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Nintendo Switch: Der Anfang ist gemacht!

Von Michael Prammer am 22.10.2016

Nintendo hat gestern seine neue Konsole endlich vorgestellt. Statt NX heißt das Teil nun Switch und bringt im Namen gleich den Grundgedanken mit sich. Der Anfang scheint gemacht, doch wie geht es nun weiter?

Die Leaks der letzten Monate haben sich bewahrheitet und Nintendo hat das weltweit erste Hybrid-Videospielsystem publik gemacht. Das Konzept zeigt sich stimmig, man scheint es geschafft zu haben, ein klassisches Handheldkonzept mit einer stationären Spielkonsole zu vereinen. Reicht das aber auch aus, um die noch aktuelle Heimkonsole in Sachen Verkaufszahlen und Ansehen vergessen zu machen?

Nintendos Wii U bot ein neues Konzept, das nur teilweise aufging. Das GamePad brachte selten einen Mehrwert und wurde selbst bei Nintendos eigenen Entwicklungen nicht immer optimal berücksichtigt. Dazu vergaß man auch oft, eine wirklich praktische Funktion vernünftig einzubauen – das Off-TV-Feature. Für manche Spieler war dies eher nebensächlich, da sie sowieso am Fernseher spielen wollten. Aber andere Gamer, die sich ein TV mit Partner und Familie teilen, mussten Kompromisse eingehen. Das ändert sich mit Switch nun, da hier ein nahtloser Übergang zwischen TV-Konsole und Handheld geschaffen wurde. Konzepte, die auf einen zweiten Bildschirm setzen, wird es auf Switch nicht mehr geben - zumindest, wenn man Berichten von Polygon glauben darf. Auch eine Abwärtskompatibilität zum 3DS ist nicht gegeben.

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Die Dockingstation und ihr Nutzen

Die Dockingstation wurde bereits im Vorfeld als reine „Auflade- und Verbindungseinheit“ zwischen Konsole und Fernseher deklariert. Hier allerdings versteckt sich Potential, das man vielleicht sogar später noch nutzen könnte. Zwar sind noch keine technischen Details ans Licht gekommen, aber man muss davon ausgehen, dass Switch in Sachen Leistung und Speicher nicht an die aktuelle Konsolengeneration heranreichen wird. Gerade das war bei Nintendo schon immer ein Problem. Laut völlig unbestätigten Informationen, die sich bis zum Launch natürlich auch noch ändern können, soll die mobile Einheit einen Speicher von 32GB bis 64GB besitzen. Das wäre wieder einmal viel zu wenig, und gerade bei immer größer werdenden Spielen hätte man schnell Platzprobleme. Warum also nicht einen 500GB großen Speicher in die Dockingstation einsetzen und somit zusätzlichen Speicher schaffen? Wäre technisch machbar, würde aber eine unangenehme Datenschieberei mit sich bringen, wenn man das Gerät unterwegs nutzen möchte. Dann wäre da noch eine Leistungskomponente, die man mit der Dockingstation erhöhen könnte. Sonys PlayStation macht es mit der Pro-Variante, Microsofts Xbox mit Scorpio. Die großen Unternehmen setzen auf Zwischengenerationen, um den Konsolenzyklus zu verlängern. Genau das könnte Nintendo mit der Dockingstation erreichen, auch wenn dann der mobile Teil das Nachsehen hätte.

3rd-Party-Support?

Ein wichtiges Thema bei Nintendo Switch, das über Erfolg und Misserfolg entscheiden wird, ist der Dritthersteller-Support. Glaubt man verschiedenen Herstellern und Nintendos Informationen zur Ankündigung, dürfte dieser (diesmal wirklich) gesichert sein. Doch wie lange? Bei Wii U hielt die Unterstützung nur äußerst kurz an: Nachdem zum Launch noch Assassin's Creed 3 auf dem GamePad zu spielen war, hat es danach nur noch der vierte Teil, Black Flag, auf das System mit dem GamePad geschafft. Weitere Nachfolger machten einen großen Bogen um Nintendo. Im Ankündigungstrailer von Switch war The Elder Scrolls V: Skyrim zu sehen. Kann Nintendo wirklich solche Kracher, auch wenn sie „nur“ als Remastered kommen, mit an Bord holen? Und werden Dritthersteller langfristig die Kosten und Mühen auf sich nehmen, ihre Titel auf die doch sehr andere NVIDIA-Architektur von Switch zu portieren?

