
Import-Kurztest: Nintendo Famicom Mini
In Europa ist das Nintendo Classic Mini-Entertainment System, auch einfach Mini NES genannt, fast überall ausverkauft. Und Japan erlebt mit dem Famicom Mini (das NES hieß dort Famicom für Family Computer) einen ähnlichen Hype. Wir haben das Teil importiert und für euch etwas näher angesehen.
In Europa gibt es seit November eine kleine Ausführung des Nintendo Entertainment System zu kaufen. Die Mini-Variante der ersten Nintendo-Heimkonsole ist vielerorts ausverkauft und zu normalen Preisen nur sehr schwierig zu bekommen. Auf dem Gerät sind 30 Klassiker aus der Ära des NES bereits vorinstalliert. Auch unsere Freunde aus Fernost müssen auf den Nostalgietrip natürlich nicht verzichten und bekommen dort das Pendant ihres eigenen Systems aus den 80er Jahren. Dabei gibt es zur westlichen Version einige Unterschiede.
Die Form des Gerätes ist an den originalen Family Computer, Famicom, angelehnt. Das Design erinnert eher an das spätere Super Nintendo als an den rechteckigen Kasten des NES. Auch die Farben sind anders. So ist das Gerät in den typischen Weinrotweißtönen gehalten, wie sie die Japaner vom Original kennen. Ein weiterer Unterschied liegt im Controller beziehungsweise den beiden Eingabegeräten verborgen, die rechts und links an das System angedockt werden können. Der Vorteil ist, dass man sofort zu zweit los spielen kann, ohne sich einen weiteren Controller besorgen zu müssen. Das Konzept, die Controller seitlich in die Konsole stecken zu können, was dem Ur-Famicom nachempfunden ist, birgt aber auch einige Nachteile. Da wäre die sehr geringe Größe der Eingabegeräte. Im Vergleich zu den europäischen Einheiten fallen diese beinahe nur halb so groß aus. Außerdem lassen sich die "Kamelhöcker", die in die Konsole integriert sind, nicht durch Verlängerungskabel auf eine angenehme Länge vergrößern. So muss man zum Spielen stets das komplette Gerät samt den Anschlusskabeln vom Fernseher wegziehen, will man nicht zu nahe vor dem TV sitzen.
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Zehn Spiele, die auf dem Mini Famicom zu finden sind, gibt es nur in Japan. Dafür fehlen zehn andere Spiele, die nur in der westlichen Welt zu finden sind. Einige Spiele fehlen leider auf beiden Geräten und so schauen beispielsweise Tetris-Fans in die Röhre.
Fazit:
Der Mini Famicom ist vor allem für Retro-Fans und Sammler durchaus eine Überlegung wert. Man sollte jedoch beachten, dass das Gerät ein ziemlich teurer Spaß wird, wenn man mit einem Import liebäugelt. Inklusive Zollgebühren und einer etwa dreiwöchigen Wartezeit landet man bei etwa 150€, was den doppelten Preis des Mini NES aus Europa bedeutet. Dafür ist das Gerät zwar solide verarbeitet, wirkt aber bei genauerer Betrachtung wie ein billiges Spielzeug. Man nimmt dem Teil beinahe nicht ab, dass es auch Videospiele abspielen kann. Außerdem muss man sich auf etwas Kabelsalat einstellen, da die Controller an der Rückseite in die Konsole integriert sind. Dort sind aber auch HDMI und USB-Kabel angebracht, was dem Original-Design des Systems geschuldet ist. Retro-Fans und Sammler dürfen sich dennoch auf ein Stück Videospielgeschichte aus Fernost freuen und den Importeur ihres Vertrauens für einen Kauf konsultieren.
