Hands-On: Super Mario Run
Am 15. Dezember ist es soweit und Super Mario hüpft erstmals auf iPhone und iPad. Wir haben das neueste Abenteuer des agilen Klempners bereits anspielen dürfen.
Pokémon GO löste vor einigen Monaten einen weltweiten Hype aus, der in der Videospielwelt seinesgleichen sucht. Bevor später auch Serien wie Animal Crossing und Fire Emblem die Smartphones erobern sollen, schickt Nintendo den wohl berühmtesten virtuellen Blaumann der Welt in den Ring.
Super Mario Run, so der eingängige Titel, erscheint am 15. Dezember auf iOS, eine Android-Version soll folgen. Doch was können die Fans erwarten? Ein Temple Run im Mario-Look, eine abgespeckte Version von New Super Mario Bros. oder etwa doch ein spaßiges Spiel mit simpler Steuerung und hohem Suchtfaktor?
Jump, Man!
Das Spielprinzip ist einfach erklärt: Mario läuft automatisch durch typische 2D-Levels, wie man sie aus der Super-Mario-Bros.-Reihe seit nun 30 Jahren kennt. Dabei kann man weder die Laufgeschwindigkeit noch die Richtung ändern. Selbst über kleine Hindernisse und Gegner wie Gumbas hüpft Mario von selbst. Wer nun befürchtet, das Spiel sei im wahrsten Sinne des Wortes ein völliger Selbstläufer, kann beruhigt sein: Während Mario das allererste Level tatsächlich fast im Alleingang bewältigen kann, benötigt er schon bald dringend eure blitzschnellen Reaktionen, euer Timing und euer vorausschauendes Auge.Tippt ihr auf den Bildschirm, springt Mario. Die Höhe und Weite des Sprungs hängt dabei davon ab, wie lange ihr den Touchscreen nach dem Tippen gedrückt haltet. Ein Sprung auf einen Feind kann euch in ungeahnte Höhen katapultieren, gut abgepasste Walljumps bringen euch zu unerreichbar wirkenden Münzen und alternativen Routen.
In jedem Level sind dabei fünf pinkfarbene Münzen verteilt, die teilweise gut versteckt oder schwer zu erreichen sind, wenn das Timing der Sprünge nicht perfekt sitzt. Sammelt man alle pinken Münzen in einem Run, schaltet sich eine weitere, etwas schwierigere Version desselben Levels frei, in dem es nun noch besser versteckte lilafarbene Münzen zu sammeln gilt. Hat man auch diese alle in einem Durchlauf ergattern können, gibt es noch einen dritten Schwierigkeitsgrad mit schwarzen Münzen. Allein mit dem Sammeln aller farbigen Münzen kann der geneigte Jump'n'Run-Freund also schon eine Menge Zeit verbringen. Doch die ganzen gesammelten Münzen wollen schließlich auch ausgegeben werden, und genau dafür ist der Spielmodus Kingdom Builder da.
Baue dein eigenes Pilz-Königreich
Neben der obligatorischen Entführung der holden Prinzessin Peach hat Bowser auch noch weitere üble Werke verrichtet und das Pilz-Königreich in Schutt und Asche gelegt. Marios Aufgabe ist es hier, das Königreich wieder aufzubauen – und dabei ist es dem Spieler selbst überlassen, wie es aussehen soll. Neben Gebäuden, die Minispiele enthalten, durch welche man Tickets für einen weiteren Spielmodus erhalten kann, gibt es auch welche, die neue spielbare Charaktere beherbergen, wie beispielsweise Luigi und Yoshi. So kann Mario seine hart verdienten Goldmünzen nach Lust und Laune ausgeben, was die Langzeitmotivation steigert und vor allem dazu animiert, einige Level mehrmals zu absolvieren. Ein Königreich ist aber kein Königreich ohne Bewohner. Glücklicherweise kann man diese anwerben – im dritten und letzten Modus des Spiels, der auf den Namen Toad Rally hört. Detaillierter dürfen wir in diesem Moment leider nicht auf den Kingdom-Builder-Modus eingehen.Dein Toad ist mein Toad
Toad Rally ist der Multiplayer-Modus von Super Mario Run. Hier kann man gegen andere Spieler auf der Welt antreten, indem man dieselben Levelabschnitte auf Zeit spielt. Wer in der vorgegebenen Zeit die meisten Punkte gesammelt hat, kann Toads, die dem anderen Spieler gehören, abwerben und zu sich ins Königreich holen, während man einige seiner Pilzköpfe an den Gegner verliert, wenn dieser mehr Punkte hat als man selbst. Punkte bekommt man dabei für besonders coole Moves wie das zeitlich perfekt abgestimmte Hüpfen auf Gegner oder Walljumps.Je mehr Toads man besitzt, desto mehr Dinge werden im Kingdom-Builder-Modus freigeschaltet. Für jede Rally wird eines der zuvor erwähnten Tickets benötigt, die man unter anderem in Minigames gewinnen kann.
