil die Nintendo Switch von Haus aus mit zwei JoyCon daherkommt. Sie hört auf den Namen Kumpelkampf und bietet die Möglichkeit ein 2vs1-Match gegen den Computer zu spielen.
Ebenfalls gute Gedanken hat man sich bei den Online-Funktionen gemacht. Ihr könnt gegen fremde Mitspieler oder Freunde kämpfen und euch in den Ranked Matches durch gute Leistungen in den Ranglisten hochkämpfen oder auch einfach ein Schnelles Match ohne Bewertung spielen. Bei Ranked Matches unterscheidet das Spiel zwischen Player Points (PP) Und Battle Points (BP), sodass man einen ziemlich guten Gradmesser für die Fähigkeiten des Gegners hat. Dank einem Farb-Editor könnt ihr die Farbgebungen der Kämpfer fast beliebig anpassen und abspeichern, sodass ihr den Online-Kloppereien eine persönliche Note geben könnt. Besonders clever: Ultra Street Fighter II ist immer online. Habt ihr die entsprechenden Einstellungen im Optionsmenü aktiviert, könnt ihr beispielsweise in Ruhe den Arcade-Modus spielen, seid aber dennoch für Matches verfügbar. Sobald dann ein Freund online geht, kann er euch herausfordern und ersetzt dann euren Computergegner. Durch diese Mechanik sind auch längere Wartezeiten beim Matchmaking kein Problem mehr. Und apropos Einstellungsmöglichkeiten: generell bietet Ultra Street Fighter II an allen Ecken und Enden genug Stellschrauben um das Spiel euren Wünschen anzupassen.
Im Online-Modus selbst verlief alles zu unserer vollsten Zufriedenheit. In den Testkämpfen gab es keine Lags, Aussetzer oder Verbindungsabbrüche. Darüber hinaus kann man in verschiedenen Ranglisten stöbern, die zum Zeitpunkt unseres Tests allerdings aus nachvollziehbaren Gründen noch nicht verfügbar waren.
Um das Paket abzurunden, findet sich unter “Der Weg des Hado” noch ein eigenständiges Minispiel im Hauptmenü. Dabei spielt ihr mit beiden JoyCons Ryu aus der Ego-Perspektive und müsst reihenweise böse Schergen ausschalten. Das passiert entweder levelbasiert oder in einem Endlos-Modus. Hier wird eine 3D-Optik präsentiert, die sich am Grafikstil aktueller Veröffentlichungen wie Street Fighter V orientiert, jedoch bei Weitem keine Bäume ausreißt. Und leider ist das Minispiel auch wirklich nicht mehr als ein netter Bonus, spielerisch fällt es fast komplett durch. Die Steuerung ist fuchtelig und gerade einmal vier Moves könnt ihr nutzen, die allesamt mit einer spezifischen Bewegungskombination aus beiden JoyCon ausgelöst werden. Im Dojo lassen sich diese Moves zwar üben, doch damit wird auch nicht der Hauptkritikpunkt korrigiert: Im Gegensatz zum Rest des Spiels macht “Der Weg des Hado” einfach keinen Spaß.
Fazit:
Ultimate Street Fighter II: The Final Challengers ist gewissermaßen die definitive Version von Street Fighter II. Allerdings ist es eben auch nur Street Fighter II. Der Titel lebt in erster Linie von seinem Nostalgie-Charme. Vergleicht man ihn jedoch mit aktuellen Kloppern, ist eine gewisse Staubschicht nicht von der Hand zu weisen. Doch natürlich wollen die Entwickler in erster Linie nicht bloß Fans von Prügelspielen generell, sondern eben Fans von Street Fighter ansprechen. Das gelingt auch dank des geschliffenen Gameplays hervorragend, allerdings bleibt uns Capcom die Erklärung schuldig, wieso eine nochmals aufgebohrte Version eines 15€-Download-Titels aus dem Jahr 2008 nun plötzlich 40€ kosten soll. Neben zwei neuen Charakteren (die es so schon mal an anderer Stelle gab) und einem sehr seichten Minispiel kann der Titel nämlich nur dank seiner klugen Online-Features nachhaltig punkten. Demnach muss jeder Genre-Fan also für sich selbst abwägen, ob ihm diese lupenreine Umsetzung von Street Fighter II den stattlichen Preis wert ist, oder ob er nicht doch lieber auf Titel wie ARMS wartet, die das Genre entsprechend modern und kreativ angehen.
mememe..meme..meme scheiß nintendo..meme abzocke meme geil remake meme kack remake mememe
Nur extreme SF2 Fans werden hier für den Vollpreis zuschlagen.
Obwohl, für die GBA Version von Super Street Fighter 2 Turbo Revival hab ich damals auch um die 40€ ausgegeben.
Aber ich habe da mega Bock drauf und habe es mir gerade gekauft:-D
Auf letzteres kann ich gerne verzichten, aber die anderen beiden waren immer ne gute Auflockerung zwischendurch.
Und bei den Animationen hätten sie noch ein paar Zwischen-Frames basteln können, so das die Bewegungen flüssiger sind. Passt nicht sooo zum nachgezeichneten Grafikstil.