Test

Skylanders Imaginators

Von Mark Schäfer am 21.03.2017
Damit ist es das einzige Spiel der Reihe, das in diesem Jahr erscheint, denn nach sechs Jahren legen die Skylanders 2017 erstmals eine Pause ein. Was ihr von der Switch-Version erwarten dürft, lest ihr in unserem Test.

Kenner der früheren Teile werden nicht überrascht sein, dass Oberschurke Kaos wieder mal einen fiesen Plan ausgeheckt hat, um die Skylands zu erobern. Diesmal hat er sich die Geist-Magie zu eigen gemacht, eine antike Kraft, mit der einst die Skylands geschaffen wurden. Mit Hilfe der Geist-Magie erschafft Kaos eine Armee nie dagewesener Monster, den Doomlandern, und stellt die Welt der Skylanders erneut auf den Kopf. Dementgegen stellen sich in Skylanders Imaginators gleich zwei neue Skylander-Typen, die Senseis und die namensgebenden Imaginators.

Neue Helden braucht das (Sky-)Land

Die Senseis sind die Meister ihrer Kampfklassen. Sie erkunden die weitest entlegenen Gebiete der Skylands, auf der Suche nach neuen Helden, die sie trainieren können, um sie im Kampf gegen das Böse zu unterstützen. Die bisher verfügbaren 31 Senseis unterscheiden sich neben ihrem Elementtyp wie Wasser und Feuer, die es bereits in den früheren Spielen gab, durch ihre Kampfklasse. Die beiden im Starter-Pack enthaltenen Senseis, King Pen und Golden Queen, gehören beispielsweise den Kampfklassen Boxer und Zauberer an. Sie bestimmen u.a., welche Spezialangriffe sie mit ihrem Sky-Chi auslösen können, einer Energie, die im Lauf des Spiels aufgefüllt werden kann.

Viel spannender als die Senseis sind jedoch die Imaginators. Bereits in Skylanders Swap-Force durfte man seine Skylanders modifizieren, indem Körperteile untereinander vertauscht wurden. Die Imaginators gehen aber noch einen Schritt weiter: erstmals dürfen komplette Helden nach der eigenen Fantasie erstellt werden. Und die Möglichkeiten sind nahezu unendlich. Bereits zu Beginn kann aus unzähligen Körpern, Köpfen, Armen, Beinen, Farben, Bekleidungen, Größen, ja selbst Stimmen und Kampfrufen, ausgewählt werden. Aber so vielfältig die Möglichkeiten des Editors auch sein mögen, so eingeschränkt ist die Anzahl der kreierbaren Figuren. Skylanders wäre nicht Skylanders, würde das Ganze ohne irgendeine Form von Zubehör funktionieren. Im Falle der Imaginators sind das Kreationskristalle, von denen einer dem Starterpaket beiliegt. Zwar dürfen die Eigenkreationen jederzeit erweitert und modifiziert werden, pro Kreationskristall lässt sich jedoch nur ein Skylander speichern. Und hat man sich beim erstmaligen Aktivieren des Kristalls via NFC für eine der 10 Kampfklassen entschieden, so ist die Wahl endgültig und kann im Nachhinein nicht widerrufen werden. Wer also Imaginators verschiedener Kampfklassen sein Eigen nennen möchte, darf zunächst einmal investieren und sich weitere Kreationskristalle im Handel kaufen.

Über die O.R.T. genannte Oberwelt hat man nach und nach Zugriff auf die 25 Level des Spiels. Lediglich zehn davon sind für die Hauptstory bestimmt, die damit relativ kurz ausfällt. Alle weiteren Level können nur durch passende Senseis und Adventure Packs freigeschaltet werden. Spielerisch zeigt sich Skylanders Imaginators dafür wieder sehr klassisch.  Die Level sind actionreich aber linear, bieten immer wieder kleinere Schiebe- und Schalterrätsel, die jedoch selbst für jüngere Spieler kein Problem darstellen dürften, und treiben die Story um Kaos und seine Doomlander voran. Dabei bieten die Level auch abseits des Weges viel zu entdecken und zu sammeln. Neben neuen Angriffen für die Skylanders, die stets in einem kurzen Video präsentiert werden, findet man auch zahlreiche Truhen mit Imaginites. Imaginites sind kleine Kristallsplitter, die neue Teile für den Charakter-Editor enthalten. Unterteilt in verschiedenen Seltenheitsstufen warten sie abseits des Weges darauf, gefunden zu werden, erscheinen nach dem Kampf gegen Zwischenbosse oder können in verschiedenen Minispielen gewonnen werden. Mit den Imaginites erweitert man seinen Editor und hat so immer wieder einen Grund, seinen Skylanders anzupassen. Dabei geht es aber nicht nur ums Optische, auch Statuswerte, Waffen und Angriffe können im Editor geändert werden. Durch verschiedene Ausrüstungen wie Helme, Arm- und Beinschienen können Statuswerte wie Angriff, Verteidigung und Geschwindigkeit beeinflusst werden, Grund genug, immer wieder einen Blick in den Editor zu werfen.

