Yooka-Laylee: Der nächste High-Budget-Indie-Flop? Oder eine bewusst veraltete Retro-Perle?
Als "aus der Zeit gefallenes Spiel" - so beschreiben die meisten ersten Reviews Playtonics 3D-Platformer Yooka-Laylee. GameSpot, Polygon, IGN oder Videogamer gehören zu den Publikationen, die das Jump & Run kurz vor seinem Release getestet haben und teilweise niedrige Wertungen vergeben. So erreicht das Spiel bei GameSpot beispielsweise eine 6 / 10, bei Polygon eine 5.5 / 10, der berüchtigte Kritiker Jim Sterling, dessen Seitenname, Jimquisition, nicht selten Programm ist, bezeichnet den Titel gar als "Müll". Dagegen stehen positive Reviews wie das von IGN, an dessen Ende eine 7 / 10 steht.
Das Projekt fühle sich an wie ein spielerisches Relikt der 90er-Jahre - so viel sagen fast alle Tester. Nur: In ihrer Bewertung dessen unterscheiden sie sich teilweise deutlich. Während viele der großen US-Medien den Titel dafür kritisieren, dass die Sprungmechanik und das Gameplay-Konzept den technischen und designerischen Fortschritt der vergangenen 20 Jahre vollkommen ignoriere, loben andere Berichte genau das - der deutsche Ableger von Eurogamer betont beispielsweise, dass genau die klassische Ausrichtung des Spiels seinen Charme ausmache.
Auch allgemein scheint Yooka-Laylee zu polarisieren. So heftig, wie es in manch einem Review für seine schwammige Sprungmechanik, sein einfallsloses Leveldesign und das altbackene Design kritisiert wird, so überschwänglich loben es andere für seinen Style, seine Musik und seinen Back-to-the-Roots-Ansatz. Am Ende stehen bei Review-Aggregatoren wie Metacritic mittelmäßige Werte von etwa 6.5 / 10.
Yooka-Laylee war von Anfang an als geistiger Nachfolger von Rares Jump & Run-Klassiker Banjo Kazooie vom Nintendo 64 angelegt, sammelte bei Kickstarter-Fansfür diese Idee einen Millionenbetrag ein. Das Projekt weist damit gewisse Parallelen zu anderen neu aufgelegten Retro-Projekten wie Keiji Inafunes an MegaMan angelehntes Mighty No. 9 auf, das schließlich allerdings qualitativ enttäuschte.
Am 11. April erscheint der Titel für verschiedene aktuelle Konsolen - vorerst aber nicht für Nintendo Switch, für die Portierung gibt es noch keinen festen Termin.
Die Spieleindustrie ist doch nicht durch eine jahrzehntelange Entwicklung gegangen damit am Ende dann doch wieder die gleichen Fehler wie damals gemacht werden.
Grafik und Design sind Geschmacksache aber für eine schlechte Steuerung sollte ausnahmslos jedes Spiel abgestraft werden.
Bei YL ist aber imho das Problem gewesen, dass durch die andauernde (Netz)medienpräsenz Leute auf das Spiel aufmerksam wurden, die sonst nie von dem Spiel Notiz genommen, geschweige denn sich damit befasst hätten. MMn ist von Beginn an klar gewesen, dass das ein Liebhaber-Titel ist für ein paar tausend Leute auf der Welt, die sich bewusst (!) nach so einer Art Spiel sehnen. Die werden sicher über die Schwächen hinwegsehen können und einfach wertschätzen, dass die "Rare"-Jungs ein defakto HD-Banjo-Threeie gemacht haben. Was bei einem so kleinen Trüppchen und dem auf Kickstarter zusammengekratzen Budget immer noch eine ordentliche Leistung ist, wie ich finde.
Das wird bei Shenmue 3 wieder genau das gleiche sein. Fans verzehren sich nach der Fortsetzung, weil sie einfach wissen wollen, wie es aus- bzw. weitergeht. Dass das Spiel dann aussehen wird (im Bestfall) wie Resident Evil Revelations auf WiiU stört wohl absolut niemanden der Fans (überspitzt gesagt). Alle anderen werden es wieder mit Red Dead Redemption 2 vergleichen -> Shenmue 3 wird "schlechter" sein -> 5.5/10. Dass sich das Spiel gar nicht an sie richtet und auch nur 1/50 des Budgets gehabt hat, ist dann nebensächlich bzw. wird übersehen.
Aber um auf YL zurückzukommen: Ich hole es nicht, aber nicht wegen der Wertungen, sondern, weil das generell noch nie mein Ding war. BK auch nicht und DK64 auch nicht. Für Freunde dieser Spiele ist YL aber sicher durchaus cool.
Und genau deshalb wollte ich mir dieses Spiel kaufen.
Ich erwarte guten Humor; lustige Charaktere; seltsame, aber schöne designte Welten; großen Sammelwahn mit viel Spaß. Halt ein indirektes Banjo Kazooie 3.
Man muss ja nicht immer etwas neues wagen. Ich habe Banjo-Kaozooie/Tooie als Kind x-mal durchgespielt auf 100%. Manchmal reicht es, wenn das alt bekannte Duo ein neues Abenteuer antreten. Von mir aus wird es gekauft.
War doch von vornherein klar dass das wie Banjo und DK64 wird :D
In den gameplay Videos hat mich vorallem die Musik verzaubert, das und einfach der Charme von früher werden mich dazu bewegen das Spiel früher oder später zu kaufen! :)
Klar, hätte es eine Sprachausgabe haben können, aber dann hätte es nicht mehr den Charme von Banjo-Kazooie. :)
Beim vorbestellen bekommt man ne Code für die Toybox dazu.
Wenn man das ganze über Amazon macht kann man ja immernoch abbestellen wenn einem das gezeigte nicht gefällt.
Ich teste die Toybox gerade und bin echt angetan. Ist ja das erste mal das ich dass selbst spiele :)
Werde die Vorbestellung also laufen lassen, zumal YL dank Gutschein nur 12 Euro kostet :D
Schlechte Steuerung ist grundsätzlich nie gut, sie mit "Charme" zu rechtfertigen, oder dies zu versuchen, macht's eigentlich auch nicht besser. Nur kann ich das nicht bewerten, ob die Steuerung wirklich schlecht ist, oder nicht, weil ich es selbst noch nicht gespielt habe, da traue ich grundsätzlich keinem Reviewer. Die sind ja heutzutage oftmals nicht mit übermäßiger Intelligenz gesegnet (bitte nicht als Beleidigung auffassen, dieses Statement bezieht sich ua sehr auf das Medium Youtube), wobei es natürlich noch genug positive Ausnahmen gibt.
Die conclusio: ich brauch eine Demo, dann kann ich mich fix entscheiden. Hätte ursprünglich mit weitaus besseren Wertungen gerechnet.