Die Käufer werden letztlich maßgeblich darüber richten, wie lange diese Unterstützung anhält - indem sie Drittherstellersoftware kaufen oder eben nicht. Witzigerweise wurde eine Stunde nach dem Switch-Trailer das erste Videomaterial zu Red Dead Redamption 2 gezeigt. Nicht auszumalen, was geschehen wäre, hätte Nintendo sein Switch-Logo mit in den Trailer packen können. Denn genau solche Spiele braucht das Gerät, um dauerhaft Erfolg zu haben und nicht wieder als reine Nintendo-Konsole zu verkommen.

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Nintendo Switch könnte die letzte Chance für Nintendo sein, um im Konsolengeschäft nochmal mitzumischen. Nintendo platziert das Gerät mitten in einen laufenden Konsolenzyklus, in dem bereits Zwischengenerationen entweder angekündigt wurden oder kurz vor Release stehen. Was kann das japanische Unternehmen da reißen? Geht man von der reinen Userbase an aktuellen Nintendo-Geräten aus, wären da momentan grob geschätzt 65 Millionen Einheiten, die verkauft worden sind (ca. 15 Mio Wii U und ca. 50 Mio Nintendo 3DS). Schafft es Nintendo, diese beiden Käuferschichten zu vereinen, könnte man mit Switch locker die dreifachen Verkaufszahlen der aktuellen Heimkonsole Wii U generieren. Doch reicht das Nintendo auch? Und viel wichtiger ist die Frage: Wie kommen Spieler der PlayStation und der Xbox zu einer Nintendo-Konsole? Das wird ganz schwierig werden, und hier muss Nintendos neues System zeigen, dass es neben der Mobilität den praktischen Nutzen nicht vergessen lässt. Darüber hinaus muss sich Switch auch gegen den immer größer werdenden Smartphone-Markt durchsetzen. Dass mobile Spiele auf das Gerät kommen und Smartphones an das Gerät gekoppelt werden könnten, wurde bereits spekuliert - wahrscheinlich ohne viel Wahrheitsgehalt. Ob man jedoch in dieser Sparte auch Kunden gewinnen kann, bleibt fraglich.

Ausblick

Nintendo hat mit dem Trailer zu Switch einen Anfang gemacht und gezeigt, was das Gerät kann. Die allgemeine Fangemeinde rund um Nintendo scheint angetan zu sein von dem neuen Konzept. Jetzt muss nachgeliefert werden. Die Leistung des Gerätes muss mindestens mit der aktuellen Konsole mithalten können, die Dritthersteller müssen bei Laune gehalten werden und Super Mario und co. müssen als Spiele einschlagen und zum Verkaufsargument werden. Dann wird Nintendo Switch zu dem Erfolg, der das Unternehmen wieder nach vorne bringen kann.

