Nintendo Switch: Der Anfang ist gemacht!
Nintendo hat gestern seine neue Konsole endlich vorgestellt. Statt NX heißt das Teil nun Switch und bringt im Namen gleich den Grundgedanken mit sich. Der Anfang scheint gemacht, doch wie geht es nun weiter?
Die Leaks der letzten Monate haben sich bewahrheitet und Nintendo hat das weltweit erste Hybrid-Videospielsystem publik gemacht. Das Konzept zeigt sich stimmig, man scheint es geschafft zu haben, ein klassisches Handheldkonzept mit einer stationären Spielkonsole zu vereinen. Reicht das aber auch aus, um die noch aktuelle Heimkonsole in Sachen Verkaufszahlen und Ansehen vergessen zu machen?
Nintendos Wii U bot ein neues Konzept, das nur teilweise aufging. Das GamePad brachte selten einen Mehrwert und wurde selbst bei Nintendos eigenen Entwicklungen nicht immer optimal berücksichtigt. Dazu vergaß man auch oft, eine wirklich praktische Funktion vernünftig einzubauen – das Off-TV-Feature. Für manche Spieler war dies eher nebensächlich, da sie sowieso am Fernseher spielen wollten. Aber andere Gamer, die sich ein TV mit Partner und Familie teilen, mussten Kompromisse eingehen. Das ändert sich mit Switch nun, da hier ein nahtloser Übergang zwischen TV-Konsole und Handheld geschaffen wurde. Konzepte, die auf einen zweiten Bildschirm setzen, wird es auf Switch nicht mehr geben - zumindest, wenn man Berichten von Polygon glauben darf. Auch eine Abwärtskompatibilität zum 3DS ist nicht gegeben.
Die Dockingstation und ihr Nutzen
Die Dockingstation wurde bereits im Vorfeld als reine „Auflade- und Verbindungseinheit“ zwischen Konsole und Fernseher deklariert. Hier allerdings versteckt sich Potential, das man vielleicht sogar später noch nutzen könnte. Zwar sind noch keine technischen Details ans Licht gekommen, aber man muss davon ausgehen, dass Switch in Sachen Leistung und Speicher nicht an die aktuelle Konsolengeneration heranreichen wird. Gerade das war bei Nintendo schon immer ein Problem. Laut völlig unbestätigten Informationen, die sich bis zum Launch natürlich auch noch ändern können, soll die mobile Einheit einen Speicher von 32GB bis 64GB besitzen. Das wäre wieder einmal viel zu wenig, und gerade bei immer größer werdenden Spielen hätte man schnell Platzprobleme. Warum also nicht einen 500GB großen Speicher in die Dockingstation einsetzen und somit zusätzlichen Speicher schaffen? Wäre technisch machbar, würde aber eine unangenehme Datenschieberei mit sich bringen, wenn man das Gerät unterwegs nutzen möchte. Dann wäre da noch eine Leistungskomponente, die man mit der Dockingstation erhöhen könnte. Sonys PlayStation macht es mit der Pro-Variante, Microsofts Xbox mit Scorpio. Die großen Unternehmen setzen auf Zwischengenerationen, um den Konsolenzyklus zu verlängern. Genau das könnte Nintendo mit der Dockingstation erreichen, auch wenn dann der mobile Teil das Nachsehen hätte.
3rd-Party-Support?
Ein wichtiges Thema bei Nintendo Switch, das über Erfolg und Misserfolg entscheiden wird, ist der Dritthersteller-Support. Glaubt man verschiedenen Herstellern und Nintendos Informationen zur Ankündigung, dürfte dieser (diesmal wirklich) gesichert sein. Doch wie lange? Bei Wii U hielt die Unterstützung nur äußerst kurz an: Nachdem zum Launch noch Assassin's Creed 3 auf dem GamePad zu spielen war, hat es danach nur noch der vierte Teil, Black Flag, auf das System mit dem GamePad geschafft. Weitere Nachfolger machten einen großen Bogen um Nintendo. Im Ankündigungstrailer von Switch war The Elder Scrolls V: Skyrim zu sehen. Kann Nintendo wirklich solche Kracher, auch wenn sie „nur“ als Remastered kommen, mit an Bord holen? Und werden Dritthersteller langfristig die Kosten und Mühen auf sich nehmen, ihre Titel auf die doch sehr andere NVIDIA-Architektur von Switch zu portieren?
Die Käufer werden letztlich maßgeblich darüber richten, wie lange diese Unterstützung anhält - indem sie Drittherstellersoftware kaufen oder eben nicht. Witzigerweise wurde eine Stunde nach dem Switch-Trailer das erste Videomaterial zu Red Dead Redamption 2 gezeigt. Nicht auszumalen, was geschehen wäre, hätte Nintendo sein Switch-Logo mit in den Trailer packen können. Denn genau solche Spiele braucht das Gerät, um dauerhaft Erfolg zu haben und nicht wieder als reine Nintendo-Konsole zu verkommen.
Nintendo Switch könnte die letzte Chance für Nintendo sein, um im Konsolengeschäft nochmal mitzumischen. Nintendo platziert das Gerät mitten in einen laufenden Konsolenzyklus, in dem bereits Zwischengenerationen entweder angekündigt wurden oder kurz vor Release stehen. Was kann das japanische Unternehmen da reißen? Geht man von der reinen Userbase an aktuellen Nintendo-Geräten aus, wären da momentan grob geschätzt 65 Millionen Einheiten, die verkauft worden sind (ca. 15 Mio Wii U und ca. 50 Mio Nintendo 3DS). Schafft es Nintendo, diese beiden Käuferschichten zu vereinen, könnte man mit Switch locker die dreifachen Verkaufszahlen der aktuellen Heimkonsole Wii U generieren. Doch reicht das Nintendo auch? Und viel wichtiger ist die Frage: Wie kommen Spieler der PlayStation und der Xbox zu einer Nintendo-Konsole? Das wird ganz schwierig werden, und hier muss Nintendos neues System zeigen, dass es neben der Mobilität den praktischen Nutzen nicht vergessen lässt. Darüber hinaus muss sich Switch auch gegen den immer größer werdenden Smartphone-Markt durchsetzen. Dass mobile Spiele auf das Gerät kommen und Smartphones an das Gerät gekoppelt werden könnten, wurde bereits spekuliert - wahrscheinlich ohne viel Wahrheitsgehalt. Ob man jedoch in dieser Sparte auch Kunden gewinnen kann, bleibt fraglich.
Ausblick
Nintendo hat mit dem Trailer zu Switch einen Anfang gemacht und gezeigt, was das Gerät kann. Die allgemeine Fangemeinde rund um Nintendo scheint angetan zu sein von dem neuen Konzept. Jetzt muss nachgeliefert werden. Die Leistung des Gerätes muss mindestens mit der aktuellen Konsole mithalten können, die Dritthersteller müssen bei Laune gehalten werden und Super Mario und co. müssen als Spiele einschlagen und zum Verkaufsargument werden. Dann wird Nintendo Switch zu dem Erfolg, der das Unternehmen wieder nach vorne bringen kann.
Somit wäre für mich, wie vorher schon gesagt, 2x switch eine Option. Und deine Meinung hierzu ist dann auch eher unrelevant.
Jedem das seine.
Die Switch hat extra ne Docking Station für Zuhause. Du kannst also mit EINER Switch-Konsole sowohl im Wohnzimmer als auch unterwegs spielen. Sich 2 Konsolen zu holen ergibt absolut gar keinen Sinn.