Weniger ist mehr?

Auf der Nintendo Switch stellt sich natürlich die Frage: was mache ich, wenn ich Skylanders Imaginators mobil spielen möchte? Muss ich alle meine Skylanders mitnehmen, gar noch ein großes Portal im Zug auf dem freien Nachbarplatz abstellen? Natürlich nicht. Aufgrund des mobilen Faktors der Konsole und den NFC-Readern im rechten Joy-Con sowie dem Pro Controller darf erstmals auf das bekannte USB-Portal verzichtet werden. Die Spielfiguren werden direkt über den Controller ins Spiel übertragen und dürfen danach zurück ins Regal. Denn auch wenn man während des Spiels seinen Skylander wechseln möchte, etwa um bestimmte Aktionen im Spiel auszuführen oder um von Boni in bestimmten Gebieten zu profitieren, so geht das on the fly ohne erneutes Einscannen. Alle Skylanders, die mindestens zweimal gescannt wurden, sind dauerhaft registriert und können damit auch jederzeit im Pausenmenü ausgetauscht werden. Ein Schelm, wer Skylanders der Freunde scannt... ;-)

Weniger ist mehr dachte man sich bei Activision aber leider auch beim Umfang. Während die bereits seit Oktober erhältlichen Versionen des Spiels zusätzlich zum Hauptspiel auch noch 12 Rennstrecken des Vorgängers enthalten, so wurden diese in der Switch-Version ersatzlos gestrichen. Auch die Traps aus Trap Team haben keine Funktion mehr. Die jeweiligen Figuren können in der Switch-Version nur dazu genutzt werden, neue Imaginites und damit Teile für den Editor freizuschalten. Schade.

Sieht man vom reduzierten Inhalt ab, steht Skylanders Imaginators in der Switch-Version aber gleichauf mit seinen Konsolenbrüdern. Das Spiel macht weder grafische Abstriche, noch wurde an der komplett deutschen Synchronisation eingespart. Sämtliche Texte, egal ob Zwischensequenz oder während des Spiels, sind vertont und bieten so auch unterwegs das komplette Skylanders-Erlebnis, das dank der zwei Joy-Cons auch zu zweit auf einer Switch erlebt werden kann. Ein Koop-Modus mit zwei Konsolen fehlt aber leider. Kleine Abstriche macht das Spiel jedoch in der Schärfe. Während es im Docked-Modus der Switch gestochen scharf auf dem TV flimmert, wirkt das Bild auf dem Switch-Display leider etwas unscharf. Unerklärlich, zeigt Nintendo doch beispielhaft, dass selbst Titel wie Zelda: Breath of the Wild auch mobil grandios aussehen können.

Fazit:

Skylanders Imaginators liefert endlich den langersehnten Charakter-Editor, um seine eigenen Helden zu erschaffen. Spielerisch solide wie eh und je, nun auch unterwegs ganz ohne Portal, kann auch die Switch-Version überzeugen. Das Fehlen von Inhalten hinterlässt jedoch einen faden Beigeschmack, besonders wenn es um Figuren geht, die noch in den beiden direkten Vorgängern essentielle Teile des Spiels ausmachten.

Getestet: Nintendo Switch-Version

Unsere Wertung:
7.0
Mark Schäfer meint: "Solides Spielkonzept erweitert um einen grandiosen Charakter-Editor, der ganz persönliche Skylanders erschaffen lässt. Fehlende Inhalte enttäuschen aber."
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1 Kommentar:
GF0P)
GF0P
Am 23.03.2017 um 08:15
Ohne die Basis trotzdem zur gleichen Preis! Super!