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2 Kommentare:
Belphegor)
Belphegor
Am 22.10.2016 um 13:31
Mhhh deine Rechnung ist etwas konfus. Wir haben 13 Mio. Wii U Käufer und 60 Mio. 3DS Käufer. Zusammen also 73 Mio. Einheiten. Bei den 3DS Käufern sind viiiiele Doppelkäufer bei. Selbst ich habe 2 Geräte und liebäugel mit einem dritten 3DS. Lass also die wirklichen User mal locker 1/3 weniger sein. Wären wir bei 40 Mio. 3DS Kunden. Von denen werden viiiiiele auch eine Wii U haben. Ich setz jetzt mal einen niedrigen Wert an und sage das von den 13 Mio U Käufern nur die Hälfte einen 3DS hat und ich runde auf volle Mio. auf. Also 7 Mio. Kunde die 3DS und U haben. Bleiben 5 Mio. U only und 33 Mio. 3DS only Kunden. Also 38 Mio. Nintendokunden. Und das ist jetzt schon sehr optimistisch. Von denen wird man nicht jeden zu einem neuen System bringen können. Sieht man ja schon hier auf der Seite wie viele skeptisch sind, abwarten oder aber schon ganz von Dannen gezogen sind. Ich denke ein realistischer wert an Switch Kunden liegt irgendwo zwischen GC (21 Mio.) und N64 (33 Mio) VKs. Und damit kann Nintendo nicht zufrieden sein. Somit kommt es auf den Erfolg und Misserfolg gänzlich auf die Nicht-Nintendo-Kunden an die potential bieten. So wie es bei der Wii und dem DS der Fall war. Und das wird spannend sein zu sehen wie viele aus dem Markt eine Switch kaufen. MS und Sony Kunden sehe ich so gar nicht als Potential. Zumindest nicht die die eh nur eine Konsole kaufen. Meine Freundin hat immer Handhelds gehabt (Game Boy, Game Boy Advance, DS und 3DS) und war jetzt nicht sonderlich von Switch angetan. Fraglich ob sie zugreift wenn ich eh eine Switch kaufe. Sie ist eine klassische Kundin die zwischen Smartphone und 3DS lebt und mit dem Wegfall kann auf iOS (iPhone und iPad) umgesteigen könnte. Die Hardware dazu hat sie und Spiele wie Candy Crush und Sim City werden jetzt schon jeden Tag auf dem iPhone von ihr gezockt.
TomParis)
TomParis
Am 22.10.2016 um 14:03
So wie es Mehrfach-DS Käufer gibt, kann ich mir heute schon vorstellen, mir 2x switch zu holen, eine fürs Wohnzimmer und eine für unterwegs. Das wäre natürlich abhängig von den Angeboten die es nacher geben wird.
Belphegor)
Belphegor
Am 22.10.2016 um 14:05
LOL Nintendo freut es natürlich auch wenn das völlig am Konzept vorbei ginge.
TomParis)
TomParis
Am 22.10.2016 um 14:31
Wieso LOL. Nur weil mir switch gefällt? Ich habe hier schon mehrfach gesagt, das der 3DS mein Urlaubs-Nintendo ist bzw neben dem Bett liegt. Ich würde das was ich im Wohnzimmer habe niemals mit nach draußen nehmen, für mich ist das switch-Konzept eher die konsequente weiterentwicklung des WiiU Gamepads wenn der TV mal nicht für Mario zur Verfügung steht.
Somit wäre für mich, wie vorher schon gesagt, 2x switch eine Option. Und deine Meinung hierzu ist dann auch eher unrelevant.
Belphegor)
Belphegor
Am 22.10.2016 um 14:33
Das LOL bezieht sich darauf das Nintendo dir ja genau dieses Wohnzimmer und Draußen Zocke in einem Gerät bietet, weswegen man ja keine zwei Geräte mehr braucht. Klar kann man sich auch 2, 3, 4 Switches kaufen. Fürs Wohnzimmer, für draußen, fürs Schlafzimmer und fürs Klo. Nur macht das meiner Meinung nach überhaupt keinen Sinn. ;-)
TomParis)
TomParis
Am 22.10.2016 um 18:54
...so sinnvoll wie eben mehrere 3DS zu haben wegen unterschiedlicher Cover oä.
Jedem das seine.
OverKing53)
OverKing53
Am 22.10.2016 um 20:54
Lol, das macht doch absolut keinen Sinn TomParis.
Die Switch hat extra ne Docking Station für Zuhause. Du kannst also mit EINER Switch-Konsole sowohl im Wohnzimmer als auch unterwegs spielen. Sich 2 Konsolen zu holen ergibt absolut gar keinen Sinn.
Tobsen)
Tobsen
Am 22.10.2016 um 23:06
Lol, TomParis, es ergibt doch gar keinen Sinn, sich zwei Switches zu kaufen, da du so ein Feature erkaufst (Heim und mobil), das bereits ein Switch allein bietet.
Belphegor)
Belphegor
Am 23.10.2016 um 08:04
Wegen unterschiedlicher Cover bin ich bei dir. Das ist ja auch meine Schwachstelle. Zwei verschiedene Zelda-Cover und die Hyrule Edition juckt immer noch in den Fingern.