Gegen Freunde, mit denen man seinen Freundescode ausgetauscht hat, kann man ebenfalls antreten, allerdings gibt es in diesem Fall keine Belohnungen oder Verluste, um Cheating vorzubeugen.
Ist der Preis heiß?
Super Mario Run sieht im New-Super-Mario-Bros.-Look auf dem Smartphone super aus und auch musikalisch wird das Spiel mit Mario-typischen Tunes und Soundeffekten untermalt, die zusammen mit dem simplen, aber spaßigen Gameplay die von den Konsolen- und Handheldablegern der Reihe bekannte Atmosphäre gut einzufangen vermögen. Der variable Schwierigkeitsgrad wird gerade erfahrene Hüpfer erfreuen, da besonders die ersten Level noch sehr leicht sind und kaum ein Hindernis für die meisten Spieler darstellen werden.Im Gegensatz zu Pokémon GO und Miitomo ist Super Mario Run allerdings nicht free-to-play. Der Download ist kostenlos und die ersten drei Level können in allen Schwierigkeitsgraden gratis und so oft man möchte gespielt werden, auch die Toad Rally und der Kingdom Builder stehen einem mit einigen Einschränkungen zur Verfügung. Wer aber das Gesamtpaket haben möchte, muss einmalig 9,99 Euro zahlen, auf Mikrotransaktionen wurde dafür vollständig verzichtet.
Knapp 10 Euro ist für Smartphone-Spiele natürlich ein stolzer Preis und auch wenn der Umfang von Super Mario Run unerwartet groß ausgefallen ist, wird sich noch zeigen müssen, ob Nintendo da nicht zu viel verlangt.
Man liest in allen Hands-Ons, dass es "für ein Handyspiel" echt in Ordnung sein soll - was man allerdings auch erwarten sollte für ein Handyspiel im Hochpreissegment um die 10€. Ich frage mich irgendwie: "Wie ist das Spiel denn als Spiel?". Also gibt es irgendeinen Grund für mich als 3DS-Besitzer das zu spielen und gar noch 10€ dafür zu bezahlen? Also etwas, wo man sagen würde - abgesehen davon, dass es, obwohl es auf Handys spielbar ist, keine Katastrophe ist - "Guck dir das mal an, das ist ein echt super Spiel!"?
Das einzige "Spiel", das ich auf dem Smartphone habe ist Pokémon Go, wobei ich das für mich persönlich nicht als "Spiel" bezeichne, sondern eben einfach nur als eine "App". Bei Pokémon Go fand ich die Idee einfach so passend, dass ich es gleich testen musste. Genau auf so etwas hatte ich riesige Lust und dann war ich doch eher enttäuscht, denn die Umsetzung von Niantic fand ich extremst mangelhaft.... Manchmal hat die App mehr Frust als Spaß gebracht und heute nutze ich sie sehr selten, nur wenn es wirklich mal gut reinpasst. Aber wie auch immer...
Ich schreibe hier nur wieder von Pokémon Go, weil ich sagen will: hätte mich diese Umsetzung wenigstens ansatzweise überzeugt, hätte ich vielleicht auch ein bisschen mehr Interesse daran, wenigstens mal zu schauen, wie das neue Mario wird. Ich weiß, dass diese 2 Spiele/Apps (wie auch immer) nur schwer zu vergleichen sind, aber nach Pokémon Go habe ich einfach jegliches Interesse an solchen Smartphone-Apps wieder komplett verloren. Mal schauen, ob mich Fire Emblem mal wieder hinterm Ofen hervorlocken kann...
Wünsche Nintendo trotzdem viel Glück mit dieser App und hoffe, dass sie irgendwie Leute dazu animiert, sich später auch die Switch zu holen.
Fire Emblem würde mich aber vielleicht interessieren, falls es ein Strategietitel wird.